Falls Ihr die Entwicklungen in diesem Fall noch nicht mitbekommen habt, hier mal der aktuelle Stand:
– Der 45-jährige Neonazi Stephan E. hat den Mord gestanden.
– Demnach hat er Anfang Juni den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (CDU) durch einen Kopfschuss getötet.
– Die Generalbundesanwaltschaft bewertet die Tat als rechtsextremistischen Mord.
Im Bayrischen Landtag gab es dazu heute eine Schweigeminute. Während sich alle anderen Abgeordneten und Besucher zum Gedenken erhoben, blieb der AfD-Abgeordnete Ralph Müller dabei demonstrativ sitzen. Erst als eines verstorbenen ehemaligen Mitglieds des Landtags gedacht wurde, erhob sich Müller.
Der AfD-Abgeordnete Ralph Müller blieb die gesamte Rede und den Schweigemoment hindurch sitzen […] Abgeordnete der anderen Fraktionen reagierten geschockt, wie beispielsweise Katharina Schulze, die grüne Spitzenkandidatin zur vergangenen Landtagswahl. (Via)
Zu Beginn der Plenarsitzungen haben wir an Walter #Luebcke erinnert, der von einem Rechtsextremisten ermordet wurde. Und wer hat sich nicht fürs Gedenken erhoben? Ralph Müller von der #AfD. Fassungslos über so ein Verhalten. Kein Fußbreit den Faschisten! #ltby #noafd
— Katharina Schulze (@KathaSchulze) 26. Juni 2019
Müller selbst begründete die Sache damit, dass er noch schnell einen Text zuende lesen wollte…
„Ich kann in dem Verhalten keine Schuld sehen.“ Tatsächlich blieb Müller allerdings 2 Minuten und 37 Sekunden sitzen. Landtagspräsidentin Aigner ermahnte ihn anschließend dringend, sich für sein Fehlverhalten öffentlich zu entschuldigen. (Via)
So ein kleiner Nazi-Mord ist ja auch nicht der Rede wert, dafür muss man schließlich nicht extra eine Schweigeminute einführen. Aber wehe, ein Flüchtling klaut bei Aldi mal nen Schokoriegel. Dann kriegen die Wutbürger direkt Schnappatmung…
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Der Blog zeigt in meinen Augen deutlich wie die gesellschaftliche Mitte im Moment aufgestellt ist. Beim Fall Magnitz wurde direkt am nächsten Tag ein Blogeintrag verfasst, in dem mit dem Hufeisen umeinandergeworfen wurde.
Bei dem Mord an Lübcke benötigt es einen Fehltritt der AfD um für Empörung zu sorgen. Vielleicht dient der Beitrag mal zur Selbstreflektion, wieso man einem Angriff auf einen Politiker mehr Beachtung geschenkt hat, als bei diesem Mord.
Die einzigen die im Moment laut sind, sind antifaschistische Gruppierungen, die eben nicht wegschauen und schweigen. Aber gleich will mir wieder einer erklären, dass die Antifanten es nur für ihre Zwecke nutzen blablabla.
Als Mitglied der Antifa muss ich an dieser Stelle Steve auch mal in Schutz nehmen. Walter Lübcke ist am 2. Juni ermordert werden. Die Massenmedien thematisieren diesen Mord jetzt gut 7 bis 10 Tage intensiv. Warum sollte Steve da eine Ausnahme sein, wenn die Massenmedien das Thema wochenlang klein halten. Davon mal abgesehen war Steve auf dem Hurricane Festival und konnte seinen Blog nicht pflegen!
Der Bundestag ist ein Ort der Debatte, aber nicht der politischen Instrumentalisierung von Opfern. Sie sollten sich schämen.
1. Bayrischer Landtag, nicht Bundestag…
2. Du und Deine AfD würden das ganz schnell anders sehen, wenn der nächste Mörder ein Flüchtling wäre und einen Deutschen hingerichtet hätte. Dann wären Schweigeminuten ganz plötzlich total passend.
3. Ich habe Dich immer dafür geschätzt, dass Du trotz Deiner Nähe zur AfD überwiegend sachlich geblieben bist. In letzter Zeit fällt mir immer wieder auf, dass Dir diese Sachlichkeit abhanden gekommen ist und Du eigentlich nur noch um jeden Preis jeden noch so krassen Fehltritt der Partei hier verteidigst.
Danke dem ist nichts hinzuzufügen.
Da mein Kommentar, in dem ich Kinki ganz banal als Faschisten bezeichnet hatte, nicht freigeschaltet wurde, an dieser Stelle eine kurze Aufstellung, warum ich so drastisch argumentiere:
1.) An seinem Kommentar sieht man, dass er eine vorgefertigte Meinung zu Themen hat. Was nicht sein darf, kann nicht sein. Wenn ein Thema unangenehm für die AfD wird, wird einfach davon abgelenkt, beispielsweise mit einem Hinweis auf Formalitäten.
2.) Forderungen, die die Partei stellt, werden nicht in Frage gestellt. Dass die AfD ein Problem mit dem derzeitigen Wissensstand zum Klimawandel hat, verleitet Kinki hier regelmäßig, „sachlich“ (und in aller Regel unter Verzicht auf seriöse Quellen) zu antworten, der Anteil des Menschen am Klimawandel (und damit im Endeffekt der menschengemachte Klimawandel) sei nicht nachgewiesen. Ich bin mir sicher, würde die AfD Homöopathie für alle fordern, würde Kinki das morgen auch tun.
3.) Eine Schweigeminute für ein Opfer eines Nazianschlags verleitet ihn nicht mal dazu, ein bisschen Empathie zu heucheln – und dass, obwohl in dem verlinkten Artikel (und in Zusammenhang mit der Schweigeminute) die AfD nicht mit dem Anschlag in direkte Verbindung gebracht wurde.
Wenn du das immer noch zu drastisch findest, Steve, versteh ich natürlich, wenn du es auch nicht freischaltest. Aber ich finde, an seiner Art zu argumentieren sieht man, dass er nicht (mehr) einfach nur ein sehr konservativer Mensch ist, sondern eben – ganz banal – ein Faschist.
/sign!
Ergänzung: Im Bundestag hat Schäuble auch eine Rede gehalten dazu und da hat die AfD demonstrativ nicht applaudiert.
AfD´ler und der Mörder sind Brüder im Geiste. Vielleicht unterscheidet man sich in der Wahl der Mittel, aber sonst gibt es da keine relevante Unterschiede.
Ähm kinki1681 wie war das im Sommer 2018 wor die AFD im Bundestag eine Schweigeminute für Susanna einlegen wollte? DAS war das Paradebeispiel für eine politische Instrumentalisierung von Opfern!
Aber naja was erwartet man von einem AfD-Anhänger. Doppelmoral ist ja nur im linken Lager was schlimmes.
„Der Bundestag ist ein Ort der Debatte, aber nicht der politischen Instrumentalisierung von Opfern. Sie sollten sich schämen.“
Ich erinnere an die Schweigeminute für Susanna F. durch die AFD Fraktion im Bundestag.
Flies away
OK, ich muss das an der Stelle mal auflösen: Was ich oben geschrieben habe, ist ein wörtliches Zitat von Carsten Schneider, SPD.
Geäußert, nachdem Thomas Seitz, AfD, den Bundestag zu einer Schweigeminute für die seinerzeit ermordete 14jährige Susanna aus Wiesbaden ersucht hatte (auf Kosten seiner eigenen Redezeit). Nur die AfD-Abgeordneten standen auf, der Rest machte Zwischenrufe und BT-Präsidentin Claudia Roth entzog Herrn Seitz das Wort.
Ich bedanke mich für die Reaktionen, denn sie bestätigen, wie – weniger von den Kommentatoren, mehr in der Politik – mit zweierlei Maß gemessen wird. Um Entschuldigung möchte ich all die bitten, die sich durch das Fremdzitat auf den Schlips getreten fühlten.
Und nun zu meiner persönlichen Meinung: Wenn irgendwo, ob Bundestag, Landtag oder Fußballstadion Istanbul, eine Schweigeminute erbeten wird, gebietet es der Anstand, sich daran zu halten, solange der Verblichene nicht gerade Göbbels oder ähnlich heißt. Ich kann – nach meinem aktuellen Kenntnisstand – das Verhalten des Abgeordneten in keinster Weise gutheißen; selbst wenn man mit dem Verblichenen nicht einer Meinung ist, greift der Satz „de mortui nihil nisi bene“. Aber ich wiederhole mich.
Enttäuschend sind halt wieder die Reaktionen, die aus „ein AfDler hat …“ ein „die AfD ist …“ machen. Vorallem einigt Euch mal auf eine Beschimpfung! Entweder die AfDler sind doch alle die gleichen Nazis. Dann müssten aber konsequenterweise alle sitzenbleiben. Oder die AfDler sind so ausgefuchst, dass sie immer wieder für solche Skandale sorgen. Das heißt aber dann, dass einer geopfert wird für die Schlagzeile, die Partei aber aus anständigen „Aufstehern“ besteht.
Oder es ist eben ein schwarzes unter sehr vielen weißen Schafen.
TheManWithTheHat bekommt an dieser Stelle 50 Punkte. Er hatte die richtige Idee, traf dann aber die falsche Schlussfolgerung!
„Enttäuschend sind halt wieder die Reaktionen, die aus “ein AfDler hat …” ein “die AfD ist …” machen. Vorallem einigt Euch mal auf eine Beschimpfung! Entweder die AfDler sind doch alle die gleichen Nazis. Dann müssten aber konsequenterweise alle sitzenbleiben. Oder die AfDler sind so ausgefuchst, dass sie immer wieder für solche Skandale sorgen. Das heißt aber dann, dass einer geopfert wird für die Schlagzeile, die Partei aber aus anständigen “Aufstehern” besteht.
Oder es ist eben ein schwarzes unter sehr vielen weißen Schafen.“
Wir einigen uns deshalb nicht, weil Leute, die gegen die AfD sind, eine sehr heterogene Gruppe sind. In meinem Falle ist der Vorwurf, dass die AfD eine rechtsradikale Partei ist. Diese hat distanzloses Verhalten zu Rechtsextremen wieder und wieder toleriert hat, siehe beispielsweise Björn Höcke oder auch diverse Äußerungen von Alexander Gauland („Nachbarn“, „Vogelschiss“). Selbst bei Wolfgang Gedeon hat es bis 2018 gedauert, bis die Partei die Eröffnung eines Ausschlussverfahrens gegen ihn auf die Kette gekriegt hat – das meines Wissens nach bis heute nicht abgeschlossen ist. Eine derart große Menge von „Einzelfällen“ ist aus meiner Sicht kein Zufall, egal, wie viele ehrbare Konservative in der Partei sein mögen
„eine rechtsradikale Partei“. Siehst du denn nicht, wie platt diese Aussage ist? Selbst wenn ich dir zugestehen würde, dass deine Beispiele stimmten und einzelne Personen als rechtsradikal zu bezeichnen wären, dann würde ich gerne man von dir wissen, wieviele „Radikale“ es braucht, um eine ganze Partei „Radikal“ zu machen.
Ich könnte jetzt an dieser Stelle wiedermal auf das Parteiprogramm verweisen, in dem du garantiert nichts findest, was deinen Vorwurf untermauern würde. Aber genau deshalb holst du ja wieder teilweise verschimmelte Einzelfälle aus der Mottenkiste.
Du nennst drei Namen und schlussfolgerst auf die Partei.
Wenn ich drei mordende „Flüchtlinge“ nennen und dann „alle Flüchtlinge sind kriminell“ behaupten würde, würdest du mich zu Recht in der Luft zerreißen.
Warum also diese Doppelmoral, dass jeder Flüchtling gesondert zu betrachten ist, jeder AfDler aber grundsätzlich für „die ganze AfD“ spricht?
Bitte erklär mir das mal.
„Wenn ich drei mordende “Flüchtlinge” nennen und dann “alle Flüchtlinge sind kriminell” behaupten würde, würdest du mich zu Recht in der Luft zerreißen.
Warum also diese Doppelmoral, dass jeder Flüchtling gesondert zu betrachten ist, jeder AfDler aber grundsätzlich für “die ganze AfD” spricht?“
Ganz einfach: Flüchtlinge sind keine hierarchische Organisation. Wenn aber nun mal Personen wie Gauland trotz aller ihrer Äußerungen an der Spitze der Partei bleiben können und Organisationen wie Höckes „Flügel“ sich großer Beliebtheit erfreuen können, signalisiert das doch eine gewisse Zustimmung zu deren Äußerungen.
Wie ich schon in meinem eigenen Post sagte: Einfach am Podium stehen und nichts sagen ist KEINE Schweigeminute. Schäuble hat nachträglich auch sehr gut erklärt, wieso Claudia Roth das so nicht durchgehen lassen konnte. Ist nicht wirklich ein Problem der Politik, das die AfD-Fraktion sich wiederholt stümperhaft in solchen Fragen anstellt.
„Die vorgesehene Redezeit widmen wir dem Gedenken an die in Wiesbaden tot aufgefundene Susanna. Sie wurde 14 Jahre alt. Aus der Erde kommst du, und zur Erde wirst du werden.“
Genau so wurde die erbetene Schweigeminute eingeleitet. Was willst du noch mehr? Fanfare oder Trommelwirbel?
„Einfach am Podium stehen und nichts sagen“ ist eine sachlich falsche Behauptung deinerseits. Völlig unabhängig von der Frage von Geschäftsordnung einerseits oder Anstand andererseits. Nochmal: keinem wäre ein Rosine aus der Krone gefallen, einfach kurz aufzustehen und die Fresse zu halten. Und wenn du mir nach wie vor mit der Geschäftsordnung kommen willst, versetz dich doch einfach mal für einen Augenblick in die Haut von Susannas Eltern und Freunden: Da blöcken Hofreiter & co. in eine Schweigeminute für unsere Tocher/Freundin/… rein, weil sie es nicht wert ist, dass ihrer gedacht wird? Wie würdest du dich in dem Moment an deren Stelle fühlen? Ihr Linken habts doch immer so mit den Gefühlen. Warum hier nicht?
Der Bundestag ist das Herz unserer Demokratie und wie Lammert einst so schön sagte: Schon einmal ist ein deutsches Parlament an dem laxen Umgang mit den selbst gesetzen Regeln zugrunde gegangen.
Von daher kann es in diesem Fall gar nicht genug Bürokratie geben, auch im kleinen nicht.
Dementsprechend war es keine Schweigeminute, fertig. Sondern ein ganz billiger Versuch der politischen Instrumentalisierung. Politische Demonstrationen dieser Art sind im Parlament nicht angebracht, fertig.
Erinnerst du dich noch daran, als die Linkspartei nach einer Rede ihrer Fraktion stumm Schilder mit den Namen der bei Kunduz getöteten Menschen hochgehalten hat? Lammert hat die Fraktion aus der Sitzung ausgeschlossen. Strobele von den Grünen argumentierte ebenfalls damit, dass man sich doch mal vorstellen müsse, wie sowas in Afghanistan in der Zeitung aussehe: Der Deutsche Bundestag nimmt friedlichen und stillen „Protest“ in seiner Reihe nicht zur Kenntnis, sondern sanktioniert es sogar noch.
Danach folgte das von mir oben zitierte Statement seitens Lammert.
Der Ausschluss der Linksfraktion war damals absolut richtig. Und genauso war es richtig, das AfD-Männlein vom Podium zu kicken. Oder anders gefragt: wer entscheidet sonst in Zukunft, was eine Schweigeminute wert ist? Darf deiner Auffassung nach ab jetzt jeder Abgeordnete seine Redezeit dafür missbrauchen, eigenwillige Gedenkminuten auszurufen?
All das wäre dir auch völlig klar und würde dir vollständig einleuchten…wenn es halt nicht gerade um die AfD ging.
Dann zeig mir mal die Bestimmung in der GO des Bundestages, in der geregelt ist, dass ein Redner während der ihm erteilten Redezeit ununterbrochen quasseln muss.
https://www.youtube.com/watch?v=wi0_ROpAgBc
Jetzt mach dich doch nicht lächerlich. Ein Abgeordneter erhält das Wort um zu reden. Eine Minute nichts zu sagen ist offensichtlich keine Rede. Sondern eine politische Demonstration. Abgeordnete dürfen im Plenum aber nicht demonstrieren.
Du bist Jurist, du kannst mir einfach nicht erzählen, dass du zu dämlich bist, diese Punkte zu sehen und kognitiv zu verarbeiten.
Ist er nicht. Er hat inzwischen einfach das, was man als „geschlossenes Weltbild“ bezeichnet und ist Diskussionen daher nicht mehr zugänglich, selbst dann nicht, wenn sein Verstand eigentlich Warnschreie von sich geben müsste. Der einzige Sinn darin, ihm noch Kontra zu geben, liegt darin, dass Leute, die solche Austausche lesen, zugänglicher sein könnten.
Kinki, zwischen beiden Schweigeminuten gibt es Unterschiede:
1) Die Schweigeminute für Walter Lübcke ist so vom Ältestenrat auf die Tagesordnung des bayrischen Landtags gesetzt worden und somit eine offizielle Veranstaltung gewesen. Die Schweigeminute für Susanna war kein Tagesordnungspunkt im Bundestag und somit ein Verstoß gegen die Geschäftsordnung des Bundestags.
2) Der Bundestag oder die Landespalamente können nicht für jeden Menschen eine Schweigeminute einlegen, da jeden Tag viele Menschen sterben und viele Menschen ermordet werden.
3) Walter Lübcke war nun einmal ein Politiker Landtagsabgeordnete sind Politiker. Das Politiker für einen von ihnen eine Schweigeminute einlegen ist was ganz normales. Es ist keine Instrumentalisierung, wenn man für einen aus den eigenen Reihen eine Schweigeminute einlegt. Bei uns in der Freiwilligen Feuerwehr legen wir auch immer eine Schweigeminute ein, wenn irgendwo in Deutschland ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau im Einsatz stirbt. Stirbt ein Angehöriger einer anderen Gruppe geschieht dies selten.
4) Es ist ein Unterschied nicht zu schweigen bei einer offiziellen Veranstaltung oder nicht zu schweigen bei einer Nicht-Offiziellen Veranstaltung.
Kinki, so wie Du und Deine Gesinnungsgenossen sich in dem Fall Lübcke verhalten zeigt mal wieder sehr gut, mit welcher Doppelmoral ihr ans Werk geht
Für im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge war auch eine Schweigeminute möglich. Das war wohl politisch opportun, da konnte man mal wieder zeigen, wie gut und mitfühlend man ist. Wenn aber deutsche Kartoffeln von den Goldstücken abgestochen werden, setzt man sowas lieber nicht auf die Tagesordnung, oder?
Welche Kriterien setzen wir an? „Politiker“ Lübcke? Passt nicht, denk an die abgesoffenen Flüchtlinge.
Zahl der Toten? Passt auch nicht, Lübcke zählt auch nur als einer.
Erklär mir mal die Auswahl der Schweigeminuten, wenn nicht durch politische Opportunität. Und was ist das dann anderes als genau die „Instrumentalisierung“, die man der AfD vorwirft? Flüchtlinge abgesoffen? Check, passt ins linke Gutmenschenschema. Lübcke tot? Check, passt in den Kampf gegen Rechts. 14jährige von „Flüchtlinge“ ermordet? Meep, wäre eine Instrumentalisierung durch die AfD.
Eine 14jährige, die von einem Flüchtling ermordet wird, ist für dich eine Schweigeminute wert. Was ist mit all den 14jährigen Mädchen, die von Deutschen ermordet werden? Warum bekommen die keine Schweigeminute? Weil es dir nicht politisch opportun ist? Oder vllt. doch eher, weil ein Mord als singuläres Ereignis nur unter sehr bestimmten Aspekten eine politische Relevanz und man „für sowas“ nicht ständig die Arbeit des Parlaments unterbrechen kann?
Die Tagungsordnung des Bundestags wird vom Ältestenrat festgelegt. Diesem gehört auch die AfD an. Die AfD konnte sich im Ältestenrat nicht mir ihrer Schweigeminute durchsetzen und wollte dann in bester Kindergarten-Kinder-Manier ihren Willen dennoch durchsetzen. Aber für Dich und Deine Partei ist es natürlich nicht möglich demokratische Entscheidungen zu akzeptieren, wenn diese nicht dem eigenen Willen entspricht.
Kinki ist nicht mehr zu retten. Egal was passiert, die AfD wird heilig gesprochen. Da wird politischer Mord mit einer Triebtat verglichen, egal! Was ist mit den missbrauchten Kindern aus Lügde? Geht der AfD am Arsch vorbei – Täter waren ja deutsche… Aber wäre da auch nur ein Ali dabei gewesen, würde der Osten schon wieder brennen.
Kinkis Klima Argumente waren ja auch schon unter aller Kanone.
Am Ende des Tages muss ich einfach folgendes festhalten. Wähle ich die AFD wähle ich definitiv und unumgänglich Nazis, Demokratiefeinde, Rassisten, Frauenverachtende und was weiß ich für Menschlichen Abschaum mit.
Natürlich gehören nicht alle AFDler zu den oben genannten. Aber eben einige. Und im Unterschied zu den anderen „Volksparteien“, bei denen auch Gschwerl wie man in Bayern sagt mit dabei ist, wählt man sie hier in Ämter die ihnen Macht geben.
Natürlich mag auch mal ein Linker bei den Grünen sein der auf Demos Steine geschmissen hat. Aber diese wirst du a) nicht in hochpolitischen Ämtern finden und b) kommen sie (selbst ein Joschka Fischer) irgendwann in der Realität an und sind dabei dann wesentlich Menschenfreundlicher als ein Großteil der AFD und ihrer Wähler.
Kinki, du bist leider, und das ist auf Grund deines definitiv vorhandenen Intellekts sehr schade, das perfekte Beispiel für eine beginnende Radikalisierung. Ich meine jetzt wahrlich nicht in einen gewaltbereiten Bereich, aber die verbale Radikalität beginnt bei dir. Die Verrohung der Sprache und das Nichterkennen, dass so etwas so eben so Dingen wie mit dem Lübcke führt.
Mensch, du sagst du bist Anwalt. Du kennst Recht und Gesetz. Du kennst das Grundgesetz. Du weißt wann, warum und durch wen es erschaffen wurde. Wir in Deutschland haben mit dem Grundgesetz wahrscheinlich eins der großartigsten Gesetze / eine der großartigstens Verfassungen die es überhaupt auf dieser Welt gibt. Sie ist so voll von Lehren der Vergangenheit, von Menschenfreundlichkeit, Fairness und Stabilität. Und eine Partei wie die AFD bzw. leider große bzw. mächtige Teile dieser Partei gefährden mit ihren Äußerungen oder wie im vorliegenden Fall mit ihren „Nichttaten“ (nicht aufstehen) diese großartige Verfassung auf die wir unglaublich stolz sein sollten.
Ich habe so sehr die Hoffnung, dass das irgendwann zu dir durchdringt. Du bist ja noch bereit deine Meinung hier kund zu tun, wo du definitiv in der Unterzahl bist. Das macht Hoffnung, dass du es doch irgendwie noch hin bekommst. Niemand kann erwarten, dass du dich mit einer Linken, den Grünen oder der SPD anfreundest und das ist auch völlig legitim, aber bitte bitte bitte erkenne was für ein gefährlicher Wolf im Schafspelz die AFD sein wird bzw. zum Teil schon ist.
Wenn du es erkannt hast und trotzdem dazu stehst und es unterstützt. Ich hab keine Ahnung was dann ist. Dann… ne ich weiß es echt nicht. Das ist immer der Punkt wo ich gedanklich nicht mehr mitkomme…
Schweige- und Gedenkminuten waren noch nie in irgendeinem deutschen Parlament ein Problem. Aber eben organisiert vom Präsidenten und mitgetragen von den Fraktionen. Schwierig wird es nur, wenn ein Abgeordneter irgendeiner Fraktion beschließt, seine Redezeit einfach in eine Schweigeminute umzuwandeln. Aber so einen Kindergarten würde ja niemals eine ernsthafte deutsche Partei machen.
Darüber kann man sicher diskutieren. Aber mal andersrum gefragt: Wäre den Parlamentariern ein Zacken aus der Krone gefallen, wenn sie einfach der Bitte nachgekommen wären?
Und über die ethische Frage, warum man im Bundestag für ertrunkene „Flüchtlinge“ sehr wohl eine Schweigeminute hält, für eine vom „Flüchtling“ ermordete Deutsche jedoch nicht, könnten wir sicher auch lange diskutieren.
Um genau diese Diskussion zu vermeiden, habe ich oben meine Meinung dazu dargelegt: Der Anstand gebietet, so eine Schweigeminute über sich ergehen zu lassen, egal aus welcher Ecke sie kommt. Würde Steve – ich weiß, das ist ein blödes Beispiel – eines Tages im Livestream für seinen verstorbenen Kumpel xyz, von dem ich noch nie etwas gehört habe, um eine Schweigeminute bitten, würde ich an dieser Stelle auch „schweigen“ (im Sinne von „nicht im Chat weiterspammen“). Herrjeh, sogar für Angela Merkels Gedenken würde ich strammstehen! (wobei ich mir hier allerdings innerlich meinen Teil dazu denken würde!)
Aber ich gebe zu, dass es sich hier um meine persönliche Definition des Anstandes handelt. Da magst du oder jeder andere eine andere Meinung dazu haben. Womit wir dann auch das Thema „Meinungsfreiheit in Deutschland“ wieder einmal fahrlässig gestreift hätten!
Ich finds erschreckend, was für Diskussionen man mit AFD Anhängern mittlerweile führen muss.
Ein Politiker ist Opfer eines terroristischen Anschlags geworden – mit Kopfschuss auf seiner Terrasse hingerichtet- und im Parlament weigert sich jemand an der Schweigeminute teilzunehmen. Hinter dieser Weigerung steckt eine Botschaft. Ich halte Dich für ausreichend intelligent diese zu entziffern. Anstelle dies kritisieren, wird es gerechtfertigt („ja aber die andern habens doch auch schon mal gemacht“ (es wurde schon genug zu diesem mehr als hinkenden Vergleich gesagt, daher N/C hierzu) oder banalisiert: „Oder es ist eben ein schwarzes unter sehr vielen weißen Schafen.“
Bei der ganzen braunen sch**** die aus dieser Partei in den vergangenen Monaten/Jahren gekommen ist, muss nicht mehr differenziert werden („gute AFDler, schlechte Afdler). Die Botschaft ist angekommen.
Wer weiter in dieser Partei bleibt, sie unterstützt und verteidigt, solidarisiert sich mit und banalisiert deren rechtsextremistische Gesinnung.
Um mal die Argumentation einiger AfD-Anhänger aufzufangen:“Schon wieder ein Einzelfall.“
Damit hat hoffentlich auch der letzte begriffen, was die AFD für eine Bande ist
Jeder der es bis jetzt noch nicht begriffen hat, will es nicht begreifen und wird auch dieses Verhalten gut heißen.
Ganz klar krasses Verhalten, mit dem sich er sich selbst und seine Partei ins Abseits geschossen hat.
Aber genau diesen mahnenden Zeigefinger der anderen Parteien will er damit provozieren und hat Erfolg. In dem Medien steht jetzt nicht drin „Landtag gedenkt an Lübcke“ sondern „AfD Abgeordneter sorgt für Eklat“. Presse um jeden Preis, genau das hat Trump zum Präsidenten gemacht und diese Taktik macht die AfD stark und sorgt für Wählerstimmen. Ich verstehe nicht warum darauf Parteien noch geschockt reagieren, so Aktionen bringt die AfD doch wöchentlich. Wie wäre es mal die ignorieren Taktik zu probieren?
100% sign
Dieser Mensch und diese Partei sind die Aufmerksamkeit nicht wert, die ihnen zuteil wird.
Was soll er da auch aufstehen, Lübcke ist nach AfD(nahem)-Narrativ doch selbst Schuld. Hat kinki uns doch schon beim Angriff in Altena erklärt: Wenn du dich für Flüchtlinge einsetzt, musst halt damit rechnen, dass das arme unterdrückte Volk dir ein Messer zwischen die Rippen schiebt. Oder eben wie in diesem Fall dich in deinem eigenen Haus hinrichet.
Auch wenn ich den Text jetzt nicht auf die Schnelle finde, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich eindeutig auf den Unterschied zwischen einer Erklärung und einer Rechtfertigung dargelegt habe. Zu rechtfertigen gibt es an Straftaten nämlich grundsätzlich nie etwas. Erklärungen, namentlich Erklärungen der Motive und Auslöser einer Straftat, sind dagegen sogar dazu geeignet, Prävention gegenüber möglichen zukünftigen Straftaten zu betreiben.
In diesem Fall wäre eine Prävention z. B. darin zu suchen, wieder in die sachliche Debatte einzusteigen. Nicht mit Nazis wie – mutmaßlich – dem Mörder, sondern mit der demokratischen Opposition. Würde nämlich eine Debatte stattfinden, wäre es durchaus möglich, dass sich der Täter nicht derart in die Ecke gedrängt gefühlt hätte, dass er – so krank der Gedanke auch ist – einen Mord als sein einziges Mittel der Artikulation betrachtet hätte … natürlich unterstellt, dass dies tatsächlich das Motiv der Tat war.
Die ganze Welt versucht seit Jahrzehnten, zwischen Israelis und Palästinensern zu vermitteln, obwohl die sich bei jeder Gelegenheit aufs Maul geben. Aber mit einer friedlichen Opposition im eigenen Land – ich rede von einer demokratisch gewählten Partei, nicht von marodierenden Neonazis, darf keine Diskussion geführt werden?
Nochmal: ich versuche, die Motivation der Tat zu erklären, nicht, den Täter zu entschuldigen.
Aber stellt Euch doch einfach mal ein Mobbingopfer in der Schule vor. Jeden Tag wird das Pausenbrot geklaut, jeden Tag der Kopf ins Klo getaucht, jeden Tag werden ihm die Sneakers abgezogen. Von Eltern und Lehrern kommt keine Hilfe. Eines Tages dreht er durch und läuft Amok. Würde für Euch da der Hintergrund der Tat überhaupt keine Rolle spielen?
„In diesem Fall wäre eine Prävention z. B. darin zu suchen, wieder in die sachliche Debatte einzusteigen. Nicht mit Nazis wie – mutmaßlich – dem Mörder, sondern mit der demokratischen Opposition. Würde nämlich eine Debatte stattfinden, wäre es durchaus möglich, dass sich der Täter nicht derart in die Ecke gedrängt gefühlt hätte, dass er – so krank der Gedanke auch ist – einen Mord als sein einziges Mittel der Artikulation betrachtet hätte … natürlich unterstellt, dass dies tatsächlich das Motiv der Tat war.“
Sprich, wenn man mit der AfD reden würde, hätte Stephan E. sich vielleicht nicht genötigt gefühlt, Walter Lübke zu erschießen.
Coole Argumentation!
Wenn man mit der Linkspartei koalieren würde, hätten Linksautonome sich übrigens auch nicht genötigt gefühlt, beim G20-Gipfel zu randalieren.
Btw, zum Motiv:
https://www.tagesschau.de/inland/luebcke-149.html
„Aber stellt Euch doch einfach mal ein Mobbingopfer in der Schule vor. Jeden Tag wird das Pausenbrot geklaut, jeden Tag der Kopf ins Klo getaucht, jeden Tag werden ihm die Sneakers abgezogen. Von Eltern und Lehrern kommt keine Hilfe. Eines Tages dreht er durch und läuft Amok. Würde für Euch da der Hintergrund der Tat überhaupt keine Rolle spielen?“
Ein gewaltbereiter Neonazi ist also wie ein Mobbingopfer. Das in deiner Analogie nichts vorkommt, was darauf hindeuten könnte, wer das Mobbingopfer in deiner Geschichte zu seiner extremen Reaktion angestiftet hätte, ist vielsagend. Ebenso, dass du den Täter in deiner Analogie (buchstäblich!) zum „Opfer“ machst, um sein Verhalten zu erklären.
1)Ein Mobbingopfer ist genau das, ein Opfer. Das ist etwas, was Extremisten für sich nur sehr selten in Anspruch nehmen können. „Aber Moslems sind doch das böse“ zählt wohl kaum als Opferbegründung.
2)Die meisten Experten haben eine Auslegung die der deinen extrem entgegen läuft. Nicht das „weghören“ löst die Taten aus – denn auf Nazis hört man ja seit sechzig Jahren nicht – sondern die Tatsache, das es eine „demokratische Opposition“ gibt, die ihr Handeln scheinbar legitimiert. Dazu gehört nicht allein die AfD, sondern der allgemeine Block „Hatespeech“ im Netz (den es interessanterweise für Menschen der Marke „weiter rechts“ angeblich nicht gibt), aber die Partei ist natürlich der prominenteste Vertreter.
Dazu gibt es einen interessanten Vergleich, nämlich den mit Walther Rathenau. Oft wird dessen Ermordung einfach stumpf den Nazis (und dann deckungsgleich der NSDAP) zugerechnet, aber das ist nicht das, was passiert ist. Leute, die ihn beseitigt haben wollten, haben Hetzkampagnen gegen ihn gefahren, bis sich endlich ein Extremist/eine Extremistengruppe gefunden hat, die das Problem löst. Und genau dasselbe droht heute auch wieder. Man muss nur genug Hetze auf eine Person ansetzen, irgendwann wird sich schon ein Rechtsextremer finden, der die Sache in die Hand nimmt.
Die AfD könnte sich in dieser Sache übrigens recht schnell klarer Positionen. Verbale Abrüstung, sich für vergangene Ausrutscher entschuldigen (Stichwort „Entsorgung“), mal für einen Monat den Themenkomplex Flüchtling/Islam in keiner Rede erwähnen, sondern zur Sache sprechen. Stärkere Solidarisierung mit allen, die unter dem erwähnten Hetzedruck leiden, nicht in seltsamen „[…]aber“-Konstruktionen doch hintenherum Sympathie für derlei Täter zeigen.
Alternativ stellt man sich halt so an, wie man sich anstellt. Dann darf man sich nur nicht wundern, wenn man aus einer bestimmten Ecke einfach nicht rauskommt, denn offenbar will man genau da rein.
Sei ehrlich, musst du eigentlich selber lachen das es wirklich noch Leute gibt, die sich mit deiner Wall aus geistigen Müll auseinandersetzen?
Das nennt man diskutieren. Und der einzige der wieder geistigen Müll von sich gibt bist du hier.
Aber wenn man Kinki glauben kann sind ja in der AFD gar keine Rechtsextremen. Demnach ist der Herr Müller gar kein Rechtsextremer sondern nur jemand der einen rechtsextremen Mord nicht bedauert. Wenn man für solche Leute doch nur eine griffige Umschreibung hätte…
„Aber wenn man Kinki glauben kann sind ja in der AFD gar keine Rechtsextremen.“
kannst du belegen, dass er das irgendwo geschrieben hat? würde mich stark wundern.
https://stevinho.justnetwork.eu/2019/06/23/protest-gegen-neonazis-einwohner-kaufen-alle-biervorraete-auf/#comment-570391
Für Textinterpretation hast du in der Schule aber keine Eins bekommen, oder?
Nö, braucht man glücklicherweise für deine Texte auch nicht. Du hast behauptet, es gäbe nahezu keine Nazis in der AfD, weil diese keine aufnähme – von ein paar Ausnahmen abgesehen, die sich „eingeschmuggelt“ hätten. Du magst nicht gesagt haben, in der AfD seien „gar keine “ Rechtsextremen – aber schon, dass diese keine Rolle spielen würden.
Oi, das isn Fortschritt. Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da hieß das „es gibt keine Nazis in Deutschland mehr“.
Der Mörder war AFD Mitglied ? Sicher ?
Ich habe gelesen er wäre mal NPD Mitglied gewesen aber dort rausgeflogen.