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In der Corona-Krise sind Strea­ming­dienste bisher die großen Gewinner. Viele verbringen derzeit weit mehr Zeit zu Hause und sorgen für einen Boom bei Netflix, dem neuen Disney+, Joyn und Co […] Der Sport­streamer DAZN ist der große Verlierer unter den Strea­ming­diensten […] 26 Prozent aller Kündi­gungen dieses Jahres sind in nur zehn Tagen einge­reicht worden, ein Ende der Entwick­lung ist nicht in Sicht. (Via)

Ist doch klar, aktuell gibt es dort doch keinen Sport zu gucken. Allerdings sollte man hier wahrscheinlich entspannt bleiben, da man 1. aufgrund der neu erworbenen Bundesliga-Rechte das Abo-Modell verändert hat und man als Kunde nur für 12 Monate ein Abo abschließen konnte (d.h. viele Abos laufen noch relativ lange) und 2. die Leute wieder abonnieren werden, wenn der Sport weitergeht.

Auf der anderen Seite kann DAZN aktuell ja nicht die Inhalte zeigen, wofür man den Streaming-Dienst abonniert hat. Kann man hier ein außerordentliches Kündigungsrecht einfordern? Ich persönlich sehe es auch nicht ein, 12 Euro im Monat dafür zu bezahlen, dass ich quasi nichts zu sehen bekomme. Was meint Ihr dazu?




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6 KOMMENTARE

  1. Ich glaube das ist wie im Gym, du kannst nicht kündigen, aber wenn „sie“ nicht liefern, wird es dir auch nicht in Rechnung gestellt. Beispielsweise wird nicht abgebucht oder man bekommt die „Ausfallzeit“ wieder gutgeschrieben

  2. Ich habe während meines Studiums in einem Callcenter für Premiere gearbeitet. Damals hat Premiere die Bundesliga-Rechte verloren und daraus ergab sich ein Sonderkündigungsrecht für die Abos.

    Ich wäre mir jetzt aber nicht sicher, ob man hier ein Sonderkündigungsrecht hat, denn die Bundesliga pausiert ja erstmal nur. In der Zeit zweischen zwei Seasons hat man ja auch kein Sonderkündigungsrecht.

  3. Wäre Schade um DAZN, wenn jetzt jeder das Abo kündigt und der Anbieter dadurch Pleite gehen würde. In Sachen Sport einfach DIE Anlaufstelle und 100000 mal besser als z.B. Sky. Ob man nun ein Kündigungsrecht hat, weiß ich nicht. Denn grundsätzlich zeigen sie ja Sport. Müsste man gucken, für was man da genau laut AGB bezahlt hat.
    Aber die 12€ tun mir nicht weh, dann kann ich halt 2 Monate nur Wiederholungen sehen.

  4. Ich selber habe das Monatsabo, und das habe ich vorläufig für 4 Monate pausiert. Von daher habe ich erstmal keine Probleme.

    Falls du das Jahresabo hast, prüfe zunächst mal, ob es auch da eine Möglichkeit gibt, das Abo für 4 Monate einzufrieren. Falls ja, wäre das in jedem Fall die „vertragsgerechte“ Wahl zu diesem Zeitpunkt. Wenn es diese Möglichkeit im Jahresabo allerdings nicht gibt, kann man schon mit guten Argumenten über ein Sonderkündigungsrecht nachdenken. Man abonniert DAZN typischerweise nicht für Dokus und die Wiederholung alter Sportereignisse, sondern für Livesport. Und weil der zur Zeit nicht stattfindet, kann man sagen, das DAZN nicht die geschuldeten Leistungen erbringt. Dann würde ich persönlich dazu tendieren, notfalls einen Rechtsstreit durchzuziehen. Zu Bedenken gebe ich aber: Das Jahresabo kostet 120 €, der Streit ginge also um einen noch geringeren Betrag, sagen wir 60 €. Zum einen kostet ein Prozess ein Vielfaches davon (mit nicht 100%ig sicherem Ausgang), zum anderen haben auch die Gerichte „Shutdown“. Das heißt, dass zu irgendeinem Zeitpunkt entschieden wird, wenn DAZN im Zweifel den Betrieb längst wieder voll aufgenommen hat. Und dann wird dich das Gericht zu einem halbseidenen Vergleich prügeln mit dem Argument „zumindest die Dokus hättest du dir ja anschauen können, also zahl jetzt 50%“.

    Also: ohne Rechtsschutz kein Prozess, das lohnt sich so oder so nicht. Mit Rechtsschutz kannst du dich in einem Jahr oder so auf runde 30 Euro freuen! Und wenn zu viele Leute Rechtsschutz haben, muss DAZN tausende Verfahren führen und ist bis dahin pleite, dann bekommst du keine 30 Euro, sondern eine Insolvenzquote.

    Somit im Interesse von uns allen: DAZN hat Probleme genug, weil die Leute jetzt regulär ihre Abos kündigen und pausieren. Also besser in Ruhe lassen.

    • Mal ne Frage an dich: Du arbeitest nicht zufällig in Hamburg und bist für die Arag als Telefonanwalt tätig? Ab und zu ruf ich da immer an und die Stimme und allgemeine Laune würde irgendwie zu deinen Beiträgen passen 🙂

      • Ich nehme das mal als Kompliment für die ARAG; ich glaube nämlich nicht, dass die durchweg Juristen an die Hotline setzen. Wenn auch Nichtjuristen solche Sachverhalte realistisch einschätzen können, spricht das für eine gute Schulung.

        Ansonsten nein, mich findest du am anderen Ende der Republik!

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