„Heute würde ich mir sehr genau überlegen, was ich auf einer Bühne mache“, sagte Schmidt, angesprochen auf das Thema Social Media. Man müsse heute damit rechnen, dass alles in den sozialen Medien verkürzt, falsch mitgeteilt und falsch kommentiert werde […] „Mit den heutigen Maßstäben, auch der Political Correctness, der Sprachpolizei und des linksliberalen Mainstreams, hätte ich meine Show nach einer Woche abgenommen bekommen“, sagt der Satiriker. (Via)
Wie wahr, wie wahr. Ihr kennt ja meine Meinung dazu. Fakt ist, dass man früher nicht über jedes Wort nachdenken musste, was man öffentlich von sich gibt. Auch wenn man sich mal verbal „vergriffen“ hat, wurde man nicht gleich öffentlich „bestattet“. Das ist heute leider anders. Was da teilweise bei Twitter und co abgeht, ist meiner Ansicht nach unter aller Sau.
Übrigens hatte Schmidt auch eine interessante Ansicht zum Thema Böhmermann:
„Ich glaube, dass man ihm beim ZDF eigentlich gerne los wäre. Ich glaube, dass man im Strahl kotzt, wenn man sieht, was er wieder für einen Ärger bringt“, sagte Schmidt.
Und das Geile ist: Böhmermann ist das scheißegal….
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Ja die Ansichten von Schmidt über Böhmermann gehen in dem Videointerview noch weiter, nur kommt der da nicht so gut weg, der Böhmi ;), sehr treffend was Schmidt da sagt.
Es wurde schon immer geschaut was man auf einer Bühne von sich gibt, das ist nicht neu und auch keine Erfindung des Zeitgeists. Ich erinnere nur an Stefan Raab und Lisa Loch. Das man heutzutage nichts mehr sagen kann ist auch falsch, wie man an Künstler wie Serdar Somuncu oder Jan Böhmermann im deutschen und Künstlern wie Jim Jefferies im englischsprachigen Raum sieht. Und ja manche Wörter sind heute nicht mehr drin, ich bin aber ehrlich gesagt froh dass ich nicht mehr wie bei Dickens 200 mal das Wort Neger in einem Buch lesen muss.
Ich würde sogar im Medium Fernsehen so weit gehen, dass man heutzutage viel mehr sagen kann als früher. Eine Serie wie Jerks wäre in der Anfangszeit von Harald Schmidt undenkbar gewesen, da eckten ja schon die vergleichsweise harmlose Serien wie die Simpsons an.
Weil Serdar Somuncu und Jan Böhmermann halt das „Richtige“ sagen. Wenn die Leute aber austicken weil ein Ralph Ruthe einer unwitzigen Komikern die mit der Ausreise droht, sollte man sie noch einmal so bezeichnen eben jene nahelegt, dann läuft was gewaltig schief…
Anecken ist die Aufgabe der Satire bzw. des Kabaretts. Das Fernsehen hat sich verändert; ja, die Simpsons hatten früher auch ihre Kritiker. Aber die Kritiken fußten nicht etwa auf Political Correctness; da mussten schon 20 Jahre vergehen, bis man sich z. B. an Apu als illegalem Einwanderer stieß. Früher gab es die „konservativen“ Tabu-Themen wie Kirche oder Sex, das kratzt heute niemanden mehr. Heute gehen die Leute dafür auf die Barrikaden, wenn im Krimi zu wenig Komissarinnen auftauchen oder der Täter ein Ausländer ist.
Stefan Raab und Lisa Loch ist ein schlechtes Beispiel, denn hier ging es nicht mehr um Satire, sondern um handfeste Beleidigungen, um billige Belustigung aufgrund des Namens.
Das Problem ist, das es heute sehr einfach ist, seine Meinung und sein Kommentar öffentlich abzugeben. Siehe Twitter, Facebook, Instagram, Youtube etc.
Somit bekommen die Leute Aufmerksamkeit, die sonst nichts zu melden haben, oder denen niemand zuhört, weil sie einfach sche***e sind 😉
Schon zu seiner aktiven Zeit hat Harald Schmidt die Sprachpolizei kräftig auf die Schippe genommen, z. B. https://www.youtube.com/watch?v=tAdyJe13Hmc
Vermutlich hätte er sich nicht träumen lassen, dass diese Sprachpolizei nur ein gutes Jahrzehnt später Regierung und Gesellschaft durchseucht hat. Aber ich bin mir sicher, dass er sich nicht geändert hätte, würde er heute noch auftreten. Schmidt ist einer der wenigen guten Kabarettisten.
Dazu muss man wissen: Früher war die Aufgabe des politischen Kabaretts, satirisch über die Regierung und die Politik herzuziehen, sie auf lustige Art zu kritisieren.
Heutige Kabarettisten machen das genaue Gegenteil: Die wenigsten sind lustig, sie heulen politisch korrekt MIT der Regierung, statt gegen sie, und statt feiner Satire setzt es plumpe Demagogie.
Böhmermann ist das beste Beispiel für das „neue Kabarett“. Wer sich interessiert, wie das früher war, sollte nach Personen wie Dieter Hildebrandt, Dieter Nuhr (bevor er im öffentlich-rechtlichen anheuerte) oder eben Harald Schmidt suchen.
Andererseits – und diese Anmerkung möge auch ansatzweise satirisch betrachtet werden – ist die Politik selber schuld. Die heutigen Politiker lassen den Kabarettisten doch gar keinen Raum mehr. Ob eine KGE davon faselt, dass wir Einwanderung in unsere Sozialsysteme benötigen oder ob eine Flintenuschi zur Kommissionspräsidentin ernannt wird, das ist doch schon Realsatire! Was sollen denn die Kabarettisten damit überhaupt noch anfangen?!
Stichwort Flintenuschi: Es hätte schlimmer kommen können. Carola Rackete zum Beispiel …!
Es ist traurig, dass du denkst politisches Kabarett habe sich über die Jahre verändert und ist nur noch die Sockenpuppe der Regierung.
Wenn man über was reden will, sollte man davon Ahnung haben. Aber Uwe Steimle als das beste seit geschnitten Brot zu halten ist halt maximal Peinlich.
Ich habe den direkten Vergleich, denn mein Vater hat Kabarettaufführungen der Lach- und Schießgesellschaft aus den 60er-Jahren auf LP aufbewahrt (LP ist der Dinosaurier-Ahne der Blueray!). Und im Gegensatz zu den vermutlich meisten hier bin ich mit Sendungen wie dem Scheibenwischer aufgewachsen.
Kabarett ist auch heute nicht die Sockenpuppe der Regierung. Also nicht in dem Sinne, als dass es unter direkter Kontrolle der Regierung wäre. Aber aufgrund unserer Medienlandschaft fährt das heutige Kabarett im Mainstream mit. Und damit auch in dessen Themen. Das ist im Grunde dieselbe Selbstzensur, die wir auch im Alltag spüren.
Das Menschen wie du ; Worte wie Zensur in diesem Kontext in den Mund nehmen…. Es lässt so tief blicken…
Ich war neulich im EP. Und habe dort Guido Reil getroffen. Ich hab mich dann schon gefragt, wo die nächste Kohlemine ist.
Schließlich ist der Herr Bergmann.
Du hast echt seit Jahren kein ARD/ZDF geschaut und vor allem keine Kabarett oder Sachen wie Extra 3 etc…
Was die über die Regierung herziehen ist echt nicht feierlich^^ grad extra 3 ist sehr grün angehaucht und stänkert ständig gegen Merkel. aber ist ja von denen gesteuert, na klar^^
Auch für dich (Steve, dein Zensursula-Bot nervt mich schon wieder!): Keiner behauptet, das Kabarett sei gesteuert. Aber es surft im Mainstream. Und genau das ist der Unterschied zu früher. Kabarett wollte anecken, politisch inkorrekt sein. Das findest du heute nur noch sehr selten.
Und Sachen wie die Heute-Show haben von mir durchaus ihre Chance bekommen. Leider war da die Kotzgrenze recht schnell erreicht. Und damit meine ich gar nicht in erster Linie Anti-AfD-Hetze (bevor du mir das sicher unterstellst), sondern die Protagonisten sind einfach chronisch unlustig. Ausnehmen möchte ich … wie hieß dieser Kommentator mit hohem Blutdruck? Mir fällt der Name nicht ein.
Liegt dieses Mal an Dir: Weder im Spam noch im Papierkorb ist ein weiterer Post von Dir zu finden…
Das war meine Antwort auf TanzdesFeuers, die wurde mir nach dem Abschicken nicht angezeigt, weshalb ich davon ausging, sie sei im Spam gelandet.
Ich fass es mal für den Rest zusammen: „Die Kabarettisten kritisieren nicht nur die Regierung massiv, sondern auch die AfD, aber in meinem Filter sieht es so aus, als würden sie nur auf die AfD einhauen, daher bin ich jetzt grumpy mit dem Kabarett!“
Du könntest nicht falscher liegen, aber das werde ich jetzt nicht zum dritten Mal (oder zum zweiten Mal, falls Steve seinen Filter nicht durchsucht) ausführen!