Auch wenn Netflix als Versandhandel für DVDs begonnen hat, so ist das Unternehmen mittlerweile eigentlich nur noch für sein rein digitales Angebot an Serien und Filmen bekannt. Daher war es eine ziemliche Überraschung, als Chief Executive Officer Ted Sarandos gestern Abend während der Bloomberg Screentime Conference die geplante Etablierung von neuen physischen Netflix-Geschäften ankündigte. Diese Läden laufen unter dem Namen „Netflix House“ und die Plattform möchte in 2025 wohl erst einmal zwei Läden in den USA aufbauen. Danach ist eine weltweite Ausweitung geplant.
“We’ve seen how much fans love to immerse themselves in the world of our movies and TV shows, and we’ve been thinking a lot about how we take that to the next level,” Vice President of Consumer Products Josh Simon
Jedes „Netflix House“ wird als eine Erfahrung für die Fans der Eigenproduktionen von Netflix beschrieben. Natürlich können Besucher dort brandneues Merchandise zu den Filmen und Serien des Anbieters erwerben. Gleichzeitig möchte Netflix das Ganze aber auch ein wenig wie einen Vergnügungspark aufziehen. Man plant ein umfangreiches Restaurant, regelmäßige Live-Events zu Serien, Hindernisparcours zu Squid Game und immer wieder wechselnde Kunstinstallationen. Den Verantwortlichen zufolge plant man einen Ort, der von Fans vielleicht alle paar Monate besucht wird.
Disney und Universal Studios betreiben sehr beliebte Themenparks, die Fans direkt mit ihren jeweiligen IPs interagieren lassen. Die „Netflix Häuser“ sollen wohl in die gleiche Kerbe schlagen und Fans eine ähnliche Erfahrung liefern. Für mich persönlich klingt das Ganze aber trotzdem irgendwie nach einer albernen Idee. Schließlich ist Netflix sehr stark auf den digitalen Raum ausgelegt und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Zuschauer der Plattform ein physisches Geschäft besuchen möchten. Der Anbieter sollte sich vielleicht lieber darauf konzentrieren, sein Angebot zu verbessern und den Nutzern auszuhelfen.
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Naja Disney macht Milliardengewinne mit den Parks, Universal sicherlich auch.Kann mir gut vorstellen das dieses 2. Standbein für Netflix sehr interessant wirkt..
Das ist schon leicht ironisch, dass Netflix der letzte Sargnagel für die klassischen Videotheken war und jetzt selbst mehr auf physische Geschäfte setzen möchte. Klar, das ist nicht wirklich zu vergleichen, da es in denen ja mehr um Netflix selbst gehen sollen, dennoch musste ich da etwas lachen.
Ob das jetzt funktioniert ist fraglich. Vielleicht in Amerika, in Deutschland hingegen könnte das schwerer werden. Ich erinnere mich da an Disneys versuche einige Läden mit Merch zu etablieren, die nach und nach wieder in Deutschland geschlossen wurden. Aber dann soll es ja auch mehr in die Richtung eines Themenparks gehen und eben nicht nur ein Shop sein. Mal schauen, was da kommt.
Ja, klingt erstmal nach einer bescheuerten Idee. Aber offenbar scheinen sie ja schon realistische Vorstellungen zu haben wie oft da Fans ggf. aufkreuzen und auch nicht gleich hunderte davon zu planen. Kann schon funktionieren, aber wird wohl auch vermutlich kein Umsatzgigant dann werden.