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Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an diesen Fall hier: Marlies Krämer hatte vor dem BGH ihre Sparkasse verklagt, weil dort auf den Formularen die Bezeichnung „Kunde“ steht. Sie klagte darauf, diese Bezeichnung auf „Kundin“ zu erweitern. Nein, wir haben offensichtlich keine wichtigeren Probleme. Frau Krämer verlor diesen Prozess. Damit gibt sich die Rentnerin aber nicht zufrieden…

Deshalb habe ich mich entschieden, vor dem Bundesverfassungsgericht für die weibliche Sprachform als Schlüssel zur Gleichberechtigung zu klagen. Um diesen wichtigen Gerichtsprozess gegen die Sparkassen zu stemmen, bin ich auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wenn Sie mir helfen wollen, dann spenden Sie jetzt.

Marlies Krämer hat für diesen Schritt ein Crowdfunding gestartet, für das sie mittlerweile schon über 4000 Euro eingesammelt und die Sache damit erfolgreich finanziert hat.

Ich sehe in diesem Fall zwei gravierende Probleme…

1. Wenn solche Nichtigkeiten überhaupt verhandelt und nicht direkt abgewiesen werden, soll mir bitte niemand mehr was von einer „Überlastung der Justiz“ erzählen.

2. Wir müssen in Deutschland dringend damit anfangen, sinnvolle Beschäftigungen für unsere Rentner zu finden…

Quelle: Gofundme.com

Danke an Mathias für den Link!


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52 KOMMENTARE

  1. In solchen Momenten bin ich stolzer Schwabe. Wir gehen den anderen Weg und verwenden das Maskulinum sogar für hochdeutsch weibliche Begriffe:

    Dr Buddr uffm Weggle … Die Butter auf dem Brötchen!

    Nieder mit dem 3rd Wave Feminism … lernt schwäbisch! 😉

  2. Einfache Lösung des Problems, man hört es ja in den öffentlichen oft genug – ersetzen wir alle Artikel durch DAS (the). Dann gibt es kein Männlein/Weiblein mehr 🙂

  3. Die ganze Sache hat halt nichts mit Sexismus oder Gleichberechtigung zu tun, sondern ist schlicht ein Resultat der deutschen Sprache. Was irgendwie keiner zu verstehen scheint. Im Englischen hieße es einfach „customer“ und fertig ist die Sache

  4. In meiner Schullaufbahn habe ich nie über Gleichberechtigung zwischen Jungen und Mädchen nachgedacht weil es völlig selbstverständlich war das diese gleichberechtigt sind. Erst durch diese ganze Femen und völlig übertriebenen Frauenbewegungen kann man als Mann nicht anders als darüber Scherze zu machen. Das ganze Thema hätte sich in 10-20 Jahren automatisch durch die Jugend erledigt gehabt aber erst durch diese ganzen Kampagnen entsteht hier eine Kluft.
    Manchmal braucht eine Generation wohl einen Krieg da wir anscheinend vor Langeweile und Belanglosigkeit sonst nichts mehr im Leben finden.

    • Was du brauchst ist mal ein Tag als weibliche Bedienung in einem Restaurant oder als Therapeutin mit Masterabschluss in einer Klinik.
      Sich über lästige Beschwerden anderer zu ereifern, weil man es selbst nicht erlebt, ist immer einfach. Selber Empathie und Solidarität zu zeigen und zu versuchen nachzuvollziehen, wo das Problem liegt, braucht schon mehr Größe.

      • Ja genau weil männliche Servicekräfte nie von irgendwelchen Weibern angemacht oder noch schlimmer angegrabscht werden. Nein nein nein, sowas passiert natürlich nur dem schwach..ich meine natürlich dem starken weiblichen Geschlecht.

  5. >>2. Wir müssen in Deutschland dringend damit anfangen, sinnvolle Beschäftigungen für unsere Rentner zu finden…

    Quelle- und Otto-Katalog gibt es nicht mehr in gedruckter Form, oder? Da waren die Rentner früher wochenlang mit dem Durchblättern beschäftigt 😀 😀 😀

  6. Früher sind Frauen für das Recht wählen zu dürfen auf die Straße gegangen. Heute gehen Frauen vor Gericht wegen einem Fliegenschiss in einem Formular. Ich wünschte die alte Frau würde ihren Krückstock schwingen und den Idioten da draußen die Frauen in der U-Bahn belästigen mal ordentlich zwischen die Beine Hauen. Aber vermutlich ist den Frauen im Alltag durch gendergerechte Formulare mehr geholfen.

  7. 1. Frage ich mich wofür die gute Frau 4000 Euro braucht ? Wenn dem Antrag statt gegeben wird, werden die kosten vom Gericht bezahlt. Somit hat sie eigentlich nur die kosten zu tragen wenn ihr Antrag abgelehnt wird.
    2. Unsere obersten Gerichtshöfe sind nicht so überlastet wie die kleinen unten. Deswegen sehe ich bei sowas noch kein Problem.

  8. Seit menschengedenken werden Frauen in der Gesellschaft benachteiligt, was sich deshalb auch in unserer Sprache ausdrückt. Das Argument: „Das war schon immer so.“ ist deshalb vielleicht nicht das Beste, wenn man etwas gegen diese Benachteiligung unternehmen möchte. War auch ne riesen Umstellung für die armen weisen Farmer, als sie auf einmal ihre Schwarzen bezahlen mussten, wo gibts denn sowas. Aber mittlerweile kann man sich das nicht mehr wirklich vorstellen. Und wer weiß, vielleicht wird es auch in ein paar Jahrzehnten nicht mehr selbstverständlich sein, dass man Frauen strukturell, zB. durch das generische Maskulinum benachteiligt.
    btw. Ich bin ein Mann, weiß, hetero, über 30 und verdiene mein eigenes Geld. Keine nerdige Feministin im Keller ihrer Mutter.

    • Ändert nichts daran das mit dem generischen Maskulinum jede Person angesprochen wird, komischer weise hat das die Feministen nie gestört als sie noch echte Probleme wie Wahlrecht angegangen sind ?

    • Kunde ist bereits eine unisex bezeicnung. Es wird nur gegendert wie blöd. Frauen benachteiligt ? Weiße frauen sind die denen es weltweit am besten geht. Weniger Strafen für gleiche taten. Wage gape existiert nicht, Zusprache der Kinder , allimente , Staatliche unterstützung für allein erziehende frauen. gehst du mit deinem kind zu einem schwimmkurs wird man öfter als Kinderschänder schon angeschaut und nicht selten kam es vor das verlangt wurde das doch nur die Mutter kommen soll…. es gibt noch einiges was ich aufzählen kann. Weltweit werden ausserdem Männer/jungen häufiger vergewaltigt. Hört man etwas davon ? nein

  9. Wenn sie denn meint. Ist ja „wichtig“.

    Und wegen so einem Mist ist halt die Justiz überlastet. Mischt sich unter die ernsthaften Fälle, die eh schon recht zahlreich sind. Wenn man sich mal anguckt, wie lang es dauern kann, bis ein Verkehrsunfall behandelt wird…

  10. Da du die Überlastung der Gerichte angesprochen hast:

    Viele Gerichte sind überastet, weil sie die Klagen der öpnv gesellschaften gegen Schwarzfahrer bearbeiten müssen.

    Darüber hinaus finde ich das was Frau Krämer macht gut und wichtig. Und würde die Politik in der Sache mal druck machen, dann müssten Frauen wie Frau Krämer zum Thema Gleichberechtigung nicht vor Gericht gehen.

    Aber das ist ja auch so ein Trend der Politik der letzten 20 Jahre…

  11. Zu Punkt 1:
    Einfach Gras legalisieren, dann sind wieder Kapazitäten für so einen Spaß frei.

    Zu Punkt 2:
    Die Renten sollten gekürzt werden, sodass alte Menschen auch im hohen Alter arbeiten müssen, um nicht in Armut zu verfallen, dann haben sie auch keine Zeit für sowas.

  12. Ich finde es schon irgendwie lustig, wie es jeder otto-normal Frau ziemlich egal ist, aber irgendwelchen Journalisten und Feministinen die Hutschnur platzt. Wer keine Probleme hat, macht sich nunmal welche.

  13. Ich verstehe nicht, was dich daran so aufregt. Soll die Frau doch machen und wenn Sie genügend support bekommt – why not?

    Du wirst weiterhin als Kunde angesprochen/angeschrieben während die Frau nun das Wort Kundin erhält – du erfährst also keinen Nachteil.

    Es wird damit niemanden geschadet. Okay, vielleicht der Bank weil sie in ihrem Standard-Formular nun ein Wort mehr hinzufügen müssen.

    Sorry – ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

    • Die Frau erhält aber auch keinen Nachteil dadurch, dass sie als Kunde angesprochen wird.
      Sorry – ich verstehe die ganze Aufregung nicht.

    • Ich finde auch, dass das vor allem ein schlechter Kundinnenservice ist! Vergleichbar wie ein falsch geschriebener Name – sicher kein Weltuntergang, aber da denke ich mir auch: „Die haben sich ja gar keine Mühe gegeben…“

    • Ich glaube, es war ein achtstelliger Betrag, der nötig wurde, um in einem Bundesland Studentenwerke in „Studierendenwerke“ umzubenennen. Kanns nicht genau sagen, müsste aber googlebar sein.

      Was würde es wohl kosten, sämtliche Bankformulare, angefangen mit dem hier
      https://www.office-discount.de/wcsstore/productimages/OD/01_Einzelbild_Internet/1/Exportformat_Zoom/140939.jpg
      zu gendern? Es geht hier nicht ums Anrede-Feld in irgendwelchen Rundschreiben. Es geht um Dutzende, vielleicht Hunderte genormter Formulare, die allesamt geändert werden müssten.

      Und ich bleibe im übrigen beim Dammbruch-Argument: Was ist, wenn jetzt als nächster jemand klagt, der sich nicht als Kunde oder Kundin fühlt, sondern als KundX? Soll es dann weitergehen? Sollen die Studierendenwerke dann StudierXwerke genannt werden?

      Das Verfassungsgericht hat es selber in der Hand, ob es die Beschwerde zur Verhandlung annimmt oder nicht. Wäre ich Verfassungsrichter, würde ich nicht nur die Beschwerde ablehnen, sondern sogar noch eine Missbrauchsgebühr (§ 34 Abs. 2 BVerfGG) verhängen. Ich fürchte aber, da das Gericht momentan tendentiell linkslastig besetzt ist, dass diese Verfassungsbeschwerde tatsächlich eine Aussicht auf Erfolg hat. Wie schon jemand gesagt hat: Beim dritten Geschlecht haben diese Damen und Herren auch schon mitgemacht.

    • Weil es genau dafür das generische Maskulinum gibt. Genau deswegen ist dieser gesamte Gerichtsprozess eine Farce und völlig unnötig.

      • Vielleicht ist es an der Zeit das generische Maskulinum als das zu erkennen, was es ist, nämlich ein Überbleibsel des Patriarchismus. Wie wäre es denn stattdessen mit einer neutralen Bezeichnung. Und ja Veränderungen sind immer aufwendig und schmerzhaft, aber manchmal ist es eben nett im Auto mit Klimaanlange zu fahren, anstatt in der Kutsche immer den Pferdegeruch zu ertragen, weil man es eben nicht anders kennt.

        • Sie ist neutral auch wenn du das nicht anerkennen willst, für jede Person außer die Frau und ihre Untertützer ist das generische Maskulinum neutral.

  14. „Deshalb habe ich mich entschieden, vor dem Bundesverfassungsgericht für die weibliche Sprachform als Schlüssel zur Gleichberechtigung zu klagen.“

    Dann wird also „Kundin“ als allgemeine Ansprache genutzt…
    Und die Mehrzahl soll dann vermutlich auch immer „Kundinnen“ sein?
    Klingt ein wenig lächerlich. Nein, halt! Vergessen wir das. Es klingt nicht nur ein wenig lächerlich, sondern es ist an Lächerlichkeit kaum zu überbieten!

  15. Eh, ich verstehe das rum gepimmel nich. Was ist denn das Problem Kunde/Kundin auf die Teile zu schreiben?
    In meiner Bank ist das schon länger der Fall.

    • Bis zur nächsten Klage mit der Frage warum die vermeintliche männliche Form „Kunde“ immer vor der weiblichen Form „Kundin“ genannt wird.

      Davon fühlt sich dann die nächste Generation #AufSchrei2.0 benachteiligt.

      Ich arbeite in dem vorwiegend Frauen arbeiten. Das Verhältnis liegt bei uns bei 800 Mitarbeitern bei ca. 70/30. Der Mann ist also deutlich in der Minderheit. Trotzdem darf die „Gleichstellungsbeauftragte“ nur von Frauen gewählt werden. Schon kurios…

      • Bei meinen Nebenjob arbeiten 90% (wenn nicht mehr) Frauen, meine Teamleiterin kriegt jedesmal was zu hören wenn sie nicht immer schön Genderneutral den ganzen kram schreibt (KundInnen z.b.), geht ihr selber auf die nerven.

  16. Bin eigentlich auch immer auf deiner Seite gegen den Quatsch den viele SJW verbreiten.
    Allerdings finde ich wichtig, dass dazu ein Grundsatzurteil gesprochen wird (es geht Ihr ja nicht um Ihre Sparkasse), und das geht halt nur über das BVerfG. Und die haben letztens ja auch erst die Einführung des „dritten Geschlechts“ beschlossen.
    Was sagst du zB wenn die Dame nun in Karlsruhe recht bekommt – und die Jungs und Mädels dort sind nunmal die letzte Instanz? Liegst du dann noch immer „richtig“ mit deinen Fragen?
    Die Fragen stelle ich mir genauso wie ich sie Dir stelle.

    • Wenn die Frau mit diesem Quatsch in Karlsruhe recht bekommt, müsste ich ernsthaft darüber nachdenken, den Til Schweiger zu machen und dieses Land zu verlassen…

    • Oh da gibt es ein paar juristische Missverständnisse. Der BGH IST die höchste Instanz, die Grundsatzurteile fällt. Sie hat ihr Grundsatzurteil schon bekommen. Das BVerfG ist gerade KEINE letzte Instanz, oder wie Juristen sagen, keine Superrevisionsinstanz. Dort werden Fälle nur unter ganz besoneren und ganz besonders strengen Voraussetzungen angenommen, etwa 2% der Antrage werden überhaupt zur Entscheidung zugelassen. Ich wü de meine Cordthose und meinen Ralph Lauren Pulli inkl. Segelschuhe drauf verwetten, dass ihr Antrag abgelehnt wird.

  17. Das Problem ist nun auch, dass sie hier Geld haben möchte, welches quasi im Müll verschwindet.
    Statt das Geld ihr zu spenden, kann man das doch an eine Hilfsorganisation schicken, weil da bewegt es dann auch was.

  18. Naja, man kann das jetzt so sehen wie Du oder man kann sich kurz mal folgendes vorstellen: auf den Formularen steht künftig ausschließlich die Bezeichnung „Kundin“… fände ich weniger geil.

    Ich versteh da schon deine grundsätzliche Haltung zu sagen „die Alte soll sterben und aufhören zu langweilen“, wenn man sich aber mal kurz reinversetzt, ist es zumindest für mich ein wenig nachvollziehbar. Ich würde bei meiner Bank keine Kundin sein wollen.

    • „wenn man sich aber mal kurz reinversetzt, ist es zumindest für mich ein wenig nachvollziehbar.“

      Für mich nicht!

      Offensichtlich hat diese SJW-Gehirnwäsche, der wir in den letzten Jahren durch das Netz ausgesetzt sind, bei Dir funktioniert: „Kunde“ ist und war immer eine neutrale Bezeichnung. Die Frauenbewegung gewinnt oder verliert absolut NICHTS durch eine Erweiterung auf „Kundin“. Als würden Frauen dadurch mehr oder weniger durch die böse patriarchalische Gesellschaft unterdrückt werden. Es geht hier auch nicht um die Gleichberechtigung der Frau, es geht hier ausschließlich ums „recht haben“ und „recht bekommen“. Gerade in den letzten Jahren verschwimmt die Grenze zwischen „ich tue was Sinnvolles für die Frauenbewegung“ und „ich will einfach nur Ärger machen und meinen Willen kriegen“ gefühlt doch sehr!

      • „Die Frauenbewegung gewinnt oder verliert absolut NICHTS durch eine Erweiterung auf “Kundin”.“

        Falls das stimmt, gilt es aber auch andersrum: Du verlierst nichts durch die Erweiterung.

      • „Kunde ist und war immer eine neutrale Bezeichnung“.

        Mit Verlaub, das ist halt ein Schmarrn. Kunde ist männlich. Anderes zu behaupten ist lächerlich. Die Kundschaft ist eine neutrale Bezeichnung, die beide Geschlechter einschließt.

        Beim Rest gebe ich dir Recht, natürlich werden Frauen nicht dadurch unterdrückt, dass sie in der männlichen Geschlechtsform angesprochen werden. Dass einen das nervt kann ich dennoch nachvollziehen, ob ich deswegen gebrainwashed bin, naja wenn du meinst.

        • Ohje, noch einer der in der Schule nicht aufgepasst hat und den Unterschied zwischen Genus und Sexus nicht versteht. Kunde ist neutral, so wie Student. Das hat mit dem Sexus nichts zu tun. Sprachhistorisch ist es so, dass die generisch maskuline Form die neutrale Form geworden ist, die feminine dagegen eine dezidiert exkludierende. Beispiel: da stehen die Studenten = eine gemischte Gruppe von verschiedenen Geschlechtern (nicht! „Studierende“ was für ein Dummwort). Da stehen Studentinnen = ausschließlich Frauen.
          Ok, wir merken uns: Genus =\= Sexus, der die das hat nichts mit Penis oder Vagina zu tun. Merci.

      • Sagt natürlich: Ein Mann.
        Es ist schon Interessant zu beobachten, wie schnell wir Männer auf die Barrikaden gehen wenn Gleichberechtigung uns selbst trifft. Anderen Ländern/Religionen halten wir gerne vor, das sie Frauen mehr achten sollen, uns selbst ist aber jede Entwicklung hinsichtlich: „Mehr Gleichheit“ ein Dorn im Auge.
        Legen wir doch ab sofort Fest das Kundin als neutrale Bewertung anzusehen ist. Mal gucken wie lange das gut geht.

      • Es gibt genug genug Studien, die sich mit der Problematik des generischen Maskulinums im Zusammenhang mit Gleichberechtigung in der Sprache befassen. Die Aussage „Frauen sind mitgemeint“ zieht nicht und es bricht niemandem ein Zacken aus der Krone, wenn die Sprache, die ja sowieso stets einem Wandel unterliegt, dahingehend modernisiert wird.

        • Mitgemeint ist, wer sich mitgemeint fühlen möchte. Wenn man die Schüler ein bisschen besser bilden würde, damit sie den Unterschied zwischen Genus und Sexus wirklich verstehen, dann hätte man das Problem nicht.

          Der Denkfehler der ganzen Linken ist halt, dass Sprache Realität macht und man die Realität verändern kann, indem
          man die Sprache zwangsverändert. Das ist kolossal falsch! Umgekehrt wird ein Schuh draus, Sprache verändert sich natürlich wenn sich die Realität verändert.

      • Ich will dir hier nicht ganz unrecht geben und ich denke mit deiner Aussage „es verschwimmt“ hast du Recht.

        Aber was soll in diesem Zusammenhang das Argument „Haben wir schon immer so gemacht, machen wir weiterhin so“ immer? Im Erkonzervativem Bayern kannst beim Meier so argumentieren, aber sinnvoll ist das argument sicherlich nicht.

        Sachlich: Es gibt das generische Maskulin. Das heisst „garnichts“. Frauen waren auch seit jeher hinterm Herd und für die Kinder zuständig. Hat damals auch nie einen gestört. Der BGH hat nicht die Aufgabe die Sprache zu verändern – er entscheided nicht ob die Sprachform ansich gut oder schlecht ist. Das kann das VerfG jedoch tun (Siehe gender-neutrales Feld).

        So mich würde es stören wenn auf diesem Feld jedes mal Kundin steht. Ist die Frage, ob es noch andere Argumente gibt außer „Haben wir schon immer so gemacht, machen wir weiterhin so“ – Denn das ist kein Argument das auch nur in irgendeiner sachlichen Diskussion Gewicht hat und das ist ganz unabhängig davon ob du mit deiner These Recht hast und die Klage unsinnig ist. Sachlich stichhaltige Argumente dagegen zu finden ist fast nicht möglich, was ein gutes Indiz dafür ist das es vielleicht nicht ganz so abwegig ist.

    • Ich hab vor kurzem unter dem Blog einer Freundin bereits einen Kommentar verfasst, der auf dieses Thema eingeht. Tbh bin ich zu faul, es neuzuschreiben, also poste ich es einfach nochmal hier herein:

      Was für mich bei dieser Thematik viel zu oft übersehen wird, ist die Tatsache, dass die deutsche Sprache nunmal ein grammatikalisches und ein biologisches Geschlecht aufweist. Das diese nicht deckungsgleich sind, kann man an vielen Beispielen festmachen. Um eines zu nehmen, welches Mark Twain verwirrt hat: „Das Mädchen“. Sind junge Frauen für uns Deutsche etwa Dinge, weswegen wir „Mädchen“ im neutrum halten? Wohl eher nicht. Warum dann trotzdem das neutrum, obwohl „der Junge“ sowohl biologisch als auch grammatikalisch maskulin ist? Weil es im Deutschen eine einfache Regel gibt: Die Verniedlichung eines Wortes steht immer im neutrum, egal welches biologische Geschlecht vorliegt. Das Eichhörnchen, das Bäumchen, das Blümchen usw.

      Eine weitere Regel der deutschen Sprache (übrigens auch im Lateinischen) besagt, dass das grammatikalische Geschlecht einer Gruppe maskulin ist, sprich unter dem maskulinen Begriff (Kunde, Leser, Astronaut) zusammengefasst werden kann und darf, solange die Gruppe ein maskulines Mitglied hat. Das kann man nun patriachisch finden, aber es ist eine reine grammatikalische Regel. Eine weitere Regel ist, dass jegliche Mehrzahl mit dem femininen Artikel „die“ beschrieben wird, unabhängig ihres grammatikalischen Geschlechts. Wenn „Kunde“ als Zusammenfassung für „Kundinnen und Kunden“ also (in Ermangelung eines besseren Wortes) frauenverachtend ist, ist dann z.B. „Die Männer gingen zum Fußball“ ein männerverachtender Satz?
      Einfache Antwort: Natürlich nicht. Weil es hier um rein grammatikalische Geschlechter geht, welche nichts(!) über biologische Befindlichkeiten aussagen. Es sei denn natürlich, man möchte sich als Frau damit gleichstellen, in diesem Fall allerdings hätte jede Frau den Gegenwert einer Tischkante, immerhin teilen sie sich ihr grammatikalisches Geschlecht.

      Es gibt große Probleme in Sachen Geschlechtergerechtigkeit (in beide Richtungen), die angegangen werden und sollten. Der „Anti-PC“-Polizei, die mittlerweile hinter jeder Frau oder jedem Ausländer in einem Film gleich eine SJW-Verschwörung wittern, braucht man nicht durch so einen Unsinn noch mehr Futter zu geben. Mir fiele da gerade noch ein weiteres Beispiel zu sein, welches vor langer Zeit schon für Streit zwischen mir und meiner Deutschlehrerin führte, aber das könnte jetzt zu weit führen, weswegen ich es hierbei belasse.

      • Du spielst hier auf das generische Maskulinum an (wenn du eine andere grammatikalische Regel meinst, verlink mir die mal bitte). Das hat unter anderem eben auch die Regel „Frauen sind mitgemeint“.

        Gleichzeitig gibt es aber, obwohl 80% der Krankenschwestern Frauen sind ein eigenes Wort für männliche Krankenschwestern: Krankenpfleger.

        Das gleiche bei Hebammen. Da sind die Männer auch nicht mitgemeint, da heißt es dann Entbindungspfleger oder Entbindungshelfer.

        Der Kunde ist männlich. Die Kundin weiblich. Die Gruppenbezeichnung ist Kundschaft.

        Nochmal: ja, es gibt mit Sicherheit größere Probleme auf der Welt und beim Thema Gleichberechtigung. Daher könnte man ja auf die Formulare künftig einfach Kundin schreiben. Sind halt mal wir Jungs mitgemeint…

        • Genauso gibt es den „Feuerwehrmann“, der Feminin zur „Feuerwehrfrau“ wird. In der Mehrzahl würde man wohl aber trotzdem eher von „Feuerwehrmännern“ oder noch wahrscheinlicher von „Feuerwehrleuten“ sprechen.
          Nebenbei hab ich noch nie gehört, dass jemand z.B. sagt „wir brauchen mehr Hebammen und Entbindungshelfer“, sondern man sagt schlichtweg „wir brauchen mehr Hebammen“.

          Du unterliegst, nebenbei, einem Fehler. Die Gruppenbezeichnung für „Kunden/Kundin“ ist zwar „Kundschaft“, das meint aber nicht dasselbe wie „Kunden“ (Plural). Kundschaft ist eine allgemein Bezeichnung, „Kunde“, selbst im Plural, eine direkte.
          „Sehr geehrte Kunden“ klingt sehr viel persönlicher als „Sehr geehrte Kundschaft“. Und ist das Blatt im Singular gehalten, geht es schon überhaupt nicht mehr auf, denn Kundschaft kann man in diesem Sinne nicht in den Singular nehmen. „Sehr geehrter Kunde“ bezeichnet hier gleichzeitig die Gesamtheit aller Kunden als auch den spezifischen.

          Ich weigere mich schlichtweg, das grammatikalische mit dem biologischen Geschlecht gleichzusetzen, weil das schlichtweg nicht funktioniert. Eben aufgrund meines angesprochenen Beispiels: Wenn jemand plötzlich die „Rechte der Frau“ verteidigen will, indem er (oder sie) ein Verbot fordert, nichtmehr auf Tischkanten zu schlagen, weil die feminin sind, würdest du wohl auch nach dem Puls fragen. Das kann man auch endlos weiterführen. „Die Pest“ ist feminin, ist das etwa der Versuch von uns Männern, der Frauenwelt dieses Übel anzuhängen? Sollte es nicht eher „das Pest“ heißen?

          Last but not least (jetzt wiederhole ich mich irgendwie doch wieder…): Wenn ich damit klarkomme, dass mein Kumpel und ich zusammen plötzlich „die Männer“ sind und damit angezeigt feminin (wenn auch nicht grammatikalisch), dann können Frauen auch weiterhin mit dem generischen Maskulin klarkommen.
          Wer wollte, könnte das ganze sogar mit Platons Ideenlehre begründen, aber dafür ist es mir jetzt definitiv zu spät. Wenn der Vater der europäischen Philosophie allerdings dafür eine mögliche Begründung liefert, wird Oma Krämers das auch auf die Kette kriegen.

          • Du hast hier alles schon richtig aufgeführt und doch hakt es an der zentralen Stelle:

            Die Deutsche Sprache sieht das generische Maskulin in ihrer grammatikalischen Regulierung vor. Was heisst das nun konkret im Kontext der Frage: Ist oder besser gesagt ‚war‘ die Deutsche Sprache patriachisch geprägt oder nicht.

            Du interpretierst mit dem Satz „ist das nun patriachisch, wohl eher nicht“ deine Sichtweise der heutigen Zeit. Ich teile übrigens diese Ansicht – genauso wie ich Stevinhos These im Prinzip zustimme. Aber das ist eine Interpretation der Sprache im Bezug darauf auf die Frage ob eine Formulierung nun patriachisch gesehen werden kann oder nicht. Das ist eine Interpretation und kein Argument.

            Jetzt kann ich dir sagen, das meine Freundin – welche selbst definitiv keine Femministin ist (e.g. findet Gendering mit */Innen usw. blöd und auch sonst alles andere als femministisch ist, das die Sparkasse doch bitte Kundin drauf schreiben soll. Ihre Interpretation: Das kann patriachisch gesehen werden.

            Und jetzt kommt als argumentativ erschwerend dazu, das man sagen muss: Die Sprache wurde und deren Regeln wurden in einer Zeit gegründet und entwickelt, wo Frauen traditionell untergeordnet waren und weniger Wert – wie es nunmal in den Anfangszeiten, Mittelalter usw. der Fall war. Es ist nicht ganz so einfach zu sagen „[… aber das ist doch garnicht patriachisch gemeint]“. Im Islam sagen auch alle, inclusive der Frauen selbst, das Kopftuch ist doch nicht patriachisch und shtet nicht für die Unterdrückung.

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