TEILEN

Wie viele andere Online-Plattformen hat auch Twitter den freiwilligen EU-Verhaltenskodex gegen Desinformation unterzeichnet, will ihn nun wohl aber nicht mehr erfüllen. EU-Kommissar Breton sagt, Twitter könne sich vor Vorschriften nicht verstecken. (via)

In der EU gibt es einen sogenannten Verhaltenskodex für Desinformation. Dabei handelt es sich um spezielle Verhaltensregeln für Unternehmen, die dafür aufgestellt wurden, um die Verbreitung von Falschinformationen im Internet zu bekämpfen. Auch wenn das Befolgen dieser Regeln bisher komplett freiwillig gewesen ist, so sind die meisten Plattformen diesen Anforderungen aber ihre Probleme gefolgt. Schließlich brachte das Ganze einige Vorteile, wie beispielsweise positive Werbung, mit sich.

Überraschenderweise verkündete die EU-Kommission gestern Abend aber nun, dass eine Plattform diesen freiwilligen Pakt in der vergangenen Woche verlassen hat. Dabei handelt es sich wohl um den seit einiger Zeit von Elon Musk kontrollierten Kurznachrichtendienst Twitter. Eine offizielle Stellungnahme von Twitter zu dieser Sache gibt es bisher nicht und Experten rechnen auch nicht mit einer öffentlichen Erklärung.

Anzeichen für diesen Schritt gab es laut der EU-Kommision wohl bereits seit einigen Monaten. Im Februar veröffentlichte die Gruppe einige Berichte darüber, wie gut die einzelnen Plattformen die Regeln des Verhaltenskodex umsetzen. Dabei bemerkte die Behörde in Brüssel recht schnell, dass Twitter weit hinter anderen Plattformen hinterherhinkt und die Ziele nicht annähernd so gut erfüllt wie beispielsweise TikTok, Google oder Meta. Diese Schlussfolgerung wurde geschlossen, weil die Berichte von Twitter kaum spezifische Informationen oder zielgerichtete Daten beinhalteten.

Des Weiteren passt dieser Schritt zu den Veränderungen, die Twitter in den vergangenen Monaten durchgemacht hat. Auf der Plattform wurden viele der eigenen Regeln gegen Fake-News entfernt und nicht wirklich durch ein neues System ersetzt. Zusätzlich dazu wurde die Verifizierung auf Twitter in ein kostenpflichtiges Abo umgewandelt, was zwar die Einnahmen der Plattform erhöhte, aber auch Betrügereien auf Twitter deutlich einfacher gestalteten. Es sieht aktuell so aus, als würde der Dienst das Verbreiten von Desinformationen sogar noch fördern.

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton meldete sich zu dem Schritt der Plattform in einem Tweet zu Wort. Laut Breton kann Twitter dem freiwilligen Kodex zwar erst einmal den Rücken kehren, aber ihren Verpflichtungen kann die Plattform nicht lange davonlaufen. Über die freiwilligen Selbstverpflichtungen hinaus tritt am 25. August 2023 nämlich das neue EU-Gesetz über Digitale Dienste (DSA) in Kraft, welches auch viele Verpflichtungen für den Kampf gegen Fake-News beinhaltet. Wenn Twitter dann weiter in der EU agieren möchte, dann muss es diese Bedingungen erfüllen. Die Teams von Breton stehen schon bereit, um die Durchsetzung dieser Regeln zu gewährleisten.

Twitter entwickelt sich wirklich immer mehr zu einem Höllenloch voll mit Problemen und Betrügern. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in den kommenden Wochen herausstellt, dass Twitter sich aus bestimmten Gründen für diesen Schritt entschieden hat. Musk scheint der Partei nahezustehen, die in der Vergangenheit überraschend stark durch „Fake-News“ aufgefallen ist. Menschen sorgen sich aktuell darüber, dass Twitter mit Blick auf die anstehenden US-Wahlen bald für die Verbreitung solcher Desinformationen missbraucht wird.


Anzeige

16 KOMMENTARE

  1. Mit Twitter führe ich seit einer knappen Woche lustigen E-Mail-Wechsel. Mein Account wurde vor Kurzem gehackt und für die Verbreitung von Werbung für Kryptowerbung genutzt – also kurzerhand von Twitter gesperrt. Leider ist die Nachricht über den (leider erfolgreichen) Hackversuch in meinem Spam-Ordner gelandet, weshalb ich erst viel zu spät reagieren konnte. Auf meine wiederholte Bitte, mein Konto wieder freizuschalten (das Passwort konnte ich lustigerweise immer noch ändern), bekomm ich von Twitter stets dieselbe Standardnachricht – „Verstoß gegen Nutzungsregeln, Account bleibt im Read-Only-Modus, bla blubb“.

    Kann ich sonst noch irgendwas tun, damit mein Account – wenn er schon nicht mehr freigeschaltet wird – wenigstens gelöscht wird? Fühle mich unwohl dabei, dass er weiterhin als „Leiche“ existiert und da nur Spam-Zeugs drauf zu lesen ist.

  2. Würde mal interessieren ob es Untersuchungen gibt, ob diese „Richtigstellungen“ irgend was bringen.

    YT und FB machen es seit langem aber gefühlt ist die Anzahl der Schwurbler nicht zurück gegangen.

  3. Triviale Frage: Wer stellt fest, was Information und was Desinformation ist? Mir wäre keine irdische Instanz bekannt, die nicht zumindest in der Theorie interessengeleitet sein könnte. Und gerade eine Organisation wie die EU, die ja ganz offensichtlich innerhalb ihrer Mitglieder ganz unterschiedliche Interessen hat, dürfte kaum geeignet sein, eine universelle Wahrheit zu verkünden.

    Dann lieber eine Plattform, die gar nicht erst den Anspruch auf Wahrheit erhebt, als eine, wo ich mich jederzeit fragen muss, ob die Wahrheit des Wahrheitshüters auch meine Wahrheit ist.

    Mal ganz trivial und buchstäblich platt: Wieviele Flatearther haben sich bislang von Disclaimern unter Youtube-Videos vom Gegenteil überzeugen lassen? Und da sind wir uns hoffentlich alle einig, was die Wahrheit ist. Wenn ich bereit bin, eine Lüge zu glauben, dann werde ich auch bereit sein, denjenigen der Lüge zu bezichtigen, der die Lüge als Lüge bezeichnet. Letztlich ist dann doch das Label „EU-approved“ nichts anderes als der blaue Haken, den Musk verkauft!

      • Ich empfehle hierzu folgenden Tweet: https://twitter.com/S4F_Mainz/status/1662707784964554754

        Und das erklärt auch prima Kinkis Haltung dazu. Es ist die Taktik der AfD und auch seine die gesellschaftliche Entwicklung durch bewusste Lügen zu lähmen. Begünstigt wird die Taktik durch: „US-Forscher haben sich jetzt genauer mit der Verbreitung unwahrer Inhalte auf dem Kurznachrichtendienst Twitter beschäftigt. Ergebnis: Solche Behauptungen und Nachrichten verbreiten sich schneller und erreichen mehr Menschen als richtige Informationen. Das berichtet ein Team um Sinan Aral vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im Fachjournal „Science“.“

        https://www.handelsblatt.com/technik/it-internet/schnellballeffekt-fuer-unwahres-luegen-verbreiten-sich-auf-twitter-schneller-als-die-wahrheit/21052138.html

        Aus dieser Perspektive macht Kinkis „Lösungsvorschlag“ Sinn. Und deswegen bin ich mittlerweile überzeugt, dass Kinki nicht durch bloße Unwissenheit seine Meinung teilt sondern das er bewusst lügt.

        • So ist es. Es ist erstaunlich, wie simpel diese rhetorischen Manöver sind und dass sie leider dennoch viel zu oft funktionieren.

          Bemerkenswert auch in diesem Fall, wie eine falsche Dichotomie aufgemacht wird, um die Diskussion von vornherein zum Entgleisen zu bringen:

          > „Und gerade eine Organisation wie die EU, die ja ganz offensichtlich innerhalb ihrer Mitglieder ganz unterschiedliche Interessen hat, dürfte kaum geeignet sein, eine universelle Wahrheit zu verkünden.“

          Der Satz ist so formuliert, als gehe es um ein Gegensatzpaar „ist eh alles egal“ und „universelle Wahrheit“ (was auch immer das sein sollte). So wird versucht, demjenigen, der nicht findet, dass eh alles egal ist (also demjenigen, der die in Wirklichkeit völlig unstrittige Auffassung hat, dass es einen Unterschied macht, ob Leute im Großen und Ganzen ernsthaft kommunizieren oder ob sie die Kommunikationskanäle böswillig mit Unsinn vollstopfen, an den sie nicht mal selbst glauben), die unlösbare Aufgabe aufzubürden, eine begriffliche Schimäre zu definieren.

        • Ist dir aufgefallen, dass du im Grunde mit vielen anderen Worten nichts anderes tust, als mich pauschal der Lüge zu bezichtigen? Du beziehst dich nichtmal auf eine konkrete Aussage, die gelogen sein sollte.

          Du bist hier ganz offensichtlich nur ad hominem unterwegs. Keine Substanz, keine Argumente, du wirfst einfach nur mit Dreck um dich. Das ist das Bild eines Kleinkindes, das sich zusammenrollt und wie am Spieß schreit, wenn man ihm sagt, dass es den Spinat aufessen soll. Über diese Entwicklungsphase bist du scheinbar nie hinausgekommen.

          Du hast deshalb gleichermaßen mein Mitleid und meine Verachtung.

          • Ich hab nicht viele andere Worte verwendet sondern hab klipp und klar geschrieben, dass du mit voller Absicht lügst.

            Das ist meine Erkenntnis aus den vielen inhaltlichen Fehlern deinerseits die ich hier in den Kommentaren auf diesen Blog mit Quellen richtig gestellt habe. Anschließend hast du trotz besseren Wissens diese Argumente wiederholt. Ein Gericht würde sagen, dass mein Werturteil auf einer überprüfbaren Tatsachengrundlage fußt.

            Auf dein Mitleid kann ich verzichten aber deine Verachtung nehme ich dankend an. Ich mach das nämlich nicht für dich sondern für die Leser der Kommentare.

      • @Balnazza: das setzt aber eben voraus, dass die EU ihrerseits kein Interesse am „Menschenfang“ hat. Und dann sind wir wieder bei der Frage: welche Institution könnte derart unabhängig, unbestechlich und frei jedweder eigenen Meinung sein? Mir fällt da wirklich keine ein, abgesehen von derjenigen, die man zu speziellen Gelegenheiten anbetet!

        Wenn du also nicht gerade behaupten willst, dass die EU von einer gottgleichen Reinheit ist, dann bestätigt deine Antwort geradezu die Berechtigung meiner Fragestellung.

        • Diese Kritik an „der Wahrheit“ verliert sich hier im nichts, denn es geht hier um Bekämpfung von Desinformation und keine aktive Errichtung von (Pseudo)-Wahrheiten – die Neutralisierung von Schlangengift und nicht das pathologische Vergiften damit. Und ja vielleicht gibt es dazu keine perfekte Dosis für das Antiserum.
          Sollte man deshalb etwa jeglicher Desinformation freien Lauf lassen, weil es nicht möglich ist für jede gewissenhafte Berichterstattung einen 100% Wahrheitsgehalt zu garantieren?

          Wahrheit kann zwar nicht zu 100% ergründet werden, Desinformation kann aber meist falsifiziert werden, auch wenn das leider ein vielfaches der Ressourcen benötigt wie das Erzeugen der Desinformation (jeder weiss was Gerüchte sind).
          Mit solchen Gedankensprüngen, wie hier mehrfach zu lesen, dass Desinformationsbekämpfung mit Wahrheitsmonopolismus gleichzusetzen sei, ist der Schritt von Korrektur zu Zensur dann auch schnell getan.

          Denn im Grunde ist das keine Ungenauigkeit sondern ein absolutes Missverständnis davon wie Korrektur und die Falsifikation von Unwahrheiten von statten gehen.
          Als „Falsifikator“ würde man nicht behaupten: „Die Erde ist ein Würfel!“ sondern: „Die Erde kann nicht flach sein weil, und hier sind die Belege dafür“.
          Am Ende ist das schlichtweg der Weg der Logik und Wissenschaft, die auch deshalb ganz besonders von Desinformationsinteressierten Akteuren vermieden und verspottet wird.

          Die wichtige Frage ist also nicht wer „Die Wahrheit definieren wird“ sondern „Wie groß sind die Ressourcen (der Unternehmen oder Staaten) um Desinformation zu widerlegen“
          Eine perfekte Trefferquote durch einen gesetzlichen Rahmen wie diesen wird es hierzu natürlich nicht geben, besonders da die Methode dadurch noch nicht definiert wurde.
          Aber wenigstens kann man auch davon ausgehen, dass es schnell auffliegt und weltweit öffentlich wird wenn man in der EU ausländischen Unternehmen auf politischer Ebene vorschreiben würde, was konkret die politische Wahrheit zu sein hat (Das zur Abgrenzung eines „staatlichen Wahrheitsmonopols“).

          Das Verhältnis von „nachprüfbar“ zu „völlig ausgedacht“ würde sich durch ein (gutes Gesetz) im Laufe immer weiter zu verlässlicheren Informationen hin verschieben. Wie gut die Umsetzung ist steht aktuell noch offen, der Gedanke als solches ist vom Prinzip her aber nicht falsch sondern angesichts der entgleisten Media-Kultur welche „Lügen als Mittel zum Zweck“ billigt, bitter nötig.

          Die Vorstellung, dass Social Media sich selbst reguliert und zu einer objektiven Wahrheitssuche „entscheidet“ wäre daher schlichtweg naiv. Sie wird bereits dezentral (dis)reguliert, auf eine für alle destruktive Neigung hin!
          Aus der Forderung dagegen anzukämpfen folgt leider nicht selten der Gedanke, dass alles was von außen bremsend auf Desinformation wirken soll automatisch Zensur oder „Kontrolle von oben“ entspricht. Diese angeblich schadensvermeidende Sichtweise ist ironischerweise bereits eines der Symptome einer voranschreitenden Beeinflussung: alles was Desinformation aufdecken kann soll bekämpft werden.
          Die Grundlage: menschliche Angst vor Freiheitsverlust und die Manipulation derer.

          • Desinformation bekämpfen … das ist ein edler Gedanke, dem sicher niemand widersprechen würde. Aber eben nur, solange man eindeutig unterscheiden kann. Nimm meine Beispiele weiter unten, oder nimm mal ganz praxisnah die Corona-Pandemie. Da hat ja nun, vorsichtig gesagt, die Berichterstattung mehrfach gewechselt. Ein anfangs harmloses Virus wurde Wochen später zum Killer. Masken wurden zuerst für sinnlos erklärt, dann waren sie nicht mehr wegzudenken. Impfgründe wurden öfters gewechselt als die Unterwäsche!

            Und dabei gestehe ich gerne zu, dass sich die jeweiligen Aussagen nach dem zunehmenden Erkenntnisgewinn richteten. Das ändert aber nichts an den Kategorien wahr und falsch bzw. Information und Desinformation. Eine falsche Aussage ist auch dann falsch, wenn sich ihre Falschheit erst später herausstellt. Eine wahre Aussage ist wahr, auch wenn sie erst später bewiesen wird.

            Also ganz praktisch: Die (anfängliche) Aufforderung, Masken zu tragen, hätte seinerzeit als Desinformation markiert werden müssen. Und ein paar Wochen später wäre dann die Aussage „Masken bringen nix“ markiert werden müssen.

            Mich erinnert das ganze schon ein wenig an 1984, wo man sich ja schon immer im Krieg mit Ostasien befand …

            Nun sagst du ja selber, dass ein Mechanismus zur Feststellung von Desinformation keine 100%ige Trefferquote hätte. Und ich denke, an der Stelle unterscheiden wir uns: du kannst gut mit ein paar False Positives, also mit einer gewissen Einschränkung der Meinungs- und Redefreiheit leben, denn das sind ja nur wenige Ausnahmefälle.

            Ich stehe jedoch auf dem Standpunkt, dass 99% Redefreiheit 100% Zensur ist. Oder anders gesagt: Entweder gilt die Freiheit für jeden, oder es gibt keine Freiheit. (Und dabei klammere ich den strafrechtlich relevanten Rahmen bewusst aus.)

            Und ja, möglicherweise resultiert meine Auffassung auch aus der Angst vor Freiheitsverlust. Du kannst es nennen, wie du willst, Slippery Slope, Dammbruchargument … ich zitiere hier gerne Jean-Luc Picard: „Mit dem ersten Glied ist die Kette geschmiedet. Wenn die erste Rede zensiert, der erste Gedanke verboten, die erste Freiheit verweigert wird, dann sind wir alle unwiderruflich gefesselt.“ Der beste Weg sicherzustellen, dass ein Zensurinstrument nicht missbraucht wird, ist, das Zensurinstrument gar nicht erst zu bauen.

          • Es hilft den Fürsprechern einer „absoluten Meinungsfreiheit“ natürlich ungemein wenn jegliche (gesetzliche) Rahmenbedingungen gegen Desinformation wegfallen, denn dann kann alles als Wahrheit hingestellt werden.
            Es braucht kein Wahrheitsministerium mehr wenn Menschen übermäßig von Propaganda umgeben sind.
            Denn dann übernimmt die menschliche Heuristik, was öfter gehört wird gewinnt an Wahrheitswert.
            Das ist ein riesen Problem, denn die Menge an Desinformation ist ums unendliche öfter erzeugbar als die der korrekten Informationen. Daher wird es unreguliert zwangsläufig zu einem Übermaß an Desinformationen kommen. Ich möchte wirklich kein Internet mehr benutzen wenn ich allein aus statistischen Gründen davon ausgehen muss, dass 90% der Informationen dort bewusst verfälscht werden, besonders von jenen die sich selbst “ Wahrheitskämpfer“ oder sonst wie bezeichnen. Dieser Zustand wäre ohne Regulierung praktisch bald möglich.

            Daher ist das Gegenteil jeglicher Kontrolle auch nicht Freiheit sondern destruktives Chaos, und darum ist der Vergleich mit Orwell auch so unpassend, da es nicht darum geht freie Meinungsäußerung zu unterdrücken und umgekehrte Wahrheiten aufzustellen, sondern gezielt destruktive bzw. falsifizierte Informationen zu erkennen und durch eingeschränkte Verbreitung einen „Flächenbrand“ zu vermeiden.

            Wenn dieser Unterschied der Ausgangspunkte nicht klar wird wäre es auch möglich zu glauben, dass schon nur das Eindämmen von Social-Media-Bots, die Fake-news liken und alles andere in Frage stellen, eine Art von Zensur und Meinungslenkung wären. ( AI-Bots here we come…).

            Angenommen so eine Welt wäre real, also die Umkehr der aktuellen Situation.
            Jeder, der auch nur im Ansatz gegen gestreute Gerüchte gegen sich selbst vorgehen würde, könnte als „Komplize des Wahrheitsministeriums“ betitelt werden.
            Wer nicht daran interessiert ist, dass man Desinformation aufdecken kann/darf, wird solch eine Beschuldigung umso öfter auf andere anwenden, wodurch sie jeden Versuch der Selbstverteidigung im Keim ersticken soll. Liebhaber solcher Phrasen zählen daher laut „Manipulations-1mal1“ mit großer Wahrscheinlichkeit selbst zu jenen, die von Desinformation profitieren.

    • „Triviale Frage: Wer stellt fest, was Information und was Desinformation ist? Mir wäre keine irdische Instanz bekannt, die nicht zumindest in der Theorie interessengeleitet sein könnte.“

      Prinzipiell alles was du mit Evidenz belegen kannst. Da musst du niemand Glauben, du kannst selbst prüfen.

      • Es geht ja nicht um triviale Wahrheiten wie 1+1=2 oder „nachts ist es dunkel“. Ich nehme jetzt einfach mal als Beispiel „die Krim hat 20xx für den Anschluss an Russland gestimmt“. Kannst du das prüfen? Hast du eine Möglichkeit, die Stimmzettel selber auszuzählen?

        Meine persönliche Meinung ist, dass diese Abstimmung von Russland manipuliert wurde, aber wie will ich das beweisen?

        Und jetzt nehmen wir mal an, das EU-Ministerium für Wahrheit sagt „richtig, war manipuliert“. Habe ich deshalb mehr Beweis in den Händen als vorher?

        Oder gehen wir mal vom Gegenteil aus: Ich würde jetzt sagen „in dubio pro reo“, ich habe keinen Beweis für Manipulationen, also muss ich davon ausgehen, dass die Krim für den Anschluss gestimmt hat. Und jetzt beschließt das EU-Miniwahr wiederum das Gegenteil. Hätte dies jetzt zur Folge, dass ich meine Meinung ändere: wenns die EU sagt, muss es ja stimmen? Oder würde ich das Miniwahr fortan für eine Behörde halten, die dazu da ist, die politisch genehme Wahrheit zu verkünden?

        So, und jetzt nehmen wir mal 90% der Bevölkerung, also diejenigen, die überhaupt keine eigene Meinung haben, die alles fressen, was man ihnen hinwirft. Zum einen werden diese niemals Tweets lesen, unter denen ein Hinweis des Miniwahr stehen müsste. Und zum anderen brauchen die gar kein Miniwahr, für deren Meinungsbildung reicht die Tagesschau vollkommen aus.

        Also, welche Gruppe wäre tatsächlich die Zielgruppe für das Wahrheitsministerium?

  4. Ahja das ist sicher der Grund und nicht das es zu aufwendig ist den ganzen bullshit zu filtern den meist sowieso nur Leute glauben die es auch wollen weil es ihr Leben größer macht als es ist.

  5. Ich benutze Twitter um den SBahn Informationen und einem YTer zu folgen daher Interessiert es mich nicht.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here