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Earlier this week, an advocacy group called Citizens Defending Freedom announced their intention to pressure Florida middle schools to remove Assassination Classroom from libraries. AC is a manga series in which an alien blows up the moon, and then threatens to destroy the entire earth. (via)

In den USA gibt es immer mal wieder aufgebrachte Menschen, die sich gegen bestimmte literarische Werke stellen und aktiv darauf hinarbeiten, einen Bann dieses Titels in ihren Schulen zu bewirken. In dem Land gibt es je nach Bundesstaat anders ausfallende Liste mit Büchern, die an staatlichen Schulen unerwünscht sind. Daher ist es auch nicht wirklich extrem überraschend, dass in der vergangenen Woche eine neue Maßnahme dieser Art etwas Aufmerksamkeit erhalten hat.

Eine konservative Gruppe mit dem Namen „Citizens Defending Freedom“ hat sich wohl in Florida an die Regierung und die Schulen gewandt. In ihrer Forderung verlangt diese Gruppe, dass das Manga Assassination Classroom permanent an allen Mittelschulen im Staat verbannt wird. Derzeit übt diese Gruppe mit dieser Forderung ernsten Druck auf das Schulsystem aus.

Der Grund für diese Zensur wurde netterweise ebenfalls mit der Öffentlichkeit geteilt. Laut der Citizens Defending Freedom Gruppe ist dieses Manga voll mit expliziten sexuellen Inhalten und Szenen, die eindeutige Gewalt gegen Lehrer zeigen. Daher wird das Ganze als unpassend für die Schule eingestuft und die Gruppe möchte die Kinder vor solchen problematischen Themen schützen.

“This is a non-partisan issue. We should all be able to agree that violence toward teachers and explicit sexual content is not something that schools should be glorifying or promoting, especially on taxpayer dollars.” Kristen Huber gegenüber Fox News.

Das klassische Manga Assassination Classroom dreht sich um ein Alien, welches den Mond zerstört und kurz darauf mit der Zerstörung der Erde droht. Er sagt der japanischen Regierung, dass nur ein Schüler ihn töten darf/kann. Von dort aus übernimmt er eine Stelle als Lehrer an einer japanischen Schule und er unterrichtet seine Klasse in einer Reihe von Fächern. Nebenbei versuchen die Schüler natürlich ihren Alien-Lehrer auf eine Reihe von kreativen Weisen zu töten und die Erde dadurch zu retten. Der Lehrer freut sich immer darüber, wenn die Schüler dafür eine gute Idee haben und er lobt ihre Aktionen.

Das Ganze klingt zwar erst einmal wie ein Werk mit Gewalt gegen einen Lehrer, aber der Kontext in der Geschichte darf nicht ignoriert werden. Das Ganze ist nämlich eine überraschend herzerwärmende und gelungen umgesetzte Geschichte. Der Fokus liegt nämlich nicht auf den Angriffen gegen den Lehrer, sondern das Manga dreht sich hauptsächlich darum, wie das Alien das volle Potenzial seiner Schüler hervorbringt und die schwächelnden Schüler auf sinnvolle Weise unterstützt. Die Schüler hatten ihre Zukunft aufgegeben und der Lehrer motiviert sie zu besseren Versuchen.

Was den sexuellen Content betrifft, so ist diese Anschuldigung im Grunde an den Haaren herbeigezogen. Einige Szenen im Manga zeigen das äußere eines Pornoheftes. Allerdings geht die Geschichte nicht auf die Inhalte des Magazins ein und es werden auch keine problematischen Szenen gezeigt. Das Ganze wäre damit zu vergleichen, wenn man einen Film dafür bannen würde, dass der Hauptcharakter an einem Kiosk mit Heften dieser Art vorbeigelaufen ist.

Natürlich spielt der Kontext der Geschichte für die aufgebrachten Mitglieder dieser sonderbaren Gruppe absolut keine Rolle. Vermutlich hat sich niemand von denen auch nur die Mühe gemacht, das Manga zu lesen oder es zu verstehen. Diese Aktion ist nur wieder ein Versuch etwas zu verbannen, was man selbst entweder nicht mag oder nicht verstehen kann. Der angebliche Schutz der Kinder wird dabei wieder einmal nur als Vorwand vorgeschoben.

Bedauerlicherweise passt dieser angestrebte Bann recht gut in die aktuellen Geschehnisse in den USA und in Florida. In diesem Bundesstaat wütet schon seit einiger Zeit ein Krieg der Kulturen, in dessen Verlauf die eher rechts liegenden Mitglieder der Bevölkerung sich gegen eine Reihe von Medien, Persönlichkeiten und Firmen auflehnen. Verbote dieser Art sind dabei nur ein Teil dieser lästigen Vorgehensweise. Ein weiteres Beispiel dafür wäre der anhaltende Konflikt mit Disney rund um die Unterstützung, die dieser Konzern transsexuellen Menschen entgegenbringt.

Alle diese Dinge sind in meinen Augen albern. Bücher oder in diesem Fall Mangas zu verbieten ist meiner Meinung nach nur in sehr seltenen Ausnahmefällen eine gute Idee. Die meisten Verbote dieser Art sind lächerlich und sie wurden nur durchgeführt, weil irgendeine besonders laute Person den Inhalt eines Werkes nicht mochte. Solche Menschen und ihre Aktionen kann ich nicht wirklich ernst nehmen und ich bin froh darüber, dass man hierzulande noch nicht ganz so weit gefallen ist.


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