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In dieser Woche veröffentlichte Apple einen neuen Werbespot für das iPad Pro. Der Spot zeigte die Zerstörung einer Reihe von kreativen Objekten als Opfer für die Herstellung eines neuen iPads. Diese Präsentation wurde von vielen Zuschauern äußerst negativ aufgenommen und Apple erhielt überraschend viel Kritik von allen Seiten. Beispielsweise bezeichnete der Schauspieler Hugh Grant das Ganze als die von Silicon Valley genehmigte Zerstörung der menschlichen Erfahrung.

Aufgrund dieser negativen Kritik sah sich Apple wohl gezwungen sich zu dieser Sache zu äußern. Tor Myhren (VP of Marketing Communications) lieferte adage.com eine offizielle Stellungnahme zu dem Werbespot und den bei Apple eingehenden Beschwerden. Das Schreiben lässt sich als eine öffentliche Entschuldigung für einen thematisch etwas unpassenden Werbespot einstufen. Myhren betont, dass Apple die Kreativität von Menschen fördern möchte und diese Werbung eindeutig nicht den Zielen der Firma entspricht.

“Creativity is in our DNA at Apple, and it’s incredibly important to us to design products that empower creatives all over the world,”

“Our goal is to always celebrate the myriad of ways users express themselves and bring their ideas to life through iPad. We missed the mark with this video, and we’re sorry.”

Der Werbespot von Apple ist zwar jetzt nicht wirklich schlimm, beleidigend oder toxisch, aber er vermittelt trotzdem eine Nachricht, die künstlerisch tätige Menschen ziemlich verärgern könnte. Sowas sollte man eigentlich recht früh in der Produktion bemerken. Man muss sich also die Frage danach stellen, warum die Macher solcher Videos die Reaktionen nicht im Vorfeld erkannt haben. Vermutlich gab es solche Warnungen und sie wurden einfach von irgendeinem eingeschränkten Entscheidungsträger komplett ignoriert.


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7 KOMMENTARE

  1. Ich finde die wütenden Reaktionen auf die Werbung auch übertrieben. Evtl. hätte man statt der „brutalen“ hydraulischen Presse einen Mixer nehmen können, der die „Kreativ-Werkzeuge“ (Musikinstrumente, etc.) in Saft verwandelt, der anschließend in die Form des iPad gegossen wird. Vielleicht hätte das die Gemüter etwas weniger erhitzt.
    Aber im Grunde demonstriert Apple das iPad in dem Clip m.M.n. vor allem als das ultimative, Kreativ-Tool, nicht mehr und nicht weniger.
    Apple wollte sicher nicht sagen, „ab jetzt braucht ihr kein Klavier mehr, ihr habt ja nun das iPad“, das sollte eigentlich klar sein. Und wenn man also entsprechend versteht, dass Apple Kreative Menschen nicht schlecht machen möchte, braucht man sich auch nicht mehr über die Sache so aufzuregen.

  2. Meine Güte, man kann’s auch einfach übertreiben.
    Es ist ein geiler Clip kommt drauf klar. Wie gut er gemacht ist, zeigt sich daran, dass sich die Leute jetzt darüber aufregen.
    Man kann Fortschritt auf Dauer nicht aufhalten.

    • Man kann auch den Tod auf Dauer nicht aufhalten, sollen wir darum sämtliche medizinische Behandlungen einfach einstellen? Außerdem frage ich mich gerade, hast du dich überhaupt zu 10% mit dem Thema befasst? Es geht doch nicht im Geringsten darum, den Fortschritt aufzuhalten. Apple steht mit seinen Ipads in der Künstlerszene sehr weit oben. Es sind gute Produkte für die Kreativität. Elektronische Weiterberarbeitung ist in den wenigsten Kunstszenen noch herauszudenken. Der Fortschritt ist auch für die Kunst wichtig. Aber jetzt einfach auf alles scheißen und sagen „Hey, ihr braucht nur noch uns, zerstört alles andere und vergöttert uns“, kann auch nicht der richtige Weg sein. Denn in diese Dystopie begeben wir uns, wenn wir wie kleine Äffchen alles schlucken. Ich applaudiere dem Protest zu, alles richtig gemacht.

      • Was zur Hölle? Man kann es auch einfach übertreiben.

        Die Werbung sagt halt einfach „das ALLES haben wir in dieses kleine und flache Gerät gepresst“
        Nicht mehr und nicht weniger.

        Die ganze Schneeflöckchengesellschaft sollte sich mal über echte Dinge echauffieren anstatt über die Werbung zu einem Tablet. Wie es inzwischen Trend geworden ist, einfach alles scheiße zu finden und shitstorms loszutreten wegen so einer Werbung? Sucht euch bitte alle mal andere Hobbies als so ein komplett sinnfreien Pseudoaktionismus!

        • Aha? Wann war denn der Herr das letzte Mal auf einer Demo? Ich frage für einen Freund. Bin btw. 70er Jahrgang, da ist man für seine Rechte noch auf die Straße gegangen, was ich der heutigen Jugend positiv zuschreibe. Die wird ja sonst immer als so unglaublich verweichlicht verschrien. Aber lieber lebe ich in einer Schneeflockengesellschaft, als so ein abgestumpfter Haufen zu sein und alles mit sich machen zu lassen.

          • Wir stellen hier also „eine Firma macht eine Werbung für ein Produkt, was in den Augen der Firma total toll ist für alles, was man so braucht“ gegenüber mit „Demonstration ist wichtig für relevante Themen“.

            Genau das sind die echten Dinge, die ich meine, für wichtige Dinge auf die Straße gehen und Aktionen durchführen und alles ist sehr gut und richtig! Für eine kleine Werbung, die mit Absicht falsch verstanden wird dann doch eher weniger, danke für die Bestätigung 🙂

            Spannend, wie man von „Ich finde den shitstorm übertrieben“ auf „ich bin Demonstationsfeindlich“ gemacht wird. Willkommen im heutigen Internet 😀

        • Wir werden ab sofort Shiro vorher fragen über welche Dinge es sich lohnt sich zu echauffieren.

          Wenn Shiros Nachbar mal wieder nicht rechtzeitig Schnee schippt oder während der Mittagsruhe den Rasen mäht, bin ich sofort zu stelle!

          Und wenn uns dann jemand vorwirft wir würden übertreiben können die Schneeflöckchen sich warm anziehen!

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