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Dem Bürgermeister im baden-württembergischen Karlsdorf haben die Leute die Rathaus-Tür eingerannt: alle wollen schnelles Internet. Der hat die Telekom gefragt, die wollte nicht. Später schon.

Eine unfassbare Geschichte, die leider zu Deutschland und vor allem zur Telekom passt…

Danke an Schloos für den Link!


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22 KOMMENTARE

  1. Naja, bei uns in der Stadt sieht es ähnlich aus: Ausbau durch die Deutsche Glasfaser (leider nur im Kernbereich wo man richtig Geld machen kann – Gewerbegebiet und das danebenliegende Wohngebiet ein wenig ausserhalb wird ausgelassen) und demnächst die Telekom. Hierbei sollte man aber wissen, dass sich die Telekom seit knapp 5 Jahren bemüht von der Stadt eine Genehmigung zum Tiefbau zu erhalten. Die Telekom wollte auch einige Strecken mit Microtrenching ausbauen – das kannte aber das Bauamt nicht – also hat man sich gegen die Baugenehmigungen gesperrt. Nun hat ie Telekom vor kurzem die Baugenehmigung erhalten (eine Woche nach der Deutschen Glasfaser, die erst seit knapp 8 Monaten an diesem Projekt arbeitet) und TADAAA: Doppelter Ausbau. Ist zwar bekloppt aber bestimmt nicht der Fehler der Telekom. Ich würde gerne FTTH haben, aber da ich zu den Dummen gehöre, die nicht im 30 Parteien Wohncontainer wohne erhalten ich wohl nur 100Mbit/s von der Telekom – dafür aber mit echter IP 😉

  2. ach bin bei der telekom und kann maximal 16k bekommen meine nachbarn hingegen bis zu 100k genau 2 häuser hier wurden vernachlässigt/vergessen naja was solls 🙁

    achja ich lebe in Oberhausen mitten in der stadt

  3. Das ist vollkommen normale Praxis, was genau soll der Beitrag aussagen?
    1. Die Telekom, wie jeder Anbieter, benötigt eine Erlaubnis der Gemeinde zum Ausbau; das macht also schonmal 0 Sinn hier.
    2. Wenn eine Straße aufgerissen wird, kommen IMMER Unternehmen und legen ihre Kabel dazu.
    Das geht so weit, dass Unternehmen ihre Kabel auch durch Kanalrohre ziehen lassen, wenn die Stadtwerke gerade am arbeiten ist. Auch das ist vollkommen normal. Oder wollen Bürger ihre Straßen das ganze Jahr über offen sehen?

    • Wieder ein typischer Fall von Video nicht angeschaut und dann Unsinn verbreitet.
      In den ersten 40 Sekunden wird es erklärt.

    • Die Straße wurde hier zwei mal aufgerissen um _zwei_ mal Glasfaser zu verlegen. Dass das gängige Praxis ist wage ich mal zu bezweifeln…

  4. Ähnlich wie im Kreis Heinsberg:
    Der Kreis hinkte infrastrukturell hinterher. Dann kam die eigene Bahnlinie und der Glasfaserausbau. Und nachdem der erfolgreich abgeschlossen wurde (in 50% des Kreises mindestens!) kam dann die deutsche Telekom erst. Nachdem die Deutsche Glasfaser dort 50% des Marktes(Haushalte) vertraglich an sich gebunden hat. GG, very badly played Deutsche Telekom. Deutsche Glasfaser won.

  5. Die Telekom handelt nun mal wirtschaftlich.
    Solange es in einem Ort keine Konkurrenz gibt lohnt sich das Ausbauen nicht.
    Kündigt jedoch ein anderer Anbieter an ausbauen zu wollen so droht der Verlust eines großteils der Kunden, und selbst ausbauen ist plötzlich viel attraktiver.

  6. Das Thema ist leider wesentlich komplexer als es hier dargestellt wird. Dazu muss man erst mal wissen, dass eine „Gemeinde“ selbst gar kein Kabel verlegen kann bzw. gar kein eigenes Netz betreiben kann/darf.

    Eine Gemeinde kann sich nur einen Partner als Netzbetreiber suchen (z.B. sowas wie die „Deutsche Glasfaser“ o.ä.) und diese dann ggf. bezahlen für den Netzbetrieb, auch wenn das eher unüblich ist. Kann mir nicht vorstellen, dass irgendeine Kommunalaufsicht einer Gemeinde sowas erlauben würde, außer die Gemeinde schwimmt im Geld dank evtl. riesiger Gewerbe in der Gemarkung.

    Dann hat bei dem ganzen auch die Bundesnetzagentur auch noch ein Wörtchen mitzureden, denn die erteilt den Netzbetreibern für einzelne Gemeinden / Kreise nämlich erstmal die Zulassungen dort überhaupt irgendwas zu machen.

    Mich würde zu dem Thema mal wirklich ein fachlicher Bericht interessieren und nicht so eine Stimmungsmache ala „Extra 3″…

    • Das der vollständige Sachverhalt komplexer ist ändert allerdings nichts am Resultat und aufgrund dessen ist „so eine Stimmungsmache“ meines Erachtens nicht nur berechtigt sondern sogar zwingend notwendig, denn letztlich darf solche Aktionen der gemeine Steuerzahler finanzieren.

      • Was ist das Resultat? Das wir vor bzw. gleich auf mit allen Ländern mit vergleichbarem Urbanisierungsgrad liegen und hinter Ländern wie Luxemburg, Belgien, Niederlande die fast nur aus Stadtgebiet bestehen bzw Ländern wie Rumänien, deren hohe Durchschnittsgeschwindigkeit nur darauf basiert, dass die Geschwindigkeiten der Anschlüsse aus der Stadt nicht von den ländlichen Regionen heruntergezogen werden, da es in den ländlichen Regionen einfach gar kein Internet gibt?

        Selbst in meinem 500 Einwohner Heimatdorf m ländlichsten Bayern gibt es seit mittlerweile 2 Jahren 100k von der Telekom. Wenn es das in euren Dörfern nicht gibt, solltet ihr vlt mal eher die Verantwortung bei der zuständigen Kommunalverwaltung suchen und euch fragen, warum da noch keiner Förderung beantragt hat.

        • Das Resultat ist, dass dort die Straße zwei mal aufgerissen wurde, mit den entsprechenden Folgen und Kosten. Diese unnötigen Kosten werden aber ganz bestimmt nicht von den „Verantwortlichen“ übernommen sondern von der Allgemeinheit. Daher kann man diesen Fall und zurecht kritisieren.

          Verstehe auch ehrlich gesagt nicht was dein Kommentar soll, hier an dieser Stelle hat keiner Vergleiche mit anderen Ländern gezogen. Mal davon abgesehen, dass ein Land mit den Möglichkeiten von Deutschland den Anspruch haben sollte führend zu sein.

          • Die Arbeiten der Telekom bezahlt natürlich die Telekom. Ich sehe da also kein Problem, außer das die dämlichen Politiker zu ungeduldig waren und vermutlich um Wählerstimmen zu gewinnen Aktionismus betrieben haben.

          • 1. Ist die Telekom zum Teil im Staatsbesitz.
            2. Bekommt die Telekom Fördergelder (und diese werden wohl am ehesten für so etwas verwendet).
            3. Selbst wenn die Telekom das Ganze nicht mit Fördergeldern finanziert und man davon absieht, dass diese zum Teil im Staatsbesitz ist, glaubst du ernsthaft die geben solche Kosten nicht an ihre Kunden weiter? Der Chef (bzw. die Verantwortlichen) der Telekom macht jedenfalls keine Überstunden oder verzichtet auch nur auf einen Cent um so etwas zu bezahlen…
            4. Wer 2017 beim Thema Internet-Infrastruktur das Heft selbst in die Hand nimmt, weil sich sonst nichts tut, der ist sicher nicht „ungeduldig“, irgendwann hat man auch mal genug gewartet.

    • Tatsächlich machen genau das gerade viele ganz einfache und nicht reiche Kommunen in Deutschland mit der „Deutschen Glasfaser“ zum Beispiel.

      Es ist sogar relativ einfach. Es gibt Fördergelder und der Netzbetreiber geht mit der erlaubnis der Gemeinde Hand in Hand an die Einwohner, veranstaltet Infoabende usw. Erreicht die DG dann die benötigten % an Vorverträgen basierend auf den Wohneinheiten vor Ort, wird gebuddelt. In der Regel erhalten die Bewohner so für schlankes Geld FTH. Meist spart dies die Anschlussgebühren von ca. 1000€.

      Die Telekom praktiziert hier aus Unternehmerischer Sicht zwar nachvollziehbar, jedoch völlig im Gegensatz zum Interesse des Bundes, der Länder und Gemeinden.

      Hier muss der Gesetzgeber regulieren, genauso wie bei der Energieversorgung und anderen Infrastrukturen reguliert.
      Meine Meinung.

    • @Thomaso: Die Arbeiten der Telekom zahlt die Telekom – aber 32% der Telekom gehören dem Staat…
      Das Thema ist in dem Extra3 Beitrag nicht als Stimmungsmache aufgemacht sondern kurz und knapp im Stil der Sendung präsentiert. Dabei sind einige „Kracher“, welche eine gewisse politische und wirtschaftliche Dimension besitzen, gar nicht aufgeführt.
      Das Thema Breitband+Förderung spielt hier im Landkreis Karlsruhe eine große Rolle, und das läuft über den Landkreis (Rechtsaufsichtsbehörde) seit 3 oder 4 Jahren. Wenn man von hier kommt, kennt man das ganze Spiel, auch wenn es mich z.B. persönlich nicht betrifft im südlichen Landkreis.
      Ein paar Infos zum nachlesen für dich:
      https://www.focus.de/regional/karlsruhe/landkreis-karlsruhe-breitbandausbau-im-landkreis-geht-weiter_id_7154833.html
      https://www.fwv-karlsdorf-neuthard.de/themen/breitband/

      Achtung, der zweite Link geht zu „dämlichen“ Lokalpolitikern, das könnte alles verlogen sein, was die da schreiben!!!!1111. Aber dabei auch noch 2 interessante Links zur Lokalzeitung. Aus dem ersten Artikel zitiere ich mal die Kernaussage vom Landrat:

      „Er stellte fest, dass die Erfolge der BLK und der Städte und Gemeinden zu einem Umdenken bei privaten Telekommunikationsdiensteanbieter geführt haben. Entgegen früheren Bekundungen haben an vielen Stellen Ausbaumaßnahmen begonnen – sowohl im Nahbereich durch Aufrüsten des Kupferkabelnetzes (Vectoring) als auch vereinzelt durch Glasfaser. „Nicht zu akzeptieren ist es allerdings, wenn mit öffentlichen Mitteln geförderte Maßnahmen überbaut oder sogar konterkariert werden und keine flächendeckenden Anschlüsse hergestellt werden sondern einzelne Rosinen herausgepickt werden“, stellte der Landrat klar, der sich deshalb bemüht, die Ausbaumaßnahmen von BLK und privaten Anbietern zu harmonisieren und schriftliche Vereinbarungen zu treffen. Der Landkreis Karlsruhe mit seinem Netzbetreiber Inexio hatte Unitymedia und der Telekom konkret angeboten, ein leistungsstärkes Glasfaserpaar in zwei Baugebiete zum gleichen Preis wie eine Kupferleitung anzupachten. Die Absage des Angebotes führt der Politik, die den Glasfaserausbau zügig voranbringen will, deutlich vor Augen, dass eine Zusammenarbeit nicht ernsthaft gewollt ist, so Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.“

      Unterm Strich spielen also (wie so oft) Unternehmensinteressen eine größere Rolle, wie die der betroffenen Bürger. Auch wenn hier die Lokalpolitik seit Jahren alles dransetzt, es richtig zu machen und Eigeninitiative zeigt. Knackig ist das ganze, weil die Telekom ein halbstaatliches Unternehmen ist und es hier wiedereinmal ganz gegensätzliche Interessen zwischen Bund und Kommunen gibt und die Kommunen augenscheinlich das Nachsehen haben.

  7. Deswegen werden wir nie aufschließen, wenn sich nicht bald was ändert… traurig
    Bin froh, dass ich von dem Problem nicht betroffen bin (auch wenn ich in einer ländlichen Gegend wohne)

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