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Die Deutsche Bahn versucht bereits seit einiger Zeit ihre Schieneninfrastruktur zu modernisieren und eine Digitalisierung ihrer Technik durchzuführen. Auf diese Weise kann das gesamte System optimiert und zuverlässiger gestaltet werden. Einem Bericht des SWR zufolge scheint die Bahn diese Pläne in der vergangenen Woche aber gestoppt zu haben. Dabei beruft der Südfestfunk sich wohl auf interne Pläne aus dem Unternehmen.

Modernste Technik für veraltete Geräte scheint der Bahn zu hohe Kosten zu verursachen. Als Ersatz für die Digitalisierung will die Bahn angeblich auf „herkömmliche Technik“ für alte und marode Stellwerke setzen. Damit sind die in den 90er Jahren aufgekommenen Elemente gemeint, die mittlerweile bereits 30 Jahre alt sind. Das Ganze lässt sich dann also nicht mehr wirklich als Modernisierung bezeichnen. Die Bahn selbst hat Pläne dieser Art bereits abgestritten:

„In den kommenden Jahren rüsten wir unsere Strecken und Knoten Stück für Stück von den bestehenden nationalen Zugsteuerungssystemen auf ETCS um. So erreichen wir mehr Kapazität im Netz und machen unsere Infrastruktur insgesamt leistungsfähiger.“

Ich würde es der Deutschen Bahn durchaus zutrauen, dass sie die Kosten für diese notwendige Modernisierung nicht tragen möchte und dann lieber einen billigeren Weg ohne Absicherung für die Zukunft geht. Natürlich könnte das Ganze auch einfach nur eine Taktik sein, die eine stärkere Finanzierung der Digitalisierung von der Bundesregierung erzwingen soll. So oder so kann man dieses Verhalten nur kritisieren. Ein gut ausgebautes und pünktlich laufendes Bahnsystem sollte ein zentrales Element der Beförderung in Deutschland sein. Leider scheint Gier diesem Ziel wie üblich im Weg zu stehen.


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6 KOMMENTARE

  1. „Ich würde es der Deutschen Bahn durchaus zutrauen, dass sie die Kosten für diese notwendige Modernisierung nicht tragen möchte“

    Ich arbeite selbst für die Eisenbahn, jedoch nicht die DB.. Tatsache ist dass zb bei uns Siemens selbst für banalste Scheiße bereits Millionenbeträge sehen will, wir reden hier von nem Arbeitsaufwand von vielleicht 2 Stunden und da ist die Kaffeepause schon mit drin. Da besteht überhaupt keine Relation mehr zum Nutzen.
    Sowas ist ohne Fördergelder einfach nicht mehr machbar.

    Tatsache ist auch dass vieles von der „alten“ Technik noch ohne Probleme funktioniert, sogar oft zuverlässiger als der moderne Kram, jedoch keine Ersatzteile mehr herstellt werden weil man damit kein Gewinn machen kann. Also soll doch bitte alles auf modern umgerüstet werden, was die sich, wie oben bereits angesprochen, vergolden lassen.

    Ich finde das auch nicht gut, aber ich kann voll verstehen dass die DB sagt fuck it

  2. Da der Bund den Neubau der Infrastruktur zahlt und die Bahn selbst die Renovierung, sieht man wie beschissen die Idee war die Bahn zu privatisieren, da die so lange warten bis alles marode ist, damit der Bund den Neubau bezahlt.

    Entweder wird dies geändert, oder die Bahn wird nie was machen…

  3. „Die Bahn möchte will Digitalisierung von Zugstrecken stoppen“, da passt was von der Grammatik her nicht. 😉
    Der Post dient nur zur Info, muss nicht veröffentlicht werden.

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