TEILEN

Tolle Kolumne von Community-Mitglied Sebastian auf Facebook. Es geht um das gestrige Attentat in Frankreich und die aktuelle Situation in Deutschland. Lest mal rein, es lohnt sich!

„Wie die meisten normalen Menschen, hat mich der Anschlag in Paris gestern absolut entsetzt, tieftraurig und auch besorgt zurückgelassen. Wenn das kein Anlass ist, die eigene Meinungsfreiheit zu überdenken, was dann? Bis in die Nacht hinein habe ich allen möglichen Schlussfolgerungen von klugen und noch klügeren Menschen zugehört. Dann habe ich mir meine eigenen Gedanken gemacht, ob ich auch Charlie bin.

Die Antwort in meinem Fall lautet: Leider Nein. Nein deswegen, weil ich meine Meinungsfreiheit aus Angst zu wenig nutze. Ich muss keine Demonstrationen organisieren oder Zeitungen veröffentlichen, um meine Meinung zu äußern – eigentlich fängt das schon hier auf Facebook an. Zum Beispiel meine Timeline. Die besteht in einigen Teilen aus gequirlter Scheiße, die es über den nahen oder fernen Bekanntenkreis in mein Sichtfeld schafft. Oft ärgert mich das und ich wundere mich.

Da wird sich über eine mögliche Abschaffung der „GEZ“ (die ja schon gar nicht mehr so heißt) gefreut, obwohl absolut nicht verstanden wurde, was Sinn und Zweck dieser Art von Gebührenerhebung ist. Es wird sich über die Angst vor Job- und Statusverlust wegen Zuwanderung beklagt, oder offen mit Pegida & Co sympathisiert. Man möchte ihnen zurufen „Wenn Dir Leute ohne Ausbildung, ohne Kontakte und ohne finanzielle Mittel den Job klauen können, dann solltest Du Dir mal Gedanken über Dich machen!“. Fußballfans finden es lustig, wenn erhangene Puppen von Manuel Neuer von Brücken hängen, wir wie Deutsche gehen und andere teilen mit Feuereifer den erlogenen Dreck aus der BILD.

Diesen ganzen Mist lese ich mit Widerwillen und auch Angst. Es ist keine Angst um Leib, Hab und Gut. Es ist die Angst, dass auch diese Menschen wählen gehen, obwohl ihnen ganz offensichtlich die Bildung dazu fehlt. Demokratie verlangt nach aufgeklärten Bürgern. Warum hab ich dann den Eindruck, dass die Dummen immer die Lautesten sind? Klar dürfen und sollen sie ihre Meinung und ihre Interessen haben, sie sollen auch darüber reden – das ist Meinungsfreiheit. Aber genauso ist es unbedingt notwendig, dass dazu andere Meinungen kommen, die frei geäußert werden.

Sich zu informieren und auch mal Abseits der bekannten Pfade zu lesen erfordert leider Zeit und Mühe. Wer sich nur im Umfeld von Bild, Express, Abendblatt und Huffington Post bewegt, ist natürlich auch informiert – aber leider einseitig. Das gilt übrigens genauso für die reinen Leser von SPIEGEL, TAZ und Süddeutsche.

Gelegentlich findet man bei der Suche nach weiteren Informationen auch Dinge, die einem die Falschheit und Absurdität der eigenen Meinung offenbaren. Das muss man zulassen und aushalten lernen. Es ist wie bei allem im Leben: Es lohnt ein zweiter Blick. Das Angebot für diesen zweiten Blick ist ja zum Glück (noch) da – zum großen Teil auch Dank des so gescholtenen Rundfunkbeitrags. Wenn Bild oder Springer allgemein gegen den Rundfunkbeitrag hetzen … könnte da vielleicht Eigeninteresse hinter stecken? Es könnte lohnen da mal drüber nachzudenken.

Die Informationen für den zweiten Blick muss man sich aber abholen. Leute die das nicht machen, handeln fahrlässig. Kann es dann nicht helfen, wenn man mit seinen eigenen Informationen oder auch einfach nur seiner Meinung kommentiert? Ein Beispiel wäre da noch der Vorschlag über das Singen von islamischen Weihnachtsliedern in der Weihnachtsmesse. Eine bösartige, erlogene Geschichte von Bild Redakteuren, für Bild Leser, die es mehrfach unkommentiert in meine Timeline geschafft hat.

Eigentlich darf man diesen Mist eben nicht unkommentiert stehen lassen. Leise sein bedeutet in diesem Fall stille Zustimmung.

In dem Zusammenhang empfehle ich solche Seiten wie BILDblog und Der Postillon. (Wobei letzteres ein Satiremagazin ist – nur um den nächsten, unfreiwillig besorgniserregenden Beiträgen in meiner Timeline vorzubeugen)

Aber warum ist es so schwer, diese populistische Scheiße nicht nur zu ignorieren, oder im Stillen mit aufgeklärten Menschen darüber zu diskutieren? Wäre es nicht besser, direkt darauf zu antworten, Denkanstöße zu geben oder schlicht Ahnungslosigkeit und Dummheit zu offenbaren? Hab ich nur Angst, dass ich von diesen Leuten „entfreundet“ werde? Das wäre in der Tat eine schlimme Konsequenz.

Nein. In meinem Fall ist es eine Mischung aus „ist die Mühe nicht wert“ , „Du wirst eh niedergebrüllt“ und „oh, dann sehen auch andere Bekannte dass ich mich mit so einem gedanklichen Müll beschäftige“. Widerlich triviale Gründe, oder?

Ich habe Kontakte bei Facebook, denen ich öfters stillen Beifall spende. Das sind z.B. Marco Möller, Steve Krömer, Vince Ebert oder Brian Krause. Die sind meist informiert, gescheit und ducken sich nicht weg. Die sind Charlie. Es geht dabei gar nicht so sehr ums Recht haben, oder mit mir einer Meinung sein. Sondern die teilen und verbreiten auch in Kommentaren Informationen, weisen auf Fehler hin oder teilen schlicht mit, dass sie anderer Meinung sind. Das reicht ja schon.

Über diese Stimmen freue ich mich und dass es sie gibt, ist Meinungsfreiheit. Lasse ich sie alleine, nehme ich ihnen vielleicht auch den Mut sich weiter zu äußern.

Vielleicht sollte ich daher schon im Kleinen anfangen. Hier auf Facebook und vermeintlich Falsches nicht unkommentiert lassen. Auch wenn es Kleinigkeiten sind.

Natürlich habe ich dabei das Recht nicht gepachtet und meine Meinung ist auch oft vorschnell und falsch. Manchmal braucht es ein wenig Zeit und ein paar andere Meinungen, bis diese Erkenntnis da ist – aber genau deswegen brauchen wir Stimmen wie Charlie Hebdo, Titanic, Bildblog, Postillion oder „die Partei“. Stimmen, die nach allen Seiten austeilen.

In einem dieser unsäglichen Kommentare zu gestern habe ich gelesen „Was hat denn so ein kleines Comicblatt mit Demokratie zu tun???? Kommt mal wieder runter!!!!“

Der Beitrag hatte schon einige Likes. Dass Satzzeichen keine Rudeltiere sind, war nicht das Einzige, was mich an dem Kommentar gestört hat.

Ich habe gerade eben einen Kommentar dazu geschrieben.“


Anzeige

30 KOMMENTARE

  1. Durchaus gut argumentiert. Ich denke jedoch, wir sind alle Charlie. Dieser Spruch soll einfach zeigen, dass wir mitfühlen und dieses Attentat auf das Schärfste verurteilen.

    Das sich die Menschen im Allgemeinen vom Internet oder den Medien lieber berieseln lassen, liegt vermutlich an unserem hektischen Alltag.
    Ich entspanne lieber vor dem Fernseher. Geht gut mit „Verbotene Liebe“ oder „Tatort“, finanziert durch die GEZ. Die GEZ beschert uns viele Dinge zum Anschauen, bei denen man nicht nachdenken muss.
    Aber: die öffentlich-rechtlichen Sender haben einen Bildungsauftrag! Schaut in deren Programm, wird dieser Auftrag erfüllt? Sportschau, Zoo & Co, Tatort, Die Helene-Fischer-Show. Zwischendurch Werbung. Passt nicht zusammen, meiner Meinung nach.

    Und zum Thema Pegida, mal Hand aufs Herz: wer kennt deren Positionspapier wirklich? Wenn sich unsere verlogene Presse so immens auf etwas stürzt, dann hat das einen Grund.

    Ich versuche möglichst alle Seiten zu betrachten, bevor ich mir ein Urteil erlaube.

    Genau wie beim Thema Putin. Der dreht nicht auf einmal durch, wenn man das genauer betrachtet hat die letzten Jahre. Sogar unser Aussenminister Herr Steinmeier hat das in einem Interview Ende letzten Jahres zugegeben. Es wurden Fehler begangen, aber nicht nur von Putin.

    Und meinen Facebook-Account habe ich schon vor längerer Zeit so eingestellt, dass ich all die „Pappnasen“ nicht mehr in den Neuigkeiten angezeigt bekomme.

  2. „Nein. In meinem Fall ist es eine Mischung aus „ist die Mühe nicht wert“ , „Du wirst eh niedergebrüllt“ und „oh, dann sehen auch andere Bekannte dass ich mich mit so einem gedanklichen Müll beschäftige“. Widerlich triviale Gründe, oder?“

    Genau so sieht es bei mir auch aus. Wie willst du mit Leute diskutieren, die sich offensichtlich nicht informiert haben, oder nicht informieren wollen? (Lügenpresse usw)

  3. Mit einer sachlichen Auseinandersetzung hätte ich auch nicht gerechnet, mit einer antidemokratischen und kleingeistigen Absonderung schon eher, und, oh Wunder, es ist letztes geworden.

    >>>Da wird sich über eine mögliche Abschaffung der „GEZ“ (die ja schon gar nicht mehr so heißt) gefreut, obwohl absolut nicht verstanden wurde, was Sinn und Zweck dieser Art von Gebührenerhebung ist.<<>>Wenn Dir Leute ohne Ausbildung, ohne Kontakte und ohne finanzielle Mittel den Job klauen können, dann solltest Du Dir mal Gedanken über Dich machen<<>>Es ist die Angst, dass auch diese Menschen wählen gehen, obwohl ihnen ganz offensichtlich die Bildung dazu fehlt.<<>>Das Angebot für diesen zweiten Blick ist ja zum Glück (noch) da<<>>Wenn Bild oder Springer allgemein gegen den Rundfunkbeitrag hetzen … könnte da vielleicht Eigeninteresse hinter stecken?<<>>Wäre es nicht besser, direkt darauf zu antworten, Denkanstöße zu geben oder schlicht Ahnungslosigkeit und Dummheit zu offenbaren?<<<

    Vielleicht hast du einfach nur unterbewusst Angst, dass du einer Diskussion nicht gewachsen bist. Und was ich bis jetzt von dir so als Argumente (In Worten: NullKommaNull) gesehen habe, verstärkt meine Ansicht. Vielleicht solltest du dich mal fragen, wie man zu solchen Aussagen kommt, statt sie auf Blödheit zu reduzieren. Demokratie heißt Dialog und Disput.

    • Ich hoffe ich habe Dich/ euch richtig verstanden:
      Du vermisst zu den von mir genannten Beispielen die Ausführungen meiner Meinung und die Grundlagen für meine Meinungsbildung. So korrekt?

      Wenn ja, dann möchte ich Dir da gerne antworten:
      Ich hatte schlicht Sorge, dass der Text dann doch sehr lang und unübersichtlich wird, was die für mich wichtige Aussage sicher verwässert hätte.
      Vor allem ist meine Meinung zu den Beispielen in der Sache gar nicht hilfreich – egal ob richtig oder falsch.
      Wie Du auch finde ich den Dialog sehr wichtig. Das klappt aber eben nicht, wenn sich eine Seite verweigert (damit meine ich z.B. mich).
      Ich ärgere mich nur über meine Gründe bzw. Ausreden.

      Die genannten Beispiele habe ich nur gewählt, weil mir gerade dazu einige Beiträge und Kommentare in Erinnerung waren, die meiner Meinung nach ™ auf fehlende Informationen oder – in einzelnen Fällen – schlicht Dummheit/ Ignoranz zurückzuführen waren. Und obwohl ich diese Meinung habe und in manchen Fällen ganz eindeutig belegen kann, dass die Aussagen falsch sind … bin ich still.

      Ich freue mich aber über Deinen Vorschlag über die Themen einen Dialog zu führen.
      Wenn Du Dich über meine angedeutete Meinung zu den genannten Themen ärgerst und eine andere hast, dann freue ich mich sie zu lesen und lade Dich auf einen Dialog ein.

      Ich weiß auch nicht so genau, was schlimm ist wenn man über einen Dialog die eigene Meinung widerlegt bekommt?
      So lange ich mit meiner uninformierten oder falschen Meinung niemanden beleidigt habe, diskriminiere oder ansonsten unberechtigt Nachteile verschaffe, ist es doch nicht schlimm falsch zu liegen – und eher gut wenn man korrigiert wird.
      Ich fände es daher nicht schlimm „der Diskussion nicht gewachsen“ zu sein, wie Du es formuliert hast.
      Es ärgert mich aber, wenn undifferenziert und uninformiert Behauptungen und Thesen in die Welt geschrien werden.

      Um dabei bei Deinem ausgewähltem Zitat zum Rundfunkbeitrag zu bleiben: Wer in die Welt schreit, er möchte den Rundfunkbeitrag wegen der „Alte Leute Unterhaltung“ und Helene Fischer nicht bezahlen, dabei noch mit Begriffen wie „Zwangssteuer“ um sich wirft, der offenbart in meinen Augen halt Uninformiertheit an der Grenze zur Dämlichkeit.
      Es ist völlig ok, wenn man den Rundfunkbeitrag für überflüssig hält. Ist eine Meinung. Nur habe ich ein Problem mit der Begründung, weil ich sie für falsch halte.
      Ich persönlich finde den Verwendungszweck (und dadurch auch die Höhe) abolut für fragwürdig und würde sofort dafür stimmen, dass der Beitrag und seine Verwendung grundsätzlich reformiert wird.
      Ich bin aber zusätzlich der Meinung, dass wir unbedingt einen öffentlich finanzierten Rundfunk brauchen. Keine Staatsmedien (also keine Finanzierung per Steuer), sondern eine Finanzierung direkt durch die Bürger.
      Hätten wir so etwas nicht, befürchte ich Zustände wie bspw. in den USA. In meinen Augen wirkt der ÖR wie ein Korrektiv für private Medien.
      Die können so nicht berichten über was sie wollen oder eben ihre eigenen Nachrichten im eigenen Interesse machen, weil der ÖR sie entlarven würde.
      Keine Frage dass auch der ÖR da nicht immer ein Glanzlicht ist. Ich will den ÖR ja gar nicht verteidigen, sondern plädiere für eine differenzierte Sicht. Denn auch wenn ich mit den Inhalten nicht übereinstimme, bin ich in der Sache absolut pro ÖR.
      In Teilen gibt es diese Vermischnung von Nachrichten und Werbung/ Beeinflußung bei den Privaten ja schon. Da hab ich auch ein Beispiel aus den SAT.1 Nachrichten von vor ein paar Monaten in Bezug auf die katholische Kirche.
      Krame ich gerne raus wenn gewünscht, aber es gibt diese Vermischung halt. Wenn ich mir vorstelle, dem wäre kein unabhängiger Gegenpart mehr gestellt, dann möchte ich das nicht.

      Daher zahle ich den Rundfunkbeitrag – wenn auch wegen Höhe und teilweiser Verwendung unliebsam – aber ich würde mich hüten mein Unbehagen auf „Weg mit der Zwangssteuer“ zu reduzieren.
      Siehst Du das anders?

      Viele Grüße,
      Sebastian

  4. Steht PEGIDA nicht gerade wegen des großen Punktes der „Lügenpresse“ auf den Straßen vieler Städte?

    Und gleichzeitig beschwert man sich hier über den „erlogenen Dreck der Bild“ und das sich Leute an die eigenen Nase fassen sollten, wenn ihnen die Jobs von Leuten ohne Ausbildung etc. weggenommen werden, was soweit ich mich erinnere gar nicht mal der Hauptpunkt dieser Demos ist.

    Wirkt für mich etwas paradox.

    Übrigens: Während PEGIDA zynisch dieses Attentat nun missbraucht, missbrauchen die Medien dieses Attentat um gegen PEGIDA und Co. zu hetzen.
    Für mich mindestens genauso zynisch.

  5. Erster Gedanke: WTF ist Charlie?
    Habe mich mit dem Attentat nicht beschäftigt, weil ich es unwichtig fand und ich mich mit anderen Dingen beschäftige.
    Dann habe ich in diesen Kommentar dort oben reingelesen, und muss ihm teilweise recht geben, dass man seine Meinung mit einer vielzahl an Quellen bilden sollte.

    Doch übel aufgestoßen hat mir, dass er Leuten die nicht seiner Meinung sind die Intelligenz/Bildung abzusprechen scheint. Leute kommen auch auf diese sogenannten „populistischen“ Meinungen, wenn sie sich von mehreren Quellen informieren, und anderen als Bild und co.

    • Zu Deinem letzten Absatz möchte ich gerne etwas erklären, weil es für Dich spricht dass Dich das stört!

      Zum einen war tatsächlich Wut dabei – Großteils auf mich.
      Dabei sind mir dann genau die Beispiele in Erinnerung gekommen, bei denen ich mich sehr geärgert habe. Ich ärgere mich nicht über andere Meinungen, auch wenn ich sie falsch finde. Das wirklich nicht, so lange sie mich nicht diskriminieren, beleidigen oder bedrohen.

      Fehlt mir aber auch nur im Ansatz der Zugang zu dieser Meinung und wird sie wie die einzige Wahrheit rausgeschrien, dann fällt mir ausser Ignorant/ Dumm eben wenig ein. Ich hoffe das ist nachvollziehbar.

      Ich bin mir sicher jeder kennt diese Beiträge, bei denen man sich an den Kopf packt und sich fragt „Das kann doch nicht sein ernst sein …“.
      Das muss nicht heißen dass der Verfasser unbedingt ein Volldepp ist – aber was er schrieb und alleine dass er es so schrieb, engt die Alternativen dann doch sehr ein. Am Ende landen wir bei „das war dumm“.

      Ich hoffe Du verstehst ein wenig wie das gemeint war und warum ich das so geschrieben habe.

      Viele Grüße,
      Sebastian

  6. Wahnsinn. Wirklich Klasse. Hervorragend geschrieben!

    Es gibt der stummmen Minderheit, die nicht jedem populistischen Dreck der im Netz grasiert kommentieren möchte, ein Stimme. Meiner Minderheit! Ich finde mich in diesem Text sehr oft selbst wieder.

    Danke, dass du den Worten aus meiner Seele eine Stimme gibst.
    Ich habe dem nicht viel hinzuzufügen.

    Es ist genau dieser Unwille zum Handeln. Die Angst nicht als Moral-Apostel gebrandmarkt zu werden. Im Grunde genommen ein Eingeständnis aufgegeben zu haben, die Welt zu verbessern.

    Viele haben Angst vor einer Zombie-Apokalypse. Ich nicht!
    Warum auch? Sie ist doch schon längst da.

    Allein schon die Verdrossenheit mit der vieler meiner Mitbürger ernsten Themen entgegnen:

    Langweilig! Interessiert nicht! Lieber Miley Cyrus und Plastetitten.

    Und wenn es Probleme gibt, dann sind halt die Juden..ähm pardon…natürlich die Ausländer daran Schuld!

    Und wenn es keine Ausländer & Juden mehr gibt, dann sind es eben die Rentner und Studenten die dem Steuerzahler auf der Tasche liegen.

    Es findet sich schon i.ein Sündenbock. Man muss nur danach suchen.

    Aber das ist nunmal das Problem an der Demokratie. Das „Volk“ entscheidet und nicht die gebildete Oberschicht. Das Volk besteht nunmal mehrheitlich aus Bauern mit Aufmerksamkeitsdefiziten.

    Anonsten würde sich in Bayern dieses widerliche Dreckspack von dekadenten alten Zipfelmützen, namentlich bekannt unter CSU, überhaupt nicht halten können.

    Die Ideallösung ist und bleibt ein gutmütiger Herrscher, der allen Anforderungen seines Volkes gerecht wird.
    Das ist aber wie mit dem Kommunismus: Ein wirklich schönes Märchen!

    Das war schon bei den Griechen und Römern so.
    Die hatten genau diesselben Probleme.

    Der Blick in die Vergangenheit lohnt immer. Das Auseinandersetzen mit der Geschichte. Den Problemen der Menschheit begegnen.

    Wir denken immer wir sind moderner, gebildeter und weiser als unsere Vorfahren. Besitzen wir doch so viel Technologie und Aufklärung.

    Doch frei nach Kant sind wir trotz dessen nachwievor unmündig und unser Geist ist schwach. Woher erklärt sich sonst dieser rabiate Anstieg rechtspopulistischer Tendenzen in gesamten europäischen Raum?

    Weil wir ’45 was dazu gelernt hätten?

    Wie man der Tage sieht, wohl eher nicht!

    Ganz im Gegenteil. Tragische Ereignisse wie der gestern in Frankreich werden sofort von den gierigen Häschern der PEGIDA-Bewegung ausgeschlachtet.

    Tragisch daran ist nur, dass ein paar wenige ungebildete Vollidioten im Namen ihres Gottes unschuldige Menschen umbringen, eine wunderbar friedliche Religion durch den Dreck ziehen und Millionen von lieben hilfsbereiten Menschen als Terroristen brandmarken!

    Erinnern wir uns an die Kreuzzüge. Selbes Ding nur umgedreht. Da sind „wir“ Christen als Terroristen in Jerusalem einmarschiert. Die Moslems haben nicht einmal gekämpft. Sie haben die Christen offen begrüßt. Die Tore standen offen. Und als Dank dafür wurden sie verbrannt und geschändet!

    Dieses perfide Spiel geht mit jeder Religion. Man muss nur wissen wie, braucht Geld und muss ein perverses Arschloch sein!

    Und Anonymus mischt munter mit.
    Das sind auch nur richtig widerliche Demagogen.

    Wo ist sie nur hin? Die einst so edle Internetbewegung?
    Missbraucht von paar wenigen um ihre dreckigen Ziele zu rechtfertigen.

    Schämt euch!

    Die Leute im Deutsch-Französischen Krieg sind damals auch freudestrahlend in die Schlacht gerannt.

    Warum?

    Weil 3 Generationen den Krieg überhaupt nicht mehr richtig kannten und sie von populistischen Adeligen und Königen für deren eigenen niederen Ziele missbraucht wurden.

    Na? Erkennen wir da etwa Parallelen?

    Die Könige von heute heißen nur nicht mehr Kaiser, König oder Führer. Sie heißen CEO und/oder Aufsichtsrat und sitzen im Führungsmanagement riesengroßer Weltkonzerne. Die Staatschefs sind nur noch Marionetten und haben kaum noch Einfluss.

    Beschließen Dinge unter Ausschluss der Öffentlichkeit in privaten von ihnen bezahlten Schiedsgerichten. (Siehe TTIP)

    Komisch, oder? Vor paar Jahren hieß es: Kein Fracking in Deutschland
    Heute wird es als Ausweg aus der Energiekrise gepreist und vorrausichtlich demnächst eingeführt.

    Wehren kann man sich nicht. Wenn die wollen das es das bei uns gibt dann gibt es das eben bei uns! Scheiß auf die Bevölkerung. Ist denen doch egal wenn dir beim Zähneputzen die Bude um die Ohren fliegt!

    Das ist im Prinzip dasselbe wie im 3. Reich bei den Nazis oder im Mittelalter Todesurteile ausgestellt wurden.

    Mit Rechtsstaatlichkeit hat das nichts mehr zu tun!

    Verhindern kann man sowas aber NUR durch BILDUNG.

    Aber ganz ehrlich: Da haben wir es in Deutschland wirklich noch mit am besten getroffen. Wir haben mit den höchsten Bildungsstandard weltweit. NOCH!

    Es gibt Gründe warum die Amerikaner und andere Länder(teilweise leider auch unseres) ihre Bildungsausgaben kürzen.
    Ungebildeter Mob lässt sich nunmal einfach besser manipulieren als Bürger die unangenehme Fragen stellen.

    Es gibt eine einfach Regel:

    Je neugieriger der Mensch, desto trauriger seine Erkenntnis.

    —————-

    Danke Steve!

    Ich bin einer derjenigen aus der Internetgeneration 0 und seit den Anfangstagen bei dir am Start. Einer deiner stillen Follower.
    (Ich kenn dich noch mit vollem Haar!)

    Vielen dank für dein Engagement und deine zuverlässige Qualität in Hinsicht auf deine Produktionen und deiner Vorbildfunktion.

    Viel hat sich verändert, doch du bist immer noch da. Hoffe das bleibt auch noch eine Weile so! Die Welt braucht dich!

    Weiter so! =)

    ————

    Danke an an alle die es mit ihrer Aufmerksamkeit bis hierher geschafft haben!

    Liebe Grüße
    cpt. sQuirreLs

    • Okaaaaay…teilweise teile ich deine Ansichten, auch wenn da wieder dieser Unterton „die Menschen sind zu dumm für Politik“ mitschwingt, den ich für ziemlich arrogant halte.

      Was die Geschichtsvergleiche angeht (ja tut mir Leid…) greifst du ziemlich daneben, weswegen ich gerne einige Schnitzer ausbessern möchte:

      „Erinnern wir uns an die Kreuzzüge. Selbes Ding nur umgedreht. Da sind “wir” Christen als Terroristen in Jerusalem einmarschiert. Die Moslems haben nicht einmal gekämpft. Sie haben die Christen offen begrüßt. Die Tore standen offen. Und als Dank dafür wurden sie verbrannt und geschändet!“
      Falsch. Die Christen mussten Jerusalem monatelang belagern, bis die Stadt nicht mehr konnte. Wie soll man auch das anrücken eines christlichen Heeres dieser Größenordnung verstecken? Was allerdings stimmt ist, dass die Muslime die Christen, die bereits in Jerusalem lebten, nicht getötet haben, sie wurden lediglich aus der Stadt verjagt (was wohl jeder nachvollziehen kann). Beim fünften Kreuzzug gelang es btw, Jerusalem friedlich zu erobern (dank Friedrich II., der uns bis heute ein Beispiel sein sollte, wie man Islam und Christentum zusammenbringt).

      „Die Leute im Deutsch-Französischen Krieg sind damals auch freudestrahlend in die Schlacht gerannt.
      Warum?
      Weil 3 Generationen den Krieg überhaupt nicht mehr richtig kannten und sie von populistischen Adeligen und Königen für deren eigenen niederen Ziele missbraucht wurden.“
      Auch falsch. Ich nehme mal an, du meinst den „richtigen“ deutsch-französischen Krieg von 1870/71. Die Menschen, besonders in Deutschland, sind deswegen freudestrahlend in den Krieg gezogen, weil es gegen den einen Feind ging, der ihnen das verweigert hat, was sie immer gewollt haben, den deutschen Nationalstaat. Dafür war man sogar bereit, gegen den Willen der süddeutschen Monarchen MIT dem „Erzfeind“ Bismarck und Preußen in die Schlacht zu ziehen. Und für die Franzosen war es eine Sache der Ehre und der Selbstdarstellung, da sie sich als die erste Macht auf dem Kontinent sahen. Wie du auf die Sache mit den 3. Generationen kommst, weiß ich allerdings nicht. Vielleicht denkst du, dass seit Napoleon 1815 kein Krieg mehr für Frankreich und die deutschen Staaten drin war, aber das ist falsch. Die Franzosen sind in den Krimkrieg gezogen und die Deutschen haben 1848/49 in der Revoultion gekämpft und 1866 auch gegen Österreich (oder gegen Preußen).
      Natürlich wollten sowohl Frankreich als auch Preußen/Bismarck den Krieg, aber die Menschen sahen darin auch eine gerechte Sache, die es bis auf den Tod zu verteidigen galt.

      „Wehren kann man sich nicht. Wenn die wollen das es das bei uns gibt dann gibt es das eben bei uns! Scheiß auf die Bevölkerung. Ist denen doch egal wenn dir beim Zähneputzen die Bude um die Ohren fliegt!
      Das ist im Prinzip dasselbe wie im 3. Reich bei den Nazis oder im Mittelalter Todesurteile ausgestellt wurden. “
      Den Absatz hab ich nicht so richtig verstanden, tbh. Eine parlamentarische Demokratie muss nur in gewissen Bahnen auf das „hören“, was das Volk will. Wie will man auch auf das hören, was 82,5 Millionen Menschen wollen? Wie das nun mit dem dritten Reich oder gar dem Mittelalter (die so gar nichts gemein haben) zusammenhängt, verstehe ich leider nicht.

      • Okay okay. Wollte niemand deffamieren. Und schon gar nicht jemand sein Intelligenzquotient absprechen. War echt nicht meine Intention. Kommt aber tatsächlich so bisschen rüber. Sorry !!

        Ja ich gebe zu das ist nur Grob umrissen. Ich weiss natürlich das man die Geschichte natürlich nicht so einseitig betrachten darf.
        Simmt schon. Etwas dilletantisch überrissen. Entschuldige vielmals!

        Mir ist das was du hier anmerkst durchaus bekannt. Ich wollte nur nicht zu weit ausholen. (War so schon genug Text)

        Meine Absichten sind edel. Ich will hier nicht zur Volksverhetzung aufrufen. Keine Sorge.

        Im Gegenteil. Ich schätze die Ansichten des Autors und auch von Steve sehr und wollte hier niemand bevormunden.

        Zudem sei angemerkt, dass es sich hierbei um meine Meinung handelt und sich niemand gezwungen fühlen muss, sich dieser anzunehmen 😉

        Ich bemerke nur, dass du mir anscheinend zwanghaft irgendetwas beweisen musst, um mich zu deffamieren. Dazu gibts wirklich kein Grund. (Kommt zumindest so rüber)

        Ich will einfach mal hoffen, dass du damit nicht andere Schwächen kompensierst. Deinen Namen sieht man ja eh häufiger in den Kommentaren.

        Aber jetz genug der Kritik!

        Danke dass du dir die Mühe gemacht hast das näher zu beleuchten.

        Ich schätze das und respektiere deine Ansichten! Danke 🙂

        • Nein, diffamieren wollte ich dich nicht. Und kompensieren tue ich damit ebenfalls nichts, ich kanalisiere. Um das für dich zu umreißen: Ich bin Autor und habe neben der Uni meist einen großen Überschuss an „kreativer Energie“. Da ich aber zum Bücherschreiben meine Ruhe brauche, die ich Wochentags nicht ausreichend finde, betätige ich mich eben anderweitig, in diesem Fall durch Kommentareschreiben. Ansonsten diskutiere ich gerne, that’s all.

          Beweisen, um mal zum Inhaltlichen zu kommen, will ich dir tatsächlich was. Das dient aber nicht dem Zweck der Diffamierung, sondern ich mag es nicht, wenn historische Unwahrheiten bzw. in diesem Fall historische Irrtümer offenstehen. Falls ich dabei ein bisschen „beleidigend“ klang, tut mir das Leid, ist so meine Art zu schreiben. Mir ging es nur darum, deine vorhandenen Fehler auszumerzen, da ich nicht glaube, dass so etwas stehen bleiben darf, ohne kommentiert zu werden. Ist der Geschichtsstudent bzw. angehende Lehrer in mir.
          Mein letzter Absatz war btw wirklich eine Nachfrage, weil ich deinen Vergleich nicht verstanden habe.

          • Ja das ist ja auch löblich. Ohne Diskurs kein produktiver Gedankenaustausch. Es tut gut mal mit Leuten zu diskutieren, die einen nicht gleich die eigene Mutter ins Gesicht brüllen und einem ihr Unvermögen an Sozialkompetenz um die Ohren schmeißen.

            Du studierst Geschichte? Da beneide ich dich aber. Hätte ich auch gern gemacht. Oder auch Archäologie. Aber das is ja leider etwas brotlos. Hab mich dann doch zum Immobilienmanagement immatrukilieren lassen.
            Aber was nich ist, kann ja noch werden 🙂

            Hoffe du findest später einen Job. Kenne einige gute Leute aus der historischen Branche mit 1.0 die einfach nix finden. Aber du hast ja Lehramt dazu. Da dürftest ja noch Glück haben 😉

            So nun zum Text:

            Das hast du tatsächlich falsch verstanden.
            Möchte da auf was ganz anderes hinaus.
            Ich beziehe mich in diesen Absatz nicht auf die Demokratie. Im Gegenteil!

            Es ist ja gerade so, das diese unterwandert wird.
            Wenn es sich dabei erst überhaupt um parlamentarische Zusammenhänge handeln würde, wäre doch alles prima!

            Würden die 82,5 Millionen tatsächlich entscheiden dürfen, ob beispielsweise Fracking oder TTIP umgesetzt werden, würden die Ergebnisse vermutlich anders aussehen als sie es tatsächlich derzeit sind.

            Davon erfahren wir doch nur, weil es Leute gibt die sich darüber aufregen und sich damit beschäftigen und hinter die Kulissen schauen. Hätten jene dies nicht getan, hätten wir das ja gar nicht mitbekommen.

            Unsere demokratisch gewählte Regierung hätte uns das überhaupt gar nicht erst erzählt. Im Gegenteil. Die sitzen mit im Aussschuss und winken das mit durch. Dafür gibts dann halt einen neuen Audi (oder was auch immer)

            Wir würden nur langsam merken, dass unsere Produktpalette im Discounter sich verändert und Leute aus ehemals gut gehenden Mittelstandsbetrieben plötzlich arbeitslos wären.

            Ich beziehe mich hier auf die private Gerichtsbarkeit, deren Urteile nicht von der Mehrheit der Bevölkerung getragen wird und nur einer kleinen Minderheit zur Bereicherung dient.

            In den Hexenprozessen oder bei den Todesurteilen der Nazis hatte auch niemand irgendein Recht irgendwas zu entscheiden. Das stand vorher schon fest.

            Da diente das Urteil auch einer Minderheit zur Machterhaltung bzw. zur Bereicherung.

            Ja gut. Der Vergleich ist krass, jedoch finde ich, ist das im Prinzip dasselbe. Man wird eben entmündigt.

            Es sind diese immer wiederkehrenden Muster in der Geschichte: Erhaltung der Macht/ Korruption / Maßlose Bereicherung / Revolution und letztendlich die Korrumpierung jener Revolution zur Erhaltung der Macht bzw. zur Bereicherung.

          • Puuuuuuh, schwierig.
            Versteh mich nicht falsch, ich bin auch gegen das TTIP und Fracking klingt zumindest mal bedenklich. Aber im Allgemeinen finde ich es bei vielen Dingen gar nicht so schlimm, dass die Regierung nicht das tut, was die Mehrheit will. Denn darum geht es bei Politik nicht. Für meine Begriffe sollte es darum gehen, was das Beste für Land und Leute ist. Der Mehrheit des Volkes fehlt es aber oft an Einblick. Wieviele Leute machen aus Fracking den Teufel in Unterhosen, haben aber eigentlich keine Ahnung, was das ist? Wie viele sind gegen Atomkraftwerke, weil am anderen Ende der Welt eines hochgegangen ist?
            Unsere Politiker sind nicht perfekt, bestimmt nicht. Aber es ist ihr Job, sich mit diesen Dingen zu beschäftigen und zwar berufsmäßig. Und wenn sie selbst schon keine Ahnung haben, dann ziehen sie sich Experten zurate. Aber der durchschnittliche Stammtischbesucher macht das alles nicht und denkt trotzdem, dass genau er die perfekte Lösung für alle Probleme hat.

            Daher würde ich bei deinem 3. Reich-Vergleich nicht mitgehen, schon allein deswegen, weil im 3. Reich nicht über solche Dinge informiert würde. Wir wissen schließlich zumindest grundsätzlich Bescheid darüber, über was beim Fracking und beim TTIP diskutiert wird (die „stille Kämmerlein“-Aktion mal ausgenommen).

  7. Hey Steve,

    das brannte mir echt auf der Seele und ich muss mich hier im Kommentar zu meinem Kommentar nicht wiederholen.

    Wollte mich nur schnell vor allem für das Teilen bedanken und dass der Lehrer in Dir den ein oder anderen Typo korrigiert hat 😉 Vielen Dank!

  8. wow
    Klasse Leserbrief!
    Kann ich absolut nur zustimmen.

    Gerade über die Aussage in diesem Abschnitt muss ich immer wieder nachdenken:
    „Diesen ganzen Mist lese ich mit Widerwillen und auch Angst. Es ist keine Angst um Leib, Hab und Gut. Es ist die Angst, dass auch diese Menschen wählen gehen, obwohl ihnen ganz offensichtlich die Bildung dazu fehlt. Demokratie verlangt nach aufgeklärten Bürgern. Warum hab ich dann den Eindruck, dass die Dummen immer die Lautesten sind?“

    Einer der Hauptgründe, wieso ich ganz klar gegen weitreichende Volksentcheide bei uns in Deutschland bin. Bei sowas würde zu oft nur die Lauten gewinnen. Die Lauten und oft gleichzeitig die Dummen.

    • Gerade den Teil mit “ Demokratie verlangt nach aufgeklärten Bürgern“ finde ich am schwächsten: Bildung kann niemanden aufgezwungen werden. Es ist ein Recht, sich nicht mit Politik zu beschäftigen. Das totale aufgeklärte Bürgertum gibt es (leider) nicht. Was ich damit sagen möchte: Es gibt immer ein Teil der Bevölkerung, der unwissend ist bzw. der die Politik verurteilt. Die Aufgabe der politischen Bildung ist es aber, diesen Teil möglichst kleinzuhalten.

      Ansonsten ein angenehmer Text. Besonders die Selbstreflektion gefällt mir sehr. Schlussendlich liegt es doch an jedem einzelnen, sich zu engagieren.

      LG Kelath

      • „Es gibt immer ein Teil der Bevölkerung, der unwissend ist bzw. der die Politik verurteilt.“

        Das stimmt zwar, nur heute will jeder bei jedem Thema mitreden, ob unwissend oder nicht. Im Zweifel wird alles was man nicht versteht verteufelt oder runter gemacht.

        • Doch, eigentlich schon. Sie sind vielleicht nicht perfekt (und vielleicht nichtmal objektiv gut), aber definitiv die besten, die wir haben.

      • Persönlich hab ichs mir zur Philosophie gemacht wenn die Wahl nur zwischen 2 Übeln besteht wähle ich gar nicht, weil ich mich nicht guten Gewissens an etwas beteiligen kann von dem ich weiß das nicht gutes dabei rauskommt.

        Einige Leute reagieren da teils sehr heftig oder offen Feindselig drauf, aber auf deren Meinung ist ehrlich gesagt geschissen weil ich mit meinen Entscheidungen leben muss, und niemand anders.

  9. Puh, starker Artikel!
    Ich kommentier auch nur sehr selten etwas, praktisch nie und hatte die Seite eben schon wieder weggeklickt obwohl ich eigentlich doch was schreiben wollte. Hab´s mir aber offensichtlich nochmal anders überlegt und will dem guten Sebastian wenigstens mitteilen, dass er da meiner Meinung nach was sehr gutes geschrieben hat, was wohl auch viele Leute nachvollziehen können.
    Ich sitz auch oft vor Facebook und denk mir, was soll der Schwachsinn denn schon wieder, aber was drunter schreiben lass ich dann halt auch wieder, leider.
    Ich bin auch nicht Charlie, aber das kann sich ja noch ändern, zum Beispiel durch so einen Artikel. Redefreiheit halte ich jedenfalls für eines der höchsten Güter, auch wenn ich zu wenig gebrauch davon mache, wie so viele andere die oft zu still sind, obwohl sie etwas Wichtiges zu sagen hätten.

  10. Guter Leserbrief. Wuerde das meiste so unterschrieben.
    Zu dem Teil mit den Gruenden warum du keine Kommentare abgibst, ich kann das total nach vollziehen. Bei mir posten zum Glueck aber meine Freunde so einen Quark nicht. Aber wenn man sich mal die Kommentare bei groesseren Seiten durchliest wird man teilweise einfach nur wuetend. Dort sieht man dann auch hin und wieder jemanden der versucht die teils wirklich dummen Argumente mal klar zu stellen, allerdings mir wenig bis gar keinem Erfolg. Mir ist meine eigene Zeit einfach zu schade um mit diesen Leuten zu diskutieren. Meist kommt dabei sowieso nichts raus, weil die so in ihrer „Bild“ Sichtweise festgefahren sind.

  11. Wirklich sehr gut geschrieben.
    Mir geht es vorallem um die fehlende Medienkompetenz
    vieler. Sobald etwas im Internet steht wird geglaubt ob nun deutsche Wirtschaftsnachrichten oder der Kopp Verlag oder diverse blogs über die Wahrheit aka Verschwörungstheorien. Es meiste lässt sich relativ schnell widerlegen. Aber wozu die mühe machen denn nächste Woche wird wieder ähnlichnlicher Mist geteilt….

    Dazu kommen noch die ganzen Vollidioten aus den Kommentaren zu Spiegel/Welt/süddeutsche Artikel. Im Netz hat sich dahingehend ein Trend entwickelt das jeder Idiot denkt seine nur aus hörensagen/Vorurteile oder schlicht falsche Meinung wäre eine Bereicherung und alle anderen haben natürlich per sein unrecht.
    Ich kann allerdings nicht sagen womit man diese Entwicklung stoppen könnte.
    Ein Auseinandersetzung mit ihnen bringt nix es sind einfach zu viele. Es ist ein aussichtsloser Kampf gegen Windmühlen.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here