Am gestrigen Dienstag hat der von Elon Musk betriebene Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) eine Klage gegen die Global Alliance for Responsible Media (Garm) eingereicht. Bei Garm handelt es sich um einen Zusammenschluss mehrerer globaler Firmen (Mars, CVS Health, Unilever), die auf freiwilliger Basis sicherstellen soll, dass Werbung verantwortungsvoll geschaltet wird. Die Klage von X wirft der Gruppe einen illegalen Boykott gegen das Schalten von Werbung auf der Plattform und einen Verstoßt gegen das US-Kartellrecht vor.
— Linda Yaccarino (@lindayaX) August 6, 2024
We tried peace for 2 years, now it is war https://t.co/elgT62uDtF
— Elon Musk (@elonmusk) August 6, 2024
Angeblich hat GARM als Reaktion auf die Übernahme von Twitter durch Musk einen illegalen Boykott von Werbepartnern organisiert, um der Plattform zu schaden und Kunden zu benachteiligen. X verlangt in ihrer Klage nun dreifachen Ersatz der entgangenen Werbeeinnahmen inklusive laufender Zinsen und den Verfahrenskosten. Damit will X nicht nur den von GARM selbst verursachten Schaden abdecken, sondern auch den von angeblich geheimen „Mitverschwörern“ erzeugten Schaden ausgleichen. Zusätzlich dazu soll das Gericht die Firmen dazu zwingen wieder Werbung auf X zu schalten.
Diese Klage ist auf jeden Fall extrem sonderbar. Schließlich können Firmen selbst entscheiden, wo sie Werbung schalten möchten und diese Unternehmen möchten ihre Produkte nicht neben dem toxischen Abfall auf X sehen. Selbst wenn man den Boykott als Verstoß gegen das US-Kartellrecht einordnen möchte, so steht sich die Klageschrift teilweise selbst im Weg. X betont in der Klageschrift nämlich, dass das Schalten von Werbung auf X billiger als bei anderen Seiten ist und die Firmen somit eine wirtschaftliche Motivation für die Zusammenarbeit hätten. US-Gesetze erlauben einen Boykott dieser Art allerdings nur dann, wenn Firmen sich dadurch nicht selbst bereichern und andere Gründe als finanzieller Erfolg im Vordergrund stehen. Man argumentiert in dem Text also für die andere Seite.
Diese Klage kommt von einem Kerl, der im November 2023 noch ein dickes „Fuck You“ an alle Werbepartner richtete. Ich kann also verstehen, warum Firmen keine Werbung auf X schalten möchten. So eine Klage wirkt mit Blick auf die Aussagen von Musk irgendwie albern.
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Bin gespannt wann Musk seine eigene Variante der Spruce Goose uns vorstellen wird.
Wenn Trump die Wahl gewinnen sollte, dann währe die nächste logische Wahl der Republikaner einfach Musk ins Rennen zu schicken. Ähnlich abgehoben und fern der Realität ist er genauso.
Da selbst the Don keine Constitution 2.0 verabschieden kann, geht zumindest das an uns vorbei