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Gestern Abend durften die Tester der Beta von Diablo 4 das erste Mal gegen einen Weltboss in diesem kommenden Action-RPG antreten. Der Encounter Ashava, die Verseuchte ist jeweils gestern Abend und heute Morgen zweimal in dem Titel gespawnt, sodass die Community umfangreiche Tests an dem Boss durchführen konnte. Auch wenn das Ganze nur ein Vorgeschmack auf die Weltbosse in Diablo 4 darstellen sollte, so kann man sich aber trotzdem schon einmal eine Meinung bilden.

Erst einmal sollte erwähnt werden, dass es in der Beta leichte Probleme mit dem Spawn des Bosses gab. Scheinbar haben die Entwickler bei der Zeitangabe für den Bossspawn die Zeitumstellung nicht bedacht, weshalb die Beiträge zu dem Thema alle eine Stunde zu früh auflisteten. Das Ganze führte zwar zu leichter Verwirrung, aber Spieler mussten nur etwas länger warten. Spieler sollten das Ganze am nächsten Wochenende aber ebenfalls bedenken.

Was nun Ashava, die Verseuchte selbst betrifft, so war dieser Encounter auf eine Gruppe (bis zu 12 Spieler) von Helden auf Stufe 25 ausgelegt. Anwesende Spieler hatten nach dem Spawn des Bosses ca. 15 Minuten lang Zeit dafür, um den Weltboss niederzuprügeln. Wenn dieses Ziel nicht in der Zeit geschafft wird, dann despawnt der Boss und niemand erhält eine Beute.

Ich habe den Weltboss insgesamt drei Mal mit meinem Stufe 25 Barbaren auf Weltstufe 2 bekämpft. Beim ersten Versuch ist er tatsächlich despawnt, weil zu viele Helden unter Stufe 25 anwesend waren und der Schaden nicht ausreichte. Beim zweiten und dritten Kampf lag der Boss aber im Dreck, wobei aber auch bei diesen Siegen nicht mehr unbedingt viel Zeit übrig war. Bei den Belohnungen für den Kill handelt es sich jeweils um 3 bis 5 legendäre Gegenstände, was das Ganze auf jeden Fall lohnenswert für die Spieler machen sollte.

Der Kampf gegen solch einen Weltboss ist keine wirklich schnelle oder unbedingt amüsante Sache. Spieler würden vielleicht einen Weltboss wie in WoW erwarten, der einfach nur eine Loot-Pinata darstellt und nach einigen Sekunden im Dreck liegt. Aus persönlicher Erfahrung kann ich jetzt aber sagen, dass Ashava sich durchaus zu verteidigen weiß. Der Boss hat viele Mechaniken, die Spielern extrem hohen Schaden verursachen und oft einfach nur einen 1-Hit darstellen. Dazu gehören beispielsweise sein Biss nach vorne oder auch sein giftiger Drehangriff mit den Klauen.

Aufgrund dieses hohen Schadens steht auch das Ausweichen der Mechaniken ganz oben auf der Prioritätenliste. Wer sich treffen lässt, der liegt ganz schnell im Dreck. Klassen sollten auf jeden Fall neben der Leertaste auch noch ein Schild oder eine weitere Fähigkeit für eine erhöhte Mobilität mitbringen. Ansonsten sterben selbst Fernkämpfer sehr leicht. Die Schwierigkeit des Encounters nimmt im Verlauf des Kampfes auch noch zu, weil jeder Abschnitt im Lebensbalken des Bosses neue lästige Mechaniken freischalten.

Trotz der gefährlichen Angriffe ist der Weltboss aber nicht unbesiegbar. Das Ganze wird dadurch erleichtert, dass ein Spawnpunkt genau neben der Bosszone positioniert wurde. Besiegte Spieler können sich also einfach wiederbeleben und die 10% Haltbarkeitsschaden in Kaufen nehmen. Allerdings lässt sich dieser Vorgang natürlich nicht unendlich oft wiederholen. Irgendwann ist die eigene Ausrüstung zerstört und macht keinen Schaden mehr am Boss.

Mit Blick auf alle diese Umstände würde ich diesen ersten Weltboss als durchaus interessante Erfahrung einstufen. Im Grunde ist es einfach nur das gezielte Ausweichen von Mechaniken, kombiniert mit einem gewaltigen Pool an Gesundheit. Wer nicht getroffen wird und genug Schaden verursacht, der kommt leicht durch den Kampf. Gleichzeitig ist es ziemlich einfach getroffen zu werden, wenn man sich im Nahkampf befindet und der Boss bewegt sich ziemlich viel. Die Schwierigkeit geht also auf jeden Fall davon aus, dem Boss innerhalb des Zeitfensters genug Schaden zuzufügen und selbst nicht unbedingt oft zu sterben. Das Ganze ist auf jeden Fall eine größere und interessantere Herausforderung als die Loot-Pinatas aus World of Warcraft. Zumindest muss man in Diablo 4 die Bewegungsmuster des Bosses zum Ausweichen einstudieren.

Ansonsten ist Ashava natürlich nur der erste Weltboss von Diablo 4 auf einer recht geringen Weltstufe. Ich würde erwarten, dass andere Bosse auf höheren Schwierigkeiten noch anspruchsvoller sind und noch mehr zu bieten haben. Vermutlich erreicht man dann relativ schnell den Punkt, an dem man die Bosse nicht mehr wirklich mit zu vielen RNDs niedermähen kann und etwas taktischer vorgehen muss. Meiner Meinung nach wäre genau solch eine Anforderung eine gute Sache. Die Weltbosse in Diablo 4 können ruhig ein wenig schwieriger sein und mehr Gruppenspiel erfordern. Auf diese Weise sind sie zumindest ein relevanter Aspekt des Spiels, der die Gruppenbildung fördert und auch eine Herausforderung darstellt. Ashava ist meiner Meinung nach ein guter Anfang, der aber noch genug Potenzial nach oben hat und Nahkämpfer etwas zu gemein gehandelt.


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