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Eine pauschale Anerkennung des E-Sports findet nicht statt. Stattdessen unterscheidet die mächtige Dachorganisation des deutschen Sports zwischen »virtuellen Sportarten« und sogenanntem »eGaming«. Virtuelle Sportarten bezeichnen direkte Simulationen von »echten« Sportarten wie Fußball, Motorsport oder Basketball. Namentlich also Fifa 19, NBA 2k19 oder F1 2018. Folglich fallen alle anderen E-Sport-Titel wie Dota 2, Starcraft 2 oder Rainbow Six: Siege unter den neu erschaffenen Begriff eGaming.

Lächerlich! Das heißt der Deutsche Olympische Sportbund meint jetzt ernsthaft, stellvertretend für uns Gamer, eine Entscheidung darüber treffen zu dürfen, was eSports ist und was nicht? Macht mich richtig wütend. Ähnlich sehen das übrigens die deutschen eSports-Verbände…

Diesen Versuch der politischen Einflussnahme des DOSB über den sportlichen Bereich hinaus halten wir für absolut unangemessen. Das ist respektlos gegenüber den vielen Menschen, die im E-Sport jeden Tag ehrenamtlich gesellschaftliche Arbeit leisten. […] Monatelang hat sich der DOSB über eSport ausgetauscht und informiert, aber die Positionierung zeigt, dass es weiterhin kaum Verständnis über die eSport-Bewegung gibt.

…sagt ESBD-Präsident Hans Jagnow. Vielleicht sollte man einfach mal aufhören, sich diesen „alten Herren“ zu unterwerfen und wie ein „kleiner, rammelnder Hund am Bein“ darum zu betteln, olympisch sein zu dürfen. Wie ich schon in meinem Video Anfang des Jahres sagte: Für die olympischen Spiele interessieren sich von Event zu Event weniger Menschen. Olympia braucht den eSports viel dringender als anders herum. Eines Tages, wenn die ganzen „alten Herren“ im IOC „weggestorben“ sind und eine jüngere Generation dort übernimmt, werden sie auf Knien angerutscht kommen und darum betteln, dass eSports olympisch wird – u.a. weil sie die unglaubliche Masse an jungen, interessierten Menschen für ihr Event brauchen.

Was meint dazu?

Quelle: Gamestar.de


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13 KOMMENTARE

  1. Wie ich jedes mal dazu sage:
    Der eSports braucht die Olympischen Spiele nicht, die Olympischen Spiele brauchen den eSports. Ich kenne jetzt schon kaum noch „junge“ Leute, die die Olympischen Spiele gucken. Das werden nur mehr.

  2. Sehe das ähnlich wie Steve. Das esport Szene soll ihr eigenes Ding machen und sich nicht irgendwelchen alten Strukturen mit korrupten, alten Säcken anpassen.
    Sonst ist das nächste LoL Final in Saudi Arabien und die Spiele werden abwechselnd bei 3 verschiedenen Streaming Diensten übertragen, wo man natürlich je nen Abo braucht um das sehen zu können.

  3. Also ich bin froh, dass E-Sport nicht olympisch wird. So korrupt wie die alt eingesessenen Funktionäre und Hierarchien in den Verbänden sind! Außerdem ist meiner Meinung nach E-Sport viel schnelllebiger, weswegen die olympischen Spiele mit ihrem 4 Jahres Rhythmus hier einfach nicht greifen können. Soll sich der E-Sport doch parallel entwickeln, besser ist es allemal. Man muss sich ja nur mal ansehen, wie die Übertragung der Events qualitativ von einer Olympiade unterscheiden!

  4. Allein die Tatsache, dass der DOSB hingegen will, um UNS zu erklären, wie wir unsere Industrie (mir mangelt es gerade an anderem Oberbegriff) nennen sollen, ist eine Frechheit. Abgesehen von der so dringend benötigten Anerkennung von Esportlern als Sportlern für die Visafreigabe gibt es für den Esports keinen Grund, sich in irgendeiner Form mit diesen Dödeln einzulassen.
    Aber dann bitte in zehn, fünfzehn Jahren nicht jammern, was da an Kohle an uns vorbeigegangen ist und wieso andere Länder soviel weiter sind. Deutschland hat in Sachen eigene Esportsstärke seinen Platz an der Sonne schon lange verloren, wir stehen hinter Ländern wie Polen oder sogar den Balkanländern zunehmend hintenan. Als Ausrichter sind wir super, aber eigenes Blut kriegen wir kaum noch auf die Matte.

    • Nebenbei hat Forbes gerade diesen Monat mal errechnet, wie viel Wert wohl so eine Esportsorga ist. Bei Cloud9 als Spitzenreiter erreichen wir da schnuckelige 310 Millionen Dollar. Fnatic als europäischer Spitzenreiter kommt immerhin noch auf 120 Millionen Dollar. Da kann man sich schonmal einen Fußballzweitligisten für kaufen.

  5. Trotzdessen, dass ich seit 15 Jahren Gamer bin, muss ich leider auch sagen, dass ESport kein „Sport“ ist, sondern nur eine Form von Wettkampf. Sport hatte und hat für mich immer mit körperlicher Bewegung zu tun. Um erfolgreich zu sein, sollte man eine gewisse Sportlichkeit und Fitness vorweisen müssen, was fürs Gaming absolut nicht nötig ist.

    • Und da liegst du komplett falsch. Die meisten E-Sportler sind körperlich unfassbar fit… das liegt daran, dass ein gesunder Körper einen gesunden Geist hervorruft. Gamer verfügen dabei über viele nur durch körperliches Training erreichbare Kompetenzen. Beispielsweise ist hier Reaktionsfähigkeit, Mechanische Gedächtnis usw zu nennen. Damit erfüllt der E-Sport oftmals mehr körperliche Anforderung als es Schach tut. Weil die meisten Gamer nur fett vor ihren Bildschirmen hocken, bedeutet das nicht, dass es die Spitzensportler ebenfalls tun. Ich glaube du unterschätzt hier massiv den Zusammenhang zwischen beidem.

    • demnach würde auch jeder Fettsack (sry, aber mir fällt kein anderes Wort ein), der gegen einen Ball tritt keinen Sport machen, denn er sieht ja nicht aus wie Ronaldo?
      Wie kann man denn bitte Schach als Sportart ansehen oder dieses rundes Ding übers Eis schlittern lassen (ähnlich Boule) oder andere Dinge, aber dann eSPorts so vehement ausschließen wollen, nur weil das klischeehafte Bild eines typischen Spielers (dick, ungepflegt, wohnt zumeist noch bei Mama im Keller) nicht dem entspricht, wie andere Topsportler aussehen? Ja, man kann auch als dicker Mensch im eSports erfolgreich sein. Es kann aber auch jeder Sumoringer werden…

    • Ich kann da meinem Vorredner nur zustimmen. Schau dich einfach einmal in der professionellen Szene um. Du wirst fast niemanden finden, der einen erhöhten BMI besitzt, im Gegenteil. Viele sind stark trainiert und extrem fit. Körper und Geist gehören zusammen.

  6. Mit dem letzten Absatz hast du zu 100% recht. jedenfalls meiner Meinung nach 😀

    Das gute daran ist, dass esport trotz allem heute auch schon super vermarktbar ist, ansehnlich und erfolgreich.

    Total egal was die da beschliessen, wie sie es nennen oder wo es eingegliedert wird. Das tut alles NICHTS zur Sache ausser sich selber ein bisschen ins Licht vom WIRKLICH erfolgreichen esport zu stellen.

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