Am gestrigen Montag, den 23. Oktober 2023 hat der aktuell in Saudi-Arabien herrschende Mohammed bin Salman umfangreiche Pläne für die eSports-Szene in seinem Land angekündigt. Der Herrscher möchte in Saudi-Arabien bis Mitte 2024 ein gewaltiges neues eSports-Turnier mit dem Namen „eSports World Cup„ auf die Beine stellen. Diese Veranstaltung soll die höchsten Preisgelder, die beliebtesten Spiele und die wichtigsten Teams bieten. Genauere Details wurden laut Reuters aber noch nicht geliefert.
Für die Umsetzung dieser Pläne ist die Savy Games Group verantwortlich, die einen Teil des saudi-arabischen Staatsfonds Public Investment Fund (PIF) darstellt. Mittelfristig sollen der Gruppe zweistellige Milliardenbeträge für Investitionen in Gaming zur Verfügung stehen. Unterstützt wird die Organisation durch das Kölner Unternehmen ESL Gaming, welches in 2022 aufgekauft wurde und bereits viele eSports-Events in Europa organisiert hat.
Ob das Ganze funktionieren wird, lässt sich aktuell nur schwer vorhersagen. Das Land hat bereits vor einiger Zeit ein eSports-Event mit dem Namen Gamers 8 durchgeführt, welches zwar enorm beworben wurde, aber am Ende in der westlichen Welt nicht wirklich eine Rolle spielte. Vorteilhaft für die Savy Games Group ist der Umstand, dass das Unternehmen viele Anteile von bekannten Spielefirmen besitzt. Diese Kontakte dürften es der Gruppe erlauben, zumindest bekannte Spiele auf diesem Event anzubieten.
Ansonsten gibt es bei Saudi-Arabien natürlich auch noch das Problem, dass das Land stark von Journalisten, Menschenrechtlern und Politikern wegen einer Reihe von Problemen kritisiert wird. Dabei wird der Region oft das sogenannte „Gamewashing„ vorgeworfen. Angeblich investiert Saudi-Arabien nur so stark in den eSports, um dadurch positive Medien zu erzeugen und von eher problematischen Aktivitäten abzulenken. Eine ähnliche Situation gibt es bei richtigem Sport mit dem „Sportswashing„. Mit diesem Hintergrund muss man sich natürlich fragen, wie viele Spieler und Firmen wirklich mit dem Land in Verbindung gebracht werden wollen.
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Die LEC konnte dem arabischen Geld noch widerstehen, weil die ganze Produktionscrew mit Streik gedroht hat, aber seitdem marschiert das Ölgeld ziemlich durch den Esports. Aufkaufen der ESL, immer mehr Teamgründungen (Twisted Minds, Nigma Galaxy, Falcons, Quest) und natürlich auch das Gamers8-Turnier, was im Endeffekt schlichtweg ein Geldtopf war, dem kein Esportler außerhalb der ganz großen Namen widerstehen konnte. Ich meine…nur für SC2 wurden glaube ich 500K ausgeschüttet, der Sieger bekam 150K (zum Vergleich: Für den Weltmeister gab es früher von Blizzard 200K) und selbst die beiden Letztplatzierten haben 5000 Dollar gekriegt – für drei Bo3s und einen bezahlten Trip nach Riad, der sicher auch nicht schlecht ausgestaltet war.
So sehr man die Moralkeule schwingen will: Kein Esportler kann so Preisgelder liegen lassen. Glaube die meisten Athleten in jeder Sportart würden für so ein Preisgeld in einer Kinderfabrik antreten wenn es sein müsste.
Denke mal gerade die beiden Valve-Titel werden in Zukunft einen starken Pull nach Arabien verzeichnen, wogegen Riot aktuell noch gegenhält.
Zum Turnier selber: Es klang ja so, als wollte man bei dem Turnier Teams in verschiedenen Spielen antreten lassen, sprich Mutligaming-Orgs können einmal ihre ganze Breite auffahren. Finde ich eine super-coole Idee, aber der Geschmack bleibt natürlich. Und wie gesagt: Den Spielern mache ich definitiv keinen Vorwurf, so Geldtöpfe können dir ja deine Karriere nachhaltig versüßen.
Wünschte nur mehr Teams und Spieler wären so offen damit wie Liquid, die nach der Katar-WM klar gesagt haben „wir müssen halt in diesen Regionen spielen, ob wir wollen oder nicht…und wir wollen nicht aus bekannten Gründen“
„Athleten“. Esports war vorher ein Witz und wirds hierdurch nur noch mehr.
Passt doch Perfekt wer da jammert „Die bösen Saudis“ heuchelt.
Der „Sport“ der Seelenlosen Aktienunternehmen gehört die alle zur hälfe China gehören.Dessen Stars Werbung für ekliges Energiegesöff machen oder für Gaming Zubehör dessen Herstellung oder Rohstoffbeschaffung unter sklavenhaltungs Bedingungen und massiven Umweltschäden statt finden bekommt Hilfe von den Saudis.
Eine Logitech-Tastatur zu benutzen ist also okay, aber ein Logitech-Schriftzug auf dem Shirt ist widerlich? Ich weiß ja nicht…
Hat er genau wo geschrieben?
Ich verstehe deinen Hass gegenüber dem E-Sport nicht.
Wie sollte denn deiner Meinung nach E-Sport gestaltet sein damit es ein Sport ist und kein pures Marketingtool?
Jeder Sport wird doch auf die eine oder andere Weise über Werbung finanziert. Wieso macht das für dich gerade den E-Sport seelenlos? Wo ist da die Abgrenzung?