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Um ihren scheinbar endlosen Zug an Live-Action-Remakes von animierten Klassikern fortlaufen zu lassen, arbeitet Disney aktuell an einer Neuauflage von Bambi. Dafür wurde ursprünglich einmal die Filmemacherin Lindsey Anderson Beer angeheuert, die sich aufgrund von anderen Verpflichtungen allerdings mittlerweile wieder von dem Projekt distanziert hat. Trotzdem reichte die kurze Zusammenarbeit mit Disney wohl aus, um Beer einige Eindrücke davon zu vermitteln, wie das Studio dieses Remake angehen möchte.

Laut Lindsey Anderson Beer stuft Disney den Tod von Bambis Mutter im Original wohl als etwas problematisch ein. Das Ganze ist wohl nicht mehr zeitgemäß, weil moderne Zuschauer etwas sensibler geworden sind. Um diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden, möchte Disney die Szene etwas anpassen und „entschärfen“. Dabei soll die Szene auf eine Weise aufgebaut werden, mit der moderne Kinder sich identifizieren können.

“Not to spoil the plot, but there’s a treatment of the mom dying that I think some kids, some parents these days are more sensitive about than they were in the past. And I think that’s one of the reasons that they haven’t shown it to their children.

“I do think there is a way to update Bambi and our take on it was… did give a little bit more of a scope to it. And I just think that to be able to bring it to life for kids these days in a way that maybe they relate to a little bit more would be of service to the original.”

Diese Pläne sind ein weiteres gutes Beispiel dafür, was diese Live-Action-Remakes so verdammt lästig und mies macht. Man erzählt eine klassische Geschichte auf eine neuen und für gewöhnlich deutlich schwächere Weise, weil man „modernen“ Zuschauern angeblich nicht mehr zumuten kann. Meiner Meinung nach ist es fein, wenn man Kinder mit ernsten Dingen und tragischen Situationen konfrontiert. Wichtig ist nur, dass man danach einen etwas positiveren Ausgang hat. Auf diese Weise fühlen sie sich ernst genommen und man hat eine etwas realistischere Erzählung. Alles und jeden in Watte zu verpacken, erschafft nur richtig problematische Menschen.


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2 KOMMENTARE

  1. Braucht kein Mensch und ich kenne niemanden der durch klassische disneyfilme irgendwie traumatisiert war/ist. Eher haben solche schocker dafür gesorgt einem die Realität nahe zu bringen. Und hätten Filme wie Bambi nicht solch „krasse“ Momente wären sie auch weniger erfolgreich geworden bzw schnell in der Versenkung verschwunden, wie andere Disneyfilme die heute keine sau mehr kennt.

    Wird jedenfalls wie der ganze andere Dreck den Disney so produziert nicht geguckt.

    • Als Bambi ausgestrahlt wurde, gab das eine gigantische Debatte rund um das Thema Jagd. Ja, bereits vor Jahrzehnten erhielten Jäger Morddrohungen von empörten Eltern, wie sie doch nur auf solch wundervolle Tiere schießen könnten, auch in Deutschland. Mein Ausbildungsjäger hat uns einige der Briefe gezeigt und das ist halt echt nicht nett, wenn die Dinger an deiner Privatadresse ankommen.

      Also ob du es glaubst oder nicht, die Szene hatte negative Auswirkungen und das schon während der guten, alten Zeit, wo man ja so etwas wohl noch sagen durfte. Da will ich nicht wissen, wie die Leute heute Sturm laufen.

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