Ich habe heute eine sehr schöne Kolumne zu Thomas Schaaf, unserem einstigen Meistertrainer gelesen. Da ich (und sicher auch viele Werder-Fans) das ähnlich sehen, möchte ich Teile daraus hier auf meinem Blog veröffentlichen:
„Thomas Schaaf ist und war nie jedermanns Sache und man muss an dieser Stelle ehrlich sein: Das hat er auch nie beansprucht. Schaaf ist gerade beim zweiten Bundesligaverein hintereinander gescheitert. Nach Frankfurt, wo er nie ankam und nach semi-absurd anmutenden Auseinandersetzungen mit Mannschaft, Verein und Fans das Weite suchte, legte er als Chefcoach von Hannover 96 eine Niederlagenserie hin, die wohl nur Dieter Eilts (Welttrainer!) noch so etwas wie Erfurcht entlockte. Schaaf hat es nach seiner ruhmreichen Zeit bei Werder Bremen nicht geschafft in der Bundesliga. Thomas Schaaf ist ein Absteiger – einer ohne Abstieg.
Ich wünsche mir für ihn demnächst eine Aufgabe, die ihn außerhalb der Bundesliga ausfüllt und ihn nach seiner Fassung glücklich macht. Mir und sehr vielen anderen Menschen muss der Europapokalsieger von ’92 schon lange nichts mehr beweisen. Die Erfolge, die wir „zusammen“ mit unserem Verein erlebt haben, binden meine Gunst auf Ewigkeiten an diesen Mann. Ich bilde mir ein, ihn immer verstanden zu haben, seinen Humor eh und je richtig eingeordnet und diesen Kauz immer so genommen zu haben, wie er war.“
Verfasser: BurningBush78
Quelle: Facebook.de
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Wer Schaaf UND BADER holt UND das in einer Situation, in der man nicht in „Ruhe aufbauen“ kann hat schon mal zwei Fehler gemacht.
Schaaf in irgendeinen soliden Verein mit halbwegs brauchbaren Manager werfen, der langfristig plant, das könnte was werden.
Ihn ins Pulverfass Frankfurt werfen oder als „Feuerwehrfachkraft“ in Hannover, eben eher nicht.
Frankfurt wäre grad, glaube ich, froh, wenn sie wieder zu der Saison mit Schaaf zurückkehren könnten.
TS scheint jemand zu sein, der Zeit braucht, um sein Konzept umzustzen.. er ist wohl kein „Feuerwehrmann“, der in wenigen Spielen das Ruder rumreißen kann…
Auf der einen Seite hat Eddy schon Recht, Frankfurt wollte ihn scheinbar nie richtig haben und Hannover war von vorneherein zum scheitern verurteilt (und wenn dann kein Erfoglserlebnis kommt ist die Spirale perfekt). Auf der anderen Seite muss man sich aber fragen, warum Schaaf kein Thema bei einem anderen Bundesligisten war.
Faktisch wollen die Klubs eher junge und frische Trainer, deswegen hat Schalke Breitenreiter genommen, Hoffenheim Nagelmann und so weiter. Schaaf hat bisher nicht bewiesen, dass er ein Hoffnungsbringer ist. Seine Erfolge mit Bremen sind unbestritten, aber das war eben auch Bremen. Dorffußball auf Weltniveau, um es etwas gehässig auszudrücken.
Wir haben am Samstag im Kreise der Familie lange darüber diskutiert und ganz ehrlich, uns ist kein Bundesligist eingefallen der Schaaf nehmen würde bzw. wo er hinpasst. Deswegen wird er nun entweder eine weitere längere Pause einlegen (und dadurch wird er auch nicht attraktiver), ins Ausland oder in die zweite Liga gehen müssen. Nur ist die 2. Liga ebenfalls sehr hektisch, viele Klubs kämpfen um die nackte Existenz.
Wieso war er bei Hannover gleich zum scheitern verurteilt? Ja, es stimmt definitiv:
Der Verein hat in den letzten Jahren und ganz besonders vor der aktuellen Saison unendlich Mist gebaut und der Großteil der Mannschaft ist nicht bundesligatauglich.
Schaaf hatte jetzt aber keine ganze Wechselperiode und ca. 20 Millionen Euro zur Verfügung, um das zu ändern. Was er gekauft hat (bzw. hat kaufen lassen) waren Spieler für die 2. bzw. 3. Liga.
Dazu hat er scheinbar niemals die Mannschaft erreicht, dann man sieht absolut 0 Kampf, 0 Hingabe, 0 Aufbäumen.
Selbstverständlich ist er nicht alleine Schuld am Abstieg von 96, aber er trägt auch seinen Anteil daran und klein ist der sicherlich nicht.
Erst zählst du lauter sachen auf, für die Schaaf nichts kann und danach willst du ihm trotzdem noch einen großen Anteil am Scheitern zuschieben? Seltsame Argumentation.
Was du noch vergessen hast: Wer sich einen gescheiterten Manager holt, ist zum Scheitern verurteilt. Was haben sie sich nur dabei gedacht, Martin Bader zu verpflichten, nachdem sie beobachten konnten, was er in den letzten Jahren in Nürnberg angerichtet hat. Was haben sich die Verantwortlichen bei Hannover dabei gedacht?
Es war zum scheitern verurteilt, weil Schaaf einfach der komplett falsche Trainer für den Job war.
Natürlich hatte er die Chance am Kader zu werkeln und auch Geld dafür in der Hand, doch das ist doch nicht der Traum eines T. Schaaf. Was hat ihn den in Bremen groß gemacht? Zusammen mit Allofs Talenet für kleines Geld kaufen und daraus Topstars machen. Die restlichen Einkäufe waren immer Flickzeug für den Kader, haben diesen aber selten Qualitativ gehoben.
Das war nur halt überhaupt nicht das, was Hannover gebraucht hätte. Hannover brauchte einen Opportunisten, der gezielt Verstärkung für jetzt und nicht für später holt, der den Spielern klar macht das sie jetzt sofort funktionieren müssen. Und ja, auch einen Schweinehund, der „Faulpelze“ rauskegelt.
Schaaf würde ich holen wenn ich ein ruhiger Verein mit Zeit und nicht der dicksten Geldbörse bin. Einen Trainer wie Labbadia oder Stevens hole ich mir wenn die Kacke am dampfen ist.
Deswegen kann man natürlich nicht Schuld von Schaaf nehmen, aber wenn man genau drüber nachdenkt war es klar, das es mit ihm und Hannover nichs wird, zumindest insofern nicht das die Mannschaft ein Erfolgserlebnis gebraucht hätte.
Gescheitert in Frankfurt? Die Frankfurter, wissen einfach nicht zu schätzen, was sie mit Thomas Schaaf hatten. Letzte Saison 9ter mit dem gleichen Team und jetzt Abstiegskandidat. Und zu Hannover, da hättest du auch wirklich jeden Trainer auf die Bank setzen können, aus der Gurkentruppe würde nicht mal ein Pep, Favre etc. was rausholen.
Nur rein nüchtern betrachtet, war Frontzeck (der ja als einer der erfolglosesten Trainer aller Zeit in seiner kompletten Karriere gilt), deutlich erfolgreicher als Schaaf.
Man kann Schaaf nicht die Hauptschuld an Hannover 96 Misere geben, dennoch trägt er einen großen Anteil. In einem abstiegsbedrohtem Klub hat er es nicht ansatzweise geschafft Kontinuität reinzubringen. Er hat seine altbekannten Konzepte (die vor 5-6 Jahren vielleicht funktioniert haben) sturr durchbringen wollen. Als dies nicht klappte, hat er zu jedem Spiel Aufstellung und Konzept geändert.
Zudem hat er es sich mit den Spielern verscherzt, was ja auch schon in Frankfurt passiert sein soll.
Er ist halt ein Trainer der alten Art. Vielleicht wäre Schaaf und 96 ja mit einem anderen Kader zu einer anderen Zeit erfolgreich gewesen. Die Schuld aber von ihm zu nehmen und es ausschließlich auf den Kader zu schieben ist aber auch falsch/zu einfach.