Das seit 2010 dahinplätschernde Verfahren der EU-Kommission wegen Marktmissbrauchs wird konkret: EU-Kommissarin Verstagen hat konkrete Beschwerdepunkte an Google versandt. Um eine empfindliche Strafe zu vermeiden, muss der US-IT-Gigant jetzt handeln […] Das Verfahren der EU-Kommission gegen Google beschränkt sich jedoch nicht ausdrücklich auf Google Shopping. Untersucht wird weiterhin der Einfluss der Marktmacht von Google als Suchmaschinenbetreiber auf die weiteren Dienste von Google. Sollte die Kommissarin Indizien für weitere Beschwerdepunkte bei zusätzlichen Diensten von Google entdecken, werden diese zukünftig beanstandet.
Ich habe letztens noch mit meinen Schülern im Informatik-Kurs genau über diese Sache gesprochen. Sie meinten übrigens fast überwiegend, dass sie denken, dass Google nichts falsches macht – schließlich dürfe man auf seiner eigenen Seite ja machen, was man will. Wie seht Ihr die Sache? Missbraucht Google sein Monopol?
Quelle: t3n.de
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Frage ich einen MediaMarkt Mitarbeiter wird er mir normalerweise auch kein Produkt der Konkurrenz empfehlen oder hinkt der vergleich?
Wir sollten einfach alle weniger Google nutzen. Ich nutze als standardsuche DuckDuckGo. In erster Linie da die nicht alle meine Suchanfragen speichern aber auch um dem Google seinen Marktanteil zu vergrößern. Wenn ich etwas nicht finden kann kann ich immer noch zu Google.
Man muss sich ein bisschen dran gewöhnen aber duckduckgo ist echt gut und zeigt dünnem eine andere Seite des Internets wie Google. Was ganz angenehm sein kann
Ich maße mir nicht an, das Verfahren inhaltlich zu beurteilen. Dafür kenne ich zum einen die Vorwürfe zu wenig, dazu kenne ich Googles Algorithmen nicht, und schließlich muss ich auch in wettbewerbsrechtlicher Hinsicht passen, denn gerade auf europäischer Ebene ist das ein sehr diffiziles Feld.
Mein ganz allgemeiner Eindruck ist aber, dass hier „Bad Boy“ gegen „Bad Boy“ kämpft. Auf der einen Seite Google, das ohne Zweifel skrupellos und unter Einsatz aller Ellenbogen um Marktmacht und Umsatz kämpft, auf jeglichen Datenschutz am liebsten scheißen würde und unsere Daten (egal ob freiwillig oder nicht) mit den amerikanischen Geheimdiensten teilt.
Auf der anderen Seite steht aber „Europa“ – ganz allgemein -, das in den letzten Jahrzehnten die digitale Revolution größtenteils verschlafen hat, nun in einem gegoogelten Internet aufwacht und versucht, diesem amerikanischen Spitzenplayer das Leben schwer zu machen.
Weil es in diesem Thread schon angesprochen wurde: Das Leistungsschutzrecht war/ist so eine Sache, wo die Politik ganz offensichtlich versuchte, zu Lasten von Google und zu Gunsten der heimischen Presseverleger Gewinne abzuschöpfen bzw. umzuverteilen. Jeder normaldenkende Mensch sah zum einen, dass der Ansatz völlig untauglich war und zum anderen, dass Google sich davon nicht beeindrucken lassen würde, dass das Gesetz im Ergebnis also irgendwo zwischen sinnlos und schädlich sein würde.
Es wurde immer dieses Bild bemüht: Ein Fahrgast fragt den Taxifahrer (Google), welches Restaurant er empfehlen würde. Der Taxifahrer empfiehlt ein Restaurant und fährt den Fahrgast auch gleich hin. Und der Wirt des Restaurants (Presse) verlangt nun von dem Taxifahrer Geld dafür, dass er ihm den Kunden vorbeigebracht hat.
DAS war das geplante Leistungsschutzrecht. Google (News) sollte abgeschöpft werden, weil die Verleger es bis heute nicht geschafft haben, ihre Inhalte ordentlich zu vermarkten.
Man muss kein Freund, aber auch kein Feind von Google sein. Vielmehr sollte man immer den konkreten Einzelfall betrachten, um zu entscheiden, wer heute den „Good Guy“ spielen darf, und auch das erst, wenn man genügend Einblicke in den Sachverhalt hat.
Google hat einen guten Suchalgorithmus darum wird google auch deutlich mehr benutzt als z.b. Yahoo.
Damit hat die EU auch kein Problem. Problematisch wird wenn die Gewichtung der gefundenen Seiten bei Suchthemen bei denen Google die eigenen Dienste in Stellung bringen kann, von den standardmäßigen, öffentlichen Gewichtungsrichtlinien dem alle anderen Seiten unterliegen abweicht. Da sehe ich durchaus eine Wettbewerbsverzerrung. Zumindest dann, wenn Google diese Seiten nicht als gezahlte Werbung kennzeichnet.
Und nein, man kann auf der eigenen Seite nicht per se machen was man will, ich will da gar nicht anfangen worin die Einschränkungen beginnen, aber du selbst als Seitenbetreiber wirst das denke ich wissen.
Yahoo war von Anfang an weit größer als google. Ob du es glaubst oder nicht.
Erst seit einigen Jahren ist google größer als Yahoo (ALLE Seiten) .
Auch nur auf die Suchmaschine bezogen ist google offiziell bei rund 67%, alles andere als ein Monopol.
Ja, die Suchmachine selbst ist besonders in Europa allgegenwärtig.
Google’s „Algorithmus“ ist nicht besser. Alle nutzen simpelste crawler-bots und gleiche Auswertungen. Ihre „besseren“ Ergebnisse sind mitunter Thema der Kommission. Google klaut nämlich fleißig von der Konkrrenz.
Einige Dinge sind für die Kommission bestimmend (ich bin sicher 99% der Leute wissen nicht wirklich, um was es geht):
– google pushed Sucheinträge (auch nicht als Anzeige deklarierte) manuell nach oben. Besonders eigene Dienste werden weit oben dargestellt. Somit wird der Wettbewerb verzerrt. Nicht nur mit fremdem Inhalt, sondern auch aus eigenem Interesse. Das ist unlauterer Wettbewerb, da vollkommen intransparent für den Nutzer und zum Nachteil der Konkurrenz
– google klaut Daten und Einträge der Konkurrenz, ohne sie zu vergüten oder zu benennen. Sowohl werden andere Suchmaschinen in die eigenen Inhalte übernommen, als auch news, restaurant-finder, Reise-finder etc. pp.
Einen Vorstoß gab es ja bereits durch die Union (Leistungsschutzrecht) und wird auch von dieser EU-Kommission als Argument verwendet.
– google nutzt personalisierte Werbung, wodurch Werbepartner benachteiligt werden können. Wenn Werbung zu Suchbegriffen angezeigt wird, haben Werber, welche ihre Werbung mit populärem Zeug verknüpfen einen unlauteren Vorteil zu ihrer Konkurrenz. Google nutzt diese intransparente Methode weiterhin, um ihre eigenen Dienste mit einzubringen.
– google nutzt ihre Marktmacht im Werbe-Sektor aus, indem sie extrem mikrige Provisionen zahlen. Besonders durch Android als Plattform kommen mobile orientierte Unternehmen selten um AdWords herum. Es steht für google übrigens jederzeit die Möglichkeit im Raum, AdWords als exklusiv zu erklären. Wodurch auf google-Seiten (ja, google besteht aus mehr als google.de) und android, keinerlei andere Werbe-Netzwerke mehr Fuß fassen könnten.
Leider hat die Kommission kaum Hand und Fuß.
Sie können google nämlich nichts rechtlich sicher nachweisen. Alle Punkte der Prüfung sind Mutmaßungen, welche zwar untermauert werden können, aber nicht wirklich nachgewiesen. Dafür müsste man von google die Offenlegung aller Praktiken und Algorithmen erzwingen.
Das wird nie passieren (mal davon ab, dass diese Kommission garnicht komptent genug wäre, diese Daten zu validieren. Dafür müssten sie private Unternehmen beauftragen und diese Firmengeheimnisse weitergeben, was illegal wäre).
Stattdessen wird die Kommission (mal wieder) eine vollkommen sinnlose Marktstudie anstoßen, welche representative Testfälle dokumentieren soll. Während google sich zurücklehnt, diese Studie gemütlich offen verfolgt und problemlos dagegen steuern kann.
Zu deinem Yahoo war größer Absatz (man eine Zitierfunktion wäre praktisch..):
Das stimmt, die EU klagt ja auch jetzt und nicht vor 8 Jahren. Zudem ist für die EU die Verwendung in der EU relevant und nicht auf die Welt bezogen und da dürfte Google bei mehr als 67% liegen.
Und natürlich nutzt Google eigene Algorithmen, die Auswertung und Gewichtung hat auch nix mit Crawlern zu tun, die sammeln nur Daten. Probier es doch einfach aus und such bei unterschiedlichen Suchmaschinen nach den gleichen Sachen.
Dein weiterer erste (-) Punkt ist in etwas die Meinung meines Postings und beim Rest stimme ich dir auch großteils zu, war halt nicht das Thema des Blogeintrags – aber durchaus relevant.
Du bringt hier tatsächlich das Leistungsschutzrecht an? Das auf Druck der Verlagslobby (Hallo Springer) durchgepeitschte Gesetz, was genau die falschen getroffen hat?
Wie war es denn, als Google wirklich nur noch das angezeigt hat, was die Verlage gefordert haben wenn Google nicht zahlt? 1/3 Umsatzrückgang im Onlinebereich für Bild & Co. Danach kamen sie ganz schnell wieder angekrochen und haben Google quasi angefleht, wieder den vollen Umfang anzuzeigen, wohlgemerkt gratis. Zahlen müssen nur die kleinen.
UNd zum Thema Übernahme von Sucheinträgen anderer Suchmaschinen. Schau dich doch mal um wieviele Suchmaschinen Google als Quelle benutzen. Selbst Yahoo hatte vor einiger Zeit darauf zurück gegriffen.
– google klaut Daten und Einträge der Konkurrenz, ohne sie zu vergüten oder zu benennen. Sowohl werden andere Suchmaschinen in die eigenen Inhalte übernommen, als auch news, restaurant-finder, Reise-finder etc. pp.
Einen Vorstoß gab es ja bereits durch die Union (Leistungsschutzrecht) und wird auch von dieser EU-Kommission als Argument verwendet.
Wo klaut Google von Suchmaschinen? Imho wurde BING 2011 dabei erwischt dass sie die Ergebnisse der Google suche klauen aber umgedreht ist mir da nix bekannt.
Ist dann Amazon als nächstes dran, weil sie auf ihrer Startseite ihr eigenes Tablet bewerben und nicht die der Konkurrenz?
Wenn Amazon ihre Suchergebnisse zu „tablet“ und co – oder die Startseite anhand von user-Daten personalisiert – nachweisbar zu deren Gunsten manipuliert, dann ja.
Und um ganz ehrlich zu sein: Amazon tut das bereits.
Nicht nur für die offensichtlichen Produkte, sondern für die Massen an Schrott-Peripherie, welche Amazon u.A. unter „AmazonBasics“ verkauft.
Auch werden diese „AmazonBasics“-Produkte immer versandfrei angeboten (auch für 1€-Artikel), die der Konkurrenz aber nicht. Das ist sehr wohl Richtung unlauterer Wettbewerb. Aber weis das erstmal korrekt nach.
Google als großer Buhmann ist da momentan einfach ein hübscheres Ziel.
Ich bin froh, dass die Eintrittshürden in einer EU-Behörde so extrem hoch sind, wenn man die ersten Kommentare hier so liest. Bitte informiert euch erstmal, wie man Monopol bzw. quai-Monopol definiert, ehe ihr hier so einen Schwachsinn loslasst.
Frau Margrethe Vestager ist eine extrem fähige Frau und ich wünsche ihr alles gute bei dem Kampf gegen Google. Endlich hat mal jemand die Eier Nägel mit Köpfen zu machen und damit auch noch Recht.
Das ist auch keine Frage, die man ernsthaft mit einer Schulklasse diskutieren kann. Die herrschende Rechtslage ist einfach extrem kompliziert.
Die Kommission hat überhaupt nichts mit dem Vorwurf eines „Monopols“ zu tun.
Das wäre auch eine ganz andere Baustelle.
Das Wort „Monopol“ wird von der Kommission kein einziges Mal verwendet.
Mal davon ab, dass die EU vollkommen selbst Schuld wären.
Während die USA sowohl privat als auch staatlich jährlich Multimilliarden an Finanzinvestitionen in solche Projekte pumpen (ohne solche Investitionen gäbe es heute kein Facebook, google oder Amazon in dieser Form), dreht die EU wie immer Däumchen.
Die EU hat eine höhere Wirtschaftsmacht als die USA und bekommt trotzdem nichts eigenes auf die Beine gestellt, wenns um Technologie und consumer market geht.
Auch in Deutschland muss jedes noch so innovative startup bei der Bank um einen Privatkredit betteln (bis auf 1-2 Ausnahmen in Form von Privatfonds).
Aber bestehende Industrie- und Produktionsunternehmen werden mit Milliarden an Subventionen überschüttet.. davon hat der Bürger und der Staat nichts, außer ein paar (oft kurzfristige, siehe Nokia) Arbeitsplätze.
Auch Waffen und co werden zu über 80% aus welchen kruden Gründen auch immer vom Staat verschenkt (siehe Uboote an Israel). Kosten eine Menge Steuern, Staat und Bürger haben nix von (Deutschland trägt damit Mitschuld an der atomaren Aufrüstung des nahen Ostens).
Hoch lebe der korrupte Lobbyismus.
okay … da haben wir wieder so einen Kommentar den ich meine.
An welcher Stelle genau, habe ich den Begriff Monopol in Verbindung der Beschwerde der EU-Kommission gesetzt? Genau an keiner =) Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass manche die hier einen Kommentar hinterlassen sich erstmal die Definition Monopol bzw. quasi Monopol reinziehen sollten. Am besten aus einem Wirtschaftslexikon. Auch bin ich an keiner Stelle auf den Inhalt des Papieres eingegangen. Das Google allerdings extreme Geschäftspraktiken an den Tag leg erkennt selbst ein blinder mit Krückstock, deswegen sehe ich hier klarer Handlungsbedarf von seiten der EU. Wer letztenendes im Recht ist entscheidet am Ende ein Gericht.
Auch interessiert mich in dem Zusammenhang kein bisschen wie ein der EU Subventionen verteilt werden. Das ist ein völlig anderes Thema.
Monopole sind in der Geschäftswelt niemals gut für den Verbraucher, ohne Konkurrenz kann der Anbieter/Hersteller abliefern was er will bzw. so ziemlich jeden linken Trick abziehen um den sprichwörtlichen Dollar mehr abzugrasen.
Allerdings sind die Leute auch selber Schuld was Unternehmen wie Google, Microsoft oder Apple angeht, und da nehme ich mich selbst nicht aus.
Jeder weiß das die Daten gehandelt werden, und die vielen tollen Apps und Programme spionieren, Konten und Programme werden dir quasi aufgezwungen, egal ob durch Spiele, Webseiten oder Platformen wie Youtube, es wird sich aber trotzdem angemeldet weil man vor lauter Bequemlichkeit gar nicht mehr anders kann.
Naja, das „selber Schuld“ triffts nicht immer. Mal ein wenig halbwegs internes Wissen:
Bei google musst du dich sogar bei google+ anmelden, wenn du für deine apps beta-tester einladen willst (bzw. Testaccounts erstellst).
Das sind alles reale Accounts, welche alle gültige Zahlungsdaten besitzen müssen. Sogar Test-Payments werden real in Rechnung gestellt.
Natürlich musst du für diese Tester auch google+-communities erstellen und diese dort einladen.
Bei Apple? Man logge sich ein, erstelle einen reinen sandbox test-account, bestehend aus mail (muss nicht echt sein) und Passwort. Ende.
Wenn Google nur seine eigenen Artikel bevorzugt, ist das völlig legitim. Wenn jedoch andere Produkte bevorzugt werden, weil sie Google entsprechend besser bezahlen gefährdet das die Netzneutralität und sollte eingedämmt werden
Was die EU-Kommissarin nicht begreifen will: es gibt einen Unterschied zwischen einem Marktmonopol und der gigantischen Beliebtheit eines Anbieters.
Es gibt mehr als genug Suchmaschinen im Internet. Das wissen alle – auch wir Deutschen. Und trotzdem hat es nicht „yahoon“ in den deutschen Alltagssprachgebrauch geschafft, sondern „googln“.
Google vorzuwerfen, dass es auf Google Google-Produkten den Vorrang gegenüber nicht-Google-Produkten gewährt ist lächerlich, denn: andere Produkte werden ja AUCH angezeigt – nur nicht immer auf Seite 1. Darin eine Wettbewerbsverzerrung zu erkennen bedarf schon einem großen Unverständnis.
Ich sehe da keine Verfehlung von Google, sondern von der Politik allgemein ihre Bürger gegen übermäßiges Analysieren und Datensammeln zu schützen. Eine Veränderung im positiven Sinne für den Bürger in Dtl ist allerdings nicht absehbar, da der Lobbyismus sehr stark ist und sowohl die CDU als auch die SPD schon mehrfach gezeigt haben, dass sie dieses Thema nicht interessiert oder sie sich lieber für die Lobbyinteressen einsetzen.
Es geht hier nichts ums Datensammeln.
doch darum geht es durchaus(+Analyse natürlich). Wäre Google ein reiner Angebotssortierender Suchdienst gäbe es gleichwertige Konkurrenten.
Google ist kein Monopol, es gibt genug Suchmaschinen, aber die Leute nutzen lieber Google als andere Suchmaschinen, weil sie das System hinter Google verstehen.
Außerdem ist Google nicht verpflichtet irgendwelche anderen Unternehmen zu helfen, indem sie deren Services denen von Google vorzieht.
Beim Tempo der EU-Kommission sind die beiden Gründer wahrscheinlich schon tot, bevor ein Urteil gesprochen werden kann 😀