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Seit Freitag ist die kommentierte Neuauflage von Adolf Hitlers „Mein Kampf“ lieferbar. Einige Händler haben das Buch allerdings trotz Vorbestellungen noch nicht erhalten, andere haben es gar nicht erst beim Verlag bestellt […] Die Neuauflage von „Mein Kampf“ umfasst zwei Bände, in denen der Originaltext in mehr als 3500 Anmerkungen eingebettet ist. Die fast 2000 Seiten starke kritische Edition sei als eine „Gegenrede zu Hitlers Schrift“ zu verstehen, sagte der Leiter des Editionsprojekts am Institut für Zeitgeschichte, Christian Hartmann.

Ich weiß ja nicht, Leute. Ob kritisch oder nicht, ich hätte das Buch einfach gar nicht mehr verkauft – gerade in einer Zeit, in der wieder Asylbewerber-Heime brennen. Ich sehe das äußerst kritisch, wie seht Ihr die Sache?

Quelle: rp-online.de


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43 KOMMENTARE

  1. Ich finde es gut sich damit auseinander zu setzen, ein Verbot und die Damit verbundene Mystifizierung von solchen Dingen, spielt doch rechten Gruppen nur in die Hand.

  2. Verfügbar sein sollte ein Buch, egal ob es „gut“ oder „böse“ ist.
    Einfach aus historischem und kulturellen Wert.
    Das gilt auch für Bücher aus Kommunismus oder sonstwas.
    Kann sich jeder selber eine Meinung bilden, jedenfalls in einer Demokratie.

  3. Das Buch ist inhaltlich völliger Schrott, und längst nicht so verführerisch wie oft behauptet wird. Beispielsweise werden seitenweise endlose Tierbeispiele aufgeführt, warum sich jetzt Menschen verschiedener Nationen nicht miteinander „paaren“ sollten. Zitat: „Jedes Tier paart sich nur mit einem Genossen. Meise geht zu Meise, Fink zu Fink…“ usw. aber ihr bekommt nen Eindruck.
    Wer nicht völlig bekloppt ist, wird durch „Mein Kampf“ garantiert nicht zum Nazi und wer es doch ist, der braucht das Buch gar nicht dazu.

  4. Ich glaube auch, dass da viel Hype um nichts gemacht wird.

    Erstmal rechtlich: Den Zeitpunkt hat sich niemand ausgesucht. Der Adolf ist nunmal seit 70 Jahren tot, und damit ist das Urheberrecht entfallen, welches seitdem vom Freistaat Bayern ausgeübt wurde. Ob man will oder nicht, ob es gerade passt oder doof ist: Das Buch darf jetzt frei verkauft, nachgedruckt und zitiert werden.

    Seit 70 Jahren verstaubt dieses Buch in meinem Elternhaus, und zwar die Kriegsausgabe, die in den Kriegstagen alle Ehepaare zu ihrer Hochzeit bekommen haben, in diesem Fall meine Großeltern. Als Teenager wollte ich mal interessehalber ein wenig darin herumschmökern, habe den Versuch aber aufgegeben, weil mir die altdeutsche Schrift einfach zu mühsam zum Lesen war!

    So beschränken sich meine inhaltlichen Kenntnisse also im wesentlichen auf das, was allgemein zugängliche Quellen in der Vergangenheit darüber gesagt haben. Und danach muss der Adolf einen furchtbaren Schreibstil gehabt haben, von inhaltlichen/logischen Mängeln ganz zu schweigen. Historisch könnte es ganz interessant sein, die Gedanken dieses Wahnsinnigen nachzuvollziehen, aber für die breite Masse wird sein Erguss wohl eher uninteressant bleiben.

    Ich glaube schließlich auch nicht, dass das Buch Auswirkungen auf die aktuelle Situation haben wird. Die Rechtsradikalen haben in den letzten 70 Jahren Bundesrepublik immer 1,irgendwas Prozent ausgemacht, von einzelnen Ausreißern abgesehen, wenn die NPD mal einen Landtag erobert hat. „Mein Kampf“ hat diese 70 Jahre keine Rolle gespielt. Ich sehe nicht, warum sich das ändern sollte. Die heutigen (Neo-) Nazis haben wohl weitestgehend keine ausgeklügelten Völkervernichtungsphantasien mehr, sondern sind mit dumpfem „Ausländer raus“ geistig schon voll ausgelastet!

    Andererseits sollte man natürlich berücksichtigen, wozu die Moslem-Edition von Mein Kampf, die seit 1400 Jahren frei zugänglich ist, geführt hat. Der Unterschied ist wohl, dass wir „unseren“ Führer inzwischen als Schwachmaten anerkannt haben.

    • „Andererseits sollte man natürlich berücksichtigen, wozu die Moslem-Edition von Mein Kampf, die seit 1400 Jahren frei zugänglich ist, geführt hat. Der Unterschied ist wohl, dass wir “unseren” Führer inzwischen als Schwachmaten anerkannt haben.“

      Weder „Mein Kampf“ noch der Koran (hier einen direkten Vergleich zu ziehen ist schon lachhaft genug) haben irgendwelche schlimmen Auswirkungen gehabt. Erst was man daraus macht ist entscheidend. Nur vielleicht mit dem Unterschied, dass der Koran keine politische Schrift ist sondern eine religiöse und dadurch sowieso ganz anderen Regeln unterliegt.
      Wenn du krude Vergleiche ziehen willst dann nimm doch lieber „Das Kapital“, da hast dann deine andere Feindgruppe mit abgedeckt.

      • Es gibt natürlich Unterschiede, aber auch sehr viele Gemeinsamkeiten.
        – eine alles überstrahlende zentrale Figur
        – einen totalitären Herrschaftsanspruch
        – fremde „Rassen“ bzw. Religionen als Todfeind, allen voran das Judentum
        – und wo Hitler seine Ideologie als Staatsdoktrin installierte, hat eben der Koran in islamischen Staaten den Vorrang vor jedem „weltlichen“ Gesetz. Im Ergebnis kommt es auf dasselbe raus, ob man den Koran als religiöse oder politische Schrift sieht, denn nach dem Koran IST die Religion die Politik.

        Mit dem „Kapital“ müsste ich mich vielleicht mal beschäftigen, vielleicht gäbe es da auch ähnliche ideologische Parallelen. Habe ich bisher noch nicht getan, weil ich im Marxismus vergleichweise keine Gefahr sehe.

          • Welche? Die, als der Islam am jeweiligen Ort noch nicht die herrschende Religion war?

            Das war nämlich Mohammeds Taktik:

            – sind wir ne kleine Gruppe? Bitte toleriert uns, wir sind friedlich und harmlos und wollen nur ein bissl missionieren.
            – sind wir endlich in der Überzahl? Ungläubiger, du hast 3 Möglichkeiten: Konvertiere, stirb oder bezahle, damit wir dich am Leben lassen (außer du bist Jude, dann bleibt dir nur Möglichkeit 2).

            In der Tat gibt es die friedlichen Passagen im Koran. Das sind die frühen Passagen. Nach der Lehre gelten aber die späteren, wenn sie zwei Regeln des Buches widersprechen.

            Und ganz nebenbei gibt es noch die Taqiyya: Es ist nur recht und billig, die Ungläubigen zu täuschen, solange du sie noch nicht unterwerfen kannst.

            Wie immer ein Disclaimer: Ich behaupte nicht, dass alle Muslime heutzutage nach diesem Vorbild leben würden. Aber so hat’s damals funktioniert, und der IS arbeitet daran, das 1:1 zu kopieren.

          • Welch ein furchtbares, in der Geschichte beispielloses Vorgehen. Wie haben das nur die Römer oder erst die Christen gelöst, diese friedfertigen Leute?

            Achja richtig, die Römer haben die Religion der Juden mehrmals so heftig gedemütigt das daraus Kriege entstanden und die Christen hat man lange Zeit einfach gänzlich versucht abzuschlachten.
            Und die Christen? Haben sich die Juden gehalten, ihre Rechte komplett eingeschränkt und sie bei jeder Gelegenheit als Sündenböcke vorgeschoben (und dann natürlich abgeschlachtet).

            Die Muslime hingegen? Jüdische Gemeinden? Check. Christliche Gemeinden? Check. Mussten sie eine Sondersteuer entrichten? Ja, allerdings. Das und Treue zu ihrem Herrn (ist das jetzt in einer feudalen Gesellschaft verwerflich?) Darüber hinaus keinerlei Restriktion, außer vielleicht das ihnen natürlich die höheren Ränge verschlossen blieben (aber das wird wohl auch nur selten die Ambition gewesen sein).
            Vielleicht sollte man „Mein Kampf“ also eher mit der Bibel vergleichen als mit dem Koran, findest du nicht?

          • @ Balnazza: Damit sind wir wieder an dem Punkt angelangt, dass das Christentum eine Aufklärung erfahren hat. Die Gesellschaft hat sich weiterentwickelt.

            Dem Islam fehlt eine Aufklärung, und dadurch ist es möglich, dass noch heute ein größenwahnsinniger pädophiler Massenmörder ein Vorbild für eine Milliarde Menschen ist, auch wenn gottseidank nur die wenigsten das Vorbild 1:1 kopieren wollen.

          • Ist jetzt nicht so als wäre der „aufgeklärte Westen“ jetzt irgendwie zimperlich mit der Wahl seiner Vorbilder. Wer den Fehler macht mit heutiger Moralvorstellung Taten und Menschen der Vergangenheit zu bewerten hat eh schon verloren, dann kannst du unser Recht (ist schließlich römisch–>kriegsgeile Massenmörger, die Sklaven halten und Götzen angebetet haben) knicken, kannst unseren Staat auflösen (und Frankreich gleich mit, ist nicht so als wäre Karl der Große der nette Typ von nebenan gewesen) und bei der Gelegenheit die Hälfte unserer Philosophen entsorgen, die neigten privat nämlich auch zu kruden Ansichten (die Antiken sowieso, aber auch die späteren die ja mit zur Aufklärung beigetragen haben).

            „Aufklärung“ heißt btw erstmal nur Empirismus bzw. empirisch an Probleme heran zu gehen und logische Schlussfolgerungen aufzustellen. Das ist etwas was man imn der islamischen vor-osmanischen Welt lange vor und getan hat 🙂

          • vorallem hat man dem islam in zeiten vergleichbar großer liberalitäten mit angriffskriegen und weltweiter ächtung gründe gegeben, sich wieder zu radikalisieren und auf die konservativsten interpretationen zu konzentrieren, um sich vom rest der welt abgrenzen zu können

  5. Wie kommen hier einige auf den Trichter, das Buch wäre verboten gewesen? Zuviel Bild gelesen (die verbreitet das gerne)?
    Das Urheberrecht am Buch lag beim Freistaat Bayern. Und dieser hat es schlicht nicht drucken lassen. Sie hätten es aber die ganze Zeit machen und legal verkaufen können. Jetzt ist das Urheberrecht abgelaufen, jetzt kann es „jeder“ drucken.

    • In einem Land wo lächerlicherweiße sogar Hakenkreuze verboten sind, fällt es leicht zu glauben, dass das Buch auch verboten is…

    • Erstens: Eine juristische Person darf kein Urheberrecht halten. Besonders, wenn sie NICHT der Urheber ist.
      Zweitens: durch diesen Umstand wurde die Verbreitung unkommentierterter Fassungen (ohne hübsche deutsche Propaganda..) sehr wohl staatlich verboten.
      Man kann es mit Indizierung von Spielen vergleichen.

      • Zu erstens: Durfte sie aber Laut LitUrhG. Diese gilt nur noch für alte fälle vor 1966 wenn ich mich nicht irre,was in diesen Fall ja gegeben ist.
        Zu Zweitens: Ja klar aber halt nur über das Urheberrecht und nicht Konform über eine Indizierung.

  6. Es wurde Zeit, dass das Buch rauskommt. Man gibt Dingen nur unnötig Macht, wenn man zeigt, dass man Angst vor ihnen hat, indem man sie zensiert. Schlechte Ideen lösen sich selbst in Wohlgefallen auf. Wer von diesem Buch überzeugt wird, Nazi zu werden, der wäre es sowieso geworden.

  7. Ich habe das so genannte Verbot des Buches immer für Schwachsinn gehalten. Als Kind lernt man, dass verbotene Früchte am besten schmecken. Daher hält man sich als Jugendlicher i.d.R. nicht an die Altersgrenzen für Alkohol, Tabak etc. Ähnliches gilt auch für dieses Werk. Das „Verbot“ macht es einfach nur interessanter.

    Ich plädiere schon seit vielen Jahren dafür, dass das Buch an unseren Schulen zur Pflichtlektüre wird – im Rahmen des Deutsch- und des Geschichtsunterrichts. Damit das Buch von den Schülern entzaubert wird. Ich habe an der Schule unzählige schwachsinnige Bücher lesen müssen, da sollen die einfach welche von der Liste streichen und Mein Kampf durch nehmen. „Das Parfüm“ oder „Der Vorleser“ mögen nette Bücher sein, den meisten Schülern gehen diese Bücher aber am Arsch vorbei. Dann doch lieber sinnvoll ein Buch auseinandernehmen das eine verheerende Wirkung hatte.

  8. Hab vor Urzeiten mal eine PDF mit dem Müll in die Hände gekriegt und mir gedacht: Naja, man sollte schon wissen, was man kritisiert und ablehnt, oder? Und versucht, das zu lesen.
    Hut ab vor jedem, der sein Hirn lang genug abschalten kann um mehr als 3 Seiten von dieser gequirlten *zensiert* runter zu würgen x_x
    Wenn die Leute wegen so einer gedruckten Gülle Massenmorde gutheissen, wundert mich eigentlich auch nicht, dass religiöse Bücher den selben Effekt haben, egal wie, äh, sagen wir mal, zweifelhaft der Inhalt ist…

    Was den Druck an sich angeht:
    Da ist wieder das mit der Zensur.
    Im Grunde ist es eine sehr gute Idee, jetzt, wo die Rechte an dieser Zeitverschwendung frei liegen, das mit Kommentaren u.ä. versehen zu veröffentlichen – sonst machen das nämlich die Rechten (ja, auch ein paar davon werden Druckereien betreiben), und sei es privat, und dann kommt das Ganze unreflektiert in die Hände von Leuten mit minderem Bildungsniveau..

    Mal von ausländischen Firmen und Leuten, denen Geld wichtiger ist als Politik oder guter Geschmack gar nicht zu reden. Dann lieber so…. auch wenn mir’s um jeden Baum leit tut, der mit so etwas sein Leben vergeudet hat x_x

  9. Na endlich wurde auch Zeit. Kann der Heute Show nur recht geben. Das Buch wird doch erst mit einem Verbot wirklich „spannend“. Was kann denn nur da drinne stehen, das es unter Strafe steht!?!
    Geschieht irgendetwas mit meinem Hirn wenn ich gewisse Zeilen lese?!
    Vllt verführt es mich! Jaja, wir waren nur Opfer von Hitler wie alle anderen auch!!*hust*
    Vllt fangen die Leute jetzt mal an von ihrer moralischen Abgehobenheit Abstand zu nehmen und zu akzeptieren das man den Typen damals übelst gefeiert hat.
    Was mich am meisten stört ist diese Nachkriegs „Wir waren auch nur Opfer“ schienen.
    Man hat ihn gefeiert und seine Agenda gefeiert: Fakt (Seine Agenda war der anderer Staaten aus geopolitischer Sicht gar nicht so fern. Der Holocaust allerdings ist das Produkt eines geisteskranken Psychopaten mit Macht). Man hat den Krieg verloren und die Sieger haben uns „entnazifiziert“ und am Leben gelassen, also brauch jetzt 70 Jahre später sich keiner in die Opferrolle zwängen. Zumal die Schuld nicht auf die nachfolgenden Generationen übertragen werden kann.

    Ein solches Verbot in Zeiten des Internets ist zumal so Zwecklos wie Shane Diesel mit ner Packung Magnum small

    • „Geschieht irgendetwas mit meinem Hirn wenn ich gewisse Zeilen lese?!“

      Ja. Zumindest nach vielen Erfahrungsberichten von denen ich gehört habe zu urteilen, löst sich das Gehirn wohl beim Lesen nach und nach auf.

      😉

  10. Als ob man nicht sowieso Zugang zu dem Text bekommen könnte, wenn man möchte. Ob im Internet, aus dem Ausland oder von Oma/Opa, wer das lesen wollte, konnte es sich immer auf irgendeinem Weg besorgen.
    Das Buch jetzt für alle auf normalem Wege zugänglich zu machen ist nur logisch und sinnvoll, zumal man durch das Lesen eines Textes diesen ja nicht automatisch „unterschreibt“. Vielleicht will man sich damit auseinandersetzen, verstehen, was da los war.
    Die Argumente, die gegen den Verkauf des Buchs sprechen, wären dieselben, die gegen Aufklärung über das dritte Reich im Schulunterricht angeführt werden könnten.
    Rechtsradikalismus gab es auch schon vor der Flüchtlingskrise, die Leute, die auf Montagsdemos gehen, machen das nicht, weil sie das falsche Buch aufgeschlagen haben. Hitler hat Fremdenfeindlichkeit auch nicht erfunden, nur war er derjenige, der es politisiert und systematisiert hat, wie kein anderer zuvor und mit seiner Propagandamaschine diese Gedanken einem ganzen Volk aufgedrängt hat. Mein Kampf ist der Grundstein dieser Maschine gewesen, wie dumm wäre es, das einfach unter den Teppich zu kehren und somit das Risiko in Kauf zu nehmen, dass durch das Totschweigen des Themas sich wieder Menschen dieser Fahrtrichtung annähern, während die, die es besser wissen sollten wegschauen?

    • Sehe ich genau so ^^ Mit einer Googlesuche nach „Mein Kampf“ findet man auf dem dritten Ergebnis ein PDF_Dokument mit dem kompletten Buch. Dann doch lieber mit Fußnoten 🙂

  11. Also ich habe Auszüge daraus gelesen und fand es nicht nur inhaltlich schwachsinnig. Über den konkreten Inhalt brauchen wir nicht reden. Der ist menschverachtend und daher inaktzeptabel.
    Ein anderer Punkt ist abgesehen davon aufgefallen. Hitler argumentiert eigentlich nicht. Er stellt einfach Behauptungen auf ohne sie irgendwie zu begründen. Als neutraler aber kritischer Leser fragt man sich an so vielen Stellen warum oder wie kommt er darauf, dass das ganze Buch allein deswegen schon in sich zusammenfällt. Wenn man dann noch hin7u nimmt, dass der Leser eventuell wissenschaftlich Vorbildung hat, dann erst recht.
    Ob man die Veröffentlichung gut oder schlecht findet hängt im wesentlichen davon ab, wie viel kritisches Denkvermögen dem Leser zugetraut wird.
    Ich tendiere aktuell zu erlauben, weil man eh dran kommt und ein Verbot das Buch jetzt noch begehrter machen würde. Stichwort: Reiz des Verbotenen.

  12. Naja man wollte es ja nicht mehr verkaufen, allerdings ist Ende diesen Jahres der Urheberschutz ausgelaufen, so das man es nun nicht mehr verhindern kann.

  13. Ich sehe das vielleicht aus einer zu historischen Sicht, aber ich bn dafür, dass das Buch wieder verkauft wird (mit kritischem Anmerkungsapparat, warum nicht?). Bin bisher nicht dazu gekommen, aber ich würde es gerne mal in Gänze durchlesen.
    Denn meiner Meinung nach kann man erst verstehen, wie dieser Mensch bzw. diese ganze Bewegung tickt, wenn man die „Glaubensschrift“ aus erster Hand gelesen hat. Anders als in einem religiösen Text ist dies ja eine tatsächliche politische und gesellschaftliche Konzeption. Definitiv etwas für den Unterricht, was mMn die völlige Überladung unseres Geschichtsunterricht mit dem Dritten Reich endlich einmal sinnvoll machen würde.

    • Seh ich unter nem ähnlichen Aspekt, wer sich mit der Geschichte nicht befasst und so.

      Ist vmtl. vergebene Liebesmüh zu hoffen das sich was ändert in den Menschen, aber wenn nur einer der das als Kind gelernt hat das Kalkül hinter der Ideologie erkennt, oder die Gemeinsamkeiten in bestimmten Argumentationen heute sieht hats schon den „Lehrauftrag“ erfüllt.

      Ich hab Mein Kampf vor Jahren in ner alten Auflage die mir mein Opa hinterlassen hat gelesen, und es ist definitiv kein Meisterstück, oder irgendwas aus dem nen geistig gesunder Mensch viel Sinn machen kann (ausser er will welchen darin sehen). Für nen guten Beobachter oder nen Psychologen wirft das Buch schon etwas Licht auf die Person Adolf Hitler und die Zeit und Umstände damals.

      Was viele vergessen ist das die meisten Kriegsheimkehrer aus WWI damals vor fast nichts standen, und die allermeisten unter dem litten was wir heute unter PTSD etc. klassifizieren. Misch nen Haufen Leute die ausser Töten und Getötet werden nicht viel gelernt haben in ne Gesellschaft die sich in Auflösung befindet, und du siehst schnell wieso viele halt in radikalen Ideen gefunden haben. Ist im mittleren Osten oder den schlimmen Teilen von Afrika heute auch nicht viel anders.

  14. Naja, der Grund, warum da jetzt eine edierte Fassung raus kommt, ist das der Urheberschutz ausläuft. Dieser lag beim Freistaat Bayern. Und meines erachtens ist es besser eine kritisch kommentierte Fassung raus zu bringen, als dass es auf einmal x unkommentierte Fassungen gibt.
    Das Bild von der „Heute-Show“ stimmt natürlich, leider.

  15. Das Problem an der Sache ist, dass 70 Jahre nach dem Tod des Autors das Urheberrecht (gehalten von der bayerischen Regierung) ausläuft. Das heißt, dass dieses Jahr jeder Mein Kampf veröffentlichen darf in jeder Fassung, die er für toll hält. Deshalb wurde eine kritische Edition mit vielen Anmerkungen etc erstellt, um dem ganzen etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich finde das durchaus richtig, weil es bestimmt eine Menge Leute gibt, die das lesen wollen/werden (und es so oder so tun können) und wenn einige davon durch diese Edition sich ein wenig Gedanken machen, dan nist das gut

  16. Von seinen geistigen Nachfolgern spielen Hitlers Äußerungen doch gar keine Rolle mehr. Durch die Neuauflage wird das Buch endlich entmystifiziert.

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