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Während des Wochenendes entdeckten viele Streamer eine unangenehme Überraschung in ihrem Posteingang: eine E-Mail von Twitch, in der es hieß, sie hätten einen oder mehrere Copyright-Strikes auf Clips aus ihren Streams erhalten. Wenn Streamer drei Strikes erhalten, riskieren sie ein Perm-Ban […] „Ich habe mit mehreren Twitch-Mitarbeitern gesprochen, die mir alle gesagt haben, dass es die beste Option ist, alle meine Clips jemals zu löschen“, sagte Fuslie, einer der ersten Streamer, der Licht in diese Angelegenheit brachte, auf Twitter. „Außerdem ist es für mich nahezu unmöglich, mehr als 100.000 Clips zu löschen, und das Creator-Dashboard lädt keinen meiner alten Clips. Wie soll ich mich hier schützen?“ (Via)

Mal wieder typisch Twitch: Anstatt die Sache mal vernünftig zu kommunizieren, wird einfach direkt gestriked. Warum kann man die Lage nicht mal vernünftig zusammenfassen und den Streamern so eine Hilfestellung geben? Nein, Leute werden verwarnt und müssen selbstständig nachfragen, bzw. all ihre Clips löschen. Was ist das denn bitte für eine Art gegenüber ihren (Partner)Streamern? Twitch wird gefühlt von Jahr zu Jahr anstrengender. Man hat offenbar vergessen, dass die Streamer das Geld reinholen und dass eine Partnerschaft keine Einbahnstraße ist.

Ich finde es nach wie vor schade, dass es keine Konkurrenz auf Augenhöhe in diesem Bereich gibt. Ich verstehe auch die Leute, die nicht wechseln wollen, weil sie so Viewer und Geld verlieren. Das Problem: Twitch weiß das und benimmt sich genau deshalb so – frei nach Motto: „Wenn Euch unsere Regeln nicht passen, könnt Ihr ja gehen“. Eine Konkurrenz-Plattform auf Augenhöhe täte Twitch und vor allem uns Streamern richtig gut…




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13 KOMMENTARE

  1. Na da bin ich mal gespannt was Twitch in Zukunft macht sobald Artikel 13 berücksichtigt werden muss, immerhin ist dann Twitch in der Verantwortung und nicht mehr der Content Creator, weil Twitch der Platform Betreiber ist und dieser muss das Urheberrecht überprüfen und gegebenfalls den Upload/Streamen verhindern, wenn die Plattform die Rechte nicht besitzt. D.h. für Twitch schön die Rechte erwerben.

  2. Also ich gucke privat wirklich selten Streams. Aber ich frage mich, warum Youtube da gar keine Rolle spielt? Aus beruflichen Gründen gucke da regelmäßig Live-Übetragungen von Konferenzen, Pressekonferenzen oder gar Talkshows etc. Als Viewer finde ich die Youtube-Streams durchaus brauchbar.

  3. Was hat das ganze mit Twitch zu tun? Twitch hat es sich da nur lange sehr leicht gemacht, während youtube und co schon längst auf copyrights achten mussten. Das wiederrum zerstört die Konkurrenz, die du dir so gerne wünscht.

    Mir geht es auch nicht in den Kopf, wie professionelle streamer, welche teils Millionen mit der Nutzung fremder Inhalte verdienen, sich da aufregen könnten. Sie haben einfach nur Glück, dass die meisten Spieleentwickler das indirekt erlauben – auch da gibt es aber Ausnahmen, welche klar auf ihr gutes Recht bestehen (z.B. Monetarisierung und Nintendo).
    Die Musik-Verwerter sehen das halt weniger locker, warum auch?
    Das ist wieder auch nichts neues. Ich weiß z.B. von Cohhcarnage, welcher schon so einige DMCA strikes nur wegen seinem soundboard kassiert hat. Twitch hat damit nichts zu tun.
    Twitch muss doch nicht den Anwalt der streamer spielen. Die Streamer verletzen über Jahre geltendes Recht und heulen dann, wenn sie drüber stolpern?

  4. funny Sidenote:
    löscht Du Deine Clips komplett in Twitch (was btw nen absoluter Krampf ist), werden sie nicht gelöscht.
    Im Dashboard & der Clip Ansicht sind sie weg, jedoch kann man über 3rd Party Sites wie z.B.
    twitchtracker noch auf die Clips zugreifen, und diese spielen auch ab.

    Wurden sie über eine 3rd Party Seite abgespielt tauchen sie kurz danach wieder in deiner Clip Ansicht auf Twitch auf, somit bist Du aktuell nicht wirklich in der Lage Strikes entgegen zu wirken

  5. Das ist nich neu. Zum Beispiel Pokelawls hatte das letztes Jahr schon…
    Es ist ja auch nicht Twitch der da striked, das sind die Rechteinhaber der Songs bzw die Label dahinter.
    https://twitter.com/pokelawls/status/1179882132224774145

    Auch restreams der Presidential debate wurde letztes jahr gestriked
    https://www.theverge.com/2019/8/1/20750165/twitch-suspensions-24-hour-democratic-debates-trihex-destiny-hasanabi

    In 2018 wurden viele Streamer durch das Label von Juice WRLD gestriked
    https://dotesports.com/culture/news/popular-streams-banned-twitch-june-22-25164

    Auch interessant ist dazu folgender Clip:
    https://clips.twitch.tv/FlaccidPuzzledSeahorseHoneyBadger

  6. Definitiv nicht schön aber Twitch wird es auch nicht einfach haben.
    Die Universal Music Group macht da richtig Druck auf Twitch, wenn die nicht dafür sorgen, das Clips mit entsprechender Musik verschwindet. Twitch wird keinen bock haben auf irgendwelche Klagen/Geldstrafen von dieser Universal Music Group. Da ist es einfach diesen Druck an die User(Partner) weiterzugeben indem man diesen droht ihre Accounts zu bannen.

    Ich muss anmerken, das es noch nie erlaubt war lizenzierte Musik über Streams/Vod`s abzuspielen. Bisher wurde das ganze halt nur noch nicht von dieser Universal Music Group so verfolgt. Denen war wohl langweilig und die haben sich gedacht: „können wir ja mal machen“.

    Sehr schade, hätte man aber trotzdem früher und ordentlich von Twitch aus kommunizieren können. Die Post von der Universal Music Group haben die sicher nicht erst 1 Tag vorher bekommen.

  7. Dass Twitch nichts kommuniziert hat, liegt vielleicht daran, dass nie eine Richtlinie geändert wurde sondern ein großes Musiklabel angefangen hat, alte Clips striken zu lassen.

    Dass Musik auf Twitch IMMER schon rechtsverletzend war, ist nichits Neues. Streamer haben sich bloß immer darauf verlassen, dass die Musiklabels ja nichts tun und es sei ja eine Grauzone. Bestimmte Lieder werden in VOD ja nicht umsonst gemuted.

    Aber mMn trifft Twitch hier halt keine große Schuld. Universal ist hier der Sauhaufen.

  8. „Twitch wird gefühlt von Jahr zu Jahr anstrengender.“
    Das liegt aber auch an dem Erfolg von Twitch. Wenn etwas zu populär wird dann werden auch die Rechteverwerter darauf aufmerksam und wollen was von dem Kuchen abhaben. Ich bin mir ziemlich sicher wenn z.B. Mixer ähnlich groß wäre dann hätten sie die gleichen Probleme wie Twitch und würden auch ständig „schwerer“ werden.

  9. Hmm es gibt Alternativen zu Twitch, nur keiner will wirklich wechseln.
    Lamentieren und heulen auf Twitter ist halt einfacher und erfolgreicher.
    Gleiches Thema wie bei Facebook/WhatsApp.
    Was man aber tatsächlich negativ bewerten kann ist die Sache, wenn Streamer nicht im Bulk downloaden/löschen und erst gar nicht aufrufen können.
    Das Twitch ein Arschloch Laden ist und nicht vorher warnt ist doch hinlänglich bekannt.
    Allerdings seit Twitch „Copyright Music“ bei Wiederholungen ausblendet, hätte man aufmerksam werden müssen. Was jetzt passiert ist nur der logische nächste Schritt.

  10. Wahnsinn wie dilettantisch sich twitch hier anstellt. Das kann doch nicht deren Ernst sein, seine gesamten Creator von heute auf morgen ins offene Messer laufen zu lassen.

    • Die betroffenen Creator verletzen seit Jahren die Rechte anderer und die Twitch-Nutzungsbedingungen. Mit welcher Begründung sollen sie jetzt von Twitch geschützt werden? Wenn man es sich leisten kann, kauft man ne Lizenz (ist bei der GEMA gar nicht so teuer) und wenn nicht, lässt man es einfach bleiben, mit fremdem Content Geld zu verdienen. So einfach ist das.

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