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Ein Vater im bayerischen Eichenau hat seinem 12-jährigen Sohn Playsi-Verbot erteilt, nachdem der drei Tage durchgezockt hatte und nicht mal dann aufhören wollte, als er eigentlich in die Schule musste […] Am Abend setzte der Junge sich aber gleich wieder vor die Maschine. Als der Vater ihm das verbieten wollte, tickte der 12-Jährige noch mal dermaßen aus, dass der Vater die Polizei ein zweites Mal rief. Diesmal schafften es auch die Beamten nicht, das um sich schlagende Kind zu beruhigen, und beschlossen deshalb, es in eine Klinik einzuweisen.

Hier haben für mich eindeutig die Eltern versagt: Wenn Du es soweit kommen lässt, dass Dein Kind überhaupt drei Tage durchzockt (mit fucking 12 Jahren), kannst Du Dich am Ende nicht beschweren, wenn es eine derart große Abhängigkeit entwickelt. Und dann noch in die Opferrolle gehen und die Polizei zu Hilfe holen, ist aus meiner Sicht das ultimative Versagen als Elternteil. Medienstunden und co lassen grüßen – und das nicht erst, nachdem das „Kind in den Brunnen gefallen“ ist, sondern von Anfang an!

Quelle: Vice.com


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11 KOMMENTARE

  1. Die meisten Kommentare hier lassen mich nur mein Kopf schütteln. Keine von uns, auch du nicht Steve, kennt die genauen Hintergründe. Alles sind nur wage Vermutungen. Es ist immer leicht, in Sachen Erziehung mit den nackten Finger auf andere zu zeigen, denn nur die wenigsten bleiben hierbei objektiv. Glaubt mir nicht? Mal nur ein kleines Beispiel aus meinem privaten Leben.
    Vor zwei Wochen ging ich mit meinen Sohn (3 Jahren) auf einen neuen (und dementsprechend nach allen geltenden Normen sicheren) Spielplatz. Ich ließ meinen Sohn spielen und ich schnappte mir mein Buch. Es dauerte keine 10 Minuten, da kam eine (Helikopter-)Mutti an und meinte mich belehren zu müssen, wie ich seelenruhig mein Buch lesen kann, während mein Sohn alleine die Rutsche runterrutscht – es sei verantwortungslos (!). Dass muss man sich mal reinziehen, wo wir heute teilweise schon angekommen sind. Es gibt Elternteile, die maßen sich an deine eigene Erziehung zu verurteilen, solange die Kinder nicht eine persöhnliche Schutzausrüstung fürs rutschen trägt!
    Was ich damit sagen will… es steht niemanden zu, die Erziehung anderer Eltern zu kritisieren, solange das Kind keiner seelischen oder körperlichen Gewalt unterliegt.
    Wir wissen nicht ob das im Artikel genannte Kind nicht eine psychische Störung hat.
    Wir kennen es nicht.
    Ball flach halten.

  2. Bei so einer heftigen Reaktion des Kindes liegt vielleicht auch eine ernsthafte psychologische Erkrankung vor. Es klingt definitiv nicht wie eine Erziehungssituation die noch irgendwie in gesunden Parametern stattfindet. Die Polizei zu rufen ist heftig und zeigt was das für eine besondere Krise es war. Ehrlich gesagt finde ich es besser wenn Menschen sich Hilfe in solchen extremen Situationen holen, als wenn sie selber noch tiefer eine Krise rutschen, in der sie Dinge tun die man lieber lassen sollte. Ich möchte nicht wissen von wie vielen Fällen wir eben nicht erfahren wo Kinder dann eben mal die Faust im Gesicht haben weil die Eltern überfordert sind.
    Ich hoffe die Eltern und das Kind bekommen die Hilfe die Sie brauchen.

  3. Ich war in meiner alten Stelle auch in der Präventionsarbeit tätig. Wir haben am morgen immer eine Flipchart aufgestellt und die Kinder sollten ein Kreuz machen wie es ihnen geht (Sonne, bedeckt, bewölkt, Gewitter). Es war eine 2. Klasse. Als ein Kind bei Gewitter ein Kreuz gemacht hat und ich gefragt habe warum er schlecht Laune hat, war seine Antwort: „Weil ich heute morgen noch kein GTA V spielen durfte!“ Meine Kollegin und ich haben uns nur angeschaut. Später haben wir erfahren das die Mutter selbst ihrem Kind das gekauft hat.
    Und dann erwarten Eltern von mir das ich gegen Brutalität der Kinder und Schimpfwörter etwas mache und dabei arbeiten sie gegen mich.

  4. Tja, natürlich sind mal wieder die bösen, gehirnwaschenden Konsolen Schuld. Die machen aus einem liebenswürdigen Engelchen einen aggressiven Terrorsten. *Ironie off*
    Ich finde Steve hat recht, da hätte man schon viel früher eingreifen müssen. Meine Mutter hätte (damit hatte mir damals ein paar Mal gedroht ^^) längst den Stecker gezogen. Kein Strom, kein Zocken. Auch wenn ich da natürlich sauer war, aber 3 Tage durchzocken? Ich schaff es ja nicht mal 24h. ^^
    Aber mal ehrlich, 12 Jahre und 3 Tage durchgezockt. Ich krieg das immer noch nicht in meinen Kopf. Was haben denn die Eltern in der Zwischenzeit gemacht? Haben die sich gedacht „Solange er am Montag wieder pünktlich in der Schule sitzt ist alles gut. Haben wir wenigstens unsere Ruhe.“? Ich verstehe es nicht.

  5. Das ist schon heftig was Kinder da für eine Sucht entwickeln. Als Jugendlicher habe ich auch eine Zeit lang viel gezockt und habe mich auch schon mal mit meinen Eltern gezofft wenn ich ausmachen sollte, habe dann aber irgendwann gemerkt das mir das viele Zocken nicht gut tut unf habe dann noch die Kurve bekommen.
    Steve, du kennst dich da ja etwas aus. Wie viel Medienkonsum sollte man Kindern und Jugendlichen gestatten? Sollte man eine feste Stundenzahl einräumen oder den Umfang an anderen Faktoren fest machen?

    • Hätten meine Eltern mir den „Medienkonsum“ eingeschränkt, würde ich heute wahrscheinlich irgendwo in einem dead end Job vergammeln.
      Mit 13-15 habe ich recht viel gespielt, damals Starcraft und cs1.5/1.6. Durch clans bin ich u.A. zum Programmieren von clan-Seiten gekommen.
      Mit 15 habe ich zum ersten Mal damit Geld verdient. Da ich mit 17 privat mehr Geld verdient habe als in jeder Ausbildung, hat mich das zum Abitur und zum Studium motiviert (M.Sc. angewandte Informatik).
      Heute bin ich Gesellschafter zweier Software-Firmen, Geschäftsführer und Entwicklungsleiter von einer.
      Das viele Zocken und der viele Medienkonsum haben mich mehr zum workaholic als zum süchtigen Versager gemacht. Hätten meine Eltern mir nur „1 Stunde am Abend“ erlaubt, wäre es nie im Leben dazu gekommen. Bis zu dem Zeitpunkt wusste ich überhaupt nicht, was ich beruflich angehen wollte.

      tldr: ja, das hängt stark vom Kind und dessen Interessen ab. Einfach pauschal dem Kind in den Arsch treten und sagen „geh raus spielen“, besonders in der heutigen vernetzten Zeit, ist unverantwortlich.

  6. Ich finde die ganze Entwicklung im Bereich Computerspiele besorgniserregend. Spiele werden heute mit Absicht so gestaltet, um die Kunden daran zu binden, süchtig zu machen und am Besten auch nachhaltig Geld ausgeben.
    Früher, beim alten CS 1.6 z.B., gab es sowas nicht. Keine Achievements, keine Skins, keine Daily Quests oder was weiß ich.
    Und das Kinder sich noch viel weniger gegen irgendwelche Suchtfaktoren wehren können, ist sehr wahrscheinlich. Also haben die Eltern an dieser Stelle schon mal ohne Zweifel versagt.

    Dennoch:

    Ein 12-Jähriger ist geistig und körperlich entwickelt genug um zu verstehen, dass man nicht wild um sich schlägt – schon gar nicht seine Eltern.
    Das würde in dem Falle, meiner Meinung nach, eine etwas härtere Behandlung rechtfertigen; damit meine ich nicht schlagen oder verprügeln, sondern einfach „festhalten“ oder fixieren bis das Kind sich beruhigt hat. Und danach verschwindet die Konsole auf Nimmerwiedersehen, egal wie viel geheult wird.
    Aber Polizei rufen, wow. Was für Versagereltern.

  7. Krass, ich hab da damals ganz gut den Mittelweg gefunden. Mit 6 Jahren den Gameboy bekommen, mit 8 ein eigenes Fernseher mit SNES, N64, Play Station, Game Cube usw.
    Ich hab es geliebt zu zocken, war aber auch viel und gerne daraußen. Als ich mal zu Weihnachten Resident Evil bekommen hab und dort ohne es zu merken, fünf Stunden dran saß, kam mein Vater noch und fragte mich ob ich noch richtig ticke ?

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