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Folgenden Interessanten Leserbrief schrieb mir Community-Mitglied Johannes per Mail…

„Ich habe mich schon länger gefragt, wann die Debatte im Sport aufkommt, wann eine Frau eine Frau ist und wie man Transmänner, die vermutlich einen körperlichen Vorteil gegenüber Frauen haben aus dem Frauensport raushalten kann. Das Urteil des Cas könnte dabei eine erste Orientierung geben:

Dabei geht es um eine Leichtathletin, die „krankheitsbedingt“ einen höheren Testosteronspiegel hat, als andere Frauen. Ihre Konkurrenten sahen in diesem höheren Hormonspiegel einen Wettbewerbsvorteil, so dass das Cas geurteilt hat, dass die Sportlerin Caster Semenya sowie andere Sportlerinnen gegebenenfalls mit Medikamenten den Testosteronspiegel senken müssen. Auch wenn in der derzeitigen Gesellschaft vielleicht zu häufig darüber gestritten wird, wann ein Mann ein Mann ist und eine Frau eine Frau, im Sport muss es vermutlich eine Regel geben. Was denkst du über diese Regel oder allgemein über das Thema?“

Ich habe mich noch nie mit diesem Thema beschäftigt, um ehrlich zu sein. Aber irgendwie klingt die Sache für mich unfair: Es ist doch nicht nur der Testosteronspiegel, durch den Transfrauen einen körperlichen Vorteil haben. Da man ja nun mal unbestreitbar als Mann geboren wurde, hat man in Sachen Anatomie schon ganz andere Voraussetzungen – mehr Muskelmasse, etc. Ich würde mir als Frau irgendwie verarscht vorkommen, wenn man mir in meinem Sport „ehemalige Männer“ als Gegnerinnen vorsetzt.

Was meint Ihr dazu?

Hier der Link zu dem entsprechenden Fall —> Klick mich


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22 KOMMENTARE

  1. Das Olympische Komitee hat btw bereits eine Regel, die ziemlich dämlich ist:

    Transgender-Athleten dürfen künftig ohne Einschränkungen an Männerwettbewerben teilnehmen.
    Damit Transgender-Athletinnen an Frauenwettbewerben teilnehmen dürfen, müssen weiterhin einige Bedingungen erfüllt sein: So muss die Athletin zum Beispiel erklärt haben, dass ihre Geschlechtsidentität weiblich ist; diese Erklärung darf mindestens vier Jahre lang nicht geändert werden. Außerdem muss die Athletin nachweisen, dass ihr Testosteron-Level auf einem dauerhaft niedrigen Wert liegt; das kann weiterhin durch Tests überprüft werden.

  2. Caster Semenya ist keine Transfrau, sie ist intersexuell. Transfrauen sind biologische Männer deren Geschlechtsidentität weiblich ist und die sich deshalb sozial an weiblichen Normen (z.B. optisch) orientieren. Intersexuelle sind Menschen bei denen zum Zeitpunkt der Geburt keine eindeutigen biologischen Geschlechtsmerkmale festzustellen sind, dieser Bereich ist sehr vielfältig. Das geht von Chromosomalen Varianten wie 47, XXY (klinefelter syndrom), über hormonelle Störungen bis hin zu gondonalen Störungen (echter hermaphroditismus). Bei Intersexuellen sind die Eltern in den meisten Ländern der Welt die jenigen die entscheiden als welches Geschlecht ihr Kind leben muss, denn uneindeutige Geschlechter sind in den meisten Rechtssystemen nicht vorgesehen. Daher werden die Kinder schon als Säuglinge operiert und optisch „eindeutiger“ männlich oder weiblich gemacht.

    Der Unterschied ist hier, das Caster Semenya nicht vorher ein Mann war der nun gegen Frauen antritt. Sie hat ihr gesamtes Leben als Frau gelebt und besitzt lediglich aufgrund ihrer Intersexualität einige männliche Merkmale wie den erhöhten Testosteronspiegel. Ganz schön interessant was man alles lernt wenn man bei dem Wort „Gender Studies“ nicht direkt dich macht oder?

    • „Caster Semenya ist keine Transfrau, sie ist intersexuell.“
      Steht da auch nirgends, da steht nur das Urteil sie betreffend eine erste Orientierung für den Umgang mit Transfrauen im Leistungssport sein könnte.

      „Ganz schön interessant was man alles lernt wenn man bei dem Wort „Gender Studies“ nicht direkt dich macht oder?“
      Gratuliere, ist ja nicht so als wäre all das den meisten bekannt die den Fall mitbekommen haben…

  3. M.M.n. werden hier teilweise ganz unterschiedliche Dinge diskutiert und Begriffe vermischt. Cas ist ein Zwitter, vereinfacht in diesem Fall eine Frau mit männlichen Testosteron-Werten. Man könnte auch sagen, ein genetisches Wunder. Genetik entscheidet in vielen Sportarten über Profi oder Mittelmäßigkeit, warum sollte man hier das nicht einfach akzeptieren. Wenn es dich nicht um Doping handelt und wir führen Testosteron-Höchstwerte ein, was kommt als nächstes? Geschwindigkeitbegrenzung im Fußball, maximale Armlänge im Boxen oder Höchstwerte der weißen Blutkörperchen im Radsport?!
    Der Leistungssport lebt doch von eben diesen Extremen, Das wollen Zuschauer sehen, höher schneller weiter (dokutipp). Warum sind denn 85% aller Profisportler gedopt?

  4. Bei Transfrauen sollte es ganz klar sein, wer als Mann gebohren wurde hat im Frauensport nichts zu suchen.
    Der andere fall ist da schon etwas anderes. Es ist normal das im leistungssport die extreme gewinnen. Wer nicht extrem groß ist wird kein basketballer, wer nicht extreme kraft und leidensfähigkeit hat wird kein boxer usw. Alles was also natürlich ist aber ein extrem ist das was sportliche Leistung ausmacht.

    • Der Unterschied ist halt, dass es hier eine Separierung gibt um die Vorteile einer physischen Gegebenheit möglichst fair abzugrenzen, also Männer gegen Männer und Frauen gegen Frauen antreten zu lassen. Intersexuelle führen diese Trennung dann aber ad absurdum, da sie über Vorteile der Männer verfügen können die „normale“ Frauen nie erreichen würden.

  5. Die Problematik ist nur der vermeintlich schon vorhandene Testosteronspiegel bei der Person hier.

    ABER: Für Transmenschen und Nichttransmenschen, die entweder Testosteron oder Östrogen einnehmen oder dies getan haben gibt es beim IOC und auch in den meisten Ländern/Ligen der Welt keine Zulassung im Profi- und Amateursport.

    Zufuhr von Testosteron oder von Östrogen, gilt BEIDES als DOPING!

    (Quelle gefällig? Einfach „Testosteron Doping“ und „Östrogen Doping“ in die Suchmaschine eingeben, da gibt es dutzende seriöse Artikel)

    Jedoch gibt es, vermehrt in den USA Interessengruppen, die eine „Ausnahmeregelung“ für Transmenschen möchten. Hierfür wird dieser Sonderfall in meinen Augen mißbraucht.

    (und das ist ein Sonderfall, denn sogenannte „Zwitter“ sind extrem selten und eben deswegen keine Transmenschen – Zwitter werden so geboren, Transmenschen nicht, deswegen möchten sie ja eine Transformation, da kommt das Wort ja überhaupt her).

  6. Ein niedriger Testosterongrenzwert bringt nichts, wenn die betroffene Person vorher Bodybuilder war. Umgekehrt wird aus einer zierlichen Frau nicht plötzlich ein Hulk nur weil sie jetzt Testosteron nimmt. Entscheidend sollte die tatsächliche Muskelmasse sein und nicht der (momentane) Hormonhaushalt.

  7. Wir müssen halt , wie im Englischen, mehr zwischen Sex (biologisch) und Gender (Soziologisch) unterscheiden und für Sport sollte halt einfach nur das Sex zählen egal wie man sich Gendermäßig definiert.

  8. Es gab doch vor ein paar Monaten den Fall, wo ein US Rapper sich zum Spaß als Frau definiert hat und auf Anhieb den Weltrekord der Frauen im Gewichtheben schlagen konnte – Als Demonstration wie ungerecht die Zulassung von Transgendern im Leistungssport ist.

    Ich habe volles Verständnis dafür, dass man Transgender Personen oder sonstige Geschlechter vor Diskriminierung schützen will und gesellschaftlich besser integrieren. Aber beim Leistungssport hört es eben mit dem politischen auf und man muss einfach den biologischen Unterschied zwischen als Mann und Frau geboren akzeptieren. Das ist nicht diskrimieriend, sondern halt einfach die Natur der Sache.
    Ich kann ja auch nicht beim deutschen Sportabzeichen Beschwerde einreichen, dass Männer deutlich bessere Zeiten erreichen müssen Für die Abzeichen als Frauen.

    • Kann es sein das du Zuby meinst? Der hat auch mal in einem Video mehrere Rekode von Frauen im Gewichten heben gebrochen, jedoch nur um irgendwelche Cis-aktivisten zu verspotten die meinen es gibt keine biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen.

      • Ja genau der ist das, aber wieso sagst du denn nur?
        Was sind denn Cis-Aktivisten? Cis-Gender sind ganz normale Menschen für die man eine abwertende Bezeichnung einführen wollte.
        Sonst ist ja alles genau richtig, er hat bewiesen dass Männer und Frauen unterschiedlich sind, einfach weil es zurzeit viele Leute gibt die das nicht akzeptieren wollen. Hauptsächlich natürlich Linke und ein großer Teil der Feministen.

  9. Es wird früher oder später darauf hinauslaufen das es keine separierung mehr im Sport geben wird. Kann ja gar nicht sein das eine Frau nicht bei den Männern, oder umgekehrt, spielen darf.

    • Sobald man/frau einen Vorteil davon hat, ist die Separierung auch bei den ärgsten Feministinnen seltsamerweise hochwillkommen! Da gehts dann plötzlich nicht um „dürfen“, sondern um „müssen“. Auf ein Unisex-Football ala Starship Troopers werden wir wohl also noch sehr lange warten dürfen.

  10. Die einfachste Lösung wäre, wenn wir im Sport endlich die Gleichstellung einführen, die die Feministinnen für alle anderen Lebensbereiche fordern, wo es für sie vorteilhaft ist: Weg mit Frauenfußball, Frauenleichtathletik, Frauenwettkämpfen allgemein. Ihr wollt gleich sein? Dann messt Euch mit Männern!

    Gut, jeder „normale“ Mensch weiß, wie das ausgehen würde, und das nicht erst, seit Karsten Braasch Venus Williams vor einigen Jahren mit 6:2 6:0 vom Platz geschossen hat. Normale Menschen respektieren die Unterschiede zwischen Männern und Frauen, speziell männlichen und weiblichen Körpern. Und zu 99,9% führt das im sportlichen Bereich auch zu keinerlei Problemen. Das sich jetzt die restlichen 0,1%, die eben irgendwo dazwischen liegen, lieber der schwächeren als der stärkeren Konkurrenz anschließen, ist ja irgendwo nachvollziehbar.

    Wie verfahren wir nun mit Transpersonen? Sind geborene Männer, die zur Frau umoperiert wurden, nun sportlich Männer oder Frauen? Offenbar gibt es für Frauenwettkämpfe schonmal einen Testosteron-Grenzwert; der dürfte also sicherlich als Kriterium geeignet sein. Ich bin nun kein Experte, aber ich gehe davon aus, dass die männliche Muskelmasse in dem Maß schwindet, in dem der Testosteronspiegel sinkt. Wahrscheinlich bleibt aber immer etwas vom männlichen Körperbau zurück, z. B. die Größe. Wenn der Typ vorher 2,10 Meter groß war, ist er als Frau immer noch 2,10 Meter groß, sollte sie jetzt bei den Frauen Basketball spielen dürfen?

    Was ich damit sagen will: Transmenschen behalten stets Merkmale ihres ursprünglichen Geschlechts, und im Falle, dass dies männlich war, ist es im sportlichen Sinne immer ein Vorteil. Und deshalb meine ich, dass sie von Frauenwettkämpfen ausgeschlossen sein sollten.

    • Da hast du absolut recht, was auch Steve ansprach: Die Anatomie wird von deinem Testosteronspiegel beeinflusst. Wenn du als Mann aufwächst, egal was du danach mit dir machst, hast du einen entscheidenden Vorteil in Sachen Knochendichte und Muskelmasse (Muskelgedächtnis, Muscle memory ist hier auch nicht zu ignorieren).

  11. Schwierig, da wird es keine allgemeingültigen Lösungen geben.
    Es ist nunmal so, dass es seltene Mischformen ect gibt, oder eben direkt Transsexuelle.
    Das wird man nie alles unter einen Hut bekommen, wenn man dann aufgrund sportlicher Vergleicbarkeit festlegen soll ob Mann oder Frau.

    Keine Ahnung ob z.B. Frau Semenya als Frau geboren wurde und eben nur den abweichenden Testosteronspiegel hat, oder ob sie ursprünglich ein Mann war oder was auch immer.

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