TEILEN

In einer ostchinesischen Stadt gibt es seit kurzem einen Straßenabschnitt, der mehrere Hundert Haushalte mit Strom versorgt. Dafür wurden in die Fahrstreifen zahlreiche Solarmodule und Sensoren integriert. Geht es nach den Entwicklern dieser Teststrecke, dann soll es in China bald Straßen geben, die mit Fahrzeugen sprechen und während der Fahrt Akkus aufladen.

Unglaublich interessant und zukunftsträchtig. Muss wohl extrem teuer sein (5,3 Millionen Euro für die Stadt Jinan), so dass es sich flächendeckend noch nicht bezahlen lässt. Aber irgendwie schon spannend: In Deutschland kriegen sich nicht mal Glasfaser flächendeckend auf die Kette und in China bauen sie schon Solarstraßen.

Quelle: Wired.de


Anzeige

20 KOMMENTARE

  1. Es ist ein Prototyp, nicht mehr und nicht weniger.
    Sowas kann man mal bauen und dann Erfahrungen sammeln (Haltbarkeit der Oberfläche, Auswirkungen von Dreck und Kratzern auf den Wirkungsgrad, Aufwand für Reparaturen nach Unfällen inkl. Feuerentwicklung, etc.).
    Mal schauen, was da am Ende rauskommt 🙂

  2. Idee klingt gut, ist aber nicht Praktikabel. Die Abnutzung der Straße, der Feinstaub und einige andere Faktoren beeinträchtigen den Wirkungsgrad massiv.
    Gibt einige Videos vom EEV BLOG zu (eines der vielen: https://www.youtube.com/watch?v=rpwx-8s1M38). Der Kerl kennt sich wirklich aus und rechnet fleißig vor warum das nichts wird.
    Überdachte Gehwege wäre eine andere Nummer.

  3. Irgendwie… ich frag mich, wie die Straße gewartet wird, ob der Wirkungsgrad der Solarzellen auch ausreichend ist und was die Jungs machen, wenn da pro Tag mehrere 100Autos drüber rumpeln.
    Damit da Licht durch kommt, braucht es eine transparente Oberfläche, die auch mal zerkratzen kann. Dadurch kommt noch weniger Sonne durch, und der Wirkungsgrad wird noch geringer.
    Warum stehen bei uns die Solarzellen in einem bestimmten Winkel an den Straßenrändern? Abhängig vom jeweiligen Breitengrad glaub ich jetzt nicht, dass die Sonne dort 12 Stunden direkt drauf scheint.
    Von daher ist das für mich eher ne PR-Aktion als wirklich nachhaltig gedacht. Zukunftsfähig ist das eher nicht, meiner Meinung nach. Da ist es sinnvoller, wenn man die Lärmschutzwände damit bestückt.

    • die sache mit den dächern und den winkeln liegt daran, das man mit wenig flächer viel rausholen muss.
      hier wird halt aus viel fläche nicht das optimum rausgeholt. aber die masse machts halt.
      muss man halt an günstigen solarzellen arbeiten damit das irgendwo wieder lohnt.
      der welt wäre sicherlich geholfen, wenn wir einfach mal alle straßen so zukleisten könnte, selbst wenn die am ende effektiv nur 5% vom sonnenlicht mitnehmen.

  4. In Deutschland läuft das in etwa so ab. Planungsverfahren. Planungsverfahren des Planungsverfahrens. 20 Politiker die in eine Kamera grinsen und feierlich verkünden das Projekt in den nächsten 30 Jahren „dringend“ umsetzen zu wollen. Ein Umweltgutachten das feststellt das an Dieser und nur an Dieser stelle der einäugige Autobahnkäfer lebt dessen Lebensraum akut bedroht ist. 100- 200 Klagen von aufgebrachten meist schon etwas betagten Mitbürgern die sich unterm Bündnis „Ökostraße Ö45 nicht vor meiner Haustür“ zusammengefunden haben. Schließlich wird 5 Jahre nach Baubeginn festgestellt das die Kosten auf ein vielfaches angestiegen sind. Die 5 Kilometer von 100 die bereits fertiggestellt wurden müssen aufgrund baulicher Mängel seitens der Baufirma wieder abgerissen und neu verlegt werden. Irgendein Praktikant hat sich wohl ein wenig verrechnet als es um die Traglast des Bodens ging. Ergebnis, Baustopp und ein Jahrelanges Gerichtsverfahren in dem sich alle beteiligten Parteien gegenseitig die Schuld in die Schuhe schieben.

  5. Mal ganz generell gefragt: Wo stehen Solarzellen heutzutage in Sachen Nettoenergiebilanz und Nettoschadstoffausstoß? Zu Zeiten meines Physikunterrichts kostete es noch mehr Energie, eine Solarzelle herzustellen, als sie in ihrem Leben produzieren würde. Über den Schadstoffausstoß bei der Herstellung kann ich auch nur mutmaßen, aber soweit ich weiß, wird das eine oder andere nicht so ganz billige Material benötigt.

    Und was mich im rein praktischen Betrieb stört: Als Fahrbahnbelag werden Solarzellen ziemlich stark verschmutzen, und dann liefern sie umso weniger Strom. Und die Reinigung kostet dann wieder Energie.

    Letztlich bleibt dann noch dasselbe Problem wie bei unserer Energiewende: Die Energie wird nicht genau dann gebraucht, wenn sie produziert wird. Man benötigt also Speicher, und die gibt es noch lange nicht im wirtschaftlich vertretbaren Rahmen.

    Das ganze klingt also nach einer netten Idee, die Straßen mit Solarzellen zuzupflastern. Aber alles in allem dürfte es eine Spielerei ohne praktischen Nutzen bleiben.

    • Hi kinki, ich lass dir dazu mal einen Link da: https://spectrum.ieee.org/green-tech/solar/solar-energy-isnt-always-as-green-as-you-think

      „Toxicity isn’t the only concern. Making solar cells requires a lot of energy. Fortunately, because these cells generate electricity, they pay back the original investment of energy; most do so after just two years of operation, and some companies report payback times as short as six months.“

      Solarpanele haben i.d.R. eine Lebensdauer von Jahrzehnten. Was den Schadstoffausstoß angeht ist dieser in Bezug auf CO2 geringer. Es entstehen natürlich auch andere umweltgefährdende Stoffe, die (siehe Artikel) öfters mal unsachgemäß entsorgt werden, dies hat aber eher lokale Effekte, im Gegensatz zu CO2, das globale Auswirkungen hat. Solche lokalen Effekte sind aber einfacher in den Griff zu bekommen, weil jeder Staat sich damit nur seine eigenen Felder vergiftet oder eben für umweltfreundliche Entsorgung sorgen kann.

  6. Ich mache momentan meinen Master in Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt „Regenerative Energien“. Da haben wir natürlich auch schon über Solarstraßen geredet und bisschen gerechnet.
    Stand heute: Es lohnt sich absolut gar nicht.
    Man kann darüber reden, wenn erstmal die ganzen Dächer mit Photovoltaik ausgestattet sind. Da fehlt noch gewaltig was. Weil auf dem Dach ist der Winkel zur Sonne deutlich besser, die Module gehen nicht ständig kaputt, sie zerkratzen nicht, werden nicht mit Dreck und Gummiabrieb überschüttet und brauchen keine extrem dicke Glasschicht über dem Silizium.
    Es gibt schon mehrere Versuchsstrecken (Frankreich, Niederlande), die deutlich machen, dass es völlig unwirtschaftlich ist solange noch andere Flächen zur Verfügung stehen.
    Hier sind paar Videos von jemanden mit Ahnung, der alles sauber dazu erklärt:
    https://www.youtube.com/watch?v=obS6TUVSZds&index=4&list=PLvOlSehNtuHvPZ1-dDC449w_r2M0R4jtc
    Das ist eine Playlist mit einigen Videos zu Solarstraßen inkl. Berechnungen und Auswertung von Messdaten, die meinen Text oben belegen.

  7. Ich denke für Schienen verkehr wäre das auch was. Kilometerlang Solar im Schienennetz verbauen und damit die Züge antreiben.

  8. Ich wusste, dass die Chinesen das hinbiegen egal wie.
    In den USA hockt seit 2006 ein Ehepaar mit ihrer Minifirma und versuchen vergeblich diese Nummer an den Mann zu bringen. Die haben zu zweit immerhin einen grossen Parkplatz und ein Teilstück Stresse dazu gebracht ihre Bude komplett mit Strom zu versorgen. Aber selbst unter Obama war das Interesse zu gering. Und jetzt zu Trumps Zeiten war es klar, dass es so endet.
    Hut ab!

    • Ich hatte die Fortschritte des Ehepaars ein paar Jahre verfolgt und war das eine ums andere mal versucht mich an ihren crowdfunding Aktionen zu beteiligen, jedoch konnte ich mich einer gewissen Skepsis nicht erwehren. Wenn die Idee wirklich so gut ist und ausgereift wäre, hätten sie sicher irgend wen gefunden der das finanziert. Und ihr erster öffentlicher Auftrag bestätigte das leider auch, denn dieser endete in einem Desaster. Nicht nur, wenn ich mich korrekt erinnere, mussten sie die Installation mehrmals verschieben, weil sie mit der Produktion nicht fertig wurden, sondern die installierten Paneele gingen größtenteils auch sofort kaputt, weil sie dem Wetter nicht standhielten. Und selbst die, die funktionierten erzeugten kaum Strom, weil sie relativ schnell dreckig wurden und somit kein Licht mehr ankommt. Das Projekt war also anderes als ein positives Aushängeschild für die Firma, mal abgesehen davon, das selbst eine perfekte Ausführung dieses Projekts sehr weit von den eigentlichen versprochenen Möglichkeiten ihrer Solar FREAKIN‘ Roadways, die ja auf der Straße montiert werden sollten und nicht wie hier auf dem Gehweg, entfernt war.

      Werbevideo des Ehepaars: https://www.youtube.com/watch?v=qlTA3rnpgzU
      Ein Artikel zum Projekt in Idaho: http://ruhrkultour.de/die-erste-solarstrasse-der-usa-ist-ein-desaster/

      Ich hoffe, dass das in China besser klappt, denn die Grundidee finde ich nach wie vor genial.

  9. Die Idee ist genial…. ich rechne, wenn der Feldtest erfolgreich läuft, mit einer Übernahme und Baubeginn in Deutschland im Jahre 2300 ndEm ( nach den Echsenmenschen)

  10. Mega geile Idee, aber die Technik scheint einfach noch zu teuer zu sein.
    Bin sehr gespannt wo uns diese Straße noch hinführt, hauptsache es fängt erstmal einer an.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here