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Der Pharmakonzern Novartis verlost eine Gentherapie für 100 todkranke Babys. Eine Dosis des Medikamentes kostet über zwei Millionen Dollar. Kritiker sprechen von einer Überlebenslotterie. (Via)

Dazu schreibt Community-Mitglied Hendrik, der mir die Sache per Mail verlinkt hat:

„Einerseits ist es ja positiv, dass sowas „verschenkt“ wird und eine Lotterie ist wohl die „fairste“ Verteilung, aber irgendwie ist es doch auch verrückt, dass ein einzelnes Medikament so extrem teuer sein soll. Ja, langwierige Alternativen ohne Erfolgsgarantie könnten auf Dauer teurer sein und die Erforschung war sicherlich auch nicht billig, aber was es tatsächlich gekostet hat und wie viel Gewinn nun allein mit diesem Medikament gemacht wird, wird Novartis wohl nicht bekanntgeben.

Als mittlerweile 2facher Familienvater will ich mir aber nicht vorstellen, dass das Leben einer meiner Töchter von einer Lotterie abhängen soll, falls die Therapie bzw. das Medikament vom Gesundheitssystem nicht übernommen wird.“

Bei diesen hohen Kosten für eine Dosis ist es leider klar, dass die Krankenkasse die Therapie nicht übernimmt. Die Vorstellung, dass das Leben meines Sohnes von so einer Lotterie abhängt, ist kaum zu ertragen. Wahnsinn!




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5 KOMMENTARE

  1. Bei ganz vielen Studien ist es doch so, dass Menschen gibt, die ein Medikament bekommen und der Rest nur Placebos. Da gibt es auch keinen Aufschrei. Man kann leider nicht alles haben.

  2. Das Problem ist nicht nur der Preis sondern wohl der extrem aufwendige und langdauernde Produktionsprozess. In Deutschland ist das Medikament garnicht zu kaufen da nicht zugelassen. Bei einem Gewinn wird das wohl umschifft. Und die 100 Einheiten die halt im Jahr produziert werden können werden verlost. Finde ich besser als wenn nur der der es sich leisten kann an dieses Medikament kommen kann.

  3. Als jemand der beruflich bei einer Krankenkasse arbeitet möchte ich betonen, dass es hier nicht am Preis in Deutschland scheitert.

    Bevor ein Arzneimittel in Deutschland zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung abgegeben werden darf, ist eine Zulassung durch die EMA notwendig. In der Regel kommen neue Arzneimittel zuerst in den USA auf den Markt, da die amerikanische Zulassungsbehörde andere Anforderungen an Arzneimittel hat als die europäische. So kommt es vor das ein Arzneimittel in den USA eine Zulassung für die Behandlung erhält, jedoch nicht für Europa.

    Meiner Erfahrung nach ist die EMA deutlich strenger bei der Bewertung der Studien bevor es eine Zulassung erteilt.

    Natürlich fragen sich die Menschen was diese ganze Bürokratie denn soll. Es dient einfach dem Schutz und der Sicherheit der Patientenm Schließlich muss der Arzt genau wissen, welche Wirkung und Nebenwirkungen neue Arzneimittel haben.

    Man bekommt also regelmäßig von den betroffenen zu hören:“Aber in den USA gibt es das doch schon und es funktioniert.“

    Ja, aber wir in Europa müssen selbst feststellen ob das neue Arzneimittel unseren Anforderungen an Arzneimitteln genügt.

    Deutschland hat übrigens eine gesetzliche Regelung dafür gefunden, dass diese Arzneimittel auch in bestimmten Fällen gesetzlich versicherten zu Verfügung gestellt werden kann.

    Hierzu müssen Patienten an einer regelmäßig tödlich verlaufenden Erkrankung erkrankt sein, es dürfen keinen zugelassenen Arzneimittel in Deutschland zur Verfügung stehen und es müssen Studien vorliegen die erwarten lassen das das Arzneimittel eine Zulassung erhält.

    Nun gibt es allerdings in Deutschland ein Arzneimittel das für diese Erkrankung eine Zulassung hat. Allerdings kostet das Arzneimittel auch 200.000 Euro aber muss ein Leben lang gegeben werden. Das neue Arzneimittel nur einmal.

    Leider werden die Krankenkasse von den betroffenen medial extrem unter Druck gesetzt um eine Kostenübernahme zu erhalten. Hier haben einige dem Druck bereits nachgegeben.
    Ich hoffe ich konnte euch die Geschichte aus einer anderen Perspektive näher bringen.

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