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Drei Jahre lang war es offiziell: Als Student in NRW musstest du keinen Fuß mehr in einen Hörsaal oder Seminarraum setzen, um deinen Abschluss an der Uni zu machen […] Doch mit der 2017 gewählten schwarz-gelben Landesregierung soll diese Regelung wieder gekippt werden. Universitäten in Nordrhein-Westfalen sollen künftig wieder die Anwesenheitspflicht in Seminaren verlangen können.

Wie seht Ihr das eigentlich? Wenn Ihr studiert habt oder noch studiert: Fändet Ihr eine Anwesenheitspflicht im Studium besser? Wenn ich an meine Studienzeit zurückdenke, so muss ich ehrlich zugeben, dass ich Seminaren schon oft ferngeblieben bin, wenn es keine Anwesenheitspflicht gab. Folglich war ich in diesem Seminaren auch wesentlich weniger aktiv und habe auch entsprechend weniger mitgenommen. Was meint Ihr dazu?

Quelle: DerWesten.de

Danke an Torsten für den Link!


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65 KOMMENTARE

  1. Also ich war heilfroh über die Aufhebung der Anwesenheitspflicht.
    1. Die ganzen Deppen sind den Seminaren ferngeblieben und man konnte viel besser arbeiten ohne dass Leute genervt haben.
    2. Wenn ein Dozent eine absolute Didaktik-Niete ist, muss ich nicht über 20 Stunden meines Lebens darauf verschwenden, ihm halb einschlafend zuzuhören, sondern kann mir die Vorlesung eigenständig anhand von Skript oder Folien erarbeiten.
    3. Wenn ich von einem Job abhängig bin, um mir mein Studium zu finanzieren, der flexible Arbeitszeiten erfordert, kann ich auch mal was ausfallen lassen.

    Dass nun ausgerechnet eine Regierung mit FDP-Beteiligung das wieder rückgängig machen will, obwohl die sich doch immer Freiheit und Flexibilisierung auf die Fahne schreiben, ist mal wieder bezeichnend. Studenten können halt nicht genug Bestechungsgel… Verzeihung, Parteispenden für die Herren in gelb aufbringen.

  2. Ich selbst habe heute meine letzte Prüfung abgelegt und muss zugeben, dass ich dieser Lehrveranstaltung gern fern geblieben bin. Allerdings ist zu beachten, dass es sich nicht um eine Prüfung handelte, sondern um eine Projektarbeit.

    Ich bin an der FH immatrikuliert und muss zugeben, dass ich vieles -zumindest die Grundlagen und Mathe- nicht in dem Umfang verstanden hätte, wäre ich stets daheim geblieben. Es wäre aber immer noch etwas anderes gewesen, wenn ich den ZWANG gehabt hätte IMMER hinzugehen.

    Ich für meinen Teil denke, dass es einem selbst überlassen sein sollte, welche Lehrveranstaltungen man besucht und welche nicht.

  3. Ist fürs Studieren zwar besser, aber da ein Großteil der Studenten arbeiten MUSS um sich das Studium finanzieren zu können, ist das nicht möglich.

  4. Kann man pauschal nicht wirklich beantworten. Man muss deutlich zwischen Vor- und Hauptdiplom und individuell nach der Veranstaltung unterscheiden.

    Im Vordiplom, habe Umweltschutztechnik (klassisches Ingenieursstudium, vergleichbar mit Maschinenbau, Verfahrenstechnik, etc.) an einer TU studiert, hieß es bei den meisten Vorlesungen immer nur „Geh zu den Übungen, besorg dir alte Klausuren und rechne die durch!“ Die Vorlesung ist meist eh zu theoretisch und hat mit der Klausur wenig zu tun. In vielen Vorlesungen gab es auch nicht einmal Skripte sondern nur das Buch, das der Professor meist selber geschrieben hatte und von einem seiner Assistenten tatsächlich(!) nur vorgelesen wurde… Die Vorlesungen konnte man sich auch schenken.
    Das war im Vordiplom. Halt größtenteils Massenabfertigung. Hauptsache 4.0 und durch. Gab aber auch deutlich bessere Vorlesungen, die Spaß machten.

    Im Hauptdiplom sah das aber alles ganz anders aus. Kleinere Vorlesungsgruppen, persönlicher Kontakt zum Professor und zu 80% mündliche Prüfungen. Da war Anwesenheitspflicht und Mitarbeit quasi Voraussetzung für eine gute Note…

    Wenn eine Anwesenheitspflicht eingeführt wird, muss aber auch eine entsprechende Qualitätsüberprüfung des jeweilig Unterrichtenden gewährleistet sein! Weil, wenn der Lehrende nicht mehr taugt als eine Lektüre der Literatur, kann ich meine Zeit auch besser verbringen!

    Gruß CmdCool

    PS: Hab trotz diverser Fehlzeiten bei unwichtigen Vorlesungen mein Studium sehr gut vollendet… 😉

  5. Ich kann hier nur für mich sprechen, aber die Erfahrung wirst du als Lehrer vermutlich ebenfalls gemacht haben: Jeder lernt anders.

    Ich bin – trotz absolut keiner Verpflichtung – bei fast jeder Vorlesung und Übung meines Studiums gewesen, weil ich der Meinung war so am effektivsten zu lernen. Kommilitonen von mir kamen nur zur ersten Vorlesung, fragten den Prof nach der Literatur die relevant ist und kamen dann nicht mehr zur Vorlesung (einer nicht mal zur obligatorischen „letzte Veranstaltung vor der Prüfung jetzt wird gesagt was drankommt“-Vorlesung) – bestanden haben die meisten dieser Leute trotzdem, meistens sogar besser als andere.

  6. Ich bin absolut gegen Anwesenheitspflicht. Man sollte in der Uni genug Eigenverantwortung haben um das selbst einschätzen zu können. Wenn das nicht der Fall ist, ist der Studen schuld nicht die Uni. Vor allem findet man nach einigen Semestern auch relativ gut heruas, bei welchen Vorlesungen es sich für einen lohnt hinzugehen und bei welchen nicht.

  7. Anwesenheitspflicht würde das Grundkonzept des Studierens vernichten.
    Studierende sollen ihren Weg finden und so studieren, wie es für richtig halten. An der Uni soll es darum gehen sich selbst zu verwirklichen, wie auch immer das aussehen mag. Sonst kann man die Schule auch einfach auf 18 Jahre erweitern, statt 13 Jahre und Unis abschaffen. Momentan ist die Selbstverwirklichung schon nicht mehr machbar dank der sehr knappen Regelstudienzeit für Bachelor und Master und das Geld durch BAföG.

  8. Ich habe an einer Uni und an einer FH studiert. An der Uni war alles sehr lasch, es gab kaum Anwesenheitspflicht oder Abgaben.
    An der FH hingegen gab es deutlich öfter Anwesenheitspflicht und deutlich öfter bewertete Abgaben, Zwischentests o.ä.
    M.M.n. war das Vorgehen der FH deutlich effektiver. Es erschienen mehr Leute zu VL, mehr zu den Übungen und durch Abgaben und Tests war man permanent gezwungen mitzuarbeiten und zu lernen.
    An der Uni war es so, dass viele (fast) gar nicht zu den VL gingen und (wenn überhaupt) nur zu den Tutorien. Durch das häufige Fehlen und nur weniger Pflichtabgaben/Tests, hatten die Studenten zwar viel Freizeit, dann aber oft Probleme bei der Klausur. Die Durchfallquote war deshalb hoch, nahezu niemand beendete sein Studium in Regelstudienzeit. 2-4 Semester extra waren die Regel.

    Ich kann mir vorstellen, dass ein komplettes Aufheben von Anwesenheitspflichten usw die Probleme an Unis nur verschärfen.
    Die wenigsten Studenten haben ausreichen Eigenmotivation, um komplett ohne Druck schnell und gut durchs Studium zu kommen (was natürlich schade ist). Da wird dann nicht nur Zeit sondern auch Potential verschenkt.

    Ich bin deshalb für Anwesenheitspflichten oder andere Maßnahmen, die Studenten dann zum Lernen (und ihrem Glück) „zwingen“. Die meisten brauchen das einfach

    • FachHochschule ist, wie der Name schon sagt, ja halt sehr „verschult“. Da wird man an die Hand genommen, einem gesagt, wo man hin muss, und welche Prüfung wann gemacht werden muss, in eine Art „Klasse“ seines Studiengangs gesteckt und man muss sich wenig selber kümmern.
      An der Uni bekommt man die DPO, sieh zu wo du welche Vorlesung findest, such Dir ein paar Leute und irgendwelche Wahlfächer, die dich interessieren und mach einfach! 😉

      Aber momentan hält das „Verschulte“ bei den Unis ja auch mit den sehr „durchgetakteten“ Bachelor-Studiengängen Einzug.

  9. Solange es keine Studiengebühren mehr gibt und das Land für die Bildung aufkommt sollte es selbstverständlich sein das es eine Anwesenheitspflicht gibt.

  10. Wie schon hier oft erwähnt… in den ersten 6 Semestern (war Abschnitt 1 bei mir) wurde in Vorlesungen (Vorlesungsübung und Übungen ausgenommen – eh klar) zu 95% aus dem Skript vorlgelesen. Wozu soll ich dort hin gehen und mir eine Lesestunde anhören? Das einzige Relevante war dabei nur, rauszuhören, worauf der Vortragende bei der Prüfung am meisten wert legt.

    Die restlichen 4 Semester bei der Fachspezialisierung war dann eher ein familiärer Rahmen von ca. 20 Leuten – da fiel dem Vortragenden bei der Prüfung eher auf, wer öfter da war und demnach verlief dann zufällig auch die Prüfung 🙂

  11. Ich studiere ja in Wuppertal, einer Universität, die bereits vor der Landtagswahl eine erste Initiative gestartet hat, um gemeinsam mit anderen NRW-Unis wieder die Anwesenheitspflicht einzuführen. Das wurde damals gecancelt, weil es „einen Eingriff in den Wahlkampf“ darstellte. Es zeigt aber, dass die Universitäten sehr an der Anwesenheitspflicht hängen und auch in den Abschaffungsprozess durch Rot-Grün nicht involviert waren. Erinnere mich noch gut an die Rundmail, an der die Abschaffung damals kundgetan wurde, die fehlende Begeisterung schwang da kräftig mit.

    Zunächst einmal sollte man vielleicht klären, was „Anwesenheitspflicht“ heißt. Dabei geht es explizit nicht(!) um Vorlesungen. Kein Dozent hat Bock zu kontrollieren, ob 200+ Studenten wirklich im Hörsaal waren. Mancher meiner Professoren sagt sogar gerne am Anfang des Semesters, dass Anwesenheit zur „reinen audiovisuellen Berieselung“ nicht notwendig ist, wer also meint, er könne besser mit der von ihm angegebenen Literatur zuhause lernen, solle dies unbedingt tun. Thema ist ergo die Anwesenheitspflicht in Seminaren. Kann natürlich nur für die Geisteswissenschaften sprechen, aber das Argument der Dozenten ist hier, dass die Anwesenheitspflicht dafür sorgt, das die Seminare ihren Zweck erfüllen können: Regen Austausch zwischen den Teilnehmern. Es sollte niemanden wundern, dass die Anwesenheit innerhalb der Seminare drastisch abgenommen hat, seit es nicht mehr verpflichtend war. Und unter der Hand hab ich so manchen Dozenten fluchen hören, wie gewaltig die Qualität der Hausarbeiten abgesackt ist. Dazu kamen noch Fälle von Studenten, die sich dann einfach mal in drei Seminare gleichzeitig eingeschrieben haben, keines davon je besuchen und dann mit viel Ach und Krach jeweils die Hausarbeiten bestehen. Für so eine „Ausbildung“ würde ich auch nicht mit meinem Namen stehen wollen.

    Natürlich gibt es auch gute Gründe, auf die Anwesenheitspflicht zu verzichten. Einige hier bringen das Argument der Arbeit. Das könnte man zwar entkräften mit „dann muss man Arbeit und Studium eben managen“, es hilft aber sicher enorm, wenn man seine Arbeitszeiten flexibel gestalten kann. Ebenso macht es Sinn zu sagen „Studenten sind Erwachsene, die müssen ihr leben selbtständig auf die Kette kriegen, sind ja keine Schüler mehr“. Hierzu sage ich: Richtig, sind keine Schüler. Arbeitende Menschen sind aber auch keine Schüler, trotzdem hat man auf der Arbeit da zu sein (meistens jedenfalls), selbst wenn man seine Aufgaben vllt. mit weniger Arbeitszeit schaffen könnte.

    Bleibt noch meine Privatmeinung: Ich glaube, ich wäre für die Wiedereinführung. Hauütsächlich wegen der besser besuchten Seminare. Denn wenn 15 Leute anwesend sind, kann man davon ausgehen, dass höchstens 5-6 aktiv am „Unterricht“ teilnehmen. Sind dreißig Leute da, steigt der Anteil der gesprächigen immer auf 10-12. Weiterhin wäre es für mich selbst eine Hilfe, weil ich nunmal eine faule Sau bin und einen eher laxen Umgang mit Seminaren entwickelt habe.
    Von daher: Ja, bitte wieder einführen. Man kann auch eine Anwesenheitspflicht managen. Kann natürlich nur für mich sprechen, aber keiner meiner Dozenten ist ein Monster, mit dem man nicht reden könnte. Es stimmt zudem nicht ganz, dass man nach dreimal Fehlen fliegt. Nach dem dritten Mal Fehlen ist jediglich ein ärztliches Attest für jedes weitere Fehlen notwending.

    • Dann ist das auch „nur“ für die Geisteswissenschaften Relevant, denn in den Natur- und Angewandten Naturwissenschaften + (Mathe als Geisteswissenschaft) schreibt man tatsächlich noch „Paper“. Da dienen die Seminare dazu, das wissenschaftliche Schreiben und Arbeiten zu trainieren – da ist eine Anwesenheitspflicht nicht notwendig, da man sich nur bei der Themenvergabe und bei der Abgabe + Präsentation sieht und ansonsten nur mit dem Betreuer Kontakt hat.

      Geisteswissenschaften… eieieie 😉 *Wegrenn*

  12. Ich bin momentan im 5 Semester an einer Uni in NRW im Ingenieurbereich eingeschrieben.
    Als ich angefangen habe zu Studieren war das für mich eine große enttäuschung, denn ich hätte nicht damit gerechnent, dass die Dozenten eine Vorlesung Wort wörtlich nehmen würden und wirklich nur stumpf ihr Skript „Vorlesen“.
    So, und jetzt frag ich mich warum ich für so ne scheiße in die Uni soll? die Uni bekommt im Jahr 15000€ für jeden Studenten !!! Wo bitte landet das? Ich habe im laufe der Zeit mitbekommen das dieses Geld in erster linie für die Forschungen der Uni verwendet wird und die Dozenten von der Uni für diese Forschungen angestellt werden, jetzt werden die aber dazu verpflichtet Vorlesungen zu halten. Also Menschen die zwar Top sind in ihrem Gebiet aber absolut KEINE!, Ahnung haben wie man jemanden etwas beibringt! Zumindest so etwas wie die Ausbilder-Eignungsprüfung, wie man Sie im Handwerk braucht um Lehrlinge ausbilden zu dürfen, sollte ein Dozent an der Uni drauf haben… aber nix !! Ich geh wenn es hoch kommt zu 1-2 Vorlesungen im Semester, der rest bringt mir ein Youtube video besser bei!

    ALSO = Macht einfach diese scheiß Vorlesungen besser!, dann kommen auch die Studenten wieder!
    Aber die Politik macht es sich ja wieder einfach. Zack ein Gesetzt das nicht die Ursache bekämpft sondern die Wirkung verbietet! Tada!

    AHHHHHHHHH Das Thema regt mich so auf! Das System ist so ineffizient und die Studenten maximalst Unflexibel! Nach meiner ersten Woche Studium hab ich so klar sehen können wo die ganzen Fachidioten PRODUZIERT werden!

  13. kenne bei mir (informatik und mathematik bachelor) jetzt niemanden der es in die höheren fachsemester geschafft hat, ohne regelmäßig anwesend zu sein. ich denke wenn ich ein studium locker schaffe, ohne vorlesungen und seminare besuchen zu müssen, dann gehört man entweden zu den obenen 0,1% oder man hat ein ziemlich billiges studienfach, bei dem man sich am ende nicht wundern muss, wenn man als taxifahrer oder tankwart endet.

    • Wahrscheinlich kennste die Leute nicht, weil Sie eben nicht da sind. 😉

      Ich studier auch Info im höheren Semester, kenne keine Sau an der Uni da ich nie anwesend bin.

  14. Die Leute, die während des Studiums arbeiten gehen „müssen“, um sich ihr Studium finanzieren zu können, sind in der Regel auch genau diejenigen, die viel Geld für Alkohol, Gras und andere Dinge ausgeben. Ist zumindest meine Erfahrung im Studium. Wenn der Staat schon für das Studium bezahlt, sollte nichts gegen eine Anwesenheitspflicht sprechen. Und sind wir mal ehrlich: Dieses „ich gehe heute nicht zur Vorlesung und lerne stattdessen“ hat eh noch nie geklappt 😀

    • Seit wann zahlt der Staat das Studium? Hat er bei mir nicht. Bafög gabs nicht, da Eltern zu viel Geld. Eltern wollten mein Studium nicht unterstützen – 2 Jahre Rechtsstreit bis ich so verschuldet war, das der Faßboden erreicht war.

      • Guck dir mal die Aufschlüsselung deiner Studiengebühren an. Da wirst du keinen Posten finden, der die Profs oder die ganzen Gerätschaften, die für dein Studium nötig waren, finanziert.

        Das Studium selbst ist mehr oder weniger kostenlos. Dein Problem war es wahrscheinlich, parallel noch deinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Bafög ist da je nach Lebensumstand sehr knapp bemessen. Und ohne Bafög wirds dann richtig schwer

      • „Aktuell gibt es in Deutschland in keinem Bundesland mehr allgemeine Studiengebühren. Das bedeutet, normale Bachelor- und konsekutive Master-Studiengänge sind an staatlichen Hochschulen gebührenfrei. Langzeitstudiengebühren, Gebühren für Senioren oder ein Zweitstudium gibt es vereinzelt. Rückmeldegebühren häufiger. Berufsbegleitende Bachelor-Studiengänge kosten in Bayern und Baden-Württemberg.“
        Seit 2014 gibt es keine Studiengebühren mehr. Mit anderen Worten: der Staat zahlt dein Studium, denn der Prof macht das ganze nicht umsonst!

        • 200 € pro Semester verbleiben. Das sind Semestergebühren. Wenn du jeden Monat auf Null kommst bedeutet das, das du alle 6 Monate 200€ herbeizaubern darfst. Ist dein Job auch noch auf dem Unigelände, hast du alle 6 Monate die Situation für dein Recht weiter zu arbeiten 200€ zu zahlen. Kann also etwas pervers werden. Am Rande erwähnt – findet man eine Ausbildungstelle – aber der Chef kann dich ned zahlen, zahlt die Arge – also der Staat.

          Vielleicht hat die Wirtschaft aber auch festgestellt, das Hochschulabsolventen in der Regel kaum mehr praktisches Wissen haben, als ein Azubi. Was den Sinn des Studierens – jenseits des Papiers das man am Ende hat, in Frage stellt. Nur so ein Gedanke.

  15. Ich bin dagegen, da dadurch die Veranstaltungen zwangsweise überfüllt werden.
    Nebenbei ist es sowieso eine Floskel, dass es keine Anwesenheitspflichten mehr gibt, die meisten Veranstaltungen die ich z.B. besuche haben eine Anwesenheitspflicht für die Studienleistung um die Klausur schreiben zu dürfen.
    Eine Vorlesung die ich im kommenden Semester belegen muss hat im kommenden Semester die Anwesenheitspflich aus Übungen (welche eh qualitativ zwischen gut und sinnlos schwanken, jenachdem wer die hält) auf die Vorlesung erweitert.
    Da die vorherigen Module durch die neuen Jahrgänge nämlich so schlecht ausgefallen sind ( 70% Durchfallquote, davon 30% die unter 10% in der Klausur geholt haben) wird da jetzt probiert statt wie bisher zu sieben ( die restlichen 30% haben alle Noten im 2 bis 1er Bereich geschrieben 🙂 ) wird so versucht die Leute wieder wie in der Schule an der Hand zu halten -> z.B Mathetests zusätzlich zu Abgaben.

    Ich finde es gut das Angebote gemacht werden, allerdings sollte es jeder selbst wissen wie er sich vorbereitet, zusätzlich gibt es auch oft Veranstaltungen die sich überschneiden, wodurch man in einer das Skript dann halt besonders nachbereitet, mit ner Anwesenheitspflicht wäre es so nicht möglich manche Module zu einem vernünftigen Zeitpunkt zu belegen -> entweder muss man dann auf ein alternatives Modul ausweichen oder die Studienzeit verlänget sich möglicherweise…

  16. Ich glaube manche haben es nicht ganz gelesen oder waren nach der Überschrift so empört, dass sie es nicht verstanden haben. Es geht nicht darum jede einzelne Vorlesung mit Anwesenheitspflicht zu belegen sondern bestimmte. Bei uns an der Uni wird das so gehandhabt, dass du dich für bestimmte Klausuren anmelden kannst, wenn du 100% Anwesenheit in Übungen oder bestimmten Seminaren hattest. Man hat also pro Semester 15-30 Vorlesungen zu denen man muss. Das halte ich für absolut stemmbar, auch wenn man nebenher arbeiten muss.

  17. Mal schauen, ob das überhaupt möglich ist. Uns hat man damals gesagt, dass sie wegen eines Gerichtsurteil abgeschafft wurde. Begründung war damals, dass wir Studenten in unserer persönlichen Freiheit eingeschränkt seien.
    Wir werden sehen…

    Ich selber bin da zwiegespalten, denn jetzt kann man sein Studium im Prinzip mit ganz geringer Anwesenheit machen. (z.B. nur Referat u. Prüfung machen) Ob das Sinn und Zweck eines Studiums ist, darf man stark bezweifeln.
    Auf der anderen Seite kann man allerdings die Selbstverantwortung anführen. Da muss ich aber sagen, dass die Leistungen seit dem Wegfall der Anwesenheitspflicht deutlich gesunken sind. Scheint als könnten einige mit dieser Freiheit nicht vernünftig umgehen.

  18. Die Uni ist etwas anderes als die Schule. Wer einen akademischen Abschluss erlangen möchte, muss zeigen, dass er oder sie in der Lage ist Wissen selbstständig und eigenverantwortlich zu erarbeiten. Ob das zu Hause, in der Bibliothek, im Hörsaal oder im Seminarraum passiert ist egal. Ich bin dafür, dass man Studenten als Erwachsene behandelt, die für sich selbst entscheiden können. Wenn es Studenten gibt, die sich nicht dazu aufraffen können, dann tut es mir Leid, aber dann haben sie auch eben keinen Abschluss verdient.

    Es gab in meinem eigenen Studium ein paar Vorlesungen (vor allem Mathe) deren Inhalte ich mir besser alleine anhand von Übungen beibringen konnte. Eine Anwesenheitspflicht hätte mich nur Zeit gekostet.

    Auf der anderen Seite gibt es auch Seminare (oder Laborpraktika), welche als praktische Erfahrung über den reinen Erwerb von theoretischen Wissen hinausgehen. In solchen Fällen besteht meines Wissen aber auch immer noch eine Anwesenheitspflicht und das sollte auch so bleiben.

  19. Das benachteiligt umso mehr die Kinder, die arbeiten gehen müssen, um sich das Studium zu finanzieren.

    Studieren heißt selbstständig lernen, dass soll man sich auch frei einteilen können, anstatt doof die Zeit abzustizen. Vorallem, wenn du dann Leute da sitzen hast, die nur da sind, weil es den Zwang gibt, demotiviert das und behindert diejenigen, die aus freien Stücken dort mitmachen wollen.

  20. Halte ich garnichts davon!
    Habe selbst studiert und bin gescheitert. Einer der Gründe war meine Faulheit und Nichtanwesenheit.
    Allerdings ist eben genau diese „Selbstbeherrschung“ bzw. Zeiteinteilung in meinen Augen ein nicht unwesentlicher Aspekt des Studiums. Es zeigt einfach ob man wirklich dafür bereit ist und die nötige Reife/Intelligenz wie auch immer man es nennen mag für ein Studium besitzt.

    Wer diese nicht kann hat in einem Studium einfach nichts zu suchen.

  21. Also ich finde als Erwachsener Mensch hat man so Was nicht nötig. Jeder muss selber wissen wie man am besten lernen kann und am effektivsten ist es sich altklausuren anzuschauen.

    Damit besteht man die multiple Choice Fragen meist recht easy und hat auch mal Zeit für andere dinge…

    Denn das ist es ja eigentlich worauf es beim studieren ankommt….

    Das einen die FDP jetzt einen wieder zwingen will in langweiligen doofinaren anzusammeln find ich ehrlich gesagt eher uncool

  22. Also ich kenne genug Leute, welche sich einfach eingeschrieben haben, damit sie doch das Semesterticket nutzen können. So werden die Studiengänge unnötig voll, obwohl nicht an den Vorlesungen teilgenommen wird.

    Wobei ich damals an der Uni es so hatte, dass wenn man 3x gefehlt hat, egal warum, man nicht zur Klausur zugelassen wurde, was ich auch recht krass fand.

  23. Studieren ist für manche nur möglich, wenn sie parallel zum Studium arbeiten. Studentenstädte nutzen in der Regel die Studenten aus, weshalb ohne finanzielle Unterstützung im Rücken einige Stunden im Monat gearbeitet werden müssen. In der Regel sind Mieten in Unistädten überdurchschnittlich hoch. Ich spreche aus eigener Erfahrung wenn ich sage ich hätte nicht studieren können, wenn ich nicht den einen oder anderen Kurs fast nur bei den Übungsgruppen beiwohnte.

  24. Ein Studium soll den Studierenden zu selbstständigem Arbeiten befähigen. Dazu gehört auch, dass der Studierende selbst entscheidet – und das dann auch verantwortet (!!!) – welche Veranstaltung er besucht oder eben nicht.

    Für mich ist das einer der wesentlichen Unterschiede zwischen Studium (komplett freiwillige Geschichte) und Schule (gesetzliche Schulpflicht).

  25. Ich habe auch (Erfolgreich) studiert und sehe keine Notwendigkeit dafür. Das ist doch auf menschlicher Ebene jedem selbst überlassen – an der uni sitzen keine Kinder mehr oder manch ein Student hat schon selber welche und damit auch mal andere Verpflichtungen. Wer nicht regelmäßig zu den Seminaren geht ist entweder eh schlau genug, kümmert sich um mitschriften oder wird sich halt zeitnah in den ersten siebsemestern verabschieden.

    Finanziell sollte es auch kaum eine Rolle spielen, da abbrecher nach denselben Spielregeln Bafög etc zurück bezahlen müssen.

    Eventuell soll halt damit verhindert werden, dass das System ausgenutzt wird. Ich kannte den ein oder anderen, der sich nur eingeschrieben hatte damit was im Lebenslauf steht. Aber der Anteil sollte doch eher sehr gering sein.

  26. Ich halte nichts davon. Das Studium ist eine Zeit in der man sich selbst strukturieren sollte. Man kann sich die Inhalte der Seminare und Vorlesungen auch zu Hause erarbeiten und bei Bedarf die Veranstaltung besuchen. Die meisten Studenten (wie auch ich) müssen nebenbei Arbeiten um über die Runden zu kommen. Wie soll das funktionieren wenn man auch noch volle Anwesenheitspflicht in der Uni hat. In einem solchen Fall müsste vom Staat eine deutlich höhere Unterstützung für Studenten gewährleistet sein.

  27. Vorab: ich studiere nicht in NRW aber ich denke es ist trotzdem vergleichbar. Ich kann aus meinem studium (wirtschaftsingenieurwesen) dazu nur folgendes sagen: solange in einem „seminar“ also der Vorlesung 200++ Leute sitzen, sehe ich nicht was eine Anwesenheitspflicht bringen soll. Der Unterricht ist dann immernoch haargenau so anonym und unpersönlich und man lernt auch nicht mehr als wenn man sich die Folien zuhause anguckt… Anwesenheitspflicht ist m.M.n. völlige Augenwischerei die nur davon ablenkt wie bescheiert und stupide der Lernalltag an deutschen Unis mittlerweile ist. Es gibt ja auch kaum Austausch oder Interaktion… vorne wird das wissen präsentiert, der student schaufelt es sich rein, kotzt es in der Klausur wieder aufs Blatt und das wars

  28. Im Prinzip bin ich dafür. Es gibt einfach zu viele Studenten, die anderen Leuten bei der Vergabe der Seminare oder der Studienplätze das Leben schwer machen, aber dann den Seminaren fern bleiben oder nur auf absoluter Sparflamme mitarbeiten.

    Außerdem ist es auch den Dozenten gegenüber ein absolutes Unding. Es wird Stoff vorbereitet, und am Ende kommen nur 3 von 20.

    Und der Steuerzahler darf blechen.

  29. Ich studiere selbst in einer größeren Stadt in NRW. Für mich hat es eine befreiende Wirking nicht hingehen zu müssen.
    Ich habe allerdings nie die Zeit einer Anwesenheitspflicht miterlebt, weshalb ich nur subjektiv berichten kann. Von älteren Fachsemestern wurde mir allerdings von den erbitterten Diskussionen berichtet, die nötig waren um die Abschaffung der Anwesenheitspflicht abzuschaffen.

    Weiter bleibt sich auch Wissen auf der Strecke, welches sich durch zufällige Gespräche im Tutorium bzw. Seminaren beiläufig ansammelt.
    Es gibt aber auch die Gegenwirkung, dass gerade weil nur motivierte Studenten durchgängig bei den Seminaren sind, die Qualität indirekt gesteigert wird.
    Meiner Meinung nach sollte es keine Anwesenheitspflicht geben müssen, am Ende des Tages kann man niendem zu seinem Glück zwingen, außerdem handelt es sich um erwachsene Menschen, die selbst die Entscheidung treffen müssen wann und ob sie zu Übungen gehen.
    Wie sich ein jeder das verlangte Wissen für den Abschluss aneignet, sollte dem Einzelnen selbst üebrlassen werden.

  30. Schwierige sache, ich glaube jeder Student in den letzten Jahren das Phänomen beobachten können das am Anfang die Vorlesungsräume vollstgestopft sind und sich am Ende nur ein harter Kern hält, während der Rest sich den Stoff irgendwie anders beibringt…in Informatik und Co. stellt sich ohnehin die Sinnfrage bei reinen Vorlesungen, weil die Anwendung am Ende zählt und nicht das Herunterrattern von Wissen, zumahl oft auch andere „Kontrollmechanismen“ wie wöchentliche Testate oder wöchentliche Prüfungen existieren…

    …bei Psychologie und anderen Fächern, in denen es eher um das widergeben von Wissen geht sehe ich schon eher einen Sinn, einfach weil man die Leute tatsächlich zwingt nicht nur auf die Klausur zu lernen. Als chronisch faule Sau was solche Bereiche angeht, wäre das für mich bestimmt Sinnvoll.

    Andererseits werden die Systeme ohnehin immer verschulter und die Erfahrung irgendwo zu verkacken weil man seinen Arsch nicht von selber hoch bekommen hat ist eine dieser heißen Herdplatten im Leben, die einige einmal anfassen müssen bevor sich der Lerneffekt einstellt… (mich selbst eingenommen)

  31. Das ist ja alles noch total vage…
    In Vorlesungen halte ich eine Anwesenheitspflicht meist für unnötig, da eh mit den Folien und der Literatur gelernt wird, zumindest nach einer Erfahrung in den Geisteswissenschaften. In Seminaren kommt es auch drauf an. Verteilt der/die DozentIn nur Referate und es folgt keine Diskussion? Dann kann ich auch zuhause bleiben und mir die Literatur selbst erschließen…
    Warum wird es nicht einfach den DozentInnen überlassen, über die Anwesenheitspflicht zu entscheiden? Das wäre wohl die beste Lösung.
    An der Ruhr-Universität gibt es quasi noch eine Anwesenheitspflicht. Bei Veranstaltungen unter 30 TeilnehmerInnen ist es notwendig, eine aktive Teilnahme nachzuweisen. Und das geht (meistens) nur, indem man nicht mehr als drei mal fehlt, oder eine Ersatzleistung erbringt. Finde ich persönlich recht clever

  32. Ich bin dagegen.
    Das schöne an Unis ist doch gerade die große Freiheit, die es jedem selbst überlässt wie man ans Ziel kommt. Manch einer braucht die Vorlesung, ein anderer sucht sich seine Sachen lieber selbst zusammen.
    Der Hauptnutzen wäre ja, dass man Studenten die ohne den Druck nicht in der Lage sind Ihre Zeug zu machen hilft. Ich fände es sehr ungerecht, wenn man dafür alle anderen Studenten die in der Lage sind eigenverantwortlich zu handeln mitbestraft und in Vorlesungen zwingt die Ihnen nichts oder nur wenig bringen.

    Hinzu kommt dass viele Studenten neben dem Studium arbeiten müssen, da das Bafög zu wenig ist. Der mangel an Flexibilität macht es nicht leichter einen geeigneten Job zu finden…

  33. Nur dort, wo es notwendig ist. Ein Beispiel aus meinem Studium hierzu sind Experimente, die in recht hoch ausgelasteten Laboren stattfinden. Ohne den Zugang zu diesen Ressourcen verlässlich koordinieren zu können, wäre es unmöglich, die Mengen an Studenten jedes Semester „durch zu bringen“.

    Darüber hinaus ist es genau Teil der Persönlichkeitsbildung im Studium, entscheiden zu können, welche Dozenten/Veranstaltungen man persönlich als lehrreich empfindet und welche als Zeitverschwendung. Die Uni sollte möglichst nur die zu bestehenden Prüfungen vorgeben und nicht die Wege, auf denen man sie bestehen muss.

    Nebenbei: Sehr unfreiheitlich diese Entscheidung einer Regierung mit Beteiligung der freien Demokraten.

  34. Also ich bin Bauingenieur und war nur ca. in 20% aller Veranstaltungen. Hat trotzdem geklappt. Von dem was ich gelernt habe, habe ich im Job jetzt auch nur 20-30% benötigt. Das meiste lernt man zumindest in meinem Bereich erst im Job. Als Lehrer ist das natürlich was anderes.

    Bei mir gab es manche Übungen die Anwesenheitspflicht hatten, das war ok, aber das meiste war „freiwillig“ und das war auch gut so.

  35. Studium wird in Universitäten durchgeführt.
    Universitäten sind Bildungseinrichtungen.
    Wer sich also bei dieser Bildungseinrichtung für ein Studium eingeschrieben hat, soll auch gefälligst zur „Schule“ gehen.

    Natürlich ist es in den meisten Fällen langweilig. Aber ich finde in einer Schule lernt man effektiver als wie wenn man Zuhause lernt. Zudem.. man kann sehr gut überrascht werden.

    • Hast du studiert? Klingt irgendwie nicht so. Außerdem finde ich es ungerecht, Anwesenheitspflicht zu fordern, weil DU so besser lernst. Wer besser lernt wenn er hingeht, soll das eben machen.

  36. Finde Anwesenheitspflichten und verpflichtende Aufgabenblätter (oder andere Anreize, wie Bonuspunkte) definitiv gut. Ich habe aus diesen Veranstaltungen viel mehr mitgenommen als aus anderen. Nicht anwesend war ich aber hauptsächlich in Veranstaltungen, die verpflichtend waren oder die ich auf Grund irgendwelcher Beschränkungen bei dem, was man wählen kann/muss, belegt habe. Vorlesungen, die ich selber gewählt habe, weil sie mich interessiert haben, habe ich auch ohne Anwesenheitspflicht besucht. Nur vermutlich könnte ich auch von den anderen profitieren – Wenn ich da gewesen wäre.

  37. Erstmal wäre interessant, ob dies nur für Seminare oder auch Vorlesungen gelten solle. Viele Vorlesungen sind nämlich viel zu lahm um sie zu besuchen. In Seminaren kann ich die Überlegung verstehen, aber eigentlich ist mir das zu viel Vorgabe. Man soll im Studium zu verantwortungsbewussten jungen Erwachsenen reifen die und das geht nur, wenn man seine Entscheidungen selber trifft oder? Ich bin sehr gespannt auf andere Ansätze/Meinungen. Schießt mal los

  38. Wenn zum bestehen keine Anwesenheit notwendig ist, sollte man eher über den Kurs nachdenken als über die Abwesenheit der Leute. Dazu kommt, dass der Weg zur Uni in manchen Städten recht weit sein kann, da man aufgrund von Wohnraumknappheit nicht die Möglichkeit hat, nahe an die Uni zu ziehen. Der Physikcampus der TU München ist z.B. in Garching – das ist nördlich von München. Ich habe während meinem Studium im Südwesten von München gewohnt, was in einem 1,5h Weg zur Uni mündet (einfach). Ich bin gerne bereit das für einen echten Job zu machen, bei dem ich dann aber auch 8h am Tag arbeite. Aber ich fahre bestimmt nicht freiwillig 3h durch die Gegend, um 1,5h Vorlesung mitzubekommen, die ich mir auch am nächsten Tag daheim im Netz hätte durchlesen können. Zumal es in Physik (bei anderen Fächern magdas anders sein) egal ist, ob ich die Formeln zuhause oder in der Uni lerne. Übungsgruppen mögen helfen – ich hab sie nicht gebraucht.

  39. Wäre schon sinnvoll… ich habe Dual studiert und hatte daher fast nur Pflichtkurse, aber überall wo es nicht verpflichtend war sind auch kaum Leute erschienen (ich bspw. nie). Ich denke, das wäre eine gute Maßnahme, und würde vllt bei vielen auch die Studiendauer verkürzen..

  40. Wenn ich es richtig verstehe sollen die Unis wieder Wahlfreiheit bekommen. Das ist grundsätzlich gut. Es gibt aus meiner Sicht Veranstaltungen, die Anwesenheitspflicht haben können. Wenn es eben besonders wichtig ist, zB als Lehrer oder Arzt in manchen Bereichen. Trotzdem sollten die Unis das in den wenigsten Kursen einführen. Am Ende des Tages muss es als Student meine Sache sein, ob ich mich in eine Vorlesung setze. Vielleicht sogar schon in der Oberstufe. Wenn ich mir den Stoff besser beibringen kann als du, wieso soll ich gezwungen werden hinzugehen? Wenn man den Verdacht hat, dass das Leistungsniveau dadurch sinkt, muss man eben die Prüfungen wieder anheben. Bei uns gibt es Module, die habe ich in drei Tagen gelernt. Hätte ich mehr gelernt, wenn ich hingegangen wäre? Vermutlich? Wäre meine Lerneffizienz geringer gewesen? Vermutlich um ein Vielfaches. Insgesamt gehört es zu einer wesentlichen Kompetenz an der Uni, ohne Pflichten das Programm zu schaffen. Das ist aus meiner Sicht wesentlich schwieriger, als wenn man gezwungen wird.

  41. Was ist die Definition von „klassischem Seminar“? Ich hatte in meiner Studienzeit 3 „Seminare“ (2 Bachelor, 1 Master), aka 3-4 CP die aufgebaut sind: Themen Vergabe, Paper Schreiben (8-10 Seiten, ACM-Layout), Review, Finale Paper Abgabe + Präsentation.

    Anwesenheitspflicht war implizit bei der Präsentation und bei der Themenvergabe. Dann denken sich die „Klassischen Seminare“ der TUM/TUD nicht mit der Definition in NRW.

  42. Ich habe einen Bachelor in BWL (dort keine Anwesenheitspflicht) und studiere derzeit Psychologie (mit Anwesenheitspflicht) und kann es deswegen ganz gut vergleichen.
    Obwohl es „anstrengender“ ist bin ich definitiv für eine Anwesenheitspflicht. In unseren Vorlesungen und Seminaren in BWL waren meist nur so 15-20 Leute (von über 500) – in anderen Studiengängen sieht es ähnlich aus. Mit der Anwesenheit hat man meist einen deutlich besseren Übverblick und auch das Wissen welches man passiv und nebenbei aufnimmt wird deutlich nachhaltiger abgespeichert.
    Ohne Anwesenheitspflicht hat man unterm Semester meist frei, hängt rum und muss dann (jedes Semester) ein paar Wochen vor den Semsterferien sich die Skripte und Antworten beschaffen und anfangen zu lernen. Das Studium kommt einem eher so vor wie das Leben zwischen den Klausurenphasen.

    Ich finde das viele Studenten hier einfach zu bequem sind und das Studium eher als eine Aneinanderreihung von langen Sommerferien sehen. (No offense – habe ich ja auch so gemacht und die Möglichkeit lädt dazu ein).
    Der größte negativ Punkt den ich bei einer Anwesenheitspflicht sehe, ist dass man in seinen Nebenjobs extrem stark eingeschränkt wird. Je nach große des Studienganges kann man sich seine Module selbst wählen (dort ist es dann möglicherweise nicht ganz so schlimm). Aber für mich als „Vollzeit“ fallen bestimmte Jobs einfach weg, weil ich mal von 16-20 Uhr und mal von 8-17 Uhr Uni habe. Dazu muss ich allerdings sagen, dass die meisten Studenten die ich kennengelernt habe, genug Bafög oder von ihren Eltern bekommen haben, um ohne Job über die Runden zu kommen.

    • „man“, „man“, „man“.
      Weil DU so lieber oder besser lernst, bist du für eine gesetzliche Pflicht für alle?
      Das muss ich doch hoffentlich nicht bewerten und fällt dir selbst auf, oder?

  43. Wenn man das Studium schafft, ohne in die Vorlesungen zu gehen, dann spricht das nicht gerade für die Vorlesung oder das Fach.

    Es sind alles erwachsene Menschen, die selbst entscheiden sollen.

    • M.Sc. in angewandter Informatik: ich war in keiner einzigen Vorlesung nach dem zweiten Semester (bis dahin einfach, um die Leute kennenzulernen).
      Bis auf ein paar Seminare/Laborübungen war das bei uns zum Glück kein Thema.
      Wie man das gleich auf den Wert des Faches münzen kann, ist mir schleierhaft. Leute lernen eben unterschiedlich. Ich z.B. lerne wenig, wenn jemand 2 Stunden vor mir steht und sein script ablabert. Das lerne ich in 10 Minuten mit Ruhe alleine.

  44. Da ich ab einer Hochschule studiert habe gab es in vielen Kursen eine Anwesenheitspflicht.
    Es ist einfach so eine Sache und nicht einfach. Mit Anwesenheitspflicht kommen auch Leute, die auf einen Kurs gar keinen Bock haben, ihn aber machen müssen (BWL’ler z.B. in VWL Kursen im Grundstudium). Das zieht natürlich die runter, die eigentlich Bock auf den Kurs haben und was lernen wollen.
    Auf der anderen Seite war vor allem für mich die Pflicht gut, da ich sonst wahrscheinlich viel öfters zu hause geblieben wäre und alles zu hause hätte lernen müssen.
    Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob die Pflicht, gerade an großen Unis, praktisch möglich ist. Sind die Sääle nicht jetzt schon überfüllt? Das würde ja mit einer Pflicht noch schlimmer werden. Es sei denn, die Unis würden weniger Studenten annehmen, was weniger Geld bedeutet. Also glaube ich nicht, dass es zu einer allgemeinen Pflicht kommen wird.

  45. Bei Vorlesungen: Nein, steht aber gottseidank auch nicht im Raum.

    Bei Seminaren und Übungen: Ja! Bei Seminaren muss man oft vortragen, danach soll diskutiert werden. Vortrag vor 2 anderen Leuten und danach ne Diskussion kann man sich aber getrost sparen 😀
    Fand Seminare auch immer interessanter als Vorlesungen

  46. Als Jurist ist mir die Anwesenheitspflicht grundsätzlich fremd, die gab es nur bei Seminaren, wo mündliche Leistungen wichtig waren und im ersten Semester bei den AGs. Für Vorlesungen halte ich Anwesenheitspflichten für schwachsinnig, denn wo man nichts lernt, bringt die Anwesenheit nichts und wenn die Vorlesung gut ist, geht man freiwillig hin. Es kommt ja auch auf den Lerntyp an und am Ende zählt eh nur der Abschluss.

  47. Ist doch Mist viele und ich auch müssen noch neben der Uni Arbeiten da kann man dann eben immer in allen Vorlesungen sein und diese Leute können sich das Studium dann Schenken weil Sie es sich nicht Leisten können. Das wäre ein Rückschritt da sich dann nur wieder die Leute aus Reicheren Hause ein Studium leisten können. Was unsere ohne hin schon große zwei Klassen Gesellschaft noch weiter auseinander bringt.

  48. Ist Mal wieder viel Wind um nichts. Wenn die Uni es will kann sie jetzt schon Anwesenheit verlangen. Sie muss es nur begründen können. Ich finde, dass jeder für sich entscheiden muss ob er besser lernt, wenn er dort ist oder es Zuhause nacharbeitet.

  49. An der Uni Mainz gab und gibt es anwesenheitspflicht. Bei mehr als 2 versäumten Terminen ist man aus der Veranstaltung geflogen und musste sie im nächsten Semester erneut belegen. Dies gilt aber nur für Seminare. Ich fand und finde es zum kotzen. Uni ist keine Schule. Jeder an der Uni ist für seinen Wissenszuwachs selbst verantwortlich.

    Ich hatte teilweise morgens um 8 nen Seminar, dann 8 stunden frei und um 18 Uhr wieder eines. Als Pendler war das für mich die Hölle, weil 8 Stunden in der Bib oder der Stadt rumtreiben, macht irgendwann auch keinen Spaß mehr.

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