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Die AfD Bremen will am Montag ihr Beschwerdeportal freischalten. Auf der Online-Plattform sollen Eltern und Schüler Lehrer melden können, die aus Sicht der AfD gegen die Partei hetzen. So ein AfD-Portal gibt es schon in mehreren Bundesländern […] Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft dazu auf, es nicht zu nutzen. Es öffne nämlich Tür und Tor für Denunziation und Unfrieden an Bremer Schulen. (Via)

Man muss im Unterricht über die AfD diskutieren dürfen, ohne dass man dafür an den Pranger gestellt wird. Nichts Anderes ist dieses Portal. Ich finde es einen Skandal, dass die Partei mit sowas überhaupt durchkommt. Wenn mich meine Schüler nach meiner Meinung zur AfD fragen, werde ich nicht davor zurückschrecken, diese auch kundzutun. Fast lasse ich mich von sowas einschüchtern. Wo leben wir denn bitte?


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24 KOMMENTARE

  1. @kinki1681
    Wie verteidigst Du diesen Schwachsinn der AfD? Interessiert mich ehrlich, da ich Dich schon als intelligenten Menschen einschätzen würde (kA woher der krasse rechte Einschlag kommt, aber gut).

    Bitte erzähl mir, was daran gut ist und wieso man das braucht? Danke. 🙂

  2. Dünnes Eis seine anlehnende Haltung gegen irgendeine Partei während des schulischen Dienstes rauszuhauen. Mit „ist halt meine freie Meinung“, kann sogut wie alles gerechtfertigt werden…
    …und das geht leider nicht!

    Würde es auch nicht gut heißen, wenn jemand seinen sehr beeinflussbaren Schülern eine überschwinglich positive Meinung gegenüber irgendeiner Partei äußert. Wäre in dem Fall dann auch nur seine „freie Meinung“, aber eben doch mit Lenkung. Das geht absolut nicht klar!
    In welche Richtung auch immer!

  3. Schwachsinn.
    Für mich hat die Afd immer noch dieses Image, dass sie die Größten Heulsusen unter der Sonne sind.
    Solche Aktionen ändern daran auch nichts.

  4. Als Lehrer sollte man den Schülern die Möglichkeit geben, sich selber zu positionieren und nicht seine eigene Meinung aufzwingen. Soweit ich weiß sind Lehrer außerdem zu parteipolitischen Neutralität verpflichtet.

    • Man kann neutral sein und trotzdem seine Meinung sagen, wenn man danach gefragt wird. Aber alles, was Kontra-AfD ist, ist ja gleich Hetze für die Wutbürger.

      • Leider nicht, Steve. Neutralität sieht eben anders aus, auch wenn es mir persönlich so überhaupt nicht schmeckt 🙁

        • Ich bin als Politik-Lehrer so neutral, wie ich nur sein kann. Aber wir leben in einer Demokratie. Wenn man mich nach meiner Meinung fragt, werde ich diese immer kundtun. Das Recht habe ich nun mal in einer Demokratie. Ob das den Wutbürgern nun passt oder nicht…

          • Ich weiß nicht wie das als Beamter bei euch ist, aber hier in Hessen darf ich als Beamter (bin kein Lehrer, aber egal) im Rahmen meinen dienstlichen Tätigkeit keine politische Einstellung vertreten.

            Wenn mich im Dienst einer fragt was ich von der AFD halte, dann muss ich neutral sein, ob ich will oder nicht. Demokratie hin oder her, als Beamter oder generell angestellter im öffentlichen Dienst sieht das eben anders aus.

            Als Beamte sind wir unserem Dienstherren zur Treue verpflichtet und zur absolut neutralen Ausübung unserer Tätigkeit.

            Meine Lehrer früher haben nie! ihre politische Meinung kund getan, auch nicht bei fragen danach.

            Lehrer haben eine besondere Vorbildfunktion für die Kinder zu erfüllen und haben daher ihre politischen Einstellungen für sich zu behalten, so sehe ich persönlich das.

            Du kannst deine Meinung ja allen Freunden und Bekannten in deiner Freizeit sagen, aber im Unterricht hat das „meiner Meinung“ nach nix verloren.

        • Das darf er sehr wohl.

          „Lehrer sollen Schüler also informieren, ohne sie zu indoktrinieren. Aber natürlich gehört es zu einer Diskussion, auch die eigene Meinung vertreten zu dürfen. Das ist auch bei Lehrkräften in Ordnung, auch für sie gilt während der Ausübung ihres Berufes die Meinungsfreiheit. Dennoch sollten sie ihre Worte mit Bedacht wählen, wie das bayerische Kultusministerium auf Anfrage erklärt:

          „Schülerinnen und Schüler dürfen nicht einseitig beeinflusst werden. Persönliche Meinungsäußerungen sind daher im Unterricht deutlich als solche zu kennzeichnen. Lehrkräfte sind im Unterricht der parteipolitischen Neutralität verpflichtet.“

          In meiner Schulzeit damals, haben sich vornehmlich die weiblichen Lehrkräfte nicht daran gehalten und klar Stimmung gemacht. Als Schüler hatte ich allerdings keinen Plan, wie man sich dagegen wehren konnte.

        • Das stimmt nicht. Jeder Lehrer darf seine politische Meinung haben und sie auch vertreten – er darf sie nur den Schülern nicht aufzwingen oder diese für andere Meinungen schlecht bewerten.

        • Neutralität bedeutet nicht das man keine Meinung haben darf.
          Wenn ich Neutral einer Sache gegenüberstehe und es Sachlich und Nüchtern beleuchte und aufrund dessen einen Schluss ziehe und den projiziere ist das doch Vollkommen ok.

    • Das mit der Neutralität höre ich zum ersten Mal. Wir hatten damals auch 2 Lehrer die sogar Parteimitglied waren und ihre Meinung bei allen sich bietenden Gelegenheiten kund getan haben.

      • Als Beamter bist du in der Regel generell verpflichtet dein Amt absolut neutral auszuüben. Man ist zu parteipolitischer, aber auch religiöser Neutralität verpflichtet.

        Als Beamter gibt man eben auch gewisse Dinge auf, dafür ist man aber auch unkündbar und genießt weitere Annehmlichkeiten.

        Ich darf vielleicht meine Meinung knapp äußern, aber wie weit geht das ? Ab wann bin ich nicht mehr neutral ? Das ist leider nirgends definiert und kommt dann vermutlich auf den Einzelfall an.

        Ich als Beamter habe mir jedenfalls angewöhnt während meiner Dienstzeit keine politischen oder religiösen Äußerungen zu tätigen.

        • Das scheint vor allem für Beamte zu gelten, die keine besonders wichtige Funktion innerhalb des Staats erfüllen. Je höher man rauf kommt, desto wichtiger ist das Parteibuch. Und das ist ein Fakt. Ein Minister hat doch kein Interesse daran den gesamten Apparat seines Ministeriums an den Schlüsselstellen mit Bedenkenträgern der Opposition zu besetzen. Ein kleiner Radhausangestellter hingegen darf nicht Mitglied bei Attac sein. Verlogener Scheißhaufen von einem Staat.

          Von einem Lehrer erwarte ich auch Rückgrat. Wenn Schüler ihn etwas fragen, soll der Pädagoge und der Mensch antworten und zwar nach bestem Wissen und Gewissen. Man kann also erwarten das nach der Äußerung der eignen Meinung gute Gründe und eine sachliche Diskussion mit den Schülern folgen. Damit ist der Neutralität mehr als genüge getan, völlig egal wohin der Lehrer selbst tendiert.

    • Ich erinnere mich daran, dass in meinem Gesellschaftslehre-Buch für die Klassen 8-10 Wahlplakate oder Sprüche der NPD standen, in einem Zusammenhang a la „so sieht Rechtsextremismus heute aus“. Soll ich dann, wenn Schüler mich daran ansprechen sagen „ne, ist alles Quatsch, ob ihr die Linkspartei, die FDP oder die NPD wählt ist alles schicko, hauptsache ihr habt Spaß dabei“?
      Lehrer werden immer eine Meinung haben. Natürlich darf man diese den Schülern nicht aufzwingen, aber das muss man auch gar nicht.

      So oder so ist das aber auch alles völlig irrelevant, weil die AfD unter „Hetze gegen die Partei“ sowieso etwas gänzlich anderes versteht.

      • Man darf natürlich Aussagen thematisieren, die demokratische Grundwerte in Frage stellen, dabei muss man aber immer beide Seiten beleuchten und auch Gegenargumente darstellen. Was man nicht darf, sind Aussagen die Parteien direkt benachteiligen oder bevorzugen z.B. „Ich würde die Grünen wählen“ oder „Ich würde nicht die AFD wählen“

        https://de.wikipedia.org/wiki/Beutelsbacher_Konsens

        Dein Beispiel dient ja nur eine Feststellung „NPD ist rechtsextrem“, bietet jetzt wenig Grundlage ohne weitere Informationen….

  5. Letztendlich sammelt diese Seite den Beef nur und gibt ihn dann als Paket an der Stelle ab, wo man sich sonst einzeln über Lehrer beschweren musste. Letztlich verzögert sie also nur den Beschwerdeweg.
    AfD ist halt Dummheit pur.

    • Ja und nein. Eine einzelne Dienstaufsichtsbeschwerde landet in der Regel in der Ablage P. Wenn die AfD Dutzende oder Hunderte Beschwerden über denselben Lehrer zusammentragen kann, steckt da schon mehr Saft dahinter.

      Und selbst wenn es keine personellen Konsequenzen hat, ist es immerhin politische Munition.

      • Haha hunderte Beschwerden über eine einzige Lehrkraft zu einem einzigen Thema? Als wäre die AfD tatsächlich so im Fokus 😀

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