The tech magazine Wired published a cynical profile about Sanderson yesterday, and the author’s fans are pissed. Things got so heated that Sanderson had to take to Reddit to tell his community to back off. (via)
Der hauptsächlich für seine Fantasy-Bücher bekannte Autor Brandon Sanderson ist zwar extrem erfolgreich, aber dieser Erfolg zeichnet sich nicht unbedingt in seiner Bekanntheit ab. Außerhalb seines Genres und seiner Fanbase ist er eine überraschend unbekannte Figur, die zwar in Verkäufen mit Menschen wie George R.R. Martin mithalten kann, aber einen komplett anderen Status in der Öffentlichkeit vertritt. Daher passiert es auch recht selten, dass dieser Autor sich in einem Shitstorm oder einer anderen problematischen Situation wiederfindet.
Trotzdem ist in den vergangenen Tagen genau solch ein Problem auf den Autor zugekommen. Das Ganze startete mit einem Beitrag auf der Internetseite Wired. Der Autor hat ein Interview mit einem der Journalisten der Plattform geführt, welches vor einigen Tagen veröffentlicht wurde. Interessanterweise ist der finale Beitrag aber ein recht zynisches Stück an Text, dessen Inhalt hauptsächlich über den Autor und seine Werke herzieht.
Der Schreiber des Artikels nutzt jede Gelegenheit in seinem Text dafür, um den Autor in einem nicht unbedingt guten Licht darzustellen. Es startet damit, dass er die Schreibweise von Sanderson kritisiert und seine Bücher auf ein ziemlich niedriges Level setzt. Dem Beitrag zufolge bewegt sich der Autor konstant auf einem Level, welches nicht höher geht als das Leseniveau eines Kindes in der sechsten Klasse. Höhere Ansprüche scheint es nicht zu geben.
Gleichzeitig war der Verfasser nicht wirklich beeindruckt von dem persönlichen Leben des Autors. Seiner Meinung nach hat er trotz seiner persönlichen Unterhaltung keine „echten“ Informationen über Sanderson erhalten. Der Autor spricht zwar viel, aber keine der Aussagen ist wirklich interessant oder nützlich. Für den Journalisten ist der Autor einfach nur langweilig und auf eine depressive Weise komplett uninteressant.
Am Ende des Beitrags beschreibt der Verfasser den Autor als einen Gott. Nicht wegen seines Könnens beim Schreiben, sondern seiner Angewohnheit, die Welten zu erschaffen, die so viele Fans in ihren Bann ziehen. Sanderson ist angeblich ein Autor, der eine Fantasy von Gottheit auf der Erde lebt. Für den Journalisten gab es in dem Autor keinerlei Demut und nur eine abgehobene Einstellung gegenüber seiner Arbeit.
Natürlich war es für die Fans des Autors recht ungewohnt, solche Beschreibungen in einem Artikel zu lesen. Das Ganze führte recht schnell dazu, dass diese Fans ein wenig am Rad drehten und sich auf die verschiedensten Weisen über diesen Beitrag beschwerten. Das Ganze reichte von durchaus gut durchdachten Meinungen über die sinnfreien Äußerungen des Journalisten bis zu den für das Internet leider üblichen Drohungen.
Aufgrund dieser sehr negativen Reaktionen einiger Fans sah sich Brandon Sanderson gestern Abend dazu gezwungen, sich zu dieser Situation zu Wort zu melden. In einem auf Reddit veröffentlichten Beitrag ging der Autor auf diese Situation ein. Dabei erklärte der Autor, dass er durchaus nachvollziehen kann, warum manche Menschen sich über diesen Artikel ärgern. Schließlich richtet sich das Ganze sowohl gegen den Autor als auch gegen die Leute, die seine Arbeit mögen. Der Text klingt ein wenig so, als würde er sich über eine Vorliebe für Fantasy lustig machen und solche Aussagen sind natürlich nicht in Ordnung.
Trotzdem bittet der Autor alle seine aufgebrachten Fans in dem Beitrag darum, ihre Kritik und Beschwerden nicht zu weit zu treiben. Der Journalist hat weder Drohungen noch andere problematische Aussagen verdient und man sollte ihn einfach in Ruhe lassen. Er hat einfach nur geschrieben, was er selbst für korrekt und richtig gehalten hat und Sanderson macht ihm keine Vorwürfe. Er mag den Autor als Person und er hat kein Problem mit dem Text. Es fühlt sich zwar wie ein Angriff an, aber diese Einschätzung ist vermutlich falsch. Daher sollte man einfach darüber stehen und diese Aussagen ignorieren.
Ich persönlich kann nachvollziehen, warum der Artikel auf Wired die Fans verärgert. Er liest sich wirklich nicht unbedingt schön. Es wirkt irgendwie so, als wäre der Verfasser extrem enttäuscht darüber gewesen, dass Sanderson einfach nur ein normaler, langweiliger Typ ist. Mit solch einem simplen Kerl kann man halt keinen spannenden Artikel verfassen und irgendwo musste der Journalist seine Arbeit rechtfertigen. Daher betont der Beitrag, wie langweilig der Autor als Mensch zu sein scheint. Wer einen Livestream mit Sanderson schaut, der erkennt schnell, wie korrekt diese Einschätzung ist. Der Kerl scheint einfach ein normaler Mensch zu sein. Es ist schon albern, wenn die simple Normalität in dem aktuellen Zeitgeist ein Problem darstellt.
Dachschaden lässt grüßen, aber so was kann immer bei Interviews passieren.
Wenn Sanderson morgen als wirklich schlechter Mensch entpuppt, werde ich ihm trotzdem immer dankbar sein, dass er, Das Rad der Zeit zu Ende geschrieben hat. Ich liebe die Buchreihe und bin sehr froh, dass sie, nach dem Tod des Autors, zu Ende gebracht wurde.
Viele seine anderen Bücher haben mir auch sehr gut gefallen, könnte sein, dass er aktuell mein Lieblingsautor ist.
Vielleicht nicht unbedingt die beste Strategie, ein begeistertes Millionenpublikum mit 14 Jährigen zu vergleichen. Anderseits könnte es auch genau den Effekt gehabt haben, den der Schreiber wollte – Aufmerksamkeit um jeden Preis. Sanderson ist weder besonders spannend, noch sehr langweilig. Er wirkt wie ein ganz normaler Typ. Das allein reicht aber heute einfach nicht mehr für Medien, die sich in ihren Horrormeldungen selbst übertrumpfen müssen. Also beleidigt man einfach den Geschmack der Leser und Tada, schon ist das Drama hausgemacht ofenfertig. Jetzt nur noch servieren und auf die Klicks warten.