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Eine repräsentative Längsschnittstudie der Universitäten Hohenheim und Münster legt nahe, dass überraschend wenig Computerspieler dauerhaft ein problematisches Spielverhalten haben. Die negativen Folgen wie Spielsucht seien zudem überschaubar, zumindest für die überwiegende Mehrheit der Spieler, bewertet Projektleiter und Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Thorsten Quandt von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster […] Die Studie aus Münster und Hohenheim zeigt nun: Nur ein Prozent der befragten Computerspieler hatte über den Zeitraum von zwei Jahren hinweg Symptome von Computerspielsucht, während mehr als 90 Prozent der Befragten im gesamten Untersuchungszeitraum unauffällig in ihrem Spielverhalten waren. „Lediglich neun der 902 Befragten berichteten jedes Jahr von Problemen, etwa Entzugserscheinungen, wenn sie nicht spielen können, oder Ärger in der Schule oder mit der Familie“, sagt Michael Scharkow.

Das ist doch eigentlich eine ganz gute Quote – vor allem, weil es sich dabei um eine Langzeit-Studie handelt und keine Momentaufnahme. Ich finde es gut, dass es scheinbar in Deutschland auch ernstzunehmende Studien gibt – und nicht nur populistische Pfeiffer-Studien, wo das Ergebnis bereits vor der eigentlichen Studie feststeht.

Quelle: Uni-Muenster.de

Danke an Florian für den Link!


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12 KOMMENTARE

  1. Eine Studie die auf Befragung beruht… Der wahre Süchtige gesteht sich seine Sucht ja nicht ein und gibt Sie auch nicht zu.
    Ich wäre mir ziemlich sicher, dass die Dunkelziffer weit größer ist. Siehe Alkoholiker!

    • „Befragte“ heißt in vielen Fällen auch nichts anderes als „Probanten“. Außerdem sind manche Fragen auch so perfide gestellt, dass man als Ottonormalzocker nicht mal ansatzweise dahinter kommt, welche Rückschlüsse die Forscher daraus ziehen können.

  2. na ich sach mal, die stichprobe kann natürlich auch unsinnig zusammengesucht sein.
    beispielsweise wenn an der langzeitbefragung nur spieler teilgenommen haben, die freiwillig dran teilhaben wollten, statt einer zufallsauswahl.
    vielleicht waren auch nur frauen in der studie, die haben da ja erfahrungsgemäß eh weniger sorgen. oder die probanden wurden durch anfrage über die facebook spiele zusammengesucht, bei denen kurzzeitig große sucht entsteht, aber nach 2 monaten keiner mehr spielt.

    ich nehme auch an das die suchtproblematik in manchen spielegenres höher ist als in anderen. glücksspiele wie online poker/slots und die großen mmos (gerade die auf kinder zugeschnittenen wie maple story), da dürfte wieder mehr zu erwarten sein.

    unabhängig davon ists natürlich immer gut, wenn studien dem mythos vom ende der zeit durch videospiele entkräften

  3. Ich tuh wonach mir ist. Sucht ist für mich, wenn ich z.B. in WoW einloggen würde und in Og gammel nur um in Og zu gammeln ohne etwas nebenbei zu tun. Einfach um in WoW eingeloggt zu sein. Wenn z.B. ein Add-On raus kommt oder ich nen Raid regelmäßig habe, sitze ich natürlich länger drann. Das sind hakt Phasen, weil es gerade neu und spannend ist. Solche Phasen habe ich aber mit allen Hobbys. Mal macht das mehr Spaß, mal das. Sucht ist für mich, wenn man ohne Sinn weiter macht einfach weil das weitermachen einen Positiv stimmt, wie ein Kippchen nachm Essen z.B. .

  4. Also ich halte das Ergebnis von 1% vielleicht etwas zu gering. Die Frage ist halt die Definition von Computerspielern. Jeder der Farmville oder sowas angerührt hat?
    Aber das die seriöse Wissenschaft sich mit solch einer Thematik befasst ist sehr gut.

  5. Ich wette bald kommt Pfeifer und behauptet wieder man hat das nicht differenziert genug betrachtet 😀 Wie das letzte mal.
    Achja.

    @Balnazza
    3h Stunden am Tag ist man bereits hochgradig süchtig. Ja. Das kenn ich auch noch 😀
    Ist aber irgendwie nur bei PC Spielen so. Wenn man 3h am Tag mit Kartenspielen (Canasta und ähnliche Spiele) oder mit Modellbauen verbringt ist man nicht süchtig.

  6. Interessant, dass sie zumindest angeben, was so als „Computerspielsucht“ definiert wird. Für mich unvergessen bleibt, als man uns in der 6. Klasse (oder so) erklären wollte „jeder Mensch, der täglich 3h vor dem Rechner sitzt ist hochgradig süchtig“.

    • Was ich auch immer toll fand, war dass die Personen die sowas gesagt haben, selber jeden Abend 3 Stunden vor dem Fernseher verbracht haben.

    • Die Definition hat für mich nie Sinn ergeben. Wenn es ausreicht, irgendetwas mehrere Stunde täglich zu tun, dann müsste ich der Logik entsprechend auch Arbeits-, Schlaf- und Sexsüchtig (HaHaHa…) sein.

    • Das erinnert mich auch daran wie wir von der 3. – 9. Klasse stundenlang Magic The Gathering gespielt haben und in diesen Jahren über 2000DM und mehr für Karten ausgegeben haben, WIR WAREN SÜCHTIG! 😀 p.s. Seit einem Jahr bin ich wieder in die MTG Sucht gerutscht, soll ich nun einen Psychologen aufsuchen?

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