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Das Marktforschungsunternehmen Newzoo veröffentlichte gestern eine informative Studie zu dem Verhalten von Gamern im Jahr 2023. Das Ganze beinhaltete Angaben dazu, welche Titel in diesen 12 Monaten am häufigsten gespielt wurden und wofür die Spieler ihr Geld ausgegeben haben. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Gaming-Markt in 2023 zwar um solide 2.6% gewachsen ist, aber dieses Wachstum nicht wirklich gesund abläuft.

Laut Newzoo bestand die Top 10 für das Jahr 2023 bei jeder Plattform beinahe nur aus älteren Spielen. Fortnite lag bei den meisten Geräten weit vorne auf Platz 1. Darauf folgten andere etablierte Titel wie GTA5, CS2, Minecraft, Roblox, LoL, CoD oder auch Apex Legends. Bei den Konsolen konnte nur das oft kritisierte Starfield wirklich Eindruck schinden und klassische Titel aus der Rangliste stoßen. Das Ganze zeigt bereits, dass etablierte Titel die Branche dominieren und neue Spiele beinahe chancenlos sind.

Der Punkt wird noch weiter dadurch unterstützt, dass nur 66 verschiedene Titel in 2023 beinahe 80% der gesamten Spielzeit von Spielern ausmachten. 60% der Spielzeit wurde in Titel gesteckt, die sechs Jahre oder älter sind. Nur 23% der gesamten mit dem Spielen verbrachten Zeit wurde in Titel investiert, die 2 Jahre oder jünger waren. Bedauerlicherweise geht 50% dieser mit frischen Spielen verbrachten Titel auf jährliche Fortsetzungen wie Madden oder NBA-Titel zurück. Brandneue Spiele wie Diablo 4 oder Baldur’s Gate III konnten nur 8% der Gesamtzeit sichern.

“It will be increasingly challenging to grow a game’s playerbase. particularly in our current landscape, where evergreen titles and robust content pipelines reign supreme.”

Publisher und Entwickler sehen etablierte Spiele und Fortsetzungen als sichere Einnahmequellen mit hohen Gewinnen an, weshalb der Fokus eindeutig in diesem Bereich liegt. Spieler wollen bei Ausgaben (teilweise 70 Euro pro Spiel) keine Risiken eingehen und daher setzen auch sie lieber auf etablierte Spiele oder Ingame-Einkäufe in bereits erworbenen Titeln. Für neue IPs dürfte es, ohne gewaltige Vorteile, in Zukunft wirklich schwierig werden sich zu etablieren.


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8 KOMMENTARE

  1. Gutes Spiel Werden immer Erfolg haben. es gehört sicherlich auch immer etwas Glück dabei, grad den Nerv der Zeit zu treffen. Jüngstes Beispiel ist zur Zeit Hell Divers 2. einfach super gutes co-op Game. Für 30€
    Bestes Beispiel, wie man das nicht macht ist Skull&Bone, möchte gern AAAA Titel der schlechter ist als AC4 black flag ist.

  2. Mir fallen spontan fünf Indiperlen ein, die ich 2023 gespielt habe. Die begeistern aber halt nicht das Mainstream Publikum, das sich lieber vom drölften Fifatitel abzocken lässt. Die Indiszene selbst ist am boomen mit so vielen Titel wie noch nie. Als chancenlos würde ich das damit nicht sehen. Aber auch ich gebe keine 70 Euro für ein ganz nettes Spiel aus. Da kann ich drei Indi Titel für haben, mit denen ich dann auch noch sehr wahrscheinlich mehr Spaß haben werde. Und dann kommen Katastrophen wie Skull and Bones raus, die die Chance hätten, Spieler anzulocken, aber genau das Gegenteil bewirken. Wer wundert sich da noch, dass weniger und weniger Menschen bereit sind 70 Euro + für einen AAA Titel auszugeben?

  3. Ich denke, dass man nicht vergessen darf, dass manche Indie Spiele nicht so langwierig sind wie die großen Titel. Ich persönlich spiele sehr oft Indie Titel, aber die sind meistens nach ein paar Tagen (suchten) durchgespielt.
    Größere Titel wie z.B. LoL oder Fortnite sind viel mehr auf Langzeitcontent ausgelegt.
    In der Hinsicht kann ich dem Artikel zustimmen.
    Wenn ein guter Indie Titel rauskommt würde ich das dennoch den größeren Namen bevorzugen.
    Was meint ihr?

    • 100% bei mir auch so. Maingame ist seit ca. 10 Jahren Dota2 (früher CS & WoW) mit viel playtime. Habe in der Zwischenzeit viele nette Indiegames gespielt, aber die kommen oft ohne Multiplayer und daher ohne Langzeitmotivation.

  4. Das der Scam CoD & Fifa noch in den Top 10 ist doch echt unglaublich.
    Aber AAA Games kann man eh meisten gedrost vergessen. Außer man spielt mit paar freunden ne Runde CS2 oder so, aber ich finde die meisten Games auf der Liste sind der inbegriff von Casual und austauschbar.

  5. Ich spiel zwar als PC-Gamer keins der in den Top 10 gelisteten PC-Spiele aber mein spielverhalten ist genau so. Ich spiel regelmässig WoW, Hearthstone, EAFC und Fussballmanager. Und wenn man nun die jährlichen Austauschung von den 2 Fussballspielen rausnimmt ist Hearthstone das neueste Spiel und das ist nun 10 Jahre alt. Unregelmässig Spiel ich dann noch Overwatch aber das ist ja auch schon über 7 Jahre alt (wenn man OV 2 wie bei den Fussballspielen als Austausch nimmt so wie es bei mir war).

    Und sonst halt dann nur Singleplayerspiele die ich Durchspiele und dann aufhöre.

  6. Naja wenn ich ein Spiel nicht kenne gebe ich keine 70/80€ dafür aus, gut wenn es Demos gibt sonst gebe ich max 30-40€ fürn Spiel aus.

    • Ich gebe gerne mal 10-20€ für einen Titel aus, wenn ich dadurch 1-2 Wochen Spaß mit habe. Finde ~10€ für ein ganzes Wochenende Spaß nicht sehr teuer.
      Man kann das mal in Relation zu anderen Konsumgütern sehen: Am Wochenende was essen gehen kostet auch schnell 30€ und dafür habe ich 1-2 Stunden den Genuss.
      Aber ja, man kann nicht jede Woche 70/80€ für ein Spiel ausgeben, vor allem bei der Qualität der Quadro A Titel die zur Zeit abgeliefert werden.

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