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Die EU-Kommission hat am vergangenen Freitag die Ergebnisse einer Untersuchung gegen den Kurznachrichtendienst X veröffentlicht. Diese Prüfung wurde im Dezember 2023 gestartet und sie hat mittlerweile wohl gezeigt, dass X direkt in mehreren Punkten gegen den Digital Services Act (DSA) der EU verstößt. Die Seite kann jetzt auf diese Vorwürfe reagieren und sich verteidigen. Sollte die EU ihre aktuellen Ergebnisse in den kommenden Monaten erneut bestätigen, dann droht X ein Bußgeld von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Today, the Commission has informed X of its preliminary view that it is in breach of the Digital Services Act (DSA) in areas linked to dark patterns, advertising transparency and data access for researchers. (via)

Laut der EU-Kommission verstößt X bei den folgenden drei Punkten gegen den DSA:

  • Der blaue Haken als Verifizierung entspricht nicht den Standards der Branche und das Ganze neigt dazu die Nutzer absichtlich zu täuschen. Da jeder Nutzer sich durch Echtgeld verifizieren kann, wirkt sich das Programm negativ darauf auf, wie Nutzer mit Content umgehen und wie frei ihre Entscheidungen sind.
  • X folgt den Bestimmungen für Transparenz von Werbung nicht. Die Seite besitzt keine durchsuchbare Datenbank für ihre Werbepartner und sie wirft Nutzern sogar noch absichtliche Hürden in den Weg.
  • X weigert sich seine öffentlichen Daten auf eine Weise mit Forschern zu teilen, die den Vorgaben des DSA entsprechen. Die Seite verlangt dafür entweder Unsummen an Geld oder sie gestaltet den Vorgang absichtlich problematisch.

Als Reaktion auf diese Vorwürfe hat Musk der EU-Kommission vorgeworfen, dass sie ihm einen „illegalen, geheimen Deal“ angeboten haben. Angeblich müsste er keine Geldstrafe zahlen, wenn X ohne Ankündigung mit der Zensur von Nachrichten beginnen würde. Laut Musk haben andere Plattformen diesen Deal angenommen. Wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt, lässt sich nur schwer sagen. Auch wenn seine Fans ihn für diesen Tweet feiern, so verdreht Musk aber vermutlich mal wieder gewisse Tatsachen. Die EU verlangt von X das Bekämpfen von irreführender Werbung und von Desinformationskampagnen und wahrscheinlich stuft Musk diese Vorgabe des DSA als Zensur ein.

Ansonsten drohte die EU anderen Plattformen wie Instagram bereits mit Bußgeldern, was die Aussage von Musk nicht unbedingt verstärkt…


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9 KOMMENTARE

  1. Anstatt jeder Plattform, die es einem ermöglicht, Informationen zu verbreiten „nahe“ zu legen Sachen zu löschen wie „Fake News“ sollte man lieber diese Ressourcen nehmen und in Schulen massiv Medienkompetenz lehren.
    Dann fruchten auch keine Desinformationskampagnen mehr und man kann sich das bekämpfen sparen, da man an der Wurzel angepackt hat anstatt das Problem oberflächlich anzugehen.

    • Ich weiß nicht inwiefern das was bringen soll wenn mein halbes Twitter von irgendwelchen Truthern voll ist die jeweils 7000 follows und 7000 follower haben. Man kommt nicht mehr dagegen an

  2. Würde es diesen Deal geben, wäre es doch ein leichtes für Musk ihn zu leaken. Wie wurde der Deal Angeboten? Per Mail, Fax oder am Telefon? Von wem? So ist es eine ziemlich schwache Behauptung

  3. Typsicher Azurius move wieder…

    „Wie viel Wahrheit in dieser Aussage steckt, lässt sich nur schwer sagen.“

    Aber als Header direkt „Musk reagiert mit Verschwörungstheorien“

    Kannste dir nicht ausdenken alder….

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