TEILEN

Wer bei Amazon ohne Prime-Abo bestellt, zahlt künftig erst ab 39 Euro keine Versandkosten mehr. So bewahrheitet sich eine offenbar versehentliche Ankündigung. (via)

Vor einigen Wochen hat Amazon eine für den Kundensupport bestimmte Seite aktualisiert und dadurch dann eine interessante Anpassung an ihrem bisherigen Angebot zu der Seite hinzugefügt. Dieser Seite zufolge wird der Mindestbestellwert für Gratisversand auf Amazon für Nutzer ohne Amazon Prime bald stark erhöht werden. Diese Neuigkeit verärgerte viele Kunden und Amazon selbst stritt diese Pläne damals noch ab. Der Plattform zufolge war das Ganze nur ein Fehler, der schnell wieder auf den normalen Wert gesetzt wurde.

In dieser Woche hat sich jetzt aber gezeigt, dass die damals getroffenen Aussagen von Amazon eine unverschämte Lüge darstellten. Die Firma beabsichtigte durchaus eine Steigerung des Mindestbestellwerts für Gratisversand in Deutschland und diese Pläne wurden heute wohl auch offiziell bestätigt. Durch diese Pläne wird der Mindestbestellwert für eine kostenlose Versendung von Waren von den bisherigen 29 Euro auf 39 Euro steigen. Kunden müssen bei Amazon also Waren im Wert von 39 Euro oder mehr bestellen, um einen kostenlosen Versand zu erhalten.

Einer an heise.de vermittelten Stellungnahme zufolge gibt es für diese Anpassung gute Gründe. Amazon überprüft regelmäßig seine Preisstruktur, sodass es notwendige Anpassungen vornehmen kann. Die aktuelle Weltlage macht jetzt wohl notwendig, dass die Versandgebührenstruktur angepasst wird und die Grenze für einen kostenlosen Versand deutlich ansteigt. Auf diese Weise möchte Amazon wohl die erhöhten Kosten für die Lieferung ausgleichen. Die Kosten für den Versand selbst steigen aber praktischerweise nicht.

Kunden von Amazon Prime erleiden durch diese Anpassung keine Nachteile. Wer bei Amazon direkt bestellt, der zahlt auch weiterhin keine Versandkosten. Solche Zahlungen sind nur dann notwendig, wenn man bei anderen Händlern einkauft. Allerdings langt Amazon den Prime Kunden auf eine andere Weise in die Tasche. Dort wurden erst im Sommer 2022 die Preise für das Prime-Abo erhöht und weitere Kostensteigerungen sind nicht unwahrscheinlich. Besitzer von Prime gleichen die erhöhten Lieferkosten also auf eine andere Weise aus.

Ansonsten ist es natürlich verständlich, dass Amazon die steigenden Preise kompensieren muss. Solche Anpassungen sieht man aktuell überall. Ich persönlich finde es aber ein wenig dreckig, dass die Kunden wegen dieser Sache vor einigen Wochen angelogen und vertröstet wurden. Die Steigerung des Mindestbestellwerts für Gratisversand war natürlich schon damals bekannt und die Support-Seite wurde einfach zu früh freigeschaltet. Ansonsten hätte Amazon nämlich einen Fehler machen müssen, nur um dann zu erkennen, was für eine gute Idee dieser Fehler doch darstellt. Diese Option ist nicht realistisch.

„Wie jedes Unternehmen überprüfen wir jedoch regelmäßig unsere Preisstruktur und passen diese gegebenenfalls an. Wir setzen diese Änderungen unserer Versandgebührenstruktur wegen des allgemeinen Anstiegs von Lieferkosten um, die aus externen Umständen resultieren, auf die wir keinen Einfluss haben“


Anzeige

11 KOMMENTARE

  1. Einfach an ne paketstation schicken und auch keinen Versand zahlen. Würde ja sowieso dort landen da abeitendes Volk zu den üblichen Post zustelk Zeiten nunmal nicht zuhause ist

  2. das traurige ist doch, dass selbst mit Porto also angenommen DHL Paket 6.99€ ist man oft unter Fachhändler preis.

    letztens Kleinigkeit gebraucht (Befestigungsstreifen mit schraube) um LED-Streifen fixieren…… Baumarkt hat sowas bestimmt, aber wieso hinfahren > Suchen > und am ende evtl. nichts finden oder nicht genau die man sich vorgestellt hat und preislich sicher auch teurer.
    also Amazon eingeloggt > rausgesucht die mir am meisten zusagen (zeit Anspruch 3min) > bestellt 4€/100stück und nach 2tagen war es bei mir im Briefkasten.

    oder habe Cat6-LAN-Kabel gebraucht 10meter… MediaMarkt 14.99€ Amazone 8.99€, was soll man dazu noch sagen ?! frage mich sowieso wie MM/Saturn sich noch über Wasser halten können.

  3. „Ansonsten ist es natürlich verständlich, dass Amazon die steigenden Preise kompensieren muss.“ Lmao. Die haben deshalb erst Prime Preise angehoben. Davon ab verdient Amazon mehr als genug, da muss man von Großkonzernen, die auch noch schön keine Steuern zahlen, sowas nicht rechtfertigen und auf verständnis voll tun, schon leicht naive.
    Die sehen einfach nur das genug Prime gekündigt haben, wegen den Preiserhöhungen und setzen daher den MBW hoch um die Leute zu gängeln Prime zu buchen.

  4. Ich find 39€ schon sehr happig, aber man kann durch eine Bestellung an einen Paketshop oder den AmazonLocker das ganze aushebeln. Da kost et der Versand auch nichts.

  5. Versteh das Problem nicht. Bei einem bekannten Teeshop ist der Mindesbestellwert auch extrem hoch angesiedelt. Kauft halt lokal, wenn euch das nervt. Der Versand, selbst der Karton und Klebeband kosten genug.
    Ich find 39 Euro noch immer billig als Grenzwert.

    • Was sollen wir lokal kaufen? Hast Du mal versucht? Egal was es ist heisst es nur: Haben wir nicht da, müssen wir bestellen…

    • Das ist gar nicht mal das Hauptproblem, ich kenne sehr viele Mädels und Frauen die sich Klamotten über Amazon bestellen und dann die hälfte zurückschicken.

      • Warum auch nicht? Das ist ein Service, den Amazon genau so anbietet. Du musst auch nur die Klamotten bezahlen, die du behälst, dein Geld wird also erst nach einiger Zeit abgebucht.

        • Weil es unnötig CO² produziert und weil Amazon trotzdem noch Waren vernichtet (Auch wenn sie es nicht mehr dürfen).

          • Wenn die Mädels sich jetzt alle in ihr Auto setzen und zum H&M fahren, verballern sie auch CO2.
            Das Argument zieht so nicht.

    • Letztendlich kostet Versand eben immer etwas, wir sind nur dahingehend konditioniert es nicht mehr „extra“ zahlen zu müssen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here