Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte 2014 versprochen, dass wir bis 2018 in Deutschland flächendeckend mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung haben werden. Jetzt verlangte die FDP den Faktencheck bzw. fragte nach dem Status quo — und der bestätigt nun, dass die Regierung mit seinem Vorhaben kläglich und krachend gescheitert ist. (Via)
Ich würde hier gerne mal eine genauere Statistik lesen, wie viele Menschen in Deutschland wirklich auf eine Geschwindikeit von 50 Megabit pro Sekunde kommen. Der Artikelschreiber hat diese Statistik nämlich ziemlich verkackt: In dem Artikel heißt es, dass 88% aller Deutschen mit der Geschwindigkeit versorgt werden könnten, was anhand unserer Einwohnerzahl zehn Millionen Menschen wären. Das macht keinen Sinn, denn 88% von 82 Millionen Einwohner sind definitiv keine zehn Millionen.
Hat jemand da eine richtige Statistik?
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Seit Jahren am Glasfasernetz dran komme locker auf 80 Mbit/s wo die ranzigen Schnittstellen fertig sind
Ich bin gerade nach Singapur gezogen. Hier hat jeder Haushalt MINIMUM 1 gbps. So lächerlich dass in Deutschland 50 mb nicht Standard ist. Und selbst wo es möglich ist kommt es nicht durch. Vorher habe ich im Münchner Zentrum gelebt und hatte zwar offiziell eine 200mbit Leitung, die ich auch bezahlt have. Leider kamen zu hochzeiten nur 50 MBit an, da die Leitung mit umliegenden Haushalten geteilt wurden musste. Wahnsinn….
Ich wohne auf dem Land (10k Einwohner), dazu noch relativ abgelegen. I habe ein 25k-Anschluss bei o2 und bekommen 45k 🙄😂
Bei uns liegt regelmäßig Werbung für Glasfaser im Briefkasten, aber als wir das Angebot mal wahrnehmen wollten, haben wir erfahren, dass Glasfaser bei uns im Wohngebiet gar nicht verfügbar ist. Kann man sich nicht ausdenken.
Laut Handelsblatt (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/schnelles-internet-der-breitbandausbau-wird-noch-viel-teurer-als-geplant/23632904.html?ticket=ST-3878267-StrYKct2LGe7vaiqRcfO-ap5) sind in der letzten Legislaturperiode 3,5 Milliarden in den Breitbandausbau gesteckt worden, weitere 600 Millionen wären nötig.
Ich kenne da einen Haushaltsposten, der seit 2015 über 40 Milliarden gekostet hat, und dieser Haushaltsposten ist nichtmal eine Investition, sondern nur Geldverbrennung. Man kann eben nicht alles haben, gute Menschen zu sein ist wichtiger als schnelles Internet.
Und nicht anfangen zu schreien: In das marode Eurosystem haben wir schon locker 1.500 Milliarden gepumpt. Die Europa-Union ist eben noch wichtiger.
Klar doch, die Flüchtlinge sind schuld am langsamen Breitbandausbau…
Es gibt deutlich ärmere Länder in Europa, die auch ohne Flüchtlinge nicht über unsere Mittel verfügen und trotzdem schnelleres Internet haben. Selbst in den tiefsten Karpaten in Rumänien hast du teilweise besseres Internet/besseren Handyempfang, als in Dörfern im Osten oder in Bayern.
Es wird einfach überall am falschen Ende gespart, damit diese irrsinnige Schwarze Null eingehalten werden kann. Klar ist es schön, jetzt keine neuen Schulden zu machen, aber die Quittung bekommen wir dann in ein paar Jahren (teilweise ja jetzt schon), wenn wir überall marode Straßen, veraltete Leitungen, fehlende Bildungsmöglichkeiten, fehlende Gesundheitsversorgung usw. haben.
Und das beste ist, so sehr du auch versuchst selbst von Breitbandausbau zum Flüchtlingbashen zu gelangen, die AFD wird nie etwas zu sagen haben und du wirst dein Leben lang mit diesem Zustand leben müssen.
Gefühlt bei JEDEM Thema kommst Du irgendwie zu den pösen Flüchtlingen. So langsam fängt es echt an zu nerven…
Leute, warum so faktenfrei? Wir sind uns doch sicher einig, dass man jeden Euro nur einmal ausgeben kann. Und scheinbar gibt es Projekte – zwei davon habe ich genannt -, die um den Faktor 10-1000 wichtiger bzw. teurer zu sein scheinen als schnelles Internet.
Gewisse Staatsausgaben lassen sich nicht vermeiden (z. B. Sozialausgaben als bei weitem größter Posten), jedenfalls nicht von heute auf morgen. Andere Ausgaben, sei es ein Flughafen, ein unterirdischer Bahnhof, eine Oper oder eben die bewusste Entscheidung zur Aufnahme von Flüchtlingen oder zur Adaption des Euro, ließen sich schlicht dadurch vermeiden, dass man sich bewusst anders entscheidet.
Jede Entscheidung hat Konsequenzen, und dass DIESE Regierung von technischen Analphabeten angesichts großer anderer Ausgaben dieses komische Indernett ganz nach hinten schiebt, sollte eigentlich niemanden verwundern.
Aber ich stelle gerne mal die Gegenfrage: An welcher Ecke würdet ihr sparen, um ein paar Milliarden für den Breitbandausbau locker zu machen? Und sagt jetzt nicht „BER“, die Kohle ist schon längst verdampft. Übrigens im Gegensatz zu meinen Beispielen: Sowohl die Merkelanten als auch das Euro-Abenteuer kosten uns Jahr für Jahr weitere Milliarden.
Wie wäre es damit gar nicht zu sparen sondern zusätzliches Geld einzunehmen. Da fällt mir spontan ein:
1. EU weite einheitliche Besteuerung von Unternehmen und zwar dort wo Umsatz generiert wird, die nötige Transparenz um dies umzusetzen verhindert gerade Deutschland in Form von Olaf Scholz im EU Parlament.
2. Eine Erbschaftssteuer einführen die den Namen auch verdient, aktuelle Freibeträge dürfen gerne bleiben wie sie sind.
3. Wir haben zuletzt 1996 eine Vermögenssteuer erhoben, damals ca 9 Milliarden DM. Die Hochvermögen sind seit dem enorm gestiegen, warum erheben wir nicht wieder eine Vermögenssteur. Scheint recht lukrativ.
Tatsächlich sind Frieden in Europa und Menschlichkeit wichtiger als schnelles Internet, gut erkannt. Nichtsdestotrotz haben diese Sachen rein gar nichts miteinander zu tun, der Staatshaushalt ist etwas komplizierter als dein monatliches Einkommen. Und dieser ewige populistische Schwachsinn, von der EU, die Deutschland ach so viel Geld kostet. Niemand profitiert wirtschaftlich mehr davon, als Deutschland aber dafür fehlt wohl das Grundwissen um wirtschaftliche Strukturen zu verstehen. Und wenn du bei etwas sparen möchtest, was wirklich Geld verbrennt, dann fang bei den Helikoptern der Bundeswehr an.
Bin mit meiner 16er Leitung immer noch sehr zufrieden.
Ich könnte auf eine 200er Leitung Upgrade, ich wüsste nur nicht wozu. Außer dem Ladebalken beim Fertig werden zu schauen zu können.
Ich kann mein PC über Nacht und während der Arbeit anlassen und habe was ich brauche.
Ich hab auch Geduld.
In vielen Berufen kann ich mir so etwas als Nützlich vorstellen.
Natürlich auch Privat, für Filme. Aber mir reichen auch 720p.
Ich denke nicht das wir den Anschluss verpassen weil wie nicht das Krasseste Internet auf der Welt haben, sondern weil wir scheinbar kaum Menschen in Deutschland haben die etwas im Internet Starten wohlen was so etwas bräuchte.
Natürlich startet niemand etwas übers Internet, wenn die Verbindung nicht schnell genug ist. Geduld ist gut und schön, aber in manchen Jobs bist du darauf angewiesen, schnelles Internet zu haben, sonst bleibt zu viel Arbeit liegen und du darfst Überstunden schieben.
Hab einen Cousin, der könnte in seinem Job eigentlich an 2 von 5 Tagen pro Woche Homeoffice machen (Zeitersparnis durch wegfallende Anfahrt zur Arbeit wäre hier je nach Verkehrslage 1 bis 2 Stunden), aber durch seine schlechte Verbindung ist es kaum machbar, sich von zu Hause in den Arbeitsrechner einzuloggen und vernünftig zu arbeiten.
Wir haben nicht nur nicht das schnellste Internet der Welt, sondern mit eines der langsamsten in ganz Europa. Deutschland entwickelt sich immer mehr zum Dienstleistungsland, da ist schnelle Kommunikation unabdingbar.
Ja lieber den PC sinnlos laufen lassen für nen download den man auch in ner Stunde haben könnte. Macht definitiv Sinn…
O_o
Ich bin mir nicht ganz sicher wie ich diesen Beitrag einordnen soll…
Warum beschweren sich so viele über den (nicht vorhandenen) Ausbau, wenn doch eh niemand was „starten“ will?
Es ist ja schön, dass du mit deinem Anschluss zufrieden bist, das geht bestimmt auch einigen Menschen (speziell älteren Semestern) genauso. Aber dass Deutschland abgehängt wird, ist keine Meinungsfrage sondern eine belegbare Tatsache. Dazu gibt es diverse Artikel, hier einer davon https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/digitalisierung-darum-liegt-deutschland-im-eu-vergleich-hinten-15480625.html
Leider wird das von den Entscheidungsträgern überhaupt nicht als Problem wahrgenommen. Und Menschen, die etwas starten wollen, gibt es hier mit Sicherheit mehr, als man denkt; es wird nur nichts daraus. Wenn man im eigenen Zuhause schon Probleme bekommt, wenn zwei Netflix Streams gleichzeitig laufen (was bei einem Zwei Personen Haushalt einfach vorkommt), dann lässt man seine Ambitionen eines Internet-basierten Startups einfach entweder bleiben oder man wandert dafür aus. Schließlich ist die Infrastruktur hierzulande nicht nur schlecht, es gibt auch keine Aussicht auf Besserung, weil die deutsche Telekom die entsprechenden Leute in der Tasche hat. Und Förderungen für Neugründungen lassen hier ebenfalls zu wünschen übrig, was dem Ganzen nicht gerade zuträglich ist.
Ich wohne in Braunschweig, kein Randgebiet sondern Innenstadt- und Campusnah, an einer Hauptverkehrsstraße (B1). Bei mir sind offiziell max. 50k verfügbar. War jahrelang bei der Telekom und jetzt zu 1&1 gewechselt. Weder Telekom, noch 1&1 haben je die vollen 50k geliefert. Pendelt immer so zwischen 40-45k, also trotzdem noch 10-20% einbuße. Von 100k oder Glasfaser ganz zu schweigen. Nicht verfügbar. Selbst die Uni ist nicht mit Gigabit versorgt, sondern über Vectoring mit ~200k.
Was mich hier eher stört ist das mindestens 50Mbit/s ,ein bis 50 kommt mir aus eigener Erfahrung eher wahrscheinlich vor was soviel heisst wie wird als „50“ vermarktet und bekommt mit viel glück 2/3 davon
Ich wohne in Dortmund, einer Stadt mit knapp 600.000 Einwohner und komme auf sagenhafte 9 MBit/s. Ein Ausbau innerhalb der nächsten zwei Jahre ist nicht zu erwarten. Finde ich schon unglaublich rückständig.
Es ist schwer in Worte zu fassen, wie wütend mich die Sache macht. Sowohl die Tatsache, dass 50 MBit/s die Zielsetzung war, als auch dass noch nichtmal das erreicht werden konnte, zeigt, wie unwichtig das Vorhaben für unsere Regierung ist und wie realitätsfremd die Prioritäten gesetzt werden.
Ich lebe auf dem Land und werde im nächsten Frühjahr endlich in den Genuss kommen, aus meinem Zimmer ausziehen zu können und in eine eigene Wohnung umziehen zu können. Wenn ich in meiner Umgebung (wo ich bleiben möchte) nach Wohnungen meines Budgets suche, finde ich immer wieder mehrere, in deren Gebiet nur 16 MBit/s und weniger angeboten werden können. Wer soll denn da hinziehen wollen? 50 MBit/s ist meine absolute Mindestanforderung an eine Internetverbindung, egal wie schön und günstig die Wohnung ist. Da braucht sich dann auch niemand wundern, wenn die ländlichen Gegenden langsam aussterben. Ich kann nur hoffen, dass ich eine Wohnung finde, die eine angemessene Anforderung im Jahre 2019 erfüllt; darauf verlassen kann man sich hierzulande ja nicht.
Wir haben hier Gebiete in denen nicht einmal Gas in den Staßen anliegt.
Die Regierung verkackt nicht nur beim Internet.
Ihr könnt mir sagen was ihr wollt, aber 50 Mbit/s ist immer noch ’ne unterirdische Geschwindigkeit und nichts, was auch nur annähernd erstrebenswert für eine Regierung sein sollte.
Hi Steve, wenn man die quellen deines links zurückverfolgt, beziehen sie sich auf einen Artikel des Handelsblatts (https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/schnelles-internet-breitband-ausbau-kommt-nur-schleppend-voran/24461454.html?ticket=ST-3095638-fbIlVuW1SlZNCrxddQLn-ap2) die als primärquelle eine Anfrage der FDP zitieren. Ich konnte diese anfrage leider nicht finden, bin aber über eine etwas Ältere gestolpert: http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/057/1905762.pdf
Erste Seite unter Punkt 1. -> „Mit Stand von Mitte 2018 haben 82,9 Prozent der Haushalte in Deutschland Zugang zu einem solchen Anschluss.“
Laut https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/Tabellen/1-1-privathaushalte-haushaltsmitglieder.html hatte DE in 2017 41,304 Millionen Haushalte mit 82,638 Haushaltsmitgliedern, also ca. 2 Leute pro Haushalt.
Hieße, Mitte 2018, hatten ungefähr 68 Millionen Menschen Zugang zu 50Mbit/s.
nie und nimmer, was ist mit den ganzen ländlichen gebieten? Ich kenne einige wo man nur max 6mbit bekommt… und viele mit 16 bis 25
@Gramatak Möglich, das eine ist, dass wenn 68 von 82 Mio Zugang haben, bedeutet das im Umkehrschluss, 14 Mio keinen Zugang zu 50 Mbit hat (und es gibt keine aussage wie viel Mbit die fehlenden Prozente haben da kann von gar kein Internet bis crappy DSL lite alles dabei sein)
das andere ist, ich habs mir leicht gemacht und mit 2 Leuten pro Haushalt gerechnet. Es kann aber durchaus sein, dass im ländlichen die Dichte an Personen / Haushalt höher ist und es dadurch mehr Leute gibt ohne 50 Mbit (oder sogar umgekehrt??). Ohne genauere Daten lässt sich da auf die schnelle nicht viel mehr sagen 🙁
Nein die 12% die noch keine 50Mbit haben sind ungefähr 10 Millionen. Da ist einfach ein Dreher in den Zahlen.
Werden da Haushalte und Einwohner verwechselt?
Das könnte allerdings sein.
Er spricht ja erst von 88% aller Haushalte. Dann würde es mit 10 Millionen etwa passen.
Allerdings, da ich lange Jahre bei nem Glasfaser ISP gearbeitet habe, gehe ich, bei einer Geschwindigkeit von 50 Mbit/s, eher von einer Erschließung von etwa 70-80% aus.
Das schließt aber alle Technologien mit ein. Also Glasfaser, Kupfer Vectoring und Koaxialkabel Internet.
Bei mir im Vorort steht genau ein Verteiler, der 5km versorgen soll.
Ich bin 500m entfernt und bekomme schon nur noch 40mbit (von 100mbit vdsl).
In der Innenstadt sind die Verteiler so hoffnungslos überlastet, dass man am Abend mit 3mbit glücklich sein kann.
Theoretisch haben aber alle 65.000 Einwohner 100mbit…
Die Statistiken sind also alle recht hinfällig und schöngeredet bis zum Abwinken.