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US-Finanzminister Steven Mnuchin hat den weltgrößten Online-Händler Amazon mit scharfen Worten kritisiert. „Sie haben den Einzelhandel in den Vereinigten Staaten zerstört“, sagte Mnuchin […] Insofern sei es gut, dass die US-Regierung der Frage nachgehe, ob große Online-Plattformen dem Wettbewerb schadeten. (Via)

So bequem und einfach Amazon für Kunden wie mich auch ist, so „tödlich“ ist die Plattform leider auch für viele, viele Einzelhändler. Man muss schon ziemlich blind sein, dem zu widersprechen. Ich kenne viele Menschen, denen eine persönliche Beratung extrem wichtig ist. Und die gucken dabei natürlich in die Röhre. Und seien wir mal ehrlich: Aufgrund des harten Wettbewerbs stellen Mediamarkt und co auch größtenteils nur noch irgendwelche „Dullis“ bei sich ein, die so billig wie möglich sind. Dementsprechend schwer ist es geworden, eine kompetente Beratung zu bekommen.

Wie seht Ihr die ganze Sache?


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32 KOMMENTARE

  1. Ich weiß nicht wann ich das letzte mal außer meine Einkauf im Einzelhandel gemacht habe.
    Wieso sollte ich für etwas soviel mehr bezahlen wenn ich das selbe Produkt viel günstiger im Netz bekomme.

    Dann kommen die Menschen dazu die einem Abfucken welcher Grund auch immer.

    Beim Einkaufen letztens ne ältere Frau die hinter mir war hat die ganze Zeit schon ganz nervös auf dieses Trenndingens geguckt, davon gab es aber nur eins an der Kasse und der war ganz vorne beim Kassier. Also hab ich mir die Zeit mit meinem Handy Vertrieben, und sie pampte mich ohne Grund an das ich doch denn trenner da hinmachrn soll, wie sollte ich das anstellen ich habe keine Arme die 3 Meter lang sind, als ich ihr das sagte das ich da nicht dran komme, schob sie mich samt dem Wagen noch weiter in die Ecke und sagte ich sollte vielleicht mal aufhören auf dem Ding da zu Tippen. Du glaubst mir garnicht wie MAD ich war. Seitdem gehe ich nur noch morgens um 7 Einkaufen.
    Ob der Trenner 1 oder 2 Sekunden später dazwischen gewesen wäre. WHO CARES.

    Und genauso ist das mit dem Einzelhandel, sie sagen Amazon ist so Böse, aber bieten keine Kartenzahlung an oder haben einen Onlineshop sei es über eBay oder sonst was, geht doch fucking nochmal mit der Zeit. In China hat jeder Dulli Händler ein Onlinehandel selbst der aus dem Dorf mit 300Einwohnern und der Verkauft selbstgemachte Teekannen in die ganze Welt. Wieso geht das dann hier in Deutschland nicht? Achja Bloß nichts mit Internet und Technik zutun haben wollen.

    Fängt ja bei Kartenzahlung auch an Wir akzeptieren Kartenzahlung ab 10€ aber nur EC Karte.

    Ganz ehrlich bei uns im Expert kostet z.B Super Mario maker 2 für die Switch in der Normalen Version 73€ Online habe ich das Spiel für 40€ bekommen. Was ist das bitte für eine Gewinnmarge wenn der Händler mir das für 40€ inklusive Versand versenden kann und schon Gewinn hat. Was bekommt der Expert Handel?
    Da fühlt man sich verarscht. Mir tun die ältren Menschen leid die wenig Geld haben und so abgezockt werden, ich hoffe ich werde davor bewahrt.

  2. Ist einfach der Lauf der Zeit.

    Wie viele Hufschmiede sind pleite gegangen als das Auto kam ? Wie viele Kutschenbauer ? Wie viele Fährmänner sind pleite gegangen weil Brücken gebaut wurden ?

    Berufszweige sterben aus und dafür kommen neue dazu. So ist das Leben einfach. Klar ist das bitter für die Leute (Händler) die es betrifft, aber man kann den Lauf der Zeit nicht anhalten.

    • Vielleicht noch als Ergänzung zum Handel und Beratung im allgemeinen. Wo braucht man denn Beratung ?

      Bei Elektronik ? Unsere Generation jeden falls nicht. Ich lese mir Testberichte online durch oder schaue mir Rezensionen an, wenn sowas wie ein neuer Monitor ansteht z.B.

      Habe mir letztes Jahr einen 4k Monitor gekauft, nach vielen Berichten und Rezensionen sogar im Laden (Conrad). War nicht teurer als bei Amazon und ich wollte ihn einfach noch am gleichen Tag haben.

      Ich glaube das einzige mal das ich mich in den letzten 10 Jahren mal irgendwo habe beraten lassen war beim Mercedes Händler als ich mein neues Auto gekauft habe, aber da wusste ich vorher auch schon zu 99,9% was ich will.

      Ach und einmal habe ich mich beim Herrenausstatter beraten lassen als ich einen neuen Anzug gekauft hatte und nicht sicher war welchen ich nehmen sollte.

      Beides Fälle die man aber so oder so in der Regel im „Laden“ macht und nicht online erledigt.

  3. Und jetzt? Wie wäre es einfach mit der Zeit zu gehen als immer die Vergangenheit zu Glorifizieren?
    Zeiten ändern sich und mit ihnen ganz alltägliche Dinge, wäre das nicht so, würden wir alle immer noch in Höhlen wohnen.
    Wirklich kompetente Beratung hat man im Media Markt zumindest in meiner Gegend noch nie erhalten, auch nicht vor 15 Jahren.
    Ich hatte immer eher das Gefühl, dass sich die Mitarbeiter vom Kunden gestört fühlen.

  4. Ich würde nicht sagen, dass der Einzelhandel durch Amazon zerstört wird, sondern eher, dass der Einzelhandel gepennt hat.
    Wenn ich mir heutzutage denke „Ah, ich brauch neue Schuhe, nen neuen Rucksack oder oder oder“, schaue ich unterwegs, welche Läden in Frage kommen könnten. Die suche ich dann auf und finde die Schuhe, die auch von den Läden angeboten werden nie. Ich will mir keine Schuhe online kaufen, sondern sie erstmal anprobieren.
    Ich gehe also in einer Woche nach der Arbeit extra mit Umwegen in die Geschäfte, suche dort nach den richtigen Schuhen und finde diese bis Schuhgröße 32… schau ich mir halt an, wie der Schuh geschnitten ist und bestelle ihn dann doch bei Amazon online, Lieferung innerhalb weniger Tage. Bei Deichmann wird man nicht beraten, die sagen einem nur, dass sie Schuhe haben und dass meine Größe nicht da ist. Online bei denen das gleiche.

    Ich würde eher sagen, dass man oftmals im Einzelhandel heutzutage nur noch Dinge kauft, die man eigentlich nicht braucht oder die von der Stange sind, also immer vorrätig. Oder wenn ich was spontan brauche. Bei Kleidung ist das ganz besonders so, ich renne einen halben Tag durch verschiedene Geschäfte, die so unglaublich intensiv auf den „aktuellen Modetrend“ abgestimmt sind, dass ich nicht mal normale Socken finde. Überspitztes Beispiel.

    Und im Einzelhandel werde ich heutzutage auch nicht mehr beraten. Wenn mir ein Mitarbeiter von C&A mitteilt, dass die schwarzen T-Shirts leider ausverkauft sind und ich diese genau hinter ihm dann sehe, frage ich mich, wieso ich hier Zeit und alles investieren soll, anstatt das von unterwegs aus direkt zu mir liefern zu können, zu gleichen oder günstigeren Preisen. Und das ist nicht nur Amazon als Anbieter, sondern viele mehr, die den Sprung einfach geschafft haben.

    tl;dr : Einzelhandel macht sich selbst kaputt und Amazon soll stellvertretend für alle Online Händler den schwarzen Peter in die Hand nehmen.

  5. Amazon war nur der nächste Schritt in der Orientierungslosigkeit des Einzelhandels um die Jahrtausendwende. Dort wurde weder schnell noch nach Bedarf eingekauft, was ja am ende Karstadt auch damals in die erste Kriese getrieben hat und vorher Hertie zur Aufgabe und zum Verkauf brachte.

    Der Onlinehandel wurde von keinem großen deutschen Player verstanden neben der Otto Gruppe, es hat gründe wieso Otto auch heute in Deutschland oft vor Amazon steht. Und als sie dann vor vollendeten Tatsachen standen hatten sie Panik und haben unzählige Millionen in unnötige PR verballert anstelle sich neu zu orientieren.

    Amazon musste nur zusehen und DHL zu schnelleren Lieferungen erp… animieren. Die kleinen Läden sind teils auch noch dank Ihrem Service da.

  6. Naja, was heißt denn schon zerstört?
    Der Online-Handel ist halt super einfach und bequem. Ich kann in aller Ruhe vom Sofa aus Dinge in den Warenkorb legen, irgendwann auf bestellen drücken und am nächsten Tag ist mein Zeug da. Wenn Kleidung nicht passt, schick ich sie kostenlos zurück. Wobei ich bei Kleidung wirklich noch den Einzelhandel bevorzuge. Geht halt nichts über anprobieren und inspirieren lassen und kombinieren. Da ist mir zurückschicken wirklich noch zu anstrengend. Und ich will auch nicht mit 500 Euro in Vorkasse gehen, wenn ich dann ein Shirt für 15 behalte. Das steht für mich dann in keinem Verhältnis mehr.

    Was kann den Einzelhandel denn noch retten? Kompetente Beratung? Bestimmt. Aber das Problem ist ja dann auch, die Leute holen sich ne super Beratung und kaufen dann bei Amazon eventuell für 10-15% weniger. Wenn man dann die Verkäufer anspricht und sie mit dem niedrigeren Preis konfrontiert sagen sie, ja das ist schade für uns, aber den Preis können wir nicht anbieten. Und das ist meiner Meinung nach auch verständlich.
    Ich habe vor einigen Jahren Laufschuhe gekauft. Da musste ich für eine Laufanalyse 25 Euro bezahlen, die mir erlassen wurde, wenn ich die Schuhe im Laden gekauft habe. Für mich war das total in Ordnung. Lohnt sich bei Schuhen für über 100 Euro. Aber nicht jeder Einzelhandel hat Produkte in dem Preissegment. Und dann grundsätzlich Geld für eine Beratung zu verlangen? Auch fragwürdig.

  7. Und Supermärkte haben den Tante Emma Laden zerstört.
    Und Netflix die Videotheken.
    Natürlich kann man sowas mit gutem Recht kritisch sehen, aber das ist ja nicht das erste Mal in der Geschichte und es ist nicht nur negativ.

  8. Das Problem ist nicht Mediamarkt oder eine Einzelmeinung das man mal eine schlechte Beratung erhalten hat ect.
    Man sollte hier mal etwas über den eigenen Tellerrand schauen.

    Der onlinehandel wo Amazon nunmal den größten Posten hat, zerstört komplett und flächendeckend den Einzelhandel und damit die Struktur der Städte.

    In viele mittelgroßen Städten ist es schon so, ob und in welchen Ausmaß das auch auf die Großstädte zutreffen wird, muss man sehen.
    Damit zusammen hängen zum einen eine Menge Jobs, aber auch unsere Lebensart, Freizeitgestaltung usw usw. Keine Ahnung wo das mal endet.
    Keiner von uns kauft Standartprodukte für 30% mehr. Völlig egal wie die Beratung ist. Ich hab letzte Woche erst in einem Bürofachmarkt eine Top-Beratung erhalten zu einem etwas besseren Office-Drucker. Ja das Ding kostet bei Amazon brutto, was es bei dem Händler netto kosten würde. Sprich fast 20% mehr. So toll die Beratung auch ist, bei 3 Jahre Garantie des Herstellers, kann ich nicht 20% mehr dafür ausgeben. Obwohl ich genau um die Problematik weiß.
    Eine Lösung für das Ganze hab ich auch nicht.

    Was wir aber europaweit und weltweit dringend brauchen, ist das Konzerne wie amazon, die Steuern dort bezahlen wo sie die Kohle verdienen und nicht irgendwohin verschieben wo sie am ende mit Mauschelei gar nix bezahlen.

    • „Eine Lösung für das Ganze hab ich auch nicht. “

      Bevor wir nach Lösungen suchen, sollten wir erstmal belegen, dass es überhaupt ein Problem gibt. Erstmal wird die Struktur der Städte nicht „zerstört“, sondern nur verändert. Und es könnte auch ein paar Vorteile haben: Weniger Verkehr in Innenstädten, da sowohl Käufer als auch Anlieferer wegfallen. Dadurch würden sich ste Städte vielleicht etwas entzerren und man hätte mehr Platz für Parks und andere Naherholungsgebiete. Klar, vielleicht entwickeln sich die Innenstädte auch zu einem Moloch mit Drogenhändlern und geawlttätigen banden – aber das sollte man erst angehen, wenn sich abzeichnet, dass es auch passiert.

  9. Es gibt mehr als genügend Studien die genau das Gegenteil zeigen:
    * Der Einzelhandel hat keine höheren Kosten als der Versandhandel, jedoch häufiger wesentliche
    höhere Gewinnquoten
    * Die Beratung im Einzelhandel ist, mit wenigen Ausnahmen, mangelhaft, auch bereits vor dem
    Onlinehandel
    Insgesamt hat der Onlinehandel eines Bewirkt… Es hat die Transparenz erhöht und verhindert, dass der Einzelhandel horrende Gewinnquoten machte. Es hat bewirkt, dass es mehr Wettbewerb gibt. Der Einzelhandel weigert sich sich anzupassen und argumentiert jetzt die anderen wären böse und würden ihr Geschäft zerstören. Der Prozess der kreativen Zerstörung ist aber unfassbar wichtig für eine funktionierende Wirtschaft. Das weigern Anzuerkennen, dass sich Unternehmen anpassen müssen, schlimmer nach Schutz schreien ist Katastrophal. Unternehmen die sich nicht anpassen müssen Pleite gehen. Ende der Geschichte: Passt sich der Einzelhandel nicht an, ist nicht der Wettbewerber Schuld der offensichtlich die Wünsche der Kunden besser erfüllt, sondern derjenige der Pleite gegangen ist…

  10. Meiner bisherigen erfahrung nach macht sich der einzelhandel selbst kaputt indem er mit, wie oben selbst von steve gesagt, inkompetenten angestellten die billig sind reagirt.
    Wenn der einzelhandel sein größtes alleinstellungs merkmal und seinen vorteil, die persönlichen kompetenten beratung abschafft sehe ich es nicht mehr ein im einzelhandel mehr zu zahlen als online.
    Wohingegen ich und viele in meinem bekanntenkreis (ca 25 bis 30), die geschäfte die in die andere richtung gehn und extrem kompetente fachlich versirte leute einstellen, dem onlinehandel in vielen kategorien vorziehn.

    • Meine Erfahrung: die Einzelhändler die gut beraten, leiden dann halt oft unter den Arschgesichtern, die für low ne Beratung rippen, und dann bei idealo.de das günstigste Angebot raussuchen….

      • Stimmt aber was ist die bessere option
        Die letzten kunden denen sowas wichtig ist zu verlieren und garantiert pleite gehn und schließen
        Oder ein paar deppen mit zuberaten die so oder so nicht bei dir kaufen würden
        Ich bin im einzelhandel nicht so drin das ich darauf ne gute antwort wüsste aber von meiner einschätzung steht es deutlich besser wenn man den service verbessert

  11. Beratung in den großen Flächenmärkte war doch schon vor Amazon mehr als lächerlich.
    Die haben doch damals schon mit ihren Billigpreisen auf der grünen Wiese vielen richtigen Fachläden zugesetzt.

    Doof halt für die, Amazon bietet zumeist den Vorteil der unproblematischeren Rücknahme und bei defekten Geräten weniger Stress.

    Beratung erwarte ich bei beiden Läden nicht.
    Ich gehe ja auch nicht zu Decathlon und erwarte eine ausführliche Kaufberatung wenn ich Laufschuhe kaufe.

    Das Service halt kostet sehe ich immer dann, wenn ich gute Kleidung kaufe, aber da ist es mir dann auch den Aufpreis wert. Manche Jacken bekommt man auch zwar bei Amazon und ihrem Marketplace, aber Kleidung tu ich mir da ncht an

    • Jup hab mir auch neulich Klamotten gekauft, die Verkäuferin ist auf mich zugekommen, ich wurde gut beraten, die Verkäuferin hat sich Zeit genommen und mir raus gesucht was ich wollte, so sollte das auch laufen und da zahle ich auch was für.

  12. Manchmal ist man im Internet auch besser dran als mit „Beratung“ im „Fachmarkt“.
    Fallbeispiel, aus dem Saturn Frankfurt Zeit: Da wollte der Mitarbeiter mir unbedingt ein Samsung Tablet verkaufen, ich hab kurz Google befragt und festgestellt, das Tablet kann kein Netflix in HD. Ich hab das dem „Verkäufer“ gesagt, er wollte mir es nicht glauben, bei Netflix war das Tablet auch nicht in der Liste mit HD Geräten. Ich wollte das Huawei dann, er ist aber einfach gegangen und hat einen auf beleidigtes Kind gemacht. Seit dem Kaufe ich dort nichts mehr. Schlimmer als keine Beratung ist meiner Meinung nach eine falsche Beratung.
    Und dann ist der Kunde der im Internet kauft schuld.

    • Sicher, dass das ein Saturn Verkäufer war? Da rennen nicht gerade selten „Markenbotschafter“ herum. Die verkaufen dann halt für Samsung, OralB oder Braun. Bin auch mal an so einen geraten, der sich aber wirklich mit TVs auskannte und mir meinen aktuellen TV für 999€ statt 1200€ Idealo verkauft hat.

  13. Mir stellt sich die Frage, ob sich der Einzelhandel nicht selbst zerstört hat und Amazon die Erleichterung aka Kundenorientierung brachte, die viele Kunden vermissten…

    Passende Anekdote dazu aus dem Jahr 2017:
    Schwiegermuttern wollte für Schwiegervattern zum Geburtstag eine bestimmte Musik-CD. Sie tigerte 2 Wochen vorher in die örtlich ansässige Buchhandlung (die örtlich ansässigen Händler unterstützen einself!!).
    „Haben wir nicht da, bestellen wir Ihnen, kommt Ende der Woche.“

    Besagtes Ende der Woche tigerte Muttern erneut hin. Lange Gesichter.
    „Nee, leider noch nicht gekommen.“
    „Ist aber dringend, weil wegen für Geburtstag in einer Woche, schaffen Sie das?“
    „Aber klar, kein Thema, kommen Sie in 3-4 Tagen nochmal.“

    Nach 5 Tagen tigerte Muttern also zum dritten Mal (!) hin.
    „Ja, öhm, äh, Lieferschwierigkeiten, und äääh, öhm, nja.“

    Wir halten fest: In dem durchaus ehrenwerten Ansinnen, den örtlichen Handel zu unterstützen, tigert eine Kundin satte 3 (!) Mal in den Laden, um jedes Mal vertröstet zu werden.
    Mein Mann und ich haben dann via Amazon bestellt. Einen Tag später war die Musik-CD da. Keine Pointe! ¯\_(ツ)_/¯

    In dem Stil läuft es leider zu oft, zumindest in bestimmten Branchen.

    Und seien wir ehrlich: Die „Dullis“ bei MediaMarkt und Konsorten hatten wir doch auch früher schon.

    Was ich hingegen wirklich verurteile, ist die Art einiger Kunden, sich im Laden beraten zu lassen, um dann bei Amazon zu bestellen. Gleiches gilt für überbordendes Retourenverhalten.

    Nicht falsch verstehen: Amazon ist ganz sicher kein Heilsbringer und Vieles läuft dort nicht korrekt. Aber das ewige Gebashe vom bösen Einzelhandel-Zerstörer Amazon halte ich eben auch nicht für richtig. ¯\_(ツ)_/¯

  14. Der Einzelhandel hat es einfach versäumt mit der Zeit zugehen. Es spielen außerdem viel mehr Faktoren dazu bei. Man kann auch immer Amazon die Schuld geben.

    Ich fühle mich persönlich als junger Mensch in Läden sehr beobachtet, als würde man klauen wollen.

  15. Eine meiner Media Markt Erfahrungen war, dass der Experte meinem Kumpel einen GAMING PC mit einer GTX 710 1GB andrehen wollte. Eine GTX 710 als GAMING PC aufschwatzen zu wollen, dabei hatten sie PCs mit vernünftiger Hardware im Angebot, hab selber geschaut was sie da hatten :3 Hab mich bei der Beratung auch als unwissenden Idioten ausgegeben, sind dann eben wieder mit leeren Händen gegangen.
    Im M.M. waren wir nur da mein Kumpel sofort was wollte für Wochenende, konnte ihn zum Glück davon abhalten und hab ihm was zusammengebaut, was heute noch mit GPU Upgrade super läuft.

    Oder letztes Weihnachten hab ich mir ein Laptop geholt und selber raus gesucht, war ja alles ok und ein Headset das zu gar billiger war als auf Amazon.
    Gleichzeitig hab ich miterlebt, wie einem älteren Paar ein 800 Euro Tablet angedreht wurde und als sie fragten was daran so toll sei, da meinte der Herr nur „Es bietet halt die schnellste Technologie“ :3
    WoW 1A Beratung, dass hätte ich nicht gekonnt 😀 Also technisches Wissen braucht man keins, einfach alles was teuer ist als „toll und super“ bezeichnen, oder Office Hardware als Gaming PC anpreisen, so verkauft man heute.

    Wie man es besser macht: Es gibt online durchaus super PCs die man kaufen kann, diese werden von Youtubern vorgestellt die deren Partner sind und Ahnung haben von was sie reden. Dort bekommt man um Klassen bessere Beratung und bessere Hardware für weit weniger Geld und bekommt die PCs und was man eben kauft, bis auf die letzte Schraube im Video dargestellt.

    • p.s. Media Markt weigerst sich das neue Wolfenstein unzensiert zu verkaufen, scheint im Einzelhandel ja super zu laufen, wenn man seine Kunden schon zwingt, sich die unzensierte Version bei Steam zu kaufen :3

  16. Ja haben Sie sicher, die Frage ist halt ob das per se etwas schlechtes ist oder nur etwas anderes. Evtl bilden sich in den nächsten Jahren neue Strukturen aus, die den Onlinehandel ergänzen um gute Fachberatung und andere Aspekte die er jetzt noch nicht gut macht. Wobei ich auch jetzt Kundenbewertungen meist schon nützlicher finde als den Experten vor Ort.

    Zudem waren meine Erfahrungen in Punkt Beratung und Kundenservice im Einzelhandel oft ziemlich mau. Ob beim Thema PC-Hardware, Sportgerät oder Zigarren – alles kaufe ich lieber online. Beispiel Hometrainer. Ich habe alle Läden in meiner Heimatstadt abgeklappert die mir einfielen, die einen haben könnten. Vor Ort war nur Billigware bis ca 300 Euro, das wollte ich halt nicht. Die Beratung bestand aus „weiß ich nicht“, „haben wir nicht“ oder dem Vorlesen eines Katalogs. Ich habe dann ein Gerät online gekauft für 800 Euro. Lieferung bis vor die Tür innerhalb von 3 Tagen nach Zahlungseingang, 2 Wochen Rückgaberecht. Die Alternative war lokal kaufen für 1000 Euro, aversierte Lieferzeit ca. 1-2 Wochen. Lieferung zur Haustür nochmal 70 Euro extra und kein Rückgaberecht weil für mich geordert. Alles klar…

  17. Der Einzelhandel ist massiv zu teuer, hat nicht immer die passende Auswahl an Geräten vorrätig, die Beratung ist unnütz (Tests im Netz sind 10x besser). Einzig Mode kaufe ich vor Ort, da das was no name ist billigster China Schrott auf Amazon ist.

    Rückgabe ist bei Amazon auch viel einfacher. Bei meinen ganzen Bestellungen gehen zwar nur 2-5% zurück, das aber auch nur wenn es kaputt ist oder komplett von der Artikelbeschreibung abweicht. Versucht man das im Einzelhandel stellen die sich an als wäre das was super außergewöhnliches …

    • Schwieriges Thema, da es, wie immer, zwei Seiten gibt.
      Freunde von mir sind begeistert über Amazon. Warum? Durch ihre Berufe können sie nicht einfach mal bis 20:00 Uhr (ja, in Bayern ist nur bis 20:00 der Laden offen) einkaufen gehen. Da ist es tatsächlich einfacher, mal eben schnell auf Amazon etwas in den Warenkorb zu legen und spätestens übermorgen hat man das gewünschte. Somit Pro Amazon, Contra Einzelhandel.

      Ich persönlich bin ein Freund vom Einzelhandel. Warum? Weil ich nicht einfach irgendwelche Dinge kaufe, die mir das kluge Marketing der Firmen unterjubeln möchte. Wie auch schon häufig erwähnt, wird ja vieles einfach zurück geschickt. Dieses ganze Zeug wird bei Amazon vernichtet. Gerade in den Zeiten der kommenden Ressourcenverknappung ein brutaler Wahnsinn. Für mich also Pro Einzelhandel, Contra Amazon.

      Ein wenig stellt sich mir aber auch die Frage mache Henne und Ei. Ist Amazon das Problem, weil es so bequem ist oder ist der Kunde das Problem, weil er meint, es ist so bequem. Wenn man sieht, was durch den Bestellwahn an Verkehr auf die Straßen gejagt wird, ist es für mich bequem, aber für die Gesellschaft?
      Alle klagen darüber, dass die Straßen so voll sind, in den Städten die Lieferwägen rum stehen und man nirgends mehr hin kommt. Von den Karten „Habe Sie nicht zuhause angetroffen“ mal abgesehen, gewinnt die Gesellschaft dadurch im Ganzen, das eine bestimmte Masse eine andere Masse Nachteile aufzwingt?

      Bevor ich jetzt in eine Grundsatzdebatte abdrifte, komme ich zum Ende. Vermutlich wäre eine Synergie die beste Lösung. Wird aber wohl nichts werden. Und die wirklichen Einzelhändler sind leider eine aussterbende Rasse, weil diese dem Kost Diktat geopfert werden. Ist Amazon daran schuld? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Vielleicht ist es aber auch ein gesellschaftliches Thema, dass „Wir“ durch die „Geiz ist geil“-Kampagnen vergessen haben, was wichtig ist und nur noch nach dem billigsten und am schnellsten verfügbaren Gut trachten, was uns kurzfristig Befriedigung verschafft.

      Das nun allerdings aus den USA so eine Ansage kommt, überrascht und begeistert mich, da es vielleicht eine Debatte und eine Änderung hervor rufen kann. Schaun mer mal…

      • Ergänzung zu obigem: das sollte als eigenständiger Beitrag laufen und nicht als Antwort auf Alashondra. War wohl gestern Abend noch zu heiß

      • „Weil ich nicht einfach irgendwelche Dinge kaufe, die mir das kluge Marketing der Firmen unterjubeln möchte.“
        Das macht nicht wirklich viel Sinn.
        Ist dir bewusst, dass fast alles im Einzelhandel über Vertreter dort landet? Dass diese Regale mieten und gute Standplätze und Präsentation kaufen?

        „Dieses ganze Zeug wird bei Amazon vernichtet.“
        Das wollen einem Medien aktuell so reinprügeln, stimmt aber nicht. Das meiste verkauft Amazon weiter. Oft in bundles mit starken Rabtten. Die werden von Verwertern gekauft.

        • Warum macht meine Aussage zum Marketing keinen Sinn? Durch die Marketingkampagnen werden Bedürfnisse geschaffen, die einen glauben lassen, ohne das Produkt nicht glücklich zu sein.
          Darauf basiert meine Aussage. Wenn ich also versuche zu erkennen, was ich wirklich brauche, dann kaufe ich nicht einfach irgendwas, um damit einen Bedarf zu decken, den ich gar nicht habe. Oder anders gesagt: kaufe ich, um etwas zu kompensieren oder kaufe ich, weil ich wirklich einen Bedarf sehe.

          Zu der Vernichtung von Retouren gibt es laut dem Retourentacho 2018/2019 folgende Aussage:
          „Laut dem „Retourentacho 2018/2019“ von Wissenschaftlern der Uni Bamberg werden vier Prozent der A-Ware-Retouren in Deutschland – darunter auch neuwertige Waren – vernichtet oder verschrottet. 79 Prozent der online bestellten Waren werden als A-Ware weiterverkauft, 13 Prozent als reduzierte B-Ware veräußert, zwei Prozent an industrielle Verwerter weitergegeben und ein Prozent werden gespendet.“
          Weiter habe ich gefunden, dass bei 280 Mio. Paketen deutschlandweit also rund 11 Mio vernichtet werden. Das sind 11 Mio. Dinge, wo die zur Produktion verwendeten Ressourcen sinnlos vernichtet wurden. Rechnet man noch die in der Produktionskette angefallenen Schadstoffe und Energiekosten mit rein ist das keine Kleinigkeit mehr. Auch wenn das nicht viel scheint, so ist das immer noch zu viel, wo Ressourcen, gleich welcher Art, verbraucht wurden, ohne dem eigentlichen Bestimmungszweck gedient zu haben. Das hängt, meiner Meinung nach, auch mit den Begehrlichkeiten zusammen, die durch geschicktes Marketing geschaffen wurden.
          Erschreckend ist aber eher folgendes:
          „Retouren von B-Waren werden zu 55 Prozent vernichtet
          Bei Retouren, die keine A-Ware mehr oder nicht mehr verwendbar sind, werden sogar 55 Prozent vernichtet. Dies zeigt eine Studie des EHI Retail Institutes von 2018, bei dem 92 Online-Händler in Deutschland befragt wurden.“
          Ob jetzt 92 Onlinehändler representativ sind, sei mal dahin gestellt. Aber wenn B-Ware auch einfach Vernichter wird, dann hilft das weiter verkaufen der zurückgeschickten A-Ware auch nichts mehr.
          Offen bleibt natürlich, in welchem Zustand diese Artikel waren, nachdem sie zurückgesandt wurden. Dennoch zeigt das für mich folgendes: Onlineshopping ist einfach beliebig. Wenn es nicht passt/gefällt oder ich unzufrieden bin, dann schick ich es halt einfach zurück. Es ist halt bequem und kostet keine Zeit, wohingegen der Besuch im Laden Zeit kostet und man dort am Ende vielleicht nicht das findet, was man sucht.
          Dennoch kann ich Dir, valkyrr, in dem Punkt recht geben. Es wird weit weniger vernichtet, als behauptet.

          Die Zitate habe ich im Übrigen von hier entnommen: https://www.hr1.de/programm/amazon–co-vernichten-vier-prozent-der-retouren,retouren-amazon-und-co-100.html

  18. Mediamarkt hatte schon vor Amazon nur Dullies. Vielleicht lag das an unserem lokalen Mediamarkt. Aber tatsächlich hatte ich dieses Jahr das erste mal ein gutes Gespräch mit einem Verkäufer. Eigentlich wollte ich nur wissen, wo die MX518 zum Testen lagen, aber hab mich dann 15 min mit ihm über Mäuse unterhalten. Sowas war damals nicht möglich.

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