TEILEN

Rassismus gegen Deutsche wurde lange totgeschwiegen. Ein Betroffener berichtet über einen Alltag voller Diskriminierung.

Bohemian Browser Ballett ist teilweise richtig, richtig gut. Das angefügte Video entspricht genau meinem Humor. Das mag eine „Kartoffel“ an einer Brennpunkt-Schule in Berlin Neukölln zwar anders sehen, aber in der breiten Masse ist das Gejammer in Sachen „Rassismus gegen Deutsche“ schon ein wenig albern…




Anzeige

23 KOMMENTARE

  1. Das „Weiße“ oder „Deutsche“ keine Minderheit sind stimmt so nicht. Global betrachtet sind beides Minderheiten, sowohl relativ als auch absolut. Was hier das „größere“ Problem ist (ich persönlich finde nicht das man da differenzieren sollte, aber ich folge dem einfach mal), hängt dementsprechend davon ab, in welchem Land bzw. welcher Region man sich aufhält. Schaut man sich nämlich mal den Rest der Welt an, findet man quasi überall (regionale) Minderheiten die irgendeiner Form von Diskriminierung ausgesetzt sind.

  2. Da fällt mir übrigens noch eine Geschichte zu ein.
    Meine Schwester hat während ihrer Schulzeit tatsächlich erzählt, sie hätte ausländische Wurzeln und hat sich einen „Kenek“-Namen (ihre Worte) zugelegt, um tatsächlich in eine Gruppe aufgenommen zu werden.
    Sicherlich ist Rassismus gegen Deutsche ein deutlich geringeres Problem und deutlich weniger systemisch. Man muss sich in Deutschland keine Sorgen machen, bei der Job- oder Wohnungssuche benachteiligt zu werden (zumindest als deutscher, weißer Cis-Mann [wie ich diese Bezeichnung hasse]). Man wird, da man keine „Minderheit“ ist sicherlich auch deutlich seltener damit konfrontiert.
    Ich finde es aber immer schwierig solche Ungerechtigkeiten kleinzureden, bzw. zu behaupten, man bilde sich das ja nur ein und sollte sich allgemein für sein priviligiertes Leben schämen.
    In einer optimalen Welt, sollte es Hass und Ausgrenzung einfach nicht geben. Warum soll das eine geleugnet werden, nur weil das andere das größere Problem ist?

  3. Ich wurde von so ein paar Trotteln früher kartoffel genannt. Ich habe sie einmal aufs Glatteis geführt und noch einen Deathstare hinterhergeschickt und das Problem trat nie wieder auf. Klarer Ausnahmefall und daher amüsiert mich dises Video sehr.
    Und zu Kinkis Farmer in Afrika nummer: Wenn man über einen Zeitraum von 150 Jahren als Invasor die Bevölkerung unterdrückt, sollte man sich halt verpissen wenn das Regime fällt und die Ursprungsbevölkerung am Ruder ist. Oder daran arbeiten sie zu überzeugen, dass man perfekt koexistieren kann.

  4. O.T.: weiß jemand woran das liegen kann, das die Youtubevideos nicht mehr laden? Ich bekomme zwar diesen Freischaltbutton, aber wenn ich den drücke lädt die Seite neu und nix passsiert.

  5. Ach ja, die Vollpfosten von Funk mal wieder. Typische Taktik: Ein existierendes Problem bis ins Lächerliche verzerren, sich einen Strohmann bauen (tschuldigung, muss heutzutage sicher Strohperson heißen!), um ihn dann anzünden zu können.

    Ich nehme mal wieder vorweg: Rassismus ist ein Scheißwort, weil es keine Menschenrassen gibt. Aber in Ermangelung einer Alternative …

    Grundsätzlich kann jede Minderheit von Rassismus betroffen sein; das gilt von der Ebene eines Staatsgebietes bis hinunter zu einer Wohngemeinschaft. Wenn Nicht-Deutsche oder Nicht-Weiße innerhalb einer bestimmten Einheit, zum Beispiel einer Schulklasse, die Mehrheit bilden, sind sie selbstverständlich genauso zum Rassismus fähig wie andersherum.

    Oder schaut euch mal an, was seit einigen Jahren in Südafrika mit den weißen Farmern so passiert. Zeig denen dieses Funk-Machwerk, und du brauchst ein verdammt schnelles Pferd!

    Rassismus ist keine Einbahnstraße, sondern – woimmer er auftritt – Mehrheit gegen Minderheit. Das gilt für jede Form von Diskriminierung: 15 Frauen im Häkelkurs können den einzigen Mann diskriminieren, 10 Basketballspieler können einen Tyrion Lannister diskriminieren.

    Und wer jetzt „Whataboutism“ klugscheißen will: Auch das ist keine Einbahnstraße. Für das Kind, das Tag für Tag von seiner Klasse als Scheißkartoffel beschimpft und verprügelt wird, ist ein George Floyd genauso „Whataboutism“. Das Problem ist nicht weißer Rassismus oder schwarzer/antideutscher Rassismus, das Problem ist Rassismus – ohne jede Zusätze.

    Justitia, die römische Göttin der Gerechtigkeit, wird stets mit verbundenen Augen dargestellt. Der Rechtsgedanke dahinter ist also 2000 Jahre alt: Sie soll ohne Ansehen der Person urteilen. Sie kann gar nicht sehen, ob sie über einen weißen, schwarzen, reichen, armen usw. urteilt. Würden wir uns alle mal wie Justitia verhalten, hätten wir einen Arsch voll Probleme weniger.

    • Kann man so Unterschreiben ohne das video gesehen zu haben. Mag seltener vorkommen das ein weißer Deutscher durchschnittstrottel diskriminiert wird ist aber dann umso trauriger wenn man das weniger schlimm bewertet.

      Ich sags mal frei heraus ich mag alle Menschen nur Arschlöcher hasse ich egal wie sie aussehen.

  6. Musste Schmunzeln. Aber ähnlich absurd empfinde ich manche Diskussion über Rassismus im Allgemeinen. Beispiel: Dein Artikel mit den IT-Begriffen. Oder Nahrungsmittel wie Zigeunerschnitzel. Ich halte es für einen riesen Unterschied ob man eine gewisse Personengruppe mit rassistischen Begriffen beleidigt, oder ob ein gewisser Begriff einfach irgendwann mal so benannt wurde.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Zigeunerschnitzel entwickelt und so benannt wurde, um irgendeine Dominanz über einer Ethnie zum Ausdruck zu bringen.

    • 1. Ich finde es auch falsch das Zigeunerschnitzel nicht mehr so zu nennen. Auf mich wirkt das Wort Zigeunerschnitzel positiv, denn Zigeunerschnitzel ist verdammt lecker.
      2. Das Zigeunerschnitzel ist meines Wissen durchaus nach den Sinti & Roma aka Zigeuner benannt. Der Begriff Zigeuner ist heute negativ belastet.

  7. Zu sagen es gibt keinen Rassismus gegen Weiße finde ich genauso schlimm wie zu sagen es
    gibt keinen Sexismus gegen Männer, beides gibt es, beides ist ein Problem, aber in beiden
    Fällen ist die andere Seite das wesentlich größere Problem.

    Das ist auch der einzige Punkt welcher mich an der derzeitigen Debatte stört, das alle sagen jo Rassismus gegen Weiße gibt es nicht! Es ist kein Problem was derzeit wichtig ist und es ist definitiv nichts was derzeit angesprochen gehört, aber es ist ein Thema welches man nicht leugnen darf/soll.

    • Das Grundproblem ist einfach, dass zumeist einfach zur falschen Zeit das „kleinere“ Problem angesprochen wird.

      Wenn in der Gesellschaft gerade über Rassismus gegen Schwarze heiß gesprochen wird, ist es der falsche Zeitpunkt, um über Rassismus gegen Weiße zu sprechen. Denn dies wirkt auf die erstere gruppe wie ein Versuch der Relativierung

      Wenn es einen rechtsextremen Anschlag gab, ist es der falsche Zeitpunkt, um über die Bedrohung von Links oder vom Islam zu sprechen. Denn dies wirkt wieder wie ein Versuch der Relativierung.

      Wenn gerade vermehrt über Vergewaltigung von Frauen gesprochen wird, ist es der falsche Zeitpunkt um über Vergewaltigung von Männern zu sprechen. Denn dies wirkt wie ein Versuch der Relativierung.

      Wenn Werder Bremen gerade schlecht spielt, ist es der falsche Zeitpunkt, um darüber zu sprechend das der hSV schlecht spielt.

      Relativierung wird immer als Versuch warhgenommen ein kurz zuvor stattgefundenes Ereignis / eine kurz zuvor stattgefundene Debatte klein zu reden.

      Das Kennen wir doch alle noch aus der Schule. Man schreibt eine 4 in Mathe und vor den Eltern heißt es dann: „Aber mein Bruder hat ne 5 in Englisch!“ – Beides sind Probleme, beide müssen behoben werden – aber beide dürfen nicht in Konkurrenz zu einander gesetzt werden.

      • Ich kann dir da nicht wirklich widersprechen. Du hast das Phänomen der Relativierung gut definiert. Relativierung ist aber nicht per se negativ. Wenn du nach einem Verkehrsunfall einen kleinen Splitter im Daumen hast und der Arzt dir sagt „sorry, ich muss mich erstmal um den Typ kümmern, dem das Bein abgerissen wurde“, ist das auch eine Relativierung deiner Verletzung!

        „Wir haben dringendere Probleme“ ist vielmehr eine vollkommen berechtigte Aussage.

        Um ein provokatives Beispiel zu nennen: Ein rechtsextremer Anschlag alle paar Jahre ist schlimm und definitiv ein rechtsextremer Anschlag alle paaar Jahre zuviel. Wenn man aber täglich linksextreme und/oder islamische Gewaltstraftaten sieht, kann man berechtigterweise und ohne „negative Relativierung“ fragen, warum es den ARD-Brennpunkt zwei Wochen lang nur für den einen Rechtsextremen gibt.

  8. Das Problem mit dem Rassismus gegen Deutsche: Die meisten, die deswegen jammern, meinen damit Rassismus gegen weiße Bio-Deutsche und schließen andere Gruppen mit deutschem Pass bewusst aus!

    Ich selbst habe noch nie Rassismus gegen Deutsche erlebt, bin noch nie als Kartoffel bezeichnet worden. grundsätzlich ist der aber natürlich falsch.

    Wenn jedoch ein Deutscher mit Migrationshintergrund einen weißen Bio-Deutschen als Kartoffel bezeichnet, kann man das schlecht als Rassismus gegen Deutsche bezeichnen, weil ja beide Deutsche sind. Das wäre dann wohl eher Rassismus gegen Weiße.

    Jede Form von Rassismus ist scheiße! Aber jeder Versuch eine Art von Rassismus mit einer anderen Art von Rassismus zu vergleichen ist der Versuch der Relativierung! Wer in der Diskussion über Rassismus gegen Schwarze mit dem Rassismus gegen Weiße kommt ist in der Regel ein weißer Rassist.

    • In einer schönen heilen Welt lebst du 🙂

      Ich ging in Offenbach zur Schule und habe in Frankfurt studiert.

      Ich wurde regelmäßig als einer von wenigen „Bio Deutschen“ als Alman oder Kartoffel bezeichnet. Oftmals auch im negativen Zusammenhang. „Alder, mach mal nicht so auf Alman“ oder ähnliches.

      Zugegeben meistens eher im Spaß, aber wie gesagt, oftmals eben auch nicht.

      • Ich bin auf dem Land groß geworden. als Mitschüler mit Migrationshintergrund hatte ich lediglich Spätaussiedler. Danach ging ich an die Universität und habe dort puren toleranten Multikulti erlebt. Seit dem verkehre ich privat fast ausschließlich in akademischen Kreisen. Von daher: Ja ich lebe in meiner eigenen Blase und habe Rassismus gegen Deutsche noch nie erlebt.

        Ich habe jedoch nicht gesagt, dass es ihn nicht gibt.

    • Geh mal in die Kreisliga und spiel gegen eine Mannschaft mit arabischen Wurzeln, du wirst sehen das beide Seiten gleich assozial sind. Ich hab genug in meiner Mannschaft die „Ziegenfick“ als normale Bezeichnung erachten und anders rum ist Weißbrot und Kartoffel noch das mit Abstand harmloseste.

      Ich glaub nicht dran das eine Seite besser ist als die andere, Menschen sind allgemein scheiße.

      • Ich muss zugeben, dass ich mit Sport Null zu tun habe und daher auch nie was von der Kreisliga mitbekomme. Ich gebe Dir recht, dass ich mir dort den von Dir geschilderten Rassismus gegen Deutsche vorstellen kann. Meines Wissens nach haben auch die Bundesligen Probleme mit Rassimus von Weißen gegen u.a. Schwarze.

        Das es im Sport vermehrt zu Rassismus kommt (gegen alle Seiten) wundert mich als Soziologen jedoch nicht, da von (Sport)vereinen besonders Menschen angesprochen werden, die intensiv nach einem Zugehörigkeitsgefühl suchen. Dies kann durch Sportvereine, Nationen, „Rassen“ etc. gestillt werden. Und nein: Ich unterstelle damit in keinster Weise, dass alle Sportfans Rassisten sind – ganz im Gegenteil.

      • Man muss ganz klar zwischen Institutionellen Rassismus und Rassismus unterscheiden. Einen Institutionellen Rassismus gegen Deutsche gibt es in Deutschland einfach nicht. Es gibt aber durchaus stellenweise Institutionellen Rassismus gegen Menschen mit einem Migrationshintergrund.

        Den einfachen Rassismus gibt es natürlich auch in Deutschland. Und natürlich auch gegen Weiße und gegen Deutsche. Das habe ich nie in Frage gestellt.

        Institutionellen Rassismus und dem einfachen Rassismus muss man jedoch unterschiedlich bekämpfen. Gerade beim einfachen Rassismus kommt es auf jeden Menschen drauf an, während es beim Institutionellen Rassismus vermehrt auf den Staat und die Wirtschaft ankommt.

  9. Ich muss einbisschen schmunzeln, wenn ich mich an meine Schulzeit zurück erinnere. Da haben deutsche Schüler Prügel kassiert und man wurde gefragt“biste ein Deutscher“? Meine Antwort natürlich nein ( da halb Rumäne), aber dann hiess es oft:“dann haste nochmal Glück gehabt“. Und ich bin eher in einer kleinen Stadt im Schwarzwald aufgewachsen. Also so ganz utopisch ist die Sache nicht, aber mittlerweile lach ich darüber viele von damals sehen es jetzt anders xD. Man war ja schließlich jung …

    • Ging mir als Kartoffel damals nicht anders. Musste mich ständig mit dieser Art Spasten prügeln. Aber mir wurde damals schon schnell klar das es nur Ausflüchte waren um Stress zu schieben. Bei den ersten Vorfällen hab ich mich nichtmal gewehrt weil ich einfach Fassungslos war aber irgendwann hatte ich die Schnautze voll für diese Pfosten der punching bag zu sein und verteidigte mich bis aufs Blut. Zu der Zeit gabs Begriffe wie Mobbing etc. nocht nicht und man war mit sowas noch mehr alleine als heute.

      Toll fand ich das ganze damals (und heute) ganz und garnicht und spurenlos ist es defintiv nicht an mir vorbei gegangen. Zumal das ganze oft soweit ging das man nach der Schule systematisch verfolgt wurde und auch generell musste ich immer in meiner Stadt auf der Hut sein.

      Hasse ich deshalb Migranten? Nein. Hasse ich deshalb Menschen? Teils.. aber hauptsächlich Arschlöcher. Mir ist völlig egal was das Arschloch für ne Hautfarbe hat oder wo es herkommt. Kann von mir aus auch grün mit gelben Punkten sein.

      Was daraus resultierte waren/sind leichte misanthropische Tendenzen und Ich bin sehr Introvertiert in meinem heutigen Leben.

HINTERLASSEN SIE EINE ANTWORT

Please enter your comment!
Please enter your name here