In dieser Woche hat in Russland ein neues Schuldjahr angefangen und alle Schüler in der elften Klasse sind dort jetzt dazu verpflichtet, ein Lehrbuch mit dem Namen „Geschichte Russlands von 1945 bis zum 21. Jahrhundert„ für den Geschichtsunterricht zu verwenden. Bisher gab es mehrere Wahlmöglichkeiten für diese Bücher, die allerdings alle von Putin abgeschafft wurden. Dieses in den letzten Monaten speziell angefertigte Buch zeichnet sich natürlich durch die viele Propaganda zu Putin etc. aus.
Das Buch startet mit einem Bild eines für den Wohlstand in Russland stehenden Juri Gagarins und dem folgenden Zitat von Putin:
„Zunächst muss anerkannt werden, dass der Zusammenbruch der Sowjetunion die größte geopolitische Katastrophe des Jahrhunderts war.“
Laut der ehemaligen russischen Lehrerin und Historikerin Tamara Eidelman (1,3 Millionen Abonnenten auf YouTube) soll dieser Text die Schüler dazu bringen, sich zu fragen, wie man zu dieser ach so tollen Zeit der Sowjetunion zurückkehren kann.
Das weiter hinten im Buch vorhandene Kapitel 37 dreht sich dann darum, welche Gründe eigentlich Russland dazu zwangen, in 2014 die Krim und in 2022 dann den Rest der Ukraine anzugreifen. Dabei betont der Text die angebliche Missachtung aller Gesetze, den erstarkenden Neonazismus in der Ukraine und die Destabilisierung von Russland durch den Westen. Die Nato wird dabei als das Ende von Zivilisation beschrieben.
Dieses Buch ist ein erschreckendes Beispiel dafür, wie leicht es ist, junge Menschen zu manipulieren und die Fakten zu verdrehen. Im Westen geht es zwar nicht unbedingt anders zu, aber dort gibt man sich zumindest etwas Mühe es glaubwürdig klingen zu lassen.
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Ukraine erfindet schon lange ihre eigene Geschichte….. https://www.telepolis.de/features/Ukraine-Geschichtsunterricht-mit-Beigeschmack-3374707.html?seite=all
ist halt schwierig für die Ukraine eigenständige Geschichte zu haben, wenn man über Jahrhunderte einem Polnischen, Ungarischen oder Russischen Protektorat unterstand und man selber auf keiner Weltkarte die älter als 1991 auftaucht.
da bleibt nur noch, Sowjetischen Denkmäler abreisen und das Sowjet-Wappen bei Mutter-Heimat-Statue in Kiew gegen Ukrainischen Dreizack zu tauschen 😛
selbst das Monument der „Katharina die Große“ in Odessa musste abgerissen werden…. passt halt nicht in die neue Ukrainische Geschichte das eine Deutsche/und Russische Zarin eine „Ukrainische“ Stadt gegründet hat.
Ukraine ist sehr gut drin etwas Kaput zu machen aber nix neues zu bauen……. schon eine Glanzleistung von der Sowjetunion 1991 eine #5 Europa und #12Weltweit stärkste Wirtschaft überlassen zu bekommen und 25 Jahre später, das ärmste Land in Europa zu werden…. selbst Moldawien hat Ukraine überholt.
Sorry, aber eine so miserable Verteidigungsrede gibt direkt Punktabzug im Propaganda-Register, kein Pudding für dich diese Woche.
„Im Westen geht es nicht anders zu“? Dann würde ich echt gerne mal wissen, was du für Geschichtsbücher in der Schule gelesen hast.
Bei mir ging es gefühlt 5 Jahre darum, wie schlimm die Weltkriege waren, dass wir Deutschen dafür verantwortlich sind und uns schämen sollten. Eher das Gegenteil von dem, was Russland da veranstaltet
Deutschland ist, man verzeihe das Selbstlob, ist ein Musterschüler in der Aufarbeitung seiner Geschichte. Mancher mag sagen wir übertreiben, aber das ist mir lieber als das, was etwa die USA oder die Türkei treiben. Auch in so „netten“ Ländern wie Japan findet ein extremer Revisionismus statt und/oder man verweigert einfach, über die eigene negative Vergangenheit zu reden.
Nur Russland ist seit jeher einfach Champion darin, sich selbst zu belügen.
Welche Beispiele im Westen bitte?
In Texas und Florida ist „PragerU“ mittlerweile lizensiert um offizielles Lehrmaterial für staatliche Schulen zu stellen. Wo dann die Besiedlung der USA als Geschichte von mutigen Siedlern erzählt wird die „a vast untamed wilderness“ zivilisiert haben. Natürlich komplett ohne die Menschen zu erwähnen die da schon gewohnt haben.
Der Geschichtsunterricht in den USA ist allgemein erschreckend (2 meiner Schwestern gehen dort zur Schule). Der Civil War ging um States Rights und nicht um Sklaverei, die USA sind in jedem Konflikt die Guten und Kriegsverbrechen gab und gibt es nur bei den anderen.
Deutschland ist auch nicht so geil was das angeht. Die Shoa haben wir gut aufgearbeitet, wenn auch nicht gut genug siehe Aiwanger und AFD. Aber über Porajmos oder den Herero-Nama Genozid stolpert man im Geschichtsunterricht auch nur im gymnasialen Leistungskurs wenn man einen engagierten Lehrer hat.
Mich wundert eher, dass sie erst jetzt damit beginnen?