Wie allgemein bekannt ist, bin ich ein feuriger Anhänger von Thomas Schaaf. Auch wenn sein Nachfolger Robin Dutt scheinbar momentan viel richtig macht, fällt es mir persönlich extrem schwer, jemanden anders als Schaaf auf der grün-weißen Trainerbank zu sehen. Dass wir letzte Saison komplett versagt haben, kann und wird wohl niemand abstreiten. Sicherlich hat Schaaf in den letzten Jahren auch den ein oder anderen Fehler gemacht – trotzdem finde ich es extrem armselig, dass nun der ein oder andere Spieler versucht, sein persönliches Versagen auf den alten Trainer abzuwälzen. So geschehen in einem Interview unserer Innenverteidiger-„Bahnschranke“ Sebastian Prödl:
Ich hatte nie das Gefühl, gesetzt zu sein. Es sind ein paar Aktionen passiert, die schwer nachvollziehbar waren. Ein paar frühe Auswechselungen in der vergangenen Saison. Das bleibt hängen und tut keinem Spieler gut. Ich hoffe, dass sich durch den Trainerwechsel auch etwas für mich verändert (Bild-Interview)
Könnte das evtl. daran liegen, dass unser Herr Prödl letzte Saison unfassbar wackelig und unkonstant spielte und bestenfalls Zweitliga-Niveau hatte? Nein, sicher nicht, die Schuld liegt hierbei eindeutig bei Trainer Schaaf.
Am gestrigen Montag hatte man nun die Möglichkeit, Prödl über Twitter Fragen zu stellen. Einige Fans sprachen ihn auf das Interview und seine Aussagen an. Anfangs wurden diese Fragen natürlich komplett ignoriert – aus meiner Sicht auch nicht weiter verwunderlich, schließlich werden bei solchen Twitter-Spielchen eher Fragen wie „was ist Deine Lieblingsfarbe“ gestellt.
Meine Fragen sahen allerdings etwas anders aus:
Wie gesagt, anfangs wurden kritische Fragen seitens Prödl und den Veranstaltern ignoriert. Irgendwann war dann wohl die Masse der Fragen zum Bild-Interview zu groß, so dass er wohl antworten musste. Zurück kam folgende Antwort:
Really? Wer hat da wirklich beim Interview gesessen: Ein gestandener Fußball-Profi Mitte Zwanzig, der jedes Jahr eine siebenstellige Summe verdient oder ein kleiner Junge, der gerade die vierte Klasse besucht? Der kleine Basti findet es voll blöd, dass er immer ausgewechselt wurde? Ohhhhh, kleines Regengesicht! Ich finde auch, dass in einer PROFI-Fußballmannschaft jeder mal ausgewechselt werden sollte und nicht immer derselbe…
Entsprechend fielen auch die Reaktionen anderer Werder-Fans aus:
Mir ist durchaus bewusst, dass die Bild-Zeitung solche Aussagen forciert, bzw. irgendwie versucht, das Sommerloch zu füllen. Allerdings darf ein Spieler sich meiner Ansicht nicht zu so einer Aussage hinreißen lassen. Die Schuld für eine völlig verkorkste Saison bei einer Werder-Trainerlegende zu suchen, anstatt sich kritisch mit der eigenen unterirdischen Leistung auseinanderzusetzen, ist natürlich der leichtere Weg. Für mich hat Herr Prödl damit allerdings das letzte bisschen Kredit verspielt!
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Wenn man mit seinem taktischen Verständnis anno 2005 stehen geblieben ist,wie der herr schaaf,dann kann ich den prödel schon verstehen.gerade in der defensive zeigt sich erst durch das verbundspiel,ob eine gute taktische ausrichtung in der mannschaft vorhanden ist, oder eben nicht.
und im zusammenhang mit herrn schaaf viel mir besonders auf,dass viele spieler meinten:der hat seine lieblinge,und mit dem rest redet der z.t nicht mal!
kevin de bruuyne war der letzte,der dies öffentlich bestätigte in dem er sagte:ich und der trainier reden nicht miteinander,müssen wir auch gar nicht!
so gewinnt man natürlich nicht mal nen blumentopf!
Und nur weil jemand ne firma erfolgreich aufgebaut hat,diese top an der börse notiert ist eine zeitlang,und dann irgendwann wieder abruscht unter diesem chef,kann man auch nicht als totschlagargument gelten lassen:Aber unter diesem chef waren wir mal top 5,- oder was auch immer – kritik ist unangemessen!
Wäre sie,hätte her schaaf gewusst wann es zeit ist zum gehen!!!!
Ich bin weniger emotional was den Trainer angeht, als Du, Steve. Auch wenn ich die Reise mit Schaaf und der Mannschaft komplett mitgemacht habe! Daher kriege icha uch bei gut zusammengeschnittenen Recaps der besten Szenen aus der Schaaf-Ära Gänsehaut und Pippi in den Augen. Aber das nur am Rande 😉
Ich musste wirklich laut auflachen, denn seine Antwort auf Deine Frage war gelinde gesagt: schwach. Und auch erst zu reagieren, nachdem du penetrant nachgehakt hast, sagt schon einiges aus. Ich will einen Prödl garnicht „fertig machen“, ich möchte nur einen ehrlichen und kritikfähigen Spieler! Wir sind hier nicht beim Synchronschwimmen oder Wattebäuschchenweitwurf. Das sind allesamt Profis. Und ich bin einfach der Meinung, dass sie sich sachlich, kritische Fragen gefallen lassen müssen und auch stellen lassen müssen! Als er dann seine Antwort rausgehauen hat habe ich mich an meine Zeit in der F-Jugend zurückversetzt gefühlt…ähnlich argumentiert wurde dort auch. Das ist einfach schwach.
Die logische Folge einer schwachen Leistung ist nun mal die Auswechslung. Liegt das nun am Trainer oder am Spieler? Ich bin der Meinung man muss sich WENIGSTENS eine Teilschuld mit eingestehen (wobei wie kann einen der Trainer nicht mögen und dann von Anfang an bringen, regelmäßig?).
Lässt einen bitteren Beigeschmack zurück, sich als Spieler so zu positionieren!
Hatte mich gestern etwas wegen deiner harten Worte gewundert und mir gedacht „muss das sein, einen Spieler aus den eigenen Reihen so zu attackieren?“. Kannte da aber das Interview noch nicht. Nun macht das ganze durchaus Sinn.
wahre Worte Steve
Selbst ich als Bayern Fan vermisse ihn jetzt schon. Bremen und Thomas Schaaf habe ich immer bewundert den kein anderer Verein hat in über 10 Jahren solange an einem Trainer festgehalten. Jeder andere Club hatte schon 1-10 neue Trainer.
Zum Thema Spieler sag ich einfach nur unfassbar das man sowas auf den ehemalige Trainer schiebt. So nach dem Motto dem Trainer hat doch nur meine Nase nicht gepasst. Für solche Aussagen egal von welchen Spieler in der Liga sollte man direkt das ganze Jahresgehalt einbehalten.
Ich finde dieses allgemeine alter Trainer weg dann muss ich jetzt ordentlich nachtreten gehört heutzutage zum guten Ton. Egal welche Liga das fängt in der Kreisklasse an und hört erst in der Bundesliga auf. Ich mochte Schaaf eigentlich auch immer als Trainer, allerdings denke ich auch das er einige veraltete Methoden hatte. Ich persönlich denke das sich Schaaf in der Auszeit unheimlich weiterentwickeln kann und wird! Hoffe das man ihn bald wieder in der Liga sehen wird als Trainer
Hachja, mir fällt kaum ein Verein wo derart viele sympatische Spieler rumlaufen. Elia, Arnautovic, ehem. de Bruyne, jetzt scheint auch der Prödl cool drauf zu sein.
Bald reicht der Platz im Party-Bentley nicht mehr aus 🙁
basti ist einer der süßesten spieler beim svw und ein wirklich guter fussballer. niemand ist immer in topform und wenn basti sagt dass der trainer ihn schlecht behandelt hat dann wird da wohl was dran sein?
dieses rumgehacke finde ich jedenfalls völlig daneben. du solltest mal besser darüber nachdenken was du mit solchen anschuldigungen anrichten kannst, der fall robert enke wird dir wohl sicher noch in erinnerung sein!?!
basti wird wohl selber wissen was er kann sonst würde er nicht in der bundesliga spielen (sondern irgenwo in der dritten oder sowas).
Achso, aber solche „Anschuldigungen“ in Richtung Schaaf sind in Ordnung? Wobei, Du hast natürlich recht: Weil der Basti so süß ist, verzeihen wir ihm gerne, dass er in zwei von drei Spielen für Werder die Note 4 oder schlechter verdient!
Der wird nciht fürs süß sein bezahlt, sondern für Leistung. Der Müller wird nie ausgewechselt, obwohl er süß is, oder nich?
Tja leider hat sich nun auch Zladi zu einer ähnlichen aussage hinreißen lassen…
http://www.bild.de/sport/fussball/zlatko-junuzovic/der-naechste-oesi-schiesst-gegen-schaaf-31198880.bild.html
Jo, schon gelesen. Auch eine äußerst irritierende Aussage, vor allem weil Junuzovic einen Stammplatz hatte…
immer den gleichen ja ist klar ich hab mir ma seine Saison-Statistik angeschauen er ist grade ma 3 ma ausgewechselt worden davon 2 mal in der 2ten Spielhälfte und 5 mal eingewechselt worden alle 5 male in den letzen 6-7 Minuten. Hier noch die dazugehörige Quelle: http://www.kicker.de/news/fussball/bundesliga/vereine/2012-13/44448/vereinsspieler_sebastian-proedl.html
Wer es in seiner gesamten Trainerzeit in bestenfalls zwei Spielzeiten schafft, eine vernünftige Defensive auf den Platz zu schicken, ist einfach kein besonders guter Trainer.
Junas weiß alles! Immer!
Sechs Mal Champions-League, fünf Mal hintereinander. Drei Pokalsiege, eine Meisterschaft, ein Double. Wer hat das außer dem FC Bayern in den letzten zwanzig Jahren geschafft?
*räusper* Dortmund…
Gut, kann man auch dazuzählen, allerdings sind die erst seit 2-3 Jahren wieder dick im Geschäft. Mir ging es nur darum, dass ein Trainer mit einer solchen Erfolgsbilanz kein schlechter Trainer gewesen sein kann.
Naja, wenn Titel und andere Erfolge ausschlaggebend sind, dann sind Veh und Magath wohl auch „gute Trainer“.
Dazu gehören aber nunmal auch andere Dinge, zB ein System in der Mannschaft zu etablieren und auch immer zur Veränderung bereitzusein (Wie lange bei Bremen an der Mittelfeldraute festgehalten wurde ist einfach nur lachhaft).
Es gibt im Moment in der Bundesliga ne Menge bessere Trainer, Schaaf hat einfach den Anschluss verloren. Früher asoziierte man Werder noch mit berauschendem Offensivfußball, für den auch gerne auf eine stabile Defensive verzichtet wurde. In den letzten Jahren hat man dann aber weder das eine noch das andere gesehen, da wurden so einige Trends verschlafen.
Sie sind erfolgreiche Trainer. Magath hat Titel wie Heu, Veh hat aus Frankfurt ne Menge rausgeholt.
Ob sie „gute“ sind…naja, was ist schon gut.