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Unter anderem zu sehen ist Kapitän Nemo aus Jules Vernes „20.000 Meilen unter dem Meer“. Es ist eines von mehr als 80 Gemälden, die die Museen in Bad Oeynhausen und Rinteln in ihrer Doppelausstellung „Alles Kunst! Meisterwerke der Künstlichen Intelligenz” in mannsgroßen Leuchtrahmen zeigen. (via)

Im vergangenen Februar 2022 wurde in zwei Museen in Bad Oeynhausen und Rinteln eine interessante Doppelausstellung mit dem Namen Alles Kunst! Meisterwerke der Künstlichen Intelligenz gestartet. Diese Präsentation besteht aus rund 80 unterschiedlichen Gemälden, die durch die Verwendung von AI erschaffen wurden. Dazu gehören beispielsweise ein Bild von Kapitän Nemo aus Jules Vernes 20.000 Meilen unter dem Meer oder auch ein Gemälde zu dem gestiefelten Kater.

Alle in dieser für Deutschland erstmaligen Ausstellung hat der KI-Bildgenerator Midjourney erschaffen. Dafür haben die Verantwortlichen einfach nur einen Befehl an die AI gegeben und gelegentlich noch einen Kunststil wie beispielsweise Cubism nachgereicht. Danach hat die AI einige Bilder erstellt und die Betreiber entschieden, welche Ergebnisse ihren Anforderungen genügten. Die Namen der einzelnen Gemälde wurden danach zwar von Menschen ausgewählt, aber die als Beschreibung fungierenden Texte stammen von der Text-KI Neuroflash und auch die Musik vor Ort wurde mit KI erschaffen..

Für Dr. Hendrik Tieke in seiner Rolle als Leiter des Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseums Bad Oeynhausen sind alle ausgestellten Werke im Grunde Auftragsarbeiten. Sie haben der KI eine Aufgabe gegeben und ihre Wünsche zu dem fertigen Produkt geäußert. Der „Künstler“ erschuf basierend auf diesen Daten dann ein Kunstwerk. Genauso würde es auch ablaufen, wenn die Museen einen menschlichen Künstler anheuern. Der einzige Unterschied läuft darauf hinaus, dass die KI nur wenige Tage und keine Monate benötigt.

„Wir haben der KI unsere Wünsche in Form von wenigen Stichpunkten mitgeteilt. Je nachdem, wie zufrieden wir mit dem Ergebnis waren, haben wir uns für einen Vorschlag entschieden oder weitere angefordert: genauso, wie es früher die adeligen Auftraggeber der großen Meister getan haben“ Tieke

Die Ausstellung in den zwei Museen soll den Menschen zeigen, wozu die AI aktuell fähig ist und wie viel Potenzial das Ganze besitzt. Dabei geben die Betreiber offen zu, dass die Technik nicht perfekt ist. Viele Bilder beinhalten kleinere Schwächen, wie beispielsweise problematische Hände oder Skateboards mit nur drei Rädern. Zusätzlich dazu halten die erstellten Texte keiner genauen Überprüfung stand. Trotzdem sind die Betreiber extrem zufrieden mit ihren Werken und der Ausstellung.

Ansonsten soll die Ausstellung die Frage danach in den Raum stellen, ob die AI den Menschen als Künstler, Grafiker, Schriftsteller oder Komponisten irgendwann ablösen wird. Schon jetzt kann die AI dem Menschen ebenbürtige Werke erschaffen, sofern sie gut genug trainiert ist und die korrekten Informationen verwenden kann. Aktuell hat man den Punkt vermutlich noch nicht erreicht, aber für die Verantwortlichen ist das Ganze nicht mehr weit weg.

Laut Tieke musst die Kunstwelt jetzt damit leben, dass diese Optionen vorhanden sind. KI ist ein weiteres Werkzeug, um Kunst zu erschaffen und neue Werke in die Welt zu bringen. Man kann kaum abstreiten, dass AI-Art sind nicht von menschlicher Kunst unterscheidet und die gleichen Emotionen wecken kann. Der Mensch wird aber natürlich weiterhin als Auftraggeber fungieren und die Richtung vorgeben. Die für die AI notwendigen Daten und Vorlagen sieht Tieke nicht als Problem an. Schließlich orientieren menschliche Künstler sich auch oft an anderen Werken für ihre Arbeit.

Ich persönlich würde nie eine Ausstellung mit AI-Art besuchen. Irgendwie halte ich das für Zeitverschwendung. Kunstwerke sind eindrucksvoll, weil ihre Erschaffung aufwendig war und die Menschen dahinter wirklich talentiert waren. Wenn etwas mit AI erschaffen wird, dann kann das Ganze zwar echt cool und emotional aussehen, aber es ist nicht wirklich mit Aufwand verbunden. Dafür muss ich mir nicht die Mühe machen und ein Museum besuchen.


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2 KOMMENTARE

  1. Ich denke, es steht schon ordentlich Arbeit hinter den Kunstwerken.
    Vielleicht nicht hinter der Erschaffung durch die KI, aber sehr wohl in der Erschaffung der KI selbst.
    Welche Daten lese ich ein, welche Sprache soll die KI beherrschen? Welchen Kunststill? Welche Beispiele für diesen Kunststil wähle ich aus. Wieviele Beispiele wähle ich aus.
    Und dann zu sehen, was macht die KI aus den ganzen Daten, mit denen man sie gefüttert hat, wenn ich bestimmt Parameter vorgebe, DAS ist die Kunst daran. Das ist das Schaffende daran.
    Das ist zuminderst meine Meinung.
    Ich würde mir eine Kunstausstellung mit KI Bildern schon gerne anschauen.
    Wenn ich allgemein in irgendwelche Kunstausstellungen gehen würde 😀

  2. „Kunstwerke sind eindrucksvoll, weil ihre Erschaffung aufwendig war und die Menschen dahinter wirklich talentiert waren. Wenn etwas mit AI erschaffen wird, dann kann das Ganze zwar echt cool und emotional aussehen, aber es ist nicht wirklich mit Aufwand verbunden. “

    Ich glaube du verwechselst Kunst und Handwerk
    Also Sohn eines verschroben Malers konnte ich mir es von kein auf anhören das das Malen nur eine Handwerklichefähihkeit ist und der kreative Prozes etwas ganz anderes.
    Und ob man nun für Postkarten Motivekunst einen Künstler oder eine AI nimmt ist doch wurscht.
    Ob es dafür Ausstellungen braucht ist eine andere Frage aber hey, Von Beust stellt ja auch seine Leuchtürme aus.

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