Eigentlich sollte es bei Günther Jauch am Sonntagabend ums Sitzenbleiben gehen, um die mögliche Abschaffung von Zensuren und um eine Bildungsreform in Deutschland. Doch weder die eingeladenen Talk-Gäste Precht, Sarrazin, Laschet und Akbas noch Jauch konnten eindeutige Wege für die künftige Schule aufzeigen. Dafür blieb eine Aussage von einem Gast im Studio hängen: Jens Großpietsch, Schulleiter der Heinrich-von-Stephan-Gemeinschaftsschule aus Berlin-Moabit meint, dass die Hälfte aller Lehrer besser einen anderen Beruf gewählt hätte.
Grundsätzlich ist diese Aussage meiner Ansicht nach in die Kategorie „Stammtischparolen“ einzuordnen. Trotzdem hat der beschriebene Schulleiter sicher nicht ganz unrecht: Ich selbst habe auf meinem Bildungsweg oft Menschen getroffen (sowohl in meiner Uni-Zeit, als auch im Referendariat), die den Lehrer-Beruf teilweise aus Motiven wie „viel Ferien“ gewählt haben. Andere waren einfach für den Lehrer-Beruf ungeeignet.
Wenn Ihr meinen Podcast hört, erinnert Ihr Euch sicher an das Beispiel der Referendarin aus meiner damaligen Schule in Gronau, die mit 1,2 abgeschlossen hat (was für mich eine absolute Farce war, da mir die Schüler regelmäßig davon berichteten, dass die Dame weinend aus dem Unterricht geflüchtet sei). Trotz der guten Abschluss-Note ist die Dame im Beruf gnadenlos gescheitert und arbeitet heute für einen Lehrbuch-Verlag. Die Frage, die sich mir bei diesem Beispiel stellt, ist: Waren die Ausbilder nicht in der Lage, zu erkennen, dass die Dame für den Beruf ungeeignet ist, oder wurde sie aus Sympathiegründen durchgewunken. Ich tendiere zu Letzterem.
Trotzdem ist es meiner Ansicht nach Aufgabe der Dozenten und Seminarleiter, solche eher ungeeigneten Kandidaten rauszufiltern – wenn nicht im Studium, dann spätestens im Referendariat. Die Zeiten, in denen Leute den Lehrerberuf ergreifen, weil er angeblich viel Freizeit bieten würde, sollten langsam mal der Vergangenheit angehören. Vielleicht wäre es nicht schlecht, bereits während des Studiums den Studenten über noch mehr Praktika an den Schulen deutlich zu machen, dass dies schon lange nicht mehr der Fall ist – evtl. bekommt man über diesen Weg die „viel Ferien-Fraktion“ raus.
Natürlich gibt es immer noch Schulen, in denen man mehr oder weniger „eine ruhige Kugel“ schieben kann. Allerdings sterben diese wohl immer mehr aus. Unter dem Druck des Kultusmisteriums und der Flut neuer Erlasse, Auflagen und Schulinspektionen kann sich wohl in naher Zukunft niemand mehr davor verschließen. Ich persönlich würde mir zwar wünschen, dass viele der nervigen bürokratischen Pflichten (wie die Dokumentation jeder Kleinigkeit) wegfallen würde und man sich als Lehrer wieder mehr seinem Unterricht widmen könnte, aber ich denke schon, dass diese Dinge im Bezug die beschriebenen Schulen wichtig sind.
Quelle: T-Online.de
Danke an Recool für den Link!
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Wer behauptet Lehrer hätten einen Job mit „normaler“ Arbeitszeit bringt mich zum lachen…
also ich weis nicht in wiefern meine lebens geschichte hier rein passt….aber dennoch werde ich mein erlebnis in sachen lehrern hier mal zur kund tun.
1982 kahm ich auf die grundschule wuppertal eichenstrasse. dort hatte ich einen lehrer der gleichzeitig rektor war.
besagter lehrer….hatte damals eine 32 schüler klasse zu unterrichten.
damals war was die schule angeht, viele partner schulen events usw am start.
naja ich viel auf…weil ich immer 100% das machte was mein lehrer mir beibrachte.
naja die anderen lehrer fanden das irgendwie komisch…../das storchen lied blabla und der tanz um die tisch gruppe).
naja ich hab den tanz der vorgeführt wurde alls einziger getanzt damals.
bin alls stöhrend auffällig gewesen….2 wochen später wurde ich wegen schul störung von einer sonderschul pedagogin (welch lächerlicher begriff ) getestet worden.
naja test ergebnis war….(schüler XXX leidet an einer permanenten untervorderung) er hat die test sowol soziologisch bis zum technischen bereich zur 7ten klasse bestanden mit bravur.
und dennoch kahm ich in die 2te klasse zur lern gestörten schulte. damals nannte man sie ( schule für schwer erziehbaren).
dort hab ich erst gelernt was schmerzen heisst.
jeden tag von echten gestörten schläge bekommen. das ging 2 jahre lang.
ich war so gut das ich die 4te klasse übersprang (grosser fehler) und noch mehr schläge von den neidern.
es ging ein weiteres jahr ins land…ich kahm auf die normale hauptschule da ich für die sonderschule viel zugut war…und selbst diese primitiven lehrer gesehn haben das ich auf dieser schule nichts zu suchen hatte.
der erste tag in der neuen schule….(meine lehrerin war sowas von sauer das sie einen angeblich bekloppten unterrichten muss) hätzte mir alls erstes den 2 mal sitzen gebliebenen maximal schüler der schule auf den hals. damit ich weich werde und freiwillig wieder gehe.
naja obwohl ich auch dort recht gut war…teils klassen bester…bekahm ich täglich dresche vom aufgehetzten schläger meiner lehrerin.
nach 18 monaten bin ich freiwillig wieder in die besagte sonderschule gegangen.
diese schule hatte normalen hauptschul stoff gehabt.und von der 7ten klasse an war ich ausser in deutsch lieber 1er schüler alls weiter auf der regel schule zu sein.
ich habe dort meinen 10b gemacht.
naja lange rede kurzer sinn…..es gab damals mehr alls 50% lehrer die ihren sogenannten pedagogen beruf falsch gewählt haben.
z.b. keiner hat meine legasthenie erkannt.niemand hat meine untervorderung erkannt.
aber jeder lehrer war der damaligen meinung ich hätte soziale stöhrungen.
fazit
was ich sagen kann…. mehr alls 80% der lehrer von 1980-1995 haben ihren beruf verfehlt.
eventuell auch weit mehr.
Ich bin einer dieser 50%.
Leider. Im Nachhinein wünschte ich, hätte etwas anderes studiert, hätte früher erkannt, dass der Lehrberuf nicht das Richtige für mich ist.
Bei mir ist das so, dass ich, kurz vorm Ende meines Studiums, zwar sagen kann, dass ich ein okayer Lehrer sein werde(n kann), aber eben nicht mit Feuer und Flamme mit 110% hinter meinem Job stehen werden kann. Oder vielleicht doch und ich finde doch noch diese Leidenschaft dafür, kann man ja immer schwierig einschätzen, aber derzeit sehe ich es noch so.
Ich frage mich natürlich häufig, warum ich diese Fehlentscheidung damals getroffen hatte. Ich glaube, dass ich in mir einfach ein Talent darin gesehen habe, nicht nur den Schulstoff zu verstehen, sondern ihn auch zu erklären. Darin bin ich auch sehr gut. Nur die Arbeit mit den Kindern, das Zwischenmenschliche… Als ich mein Studium begonnen hab, hatte ich einfach noch kein Gespür dafür, wie wichtig mir die Arbeit mit erwachsenen Menschen sein würde. Als ich es dann endlich begriff war es schon zu spät – im 8. Semester macht es dann einfach mehr Sinn, noch den Titel zu holen und die Möglichkeit, doch noch Lehrer zu werden, zu wahren, anstatt ein Jahr vor Abschluss alles aufzugeben.
Nun ist es halt so, dass ich nach meinem Lehramtstudium andere Karrieremöglichkeiten suche (so wie die von dir genannte Lektorin), zumindest ein paar Jahre dennoch an der Schule sein werde/muss. Ich will es zumindest probieren, Arbeitserfahrung sammeln, ein wenig Geld verdienen, meine Ausbildung (Stichwort Referendariat) vollenden.
Normalerweise poste ich gern mit einem erkennbaren Namen, aber ich bleibe jetzt mal sicherheitshalber anonym – nicht, dass ich eines Tages beruflich Schwierigkeiten damit bekomme. Ich hoffe, ihr versteht das.
Lehrer sein BEDEUTET für diese Menschen viel Freizeit!
Glaubst doch selbst nicht, dass diese „ich werde Lehrer weil Freizeit“ Leute viel Zeit in Unterrichtsvorbereitungen etc stecken. Und dann haben sie natürlich, im Vergleich, viel Freizeit…
Wobei gerade bei den Lehrern, die auf ihre Pension zugehen, das auch völlig in Ordnung ist. Mein damals bester Lehrer war der Typ, der im Jahr in den wir Abitur geschrieben haben, in Pension ging. Der hat sich nie vorbereitet, das Lehrbuch fand er „scheiße“, hat immer auf die „Missgeburten der Schulbehörde, die kriegen ja nie was auf die Reihe!“ geschimpft und irgendwelche Interna rausgehauen die man als Schüler sonst eher nicht so mitbekommt – aber hat unglaublich viel Stoff vermittelt. Seine Methoden waren „alt“ („böser“ Frontalunterricht, wurde auch mal laut, rief Leute an die Tafel etc, wurde aber rückblickend nie unfair), hat auch mal Spanferkel im Unterricht für alle mitgebracht. Hat oftmals Geschichten erzählt, die rein gar nichts mit dem Thema (Physik) zu tun haben – aber hat seinen Stoff vermittelt. Dann ist alles in Ordnung.
Wenn aber so ein „frischer Lehrer“(tm) antanzt, merkt, dass sein anti-autoritärer Stil es nicht bringt und mit noch weniger Autorität reagiert, seine Stunden nicht vorbereitet weil er, erneut ein Zitat, „an der Uni doch alles erfahren und über den aktuellen Stand der Pädagogik gelernt“ hat, ist es einfach nur traurig. Und so was wird dann verbeamtet und hat damit wohl sein Lebensziel erreicht 🙁
„Lehrer sein BEDEUTET für diese Menschen viel Freizeit!
Glaubst doch selbst nicht, dass diese “ich werde Lehrer weil Freizeit” Leute viel Zeit in Unterrichtsvorbereitungen etc stecken. Und dann haben sie natürlich, im Vergleich, viel Freizeit…“
Selbst diese Lehrer müssen in den Sommerferien gut 2 Wochen opfern um das kommende Schuljahr zu planen, sowie an Konferenzen teil zu nehmen. Selbst Arbeiten korrigieren sich nicht von selbst. Es ist also zu relativieren, was du hier von dir gibst.
Ich halte vom schluri-bald-pansoniert-sein-Lehrer genauso wenig, wie vom anti-autoritären. Sicher kann man die Förderschule nicht mit einer Regelschule vergleichen, jedoch habe ich schwer das Gefühl, dass die Lehrer mit Fehlentscheidung eher in der Regelschule anzufinden sind. Gründe dafür kommen einem viele in den Sinne (zu wenig Praktika während der Studienzeit, ungenügende Vorbereitung auf den didaktischen Teil der Lehrerarbeit, etc). Auch ist es immer leicht zu sagen, dass die Schulbehörde schuld sei o.ä.
Wer meckert, sollte versuchen es besser zu machen oder die Klappe halten. Das ist meine Ansicht. Solange alle immer nur meckern, dass es so schlecht ist und niemand anfängt etwas dagegen zu tun, wird es auch nicht besser.
Wie du schon schreibst „er wurde nie unfair“ das ist eine der wichtigsten Eigenschaften, die ein Lehrer haben kann! Er MUSS professionell sein, was bedeutet, fair sein!
Ganz allgemein kranken wir doch daran, dass die Ausbildung in vielen Berufen nichts mit der Praxis zu tun hat. Ich kann da im juristischen Bereich ein Lied davon singen: Schätzungsweise 90% von allem, was ich im Studium gelernt habe, ist für die Praxis entweder völlig irrelevant oder man liest es halt im Bedarfsfall schnell nach. Und auf der anderen Seite gibt es dann Juristinnen – sorry, aber nach meiner Erfahrung sind es oft Mädels – mit einem zweistelligen Examen, die aber in der Praxis gnadenlos untergehen, weil sie a) das „Real Life“ nicht kennen und b) jeden Schriftsatz zur Hausarbeit machen und Probleme sehen, wo es gar keine gibt.
So ähnlich dürfte das bei den Lehrern sein. Was bringt ein Doktortitel in (z.B.) Physik, wenn man überhaupt nicht mit Kindern umgehen kann? Zu meiner Schulzeit hatte ich geschätzt 30-40% Lehrer, die fachlich sicher kompetent waren aber keinerlei Draht zu den Schülern entwickeln konnten.
Und hinzu kommt noch ein Faktor: Solange man auf seinem jeweiligen Gebiet in der Privatwirtschaft das Vielfache eines Staatsbediensteten verdienen kann, werden die richtig guten Leute eben in die Privatwirtschaft gehen. Deshalb ist der Bundestag ein Sammelsurium von Dilletanten, und deshalb bevölkern die Ferientagezähler das Lehrerzimmer!
Ausnahmen bestätigen nur die Regel!
Einfach gesagt: Wenn wir für unseren Nachwuchs die besten Lehrer wollen, müssen wir die Lehrer entsprechend gut bezahlen.
Und das ist nicht nur bei Lehrern so.
Wie viele Lehrer ihren Beruf verfehlt haben, kann ich nicht sagen. Allerdings beobachte auch ich, dass besonders weniger gute Abiturienten den Lehrberuf ergreifen. (Nicht alle und nicht jeder, klar, aber viele!)
Die Leute mit einem <1,5 Durchschnitt (ja, das sind nicht immer kompetente Leute, aber häufig) machen so gut wie NIE Lehramt. Die richtig guten Leute studieren klassische Naturwissenschaften oder Medizin.
Eigentlich sollten wir aber gerade für den Nachwuchs, nur das beste vom Besten nehmen.
„Eigentlich sollten wir aber gerade für den Nachwuchs, nur das beste vom Besten nehmen.“
So läuft das aber nicht, denn die Leute entscheiden ja letztlich selber, was sie machen möchten. Und wenn man mit einem Schnitt < 1,5 eben mehr machen möchte als an einer Gesamtschule zu arbeiten, kannst du den Leuten das nicht vorwerfen.
Man könnte aber nicht mehr jeden ins Studium lassen. Kein NC mehr, sondern Aufnahmeprüfung durch die Uni, Empfehlungsschreiben von Schulen etc…
Ist halt verständlich…man muss schon ein sehr gutmütiger (oder sehr dummer) mensch sein, um nach dem knochenharten Mathestudium den Beruf eines Lehrers zu ergreifen.
Na sowas, bei uns hatte in der gesamten Klasse kein einziger Schüler eine Note besser als 1.5. Von den Jungen muss ich da gar nicht sprechen, da hatten die beiden Besten eine 2.3… Im Studium gabs dann trotzdem fleißig gute und sehr gute Abschlüsse für so ziemlich jeden, egal ob Germanistik, BWL, Informatik oder Chemie. Auf Schulnoten (und Uni-Noten) würde ich nicht viel geben. Letztlich zeigt es sich erst im Beruf, ob man es drauf hat oder nicht. Ansonsten musst man suchen, bis man den richtigen Beruf gefunden hat..
Die Besten der Besten? Ich würde eher die Schüler nehmen die in Ihrer Schulzeit unter schlechten, unmotivierten und subjektiven Lehrern zu leiden hatten.
Wird aus einer Schülerin die ihr 1,2 Abitur geschenkt bekommen hat ein guter Lehrer? Wird aus einem Schüler der das gesamte Abitur durch nur gelernt hat, Fachlich vielleicht hoch kompetent ist, jedoch Menschlich versagt und einen Schüler niemals psychisch unterstütze kann weil gar kein Verständnis da ist, ein guter Lehrer?
Wohl kaum. Ich bin in meiner Schulzeit auf so viele schlechte Lehrer getroffen und hatte bis zur 9. Klasse vor selbst Lehrer zu werden, die Pupertät, eine schlechte und unfähige Lehrerin und mein Dickkopf von ebendieser Frau wegzukommen haben mir „nur“ ein Fachabitur eingebracht statt dem allgemeinen Abitur.
Wäre diese Lehrerin auf mich eingegangen statt nur ihren Unterricht runterzubuttern, mit Schlüsseln nach uns zu werfen und uns Tag ein Tag aus vorzuhalten das aus uns eh nie was wird, wäre vielleicht sogar etwas aus uns geworden.
Mal nebenbei hatte die Frau, wie sie uns voll Stolz mitgeteilt hat, ein 1,0 Abitur und hat Ihr Studium mit 1,1 beendet. Ergo: Noten sagen nichts über die Qualifikation als Lehrer aus.
Wieso ist das Beste vom Besten jemand, der in einem fragwürdigen System über Jahre sein Kurzzeitgedächtinis bewiesen hat? Im Lehrerberuf sollte es hauptsächlich auf pädagogisches Gespür und didaktische Fähigkeiten ankommen und das tut es leider nicht.
Übrigens bilde ich als Kulturpädagoge für das Kultusministerium unter anderem Lehrer fort, mit einem Schnitt von >3,0 und das nicht weil es sonst keiner machen wollte 😉
Vielleicht liegt es ja auch an der Uni, an der deine Freundin studiert. Immer dieses: „Ich kenn da jemanden und ich schließe jetzt daraus auf die Allgemeinheit.“
Ich studiere ebenfalls Lehramt und habe die Praktikas in der Schule genossen. Wenn ich mich aber noch einmal entscheide müsste, würde ich vielleicht nicht noch einmal studieren, da der Leistungsdruck enorm und die Anforderungen teilweise sehr hoch sind (zumindest an meiner Uni). Gelehrt wird auch nicht nach „alten“ Mustern, sondern spüren die Konsequenzen und Reformen von PISA.
Zum eigentlichen Thema: Wieso müssen wir uns bildungspolitisch eigentlich so an unserem System festklammern? Welche Länder sind es denn, die am weitesten vorn liegen? Vor allem die skandinavischen Länder, und das nicht ohne Grund. Ich hab mich mal, im Rahmen des Studiums, intensiver mit den skandinavischen Ländern befasst und wir kupfern uns einen kleinen Teil ab und der Rest, was das eigentlich entscheide ist, wieso diese Länder uns meilenweit voraus sind, wird gekonnt ignoriert.
nun zum ersten denke ich auch, dass viele den lehrerberuf aus verlegenheit ergreifen. scheint halt ein relativ sicherer job für relativ viel geld und relativ wenig arbeit zu sein. das führt dazu, dass aus meinem jahrgang leute auf lehramt studierten, die in der schule stets angst vor referaten hatten und kein wort rausbekamen.
ABER so ganz von der hand zu weisen sind diese motive nunmal nicht steve. schau doch nur an, was du neben deinem beruf noch alles auf die reihe kriegst, wieviel freizeit du hast um diese in deine projekte zu investieren. ich bin zB jurist in einer großen wirtschaftskanzlei (temporär, möchte auf dauer in eine kleinere einheit wechseln, aber das geld ist sehr gut) und arbeite jeden tag von 9 bis 21 uhr. manchmal auch länger, oft auch am wochenende. so geht es auch vielen kollegen, die ärzte, unternehmensberater, unternehmer sind. im verlgeich zur „harten Wirtschaft“ ist lehrer also schon ein recht chilliger job.
nevertheless, ein sehr verantwortungsvoller und insoweit hast du recht: aufgabe der dozenten und professoren wäre es, die ungeeigneten kandidaten rauszufiltern und sie gerade nicht auf unsere kinder loszulassen.
peace
Steve ist aber auch in seiner Schule „nur“ halbtagsbeschäftigt. Er würde nebenher wohl weit weniger schaffen können, wenn er Vollzeit eingespannt wäre.
JA! Es gibt so viele Leute die irgend einen „Quatsch“ studieren, nur damit sie sich Akademiker schimpfen dürfen. In der Wirtschaft bekommt man damit in der Regel keinen Job, also auf Lehramt!
Und die Bedingungen, die Lehrer haben, sind in der Regel verlockend! Viel Freizeit, Netto nahe Brutto, sicherer Job, kein Zeitdruck, generell kein Druck, niedriges Level an hard skills erforderlich, man steht nicht ständig im Konkurrenzkampf… usw.
Wieso sollte man sich also noch durch ein hartes Ingenieurstudium etc quälen?
Achja, bitte nicht falsch verstehen. Es gibt sicherlich auch richtig gute Lehrer! Aber Leider kann man sich in dem Beruf als faule Socke zu gut verstecken.
In manchen Ländern dürfen auch nur die Jahrgangsbesten überhaupt Lehrer werden, weil man dort verstanden hat, wie wichtig der Beruf eigentlich sein kann. Auch mal ein guter Ansatz!
Gute und motivierte Lehrer machen einen massiven Unterricht, aber das alleine reicht halt nicht. Alle wissen das es noch andere Probleme gibt, und da ist Lehrermangel nur die Spitze des Eisberges.
Ich war bis nach der 10. Klasse in Deutschland auf dem Gymnasium, habe dann meinen Abschluss auf einer Privatschule in England gmacht. Da waren die Probleme sehr viel geringer als in meiner alten Schule. Das soll nicht heißen dass alle Lehrer Super waren aber von meinen Lehrern waren zumindest mehr gute dabei als ich in Deutschland hatte. Der andere große Vorteil war auch dort, dass genug Lehrer da waren. In 2 Jahren sind maximal ne handvoll stunden ausgefallen, und die kurse waren maximal 20 Mann groß (Mathe,das was jeder hatte). wenn ich da an meine 35 mann 10te Klasse denke kommts mir bald hoch. Natürlich privatschule tralala das wird sich keine öffentliche Schule leisen können, auch nicht in England, aber man merkt einfach mal wofür man da bezahlt.
Was ich jetzt aber mal langsam in Deutschland sehen möchte wäre ein einheitliches SChulsystem und Zentralabi wie in England, wo jeder Schüler im ganzen Land die selben Fragen vorgesetzt bekommt, weil nur dann sind die Noten auch vergleichbar. und ne gute Note zu haben ist einfach Gold wert, man schaue nur mal auf die NC’s. In Medizin braucht men sich inzwischen mit nem schlechterem Abi als 1,2 bald nicht mehr bewerben. Und wenn dan in Bayern das Abi schwerer ist als in Bremen(k.A. ob wirklich so, ich greif das aus der Luft 😉 ) dann ist das einfach auch den SChülern gegenüber nicht fair.
Ich möchte jetzt auch nicht über Lehrer heulen die unfair benoten, die kennt jeder überall, da kann jeder der mal zu Schule gegangen ist ( das sind hoffentlich ein paar hier 😀 ) ein Lied von singen, aber letztendlich sollte man halt auch versuchen ein System zu kreieren wo solche Lehrer einem nicht den Schnitt versauen können. In England haben die Lehrer z.B. nix mit dem benoten ihrer Schüler zu tun, da werden die Examen an andere Lehrer quer im land verteit geschickt.
mfg
Mal sehen, was ich für ein Lehrer werde. Vielleicht werde ich mich an einer Lehrerin rächen, indem ich das Leben ihrer Enkelin zur Hölle mache, weil die Lehrerin mein Abitur versaut hat.
das schulsystem hat noch immer mehr probleme als nur ungeeignete lehrer die nicht lehren können. ich denke immernoch, wenn wir mit doppelt so vielen lehrern die nicht ganz so gut sind nur die klassengrößen halbieren könnten, kommen wir unterm strich immernoch extrem viel positiver bei raus als jetzt. das immer ein paar extremfälle durchkommen, die gar nicht lehren können, oke, aber das sollten trotz allem eine minderheit bleiben.
hier und da sind es auch ungeeignete, elitäre schulleiter „es ist ein unding, das eltern ihre kinder unbedingt in der schule behalten wollen. es muss auch arbeiter geben. irgendwer muss die straßen reparieren oder häuser bemalen“ mit vorurteilen gegen ausländer und alleinerziehende eltern. die siedeln sich besonders gerne auf gymnasien an. und wenn die mal eine realschule mit nem gymnasium zusammen in die finger bekommen, dann haben in der regel die realschüler das nachsehen.
und dann sind da noch die lehrer die bevorzugen, besonders nach herkunft, geschlecht und lohnklasse der eltern. das sind die schlimmsten, den die vernichten in der regel jeden funken ambition in den kindern. als ich festgestellt habe, das mädchen, egal wie schlampig sie in kunst ihre bilder malen, durchweg eine note besser bekommen als alle jungen, hab ich mich im kunstunterricht auch nie wieder angestrengt. jedes mädchen hat 4 jahre lang auf jedes popelige bild ne 1 oder ne 2 bekommen. ich hab meine bilder vorher teilweise übers wochenende mit nach hause genommen um an ihnen zu arbeiten und sie zu verbessern, um doch immer nur eine 3+ zu bekommen. und ich habe mit meinen bildern bei drei malwettbewerben unserer bank gewonnen.
jahre später meinte ein mädchen von damals, die lehrerin hätte das gemacht, weil die mädchen in mathe ja unfair benotet werden. das wäre nur fair wenn sie in kunst und musik dafür besser benotet werden. hatte sie zum glück nie in musik.
und lehrpläne, die dinge vermitteln, die niemand jemals braucht. die immer voller werden, so das immer mehr zeit auf unnötiges wissen verschwendet wird, das bestenfalls in spezielle studiengänge transferiert werden kann und immer weniger auf basiswissen. es ist ja auch kein zufall, das schüler mit schlechten noten in der regel schon bei den basisfähigkeiten probleme haben. groß und kleinschreibung, interpunktion, mal und geteiltrechnung. satzbau und sprachgefühl, das gilt bei denen mit migrationshintergrund und bei denen, die keinen haben genau so.
es kann doch nicht sinn sein, jedes einzelne kind auf jede mögliche zukunft vorzubereiten… da muss es doch noch ein system geben, in dem nicht 99% der schulzeit und des vermittelten wissens redundant wird. wenn es wenigstens stressfrei und redundant wäre, aber nein. es löst so viel stress aus, das kleinkinder nervliche probleme bekommen, wie es dereinst kaum unternehmensführer kannten.
mangelnde lehrfähigkeit ist das kleinere übel finde ich. ich wünsche meinen geschwistern lieber einen unfähigen, als einen offensichtlich unfairen lehrer (der zugleich auch noch schulleiter ist, so das auch wirklich nichts dagegen unternommen werden kann). und wenn nicht so viele kinder solche unfairen lehrer erleben würden, hätten sie womöglich auch noch ein wenig mehr respekt und währen ihnen nicht ganz so feindlich gesittet.
stattdessen haben 90% keinen respekt und diejenigen, die ihn noch haben, an denen lassen sich diese rückgratlosen schweine dann wieder aus.
mein jüngster bruder ist über zwei jahre fast wöchentlich von irgendwelchen mitschülern drangsaliert und geschlagen worden. mit blauen augen und schürfwunden und blauen flecken etc. „da können wir doch nichts gegen machen“ „wir können ja nicht überall sein“ „ok, dann treffen wir uns mit diesem schüler und hören seine geschichte“. und nie ist irgendwas passiert. nichtmal eine strafarbeit, gar nichts. und als er sich nach zwei jahren einmal gewehrt hat, ist er für einen blauen fleck im gesicht (es war nichtmal was kaputt, kein knochen, kein zahn, nix) für drei tage vom unterricht verwiesen und sollte einen zwei seiten brief schreiben in dem er sich entschuldigt. ich meine, gehts noch?
aber genug davon. ich bin auch nicht der meinung, das man alle noten abschaffen sollte. aber ich glaube auch nicht, das es gut sein kann, das in jedem fach notendruck herrscht. stellt euch mal vor, wenn nur kunst, musik, religion und ethik nicht benotet werden würden. wie viel druck von allen schülern abfallen könnte. aber nein, stattdessen lassen sie lieber noch eine klassenarbeit pro fach extra in die lehrpläne setzen. und am besten noch ein thema. damit auch bloss echt gar keine zeit mehr bleibt.
bei unfairen lehrern und überfüllten lehrplänen, da muss man ansetzen.
„und lehrpläne, die dinge vermitteln, die niemand jemals braucht. die immer voller werden, so das immer mehr zeit auf unnötiges wissen verschwendet wird, das bestenfalls in spezielle studiengänge transferiert werden kann und immer weniger auf basiswissen. es ist ja auch kein zufall, das schüler mit schlechten noten in der regel schon bei den basisfähigkeiten probleme haben. groß und kleinschreibung, interpunktion, mal und geteiltrechnung. satzbau und sprachgefühl, das gilt bei denen mit migrationshintergrund und bei denen, die keinen haben genau so.“
Ich weiß nicht, ob du den Text so geschrieben hast, damit wir gleich ein Beispiel bekommen oder einfach nur schnell schreiben wolltest.
Ich glaube, du solltest das Wort „redundant“ erstmal nachschlagen, bevor du es benutzt.
Zu deinem Bruder: ich sehe da erstmal keine Schuld bei den Lehrern. Sollen sie den Mitschüler übers Knie legen?
Sowas ist eine Straftat und gehört von deinen Eltern zur Anzeige gebracht. Offensichtlich ist dem hingehend nichts passiert. Warum also den Lehrern die Schuld zuweisen? Sind die deine Erziehungsberechtigten?
Aus eigener Erfahrung kann ich da nur erzählen:
Ich tu mir generell sehr schwer mit Mathe,in der 11. hat ich allerdings ne Lehrerin die das ganze wirklich gut rübergebracht hatte und der es auch sichtlich Spaß gemacht hat,da hat sogar so einer wie ich, der mit Mathe einfach nich klarkommt, das ganze kapiert.Im darauf folgenden Jahr hat ich dann wieder nen Lehrer der einfach vorne alles an die Tafel geballert hat,2 Worte drüber gesagt hat und dann 5 Seiten Hausaufgaben über das brandneue Thema ausgeteilt hat.
Es gibt einfach Menschen die zum Lehrer geboren sind,und andere sinds eben nicht.
Ich hatte auch mal nen Chemie Lehrer der generell als „streng“ galt,aber dadurch dass man ihn respektiert hat und brav alles mitgeschrieben hat hat man sich auch alles behalten,und dazu hatte er immern guten Spruch auf Lager 🙂
aus meiner gesamten Schullaufbahn sind da leider die einzigen 2 Beispiele bei denen ich wirklich sagen kann sie sind RICHTIG gute Lehrer.
Ich hatte auch schon Lehrer denen es einfach egal war was die Klasse macht und die einfach ihren Stoff runterrasseln,das geht meiner Meinung nach garnich,grade da ichn Mensch bin der einfach immer n konkretes Beispiel für alles brauch.
Ich habe sehr viel mit Lehrern zu tun und meine Freundin studiert auch auf Lehramt, und was ich da an Anforderungen sehe ist einfach nur ein schlechter Witz.
Gute Noten werden einem hinterhergeschmissen, für Examensklausuren wird schön ne Woche vorher angefangen und dann ne 1.X aus dem Ärmel geschüttelt, vom „EWS“ Teil des Studiums will ich gar nicht erst anfangen.
Kurzum, das was sie Studium schimpfen ist teilweise einfacher als eine Ausbildung, und es wird viel zu wenig auf die Kompetenz geachtet überhaupt lehren zu können.
Welche Kompetenz will man denn in einem Lehramtsstudium vermitteln?
Jedes naturwissenschaftliche Studium übertrifft schon in der ersten Woche alles, was Schüler in Mathe je in der Schule brauchen.
Daher brauchen Lehrer sowas nicht.
Die lernen ein wenig Analysis dazu (Differential-/Integralrechnung, Folgen/Reihen usw.), das wars.
Wobei die Lehramtsstudenten natürlich weiß machen wollen, dass Lehramt viel härter ist, da ja noch so Dinge wie Pädagogik und Didaktik dazu kommen.
Hm, wie viele hab ich auch nur ein bis zwei Lehrer kennen gelernt, die ihren Job wirklich aus Überzeugung gemacht haben. Da hat man auch gerne gelernt, aber der überwiegende Rest, war entweder so lala, oder total für die Tonne.
Grade so verkappte naja „Genies“, also in ihrem Fach eigentlich total gute Lehrer, eigenen sich oft überhaupt nicht fürs „lehren“. Scheinbar hat man in der Vergangenheit, nie wirklich darauf geachtet, ob die angehenden Lehrer, überhaupt richtig mit Schülern umgehen können.
Naja und wie du schon geschrieben hast, Steve, es müsste viel eher und/oder besser gefiltert werden.
Aber solange bei der Bildung lieber gespart wird, kann das auf dauer nichts werden. Man könnte ja für den ganzen Papier kram (wenns denn schon sein muss -_- ), auch zusätzliche Büro Kräfte einstellen, aber die kosten natürlich Geld.
Grade bei Fächern wie Deutsch und Mathe find ich solche „Genies“ schlimm.Dadurch dass ihnen das ganze super leicht fällt fällt es denen um so schwerer das ganze zu erklären meiner Erfahrung nach.
Auch ich habe in meiner Schulzeit Erfahrungen mit Lehrern gemacht, die nicht nur nicht mit Kindern umgehen konnten, sondern darüber hinaus auch noch völlig inkompetent waren. Viele sind entweder Fachidioten, oder haben ihr „Wissen“ lediglich aus dem Material, dass sie für den Unterricht vorbereitet haben.
Mein Schlüsselerlebnis für diese Sicht der Dinge hatte ich mit meiner Biolehrerein in der 8. Klasse, der ich erstmal 30 Minuten zu erklären versuchte, dass Wale Säugetiere sind und das es in Afrika keine Tiger gibt…
Über den prozentualen Anteil kann man natürlich vortrefflich streiten. Allerdings ist die Tendenz in der Tat richtig: es gibt nicht zu wenige Lehrer, die für den modernen Schulalltag nicht geeignet sind.
Dementsprechend hoch liegt auch die Burnout-Quote, denn wer im Studium überspitzt gesagt nur Theorien büffelt und dann geschockt im Refrendariat oder spätestens einige Jahre später erkennt, das Lehrer-sein doch etwas mehr als „Unterrichtsmaterial bereitsstellen“ ist, gelangt schnell ans Limit.
Nicht jeder kann mit Kindern oder Jugendlichen umgehen, weiß eine Klassee zu managen und besitzt genügen Autorität, Selbstbewusstsein und das gewisse Fingerspitzengefühl.
Leider ist eine effektive Filterung in der Vorphase bislang nicht denkbar, da das Studium (mit Unterschieden) in die Kategorie „machbar“ fällt und aktives/scharfes Aussortieren im Refrendariat ja offensichtlich auch nicht umgesetzt wird.
Können sich die Verantwortlichen auch nicht leisten, denn man bedenke den Sturm der Entrüstung, wenn plötzlich nach einem Studium Leute in größerer Zahl die letzte Hürde nicht schaffen…
Man sollte vielleicht auch einmal bedenken, dass nicht Lehrer primär die sind, die etwas bieten müssen, sondern Schüler auch die sind, die etwas haben wollen.
Natürlich gibt es unterirdisch schlechte Lehrer, aber hier in Kommentaren aber auch anderswo wird immer herrlich über Lehrer hergezogen und verlangt, dass es die größte Leidenschaft in ihrem Leben ist, während die Schüler dem Lehrer das Unterrichten alles andere als leicht machen. Wer von euch macht denn seinen Job mit soviel Leidenschaft, wie ihr hier vom Lehrerberuf verlangt?
Klar, das Dilemna „schlechtere Schüler“ nur an den lehrern festzumachen, wäre totaler Blödsinn. Es bleibt ja auch heute viel mehr an den Lehrern hängen, da viele Erziehungsaspekte kaum noch von Eltern abgedeckt werden. (wie man ja allein an der Killerspiele-Diskussion immer sehr schön bemerkt, wie wenig viele Eltern eigentlich wissen, was ihre Kinder treiben).
Dazu kommt halt leider auch, dass immer mehr Eltern ja selber fast noch Kinder sind, wenn sie Kinder kriegen.
Dazu verkackt in meinen Augen auch das Ministerium zuviel. Dort werden Lehrpläne und Prüfungen gemacht von Leuten, die maximal eine wage Ahnung haben, wie so ein Klassenzimmer von innen aussieht. IM gegenzug schränkt man dafür die rechte der Lehrer stärker ein.
ich kann mich nur an einen einzigen lehrer im meiner schulzeit erinnern, der es geschafft hat jeden schüler im raum zu erreichen und mit freude „ans werk“ gegangen ist. Bei ihm war selbst der chemieunterricht fesselend, unkonventionell und lehrreich. leider wurde er dann mehr oder minder von den alteingesessenen rausgemobbt. Was darauf folgte verdiente nicht die bezeichnung lehrer.
Ich denke wirklich, dass sich im Lehrerberuf viele verwirrte gestalten wiederfinden die dort eigentlich garnichts zu suchen hätten. ob das wirklich an einer falschen vorstellung vom beruf liegt sei dahingestellt.
Meine Mutter ist Lehrerin für Mathe und Physik an einem Gymnasium in Baden-Württemberg – also kriege ich zusätzlich zu meiner eigenen Schulzeit so einiges mit.
Ich hatte etwa genausohäufig geeignete, wie ungeeignete Lehrer. Also das mit den 50% kann schon hinkommen. Allerdings ist natürlich jeder Mensch anders und ganz verschiedene „ungeeignet“s kommen da zustande.
Beispielsweise hatte ich das Pech, bei meiner Abiturvorbereitung einen menschlich sehr tollen, aber lehrtechnisch furchtbaren Lehrer zu haben. Und man konnte ihm nicht mal böse sein, weil er so unfassbar nett war! Aber ihm fehlte einfach die Fähigkeit, Aufgaben und Erklärungen zu formulieren, die den Schülern klar wurden. Bei Arbeiten stürzte er sich immer auf die beiden, die volle Punkte hatten (die hatten aber auch so einen 1,0 Schnitt) und argumentierte mit denen.
Ein anderes Beispiel. In der Mittelstufe hatte ich eine Lehrerin, die perfekt für die momentan gelehrten „pädagogisch wertvollen Methoden“ steht. Die erste Doppelstunde kam sie rein, teilte uns in Gruppen ein und ließ alle Gruppen zum selben Thema einen Vortrag und ein Handout erarbeiten. In der folgenden Stunde durften wir dann präsentieren und wir haben fünf mal mehr oder weniger dasselbe Handout einheften dürfen. Rinse and repeat!
Ich halte Gruppenarbeit für eine ganz schlechte Idee vor Berufsschule oder Universität. TEAM – Toll, Ein Anderer Machts. Alle setzen sich zusammen, einer schreibt, einer denkt, einer präsentiert, der Rest tut gar nichts. Aber die jungen Referendare werden mit derart pädagogisch wertvollem Humbug überschüttet – sowas wie Frontalunterricht lernen sie eigentlich nicht mehr.
Als letztes Beispiel für ungeeignet: Eine Englischlehrerin, die passend zu ihrem Namen etwas fülliger war – Kinder sind grausam, aber Teenager setzen genau das auch noch zielgerecht ein. Aber die gute Frau hatte bei dem ersten dümmlichen Satz sofort die Tränen in den Augen und ist herausgestürmt. Sowas gibt Schülern Zündstoff und nach etwa einem Monat war kaum Unterricht mehr möglich. Die Arbeiten machte sie dann entsprechend schwer / unlösbar weil wir ja keinen vernünftigen Unterricht mehr hatten. Häufig ließ sie uns nur noch Sachen abschreiben.
Alles drei Fälle, die wie oben genannt, vermutlich besser einen anderen Beruf gewählt hätten. Aber alle sind offensichtlich gut durch die Prüfungen gekommen. Klar, die Fähigkeit, Klassenarbeiten zu erstellen und Übungen zu rechnen wird nicht geprüft. Die Sache mit den Gruppenarbeiten ist ja gerade sowieso erfordert und gewollt (ich kann mich nicht erinnern, jemals in der Lehrprobe eines Referendaren gewesen zu sein, ohne dass es Gruppenarbeit oder ähnliches Zeug gab). Und bei Lehrproben werden die meisten Schüler sinnvollerweise sowieso bestochen (mit Süßigkeiten/Spielstunden, mehrmals passiert), damit sie sich gut benehmen und die Stunde reibungslos verläuft. Bis zu einem gewissen Rahmen sehe ich das auch ein, aber wenn ich wirklich an den Punkt komme und bei der Prüfung eines Referendars, der vollkommen ungeeignet ist, vor der Wahl stehe ein A**** zu sein und ihn durch Stress durchrasseln zu lassen, entscheide ich mich in der Regel nicht dafür. Schließlich will man auch nicht Schuld an sowas sein.
Ich glaube, die Lehrproben und die Ausbildung zum Lehrer hat einige bedeutsame Fehler. Andererseits habe ich auch nicht wirklich eine Idee, wie das behoben werden könnte. Zumindest könnte mehr Kontrolle als einmal alle paar Monate für 45 Minuten drin sein …
Definitiv haben viele Lehrer ihren Beruf verfehlt. Den meisten Lehrern geht es ja nur noch ums Geld oder um die Ferien. Ein Grundschullehrer in Luxemburg verdient Ende seine Laufbahn Netto 8000 Euro mit einer 22 Stunden Woche und über 16 Wochen Ferien. Klar, dass dann viele „Fehlgeleitete“ diesen Beruf ergreifen ohne sich der wirklichen Arbeit bewusst zu sein. Da ich diesen Beruf selber ergreifen möchte war das erste was ich machte ein Praktikum in meinen Ferien und tauschte mich mit den Lehrern aus sei es über Schulreform, Kinder, Eltern oder ähnliche Themen. Ein Lehrer der sich wirklich für die Kinder interessiert und ihnen auch mehr bieten will als das Standard, hat locker eine 40 Stunden Woche wenn nicht mehr. Wenn man nun diesen Beruf aus falschen Gründen gewählt hat so werden es lange Jahre mit etlichen Therapien. Bei uns ist es ganz normal, dass 80% der Lehrerbelegschaft in ihrem Leben schon mindestens 1x in Therapie waren, weil die Kinder sie fertig machen. DAS IST DOCH NICHT NORMAL!?
Somit kann ich Stevinho nur Recht geben. Mehr Praktika und bessere Filter werden benötigt. Der Lehrerberuf ist nicht nur ein Studium, welches runterzubeten ist sondern es ist eine Lebensphilosophie. Entweder ich will die Freude am Leben und am Wissen einem Menschen mit Begeisterung vermitteln oder nicht. Für alle die das nicht Wollen bitte Finger weg.
Ich könnt noch 6 Seiten zu dem Thema schreiben XD Das regt so aus^^ Man könnte jetzt noch auf die Thematik : Lehrer sind die Schmarotzer der Gesellschaft eingehen. Aber dann wird der Beitrag 6x so laang wie der Blogeintrag XD
Ich bin schon jemand, der die These unterstützt. Ob es jetzt die Hälfte aller Lehrer ist oder mehr oder weniger, kann ich nicht beantworten aber Beamtenstatus, ordentliches Gehalt und viel Freizeit (in der man natürlich eigentlich auch genug zu tun hat) locken sehr viele junge Leute zum Lehrerberuf. Man kennt als Schüler ja auch kaum einen anderen Beruf so gut, wie den, mit dem man tagtäglich zusammenarbeitet.
Daher ist es nur natürlich, dass viele diesen Beruf wählen, obwohl sie eventuell keine geborenen Pädagogen sind.
Die andere Frage ist, was wäre, wenn nur „geeignete“ Personen den Lehrerberuf ergreifen würden? In vielen Fächern herrscht immer wieder Personalmangel und die Fluktuationen wechseln ja auch von Jahr zu Jahr und von Schule zu Schule, sodass man da nur sehr schwer langfristig planen kann. Wenn man z.B. anfängt zu studieren, hilft es wenig sich nach dem aktuellen Stellenangebot zu orientieren, da vielleicht nach Abschluss des Studiums keine Latein- sondern Mathelehrer gesucht werden. Wenn also jetzt diese Hälfte der Lehrer weg wäre, stünde man mit Klassenstärken von 50-80 Kindern da.
Die Diskussion ist also mühselig.
Nach dem was ich so höre könnte man aber an der Ausbildung eine menge verbessern. Das würd vielleicht schon viele Probleme lösen.
Ich muss sagen das ich erst in der Berufsschule ,einen aus meiner Sicht kompetenten Lehrer hatte.
Mag vielleicht eine Subjektive Wahrnehmung sein,aber was einfühlungsvermögen bei Problemen sowie die Fähigkeit Wissen verständlich zu vermitteln angeht,hatte ich in meiner Schullaufbahn bis auf den Besagten Berufsschullehrer keinen anständigen..
Also wir hatten auf jedenfall auf unserer Schule ein paar Lehrer, die nur Lehrer waren, weil sie mit ihren eigentlichen Berufsplänen gescheitert sind.
Gab auch ein paar, die garkeine Lehrer waren sondern einfach aus Mangel eingestellt wurden.
Ich hatte eine Lehrerin an einen Berufskolleg die Deutsch unterrichtet hat bzw sollte es aber nicht getan hat. Der Unterricht sah fast immer so aus ,sie ist die Klasse gekommen hat Blätter ausgeteilt und war dann weg. Ebenso hat es sich mit der Noten verhalten, die leute die ihr sympatisch waren haben gute noten kriegt obwohl sie fast durch die bank weg 4 und 5 geschrieben haben. Es ist soweit gegangen das wir als Klassengemeinschaft nach Düsseldorf schreiben mussten damit wir die richtigen noten bekommen haben, die Schulleitung hat bnatürlich hinter ihr gestanden… .Was am Ende rausgekommen ist, war das dass ihre letzte chance gewesen ist weil sie sowas schon 3 mal vorher gemacht hatte und deshalb 2 Jahre beurlaubt gewesen ist.
schwer zu sagen, vielleicht steckt auch immer etwas „hauptsache überhaupt irgendwer macht den job!“ dahinter…
Ansonsten empfehle ich folgenden Beitrag von Volker Pispers, der in meinen Augen die Lehrerproblematik perfekt abdeckt:
Danke für den Link. Sehr witzig und viel Wahres dran!