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Spannender Artikel bei Spiegel-Online zum Thema „Killerspiele“ – was aus der Debatte von damals noch übrig geblieben ist…

In den frühen Nullerjahren hatten sich viele Politiker für ein Verbot von Ego-Shootern stark gemacht. Es könne „kein Freizeitvergnügen sein, andere Menschen zu ermorden“, sagte etwa der bayerische Innenminister Joachim Herrmann – als gäbe es keinen Unterschied zwischen virtuellen Gefechten und realen Gewalttaten. Auslöser der Debatte um Shooter-Spiele waren vor allem die Amokläufe junger Männer, etwa in Erfurt, Emsdetten und Winnenden […] Sechseinhalb Jahre nach Winnenden ist der Ballerspiel-Streit aus der Öffentlichkeit verschwunden. Der USK, hierzulande für die Altersfreigabe von Spielen zuständig, wird von vielen Seiten gute Arbeit bescheinigt. Im Bereich wissenschaftliche Studien fehlen weiter klare Belege dafür, dass Actionspiele Menschen zu Gewalttätern machen […] Maximilian Schenk, Geschäftsführer des Spielebranchenverbands BIU, sagt, die Diskussion um Actionspiele werde weitergeführt, jedoch ohne den „total unbrauchbaren, vereinfachenden Begriff ‚Killerspiel'“. Wer beim Thema Spiele versuche, Stimmungsmache zu betreiben, „der wird sich selbst eher in ein schlechtes Licht rücken“.

Schon seltsam, wie differenziert heute mit dem Thema umgegangen wird. Sollte allerdings demnächst wieder in Deutschland ein Amoklauf stattfinden, bin ich mir sicher, dass über uns Gamer genau so unsachlich berichtet werden würde wie noch 2006. Dann wären „wir“ plötzlich wieder Mörder und alles müsste verboten werden…

Quelle: Spiegel.de


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5 KOMMENTARE

  1. Ich werde es predigen, bis ich schwarz werde: Kinder und Jugendliche wissen, was zu ihnen passt, wenn sie es sehen. Als ich nicht bereit für Spladder war, habe ich das Zeug gemieden. Horror gehe ich bis heute aus dem Weg. Andere können das mit 14 ab. Das muss am Ende jeder für sich entscheiden. Eine gesetzliche Einschränkung macht da nicht viel, zumal es eh Mittel und Wege gibt, die zu umgehen, solange man nicht Spiele für wirklich jeden verbietet, was in jedem Fall gegenüber der Mehrheit unfair wäre. Eine einfach Altersempfehlung mit Begründung dazu wäre um einiges sinnvoller.

  2. tja, der spiegel, deutscher qualitätsjournalismus *höhö*

    zur debatte, ist momentan nicht „relefant“, da es schon lange keinen

    (medienwirksamen) amoklauf mehr gab.

  3. Ich bin immer noch der Meinung, dass Spiele mit Gewaltinhalten, kurz Gewaltspiele (nicht Killerspiele), bei gewissen Individuen, sagen wir mal „Außenseitern“, etwas geben was die Realität nicht kann: Rache.
    Nicht zwingend an dem Peiniger aber doch an irgendjemanden. Und das ist gefährlich.
    DENNOCH, machen „Gewaltspiele“ aus Leuten keine Amokläufer.
    Sie senken lediglich, so bin ich der Meinung (sehe es an mir selbst), die Hemmschwelle in Sachen Gewalt / trainieren tödliche Verletzungspunkte an.

    ABER!
    Nur weil ein Spiel Gewalt enthält ist es nicht Gewaltfördernd oder gar gefährlich, nein die Zugänglichkeit für solche jungen Individuen ist es.
    Das sind meist Spiele die ab 18 eingestuft sind, warum kriegen 10jährige überhaupt USK18 Spiele?
    Ich habe es an mir selbst lange genug gesehen (rückblickend), ich bin meinem dad mit 14 solange (so war es auch nicht ganz – Kurzform eben) auf den Geist gegangen, bis er mir ein Spiel gekauft hat, welches nicht für mich geeignet war. Wer mit 14 schon Zombiespladder spielt kann Probleme bekommen. (An sich sind Zombies die idealen Gegner in Spielen aber das ist ein anderer Punkt)
    Und es gibt genug USK18 Spiele da draußen an die ein Kind für umsonst kommen kann.

    Es sollte eher kontrolliert werden an welche Leute solche Spiele verkauft werden/wen sie erreichen, anstatt die Inhalte zu kontrollieren.
    P.S. Ich bin seit dem übrigens Absoluter Fan von Zombiespaldder Spielen und bereue fast nichts <3 Ich weiß nur was solche Spiele in dem Alter mental mit dir anstellen können und das ist nicht gut.

    • Ich erinnere mich noch gut an meine Schulzeit. Nach einem miesen Schultag konnte ich mich prima an einer Runde Katakis abreagieren (mit Dauerfeuer-Joystick!); wer weiß schon, wen ich übers Knie gelegt hätte, wenn sich der Dampf weiter gestaut hätte …

      Die Alterseinstufungen als solche finde ich prinzipiell richtig, selbst wenn sie weniger als Verbot, sondern mehr als Empfehlungen betrachtet werden. Verhindern kann man eh nichts, aber der eine oder andere 12jährige (oder sein Vater) wird dann vielleicht doch abgeschreckt, wenn er auf der Packung in rot „keine Jugendfreigabe“ steht. Und selbst wenns nur 50% abschreckt, sind das immerhin schonmal 50% mehr!

  4. Nach dem Amoklauf von Erfurt hat der Spiegel selber undifferenziert berichtet und mit jeden Ego-Shooter am liebsten eine „Kristallnacht“ veranstaltet.
    Unter anderem wurde Schwachsinn verzapft wie:
    StarCraft sei ein Ballerspiel (da wurde die WCG angerissen und was für lauter Amokläufer da sind).

    Das heute darüber anders berichtet wird, hat eher den Grund dass man sich mit dem Publikum von heute(potenzielle Amokläufer von damals) nicht verscherzen will. Leider vergessen viele einfach die Frage zu stellen: Warum heute so und damals anders…..

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