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Gestern Abend veröffentlichte die Moscow Times einen Bericht darüber, dass Russland einige Grenzregelungen in der Ostsee bald als „unwirksam“ erklären möchte. Gleichzeitig plant die Regierung eine Erweiterung der eigenen Gewässer in Richtung der Grenzen mit Litauen und Finnland. Als Reaktion auf den durch diese Berichte ausgelösten Aufschrei hat Russland jegliche Pläne dieser Art mittlerweile dementiert. Kurz darauf sind die von der Moscow Times in ihrem Beitrag erwähnten Gesetzesentwürfe zu diesen Plänen aus der entsprechenden Datenbank verschwunden.

Ob diese Pläne aktuell tatsächlich von der russischen Regierung angestrebt werden oder das Ganze nur ein potenzielles Projekt darstellt, kann derzeit niemand sagen. Das Ganze hat aber bereits ausgereicht, um bei Finnland, Litauen und anderen Ländern die Alarmglocken schlagen zu lassen. Diese Pläne werden öffentlich als eine „bewusste, gezielte und eskalierende Provokation“  bezeichnet und als weiterer Beweis dafür eingestuft, was für eine Bedrohung die russische Regierung derzeit für ihre Nachbarländer darstellt. Litauen möchte sich nun mit seinen Partnern koordinieren und russische Gesandte zu einer ausführlichen Erklärung einberufen.

Normalerweise würde man erwarten, dass kein Land einfach dreist genug wäre, seine eigenen Grenzen zu verlegen und fremde Gewässer einzunehmen. Allerdings hat Russland mit dem Krieg in der Ukraine bereits genau diese unverschämte Einstellung öffentlich präsentiert. Daher ist es am Ende vermutlich auch egal, ob diese Pläne echt sind und was Russland dafür sagt. Es gibt eine realistische Chance auf solch eine Maßnahme und Nachbarstaaten müssen sich wohl vorbereiten.

Es ist schon irgendwie extrem deprimierend, in was für einer Lage die Welt sich derzeit befindet.


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