Mich hat in diesen Tagen ein alter Freund angerufen, mit dem ich länger nicht gesprochen habe. Er erzählte mir so nebenbei, dass er und seine Frau sich scheiden lassen. Ich bin dabei fast aus allen Wolken gefallen, weil die Beiden für mich immer das perfekte Paar waren. Als ich nach einem Grund fragte, erzählte er mir relativ offen, dass er seine Frau betrogen hat. Auf mein Nachhaken hin, berichtete er mir weiter, dass er einfach mal wieder Sex haben wollte und dass mit seiner Frau seit mehreren Jahren in dieser Sache Funkstelle herrscht. (Nebenbei gesagt hat er mir erlaubt, hier anonym davon zu erzählen.)
Jeder, der sich jenseits der Dreißig bewegt, kennt so eine Geschichte und hat sie sicher in seinem Freundeskreis schon mal erlebt: Paar funktioniert super, Frau wird schwanger und bekommt ein Kind, das Sexleben schläft komplett ein, Mann betrügt irgendwann die Frau, Trennung. Habt Ihr sicher schon mal gehört, oder? Und am Ende ist der Mann dann das Dreckschwein, das seine Frau betrogen hat. So auch bei meinem Freund: Er darf aktuell seine Kinder nicht sehen, die gemeinsamen Freunde habe sich von ihm angewandt und er steht komplett allein da. Wahrscheinlich hält sich Euer Mitleid trotzdem in Grenzen, hab ich recht? Warum? Weil Untreue (besonders als Familienvater) in unserer Gesellschaft moralisch gesehen der absolute Supergau ist.
Auch wenn ich dafür in den Kommentaren mal wieder den Kopf hinhalten muss, möchte ich an dieser Stelle ausnahmsweise mal die ganze Sache aus Sicht des Mannes betrachten. Meine große Schwester hat früher mal gesagt: „Am Sexleben einer Beziehung kannst Du ablesen, wie sehr diese Beziehung noch in Takt ist.“ Ich persönlich finde das einen sehr weisen Satz. Natürlich wird hier die ein oder andere Frau (oder Frauenversteher) widersprechen, allerdings habe ich in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass in diesem Satz sehr viel Wahrheit steckt.
Es ist völlig normal, dass man nach vielen Jahren Ehe/Beziehung und einem/mehreren Kindern keinen Bock mehr hat, sich jeden Tag gierig zu bespringen. Aber findet Ihr es nicht auch rücksichtslos, wenn eine Frau einfach irgendwann für sich entscheidet, dass sie „keinen Bock mehr auf Sex“ hat? Dass Geschrei, wenn der Partner dann fremdgeht oder die Frau verlässt, ist aber natürlich trotzdem groß. Von uns Männern wird in so einem Falls immer erwartet, „das Richtige“ zu tun und unsere eigenen sexuellen Bedürfnisse zurückzuschrauben. Aber was macht man als Mann mit einer stark ausgeprägten Libido? Und warum ist man schon ein „Dreckschwein“, wenn man nur über dieses Thema spricht und nicht undifferenziert diese Männer bedingungslos verurteilt?
Für einen Großteil aller Männer ist Sex nun mal eine wichtige Sache und gehört zu den eigenen Grundbedürfnissen. Die Evolution hat uns Männern den Drang mitgegeben, unseren „Samen zu verteilen“, damit die Menschheit nicht ausstirbt und weiter wächst. Wir haben diesen Trieb also in uns. Ich will damit nicht Untreue und Seitensprünge legitimieren. Dieser Grundtrieb des Mannes ist in keinem Fall eine Freifahrschein, seine Partnerin zu betrügen. Ich sage nur, dass sich Frauen, die über Jahre ihre Männer hängen lassen, weil sie aus irgendwelchen Gründen keinen Bock mehr auf Sex haben, einfach nicht wundern müssen, wenn der eigene Mann irgendwann fremd geht. Dann das Opfer zu spielen und dem Mann die eigenen Kinder und Freunde zu entziehen, finde ich persönlich dann irgendwie heuchlerisch.
Wie seht Ihr die ganze Sache?
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Meiner Meinung nach betrachtest du die Thematik viel zu sehr nach dem schwarz-weiß Schmema. Wenn Sex in einer längeren Partnerschaft nicht mehr stattfindete, laufen meist ganz andere Dinge schief und ist nicht das Resultat, weil „Frau das einfach irgendwann entschieden hast“.
Dabei geht es vor allem um mangelnde Intimität, dass das Paar nicht mehr wirklich zusammen finden kann, man nicht mehr wirklich miteinander redet etc.!
Klar hat man nach jahrelanger Beziehung nicht mehr jeden Tag Sex, das ist ganz normal. Beim „Durchschnittspaar“ pendelt sich das aber in der Regel auf etwa zweimal die Woche ein. Wenn das Sexleben auch Monate oder sogar Jahre nach der Geburt komplett einschläft, dann liegt vielleicht auch schon vorher was anderes im Argen.
Generell ist Fremdgehen ja erstmal scheiße, aber wenn ein Partner komplett „zu macht“, kann ich es schon auch nachvollziehen. Ist halt durch die Kinder nochmal schwieriger. Bei einer kinderlosen Beziehung würde ich an Stelle des Mannes irgendwas in der Richtung sagen: „Okay, wenn du überhaupt keinen Sex mehr haben willst, lassen wir das mit der Beziehung, vielleicht können wir ja Freunde bleiben.“ Die Reihenfolge hab ich im Freundeskreis tatsächlich schon erlebt: Freunde -> Beziehung -> Trennung -> Freunde.
Bevor man das tut, sollte man aber die Probleme einfach mal ansprechen. Wenn es schon soweit ist, dass der Mann seine Frau deswegen betrügt, dann muss das Thema ja ziemlich lange totgeschwiegen worden sein. Aber wahrscheinlich könnte generell ein Großteil von Beziehungen gerettet werden, wenn einfach mal offener kommuniziert würde.
das problem hat man zum glück nicht mit offenen beziehungen.
meiner meinung nach wird sex zu sehr romantisiert. Als ob es was heiliges wäre was nur paare machen dürften und nur wenn liebe im spiel ist, ist es richtig.
Ja, sex mit liebe auch nochmal was besonderes sein, aber sex kann und
funktioniert auch ohne gefühle.
Das einzige problem ist eigentlich das verschweigen/verheimlichen.
Das wichtigste (für mich) in einer Beziehung ist Ehrlichkeit. Keine Beziehung kann auf lange Sicht halten wenn man nicht ehrlich zueinander ist.
Jo, wenn das „Funktionieren“ dein Maßstab im Gegensatz zum „Besonderen“. Dann kann man sein Leben lang Sex ohne Gefühle haben. Ist ne Einstellungssache. Funktionieren tuts auch per Handbetrieb.
Als schwuler Mann habe ich hier natürlich meine eigene Perspektive. Ich denke es ist ganz normal, dass das Sexleben in der Partnerschaft nach ein paar Jahren einschläft, und man gerne wieder mal Sex mit jemand anderen hätte. Wieder diese Spannung und Erregung wie beim ersten Mal erleben. Ich finde das nicht verwerflich.
Viele schwule Männer können deshalb Liebe und Sex trennen – emotionale Treue ist etwas anderes als sexuelle Treue. Selbst wenn ich mal Sex mit jemand anderen habe, liebe ich dennoch weiterhin meinen Partner und weiß, was ich an ihm habe. Ich denke dass diese offene Partnerschaften einer langjährigen Beziehung eher zuträglich sind, da keiner der Partner seine Instinkte unterdrücken muss. Solange man offen und ehrlich miteinander umgeht zeigt man auch den Respekt für seinen Partner und für die gegenseitig Verantwortung in der Beziehung. Ich fände es furchtbar, meinen Partner anlügen zu müssen in so einer Situation. Der größte Vertrauensbruch und die Enttäuschung des Betrogenen kommen imho letztlich durch das Lügen zustande.
Wie immer ist es wichtig, in so einer Situation mit einander zu reden, ohne Angst haben zu müssen, dass der Partner ausrastet, wenn man ihm erzählt, dass man gerne Sex mit jemand anderen hätte. Die Spielregeln werde letztendlich von jedem Paar selbst festgelegt.
Ich hab irgendwie ein deja vu! Steve, hast du so ne ähnliche Geschichte schon mal erzählt?
Genau das dachte ich auch!🤔
Ich finde viel was hier angesprochen wird, auch in den Kommentaren, wäre mit einem Paartherapeut lösbar. Da kann man auch mal 1-3 ausprobieren bis man jemanden gutes gefunden hat. Eine externe Perspektive auf eine Beziehung kann Gold wert sein, denn Beziehungen sind unglaublich komplex weil wir Menschen es ja auch sind.
Sex gehört in eine gesunde Beziehung dazu, genau so aber auch Treue. Wenn eine Scheidung kommt, ist schuldige zu finden erstmal nicht hilfreich wohl aber Gründe und Perspektiven finden. Nur sind dann so viele Emotionen im Spiel das die Beziehung dies oftmals nicht überlebt also empfehle ich schon immer das jede Beziehung einen guten Therapeuten hat, mit dem man ab und zu ALLES besprechen kann. Das ist dann wie wenn man zum Arzt geht.
Die meisten Menschen sind da aber zu eitel für, denken sie bräuchten dies nicht oder schaffen es allein. Das sind dann aber auch die Beziehungen die dann ganz schnell auseinander knallen. Anschließend noch, eine Affäre hat fast immer katastrophale Folgen, das sollte man niemandem empfehlen. Auch den Usern die hier zu prostituierten gehen würde ich empfehlen mal einen paar Therapeuten aufzusuchen denn das glaube ich schlägt doch aufs Gewissen, eben wie Untreue es tut. Abschließend gebe ich dir aber recht Steve, sex gehört in eine gesunde Beziehung und daran sollte man arbeitenS. Beziehungen sind halt oft Arbeit.
Ich zitiere einfach mal mein Hauptproblem mit diesem Post.
„Aber findet Ihr es nicht auch rücksichtslos, wenn eine Frau einfach irgendwann für sich entscheidet, dass sie „keinen Bock mehr auf Sex“ hat? Dass Geschrei, wenn der Partner dann fremdgeht oder die Frau verlässt, ist aber natürlich trotzdem groß.“
Ich denke, dass unabhängig davon welches Geschlecht welcher Partner hat fremdgehen zeigen sollte, dass die Beziehung nicht mehr das ist, was beide Partner wollen.
In Beziehungen ist es wichtig Probleme anzusprechen, schließlich ist der Gedanke dahinter ein Team zu sein, vielleicht noch nicht mal in erster Linie für sich, sonder für die gemeinsamen Kinder.
Wie würdest du dich fühlen, wenn deine Partnerin irgendwas tun würde, was für dich ein großer Vertrauensbruch und potentiell das Ende der Beziehung bedeuten würde ? Das ganze unter der Rechtfertigung „So lange er ist nicht weiß passt das schon.“
In so einem Moment wäre dann der richtige Schritt sich auszusprechen und sich, gegebenenfalls zu trennen.
„Dann das Opfer zu spielen und dem Mann die eigenen Kinder und Freunde zu entziehen, finde ich persönlich dann irgendwie heuchlerisch.“
Der betrogene Partner ist nun in den meisten Fällen der oder die unschuldigere Person, es ergibt Sinn Abstand zu halten und Sachen wie Sorgerecht zu klären, einer der Partner muss nun mal die Kinder nehmen und je nachdem in welchem Alter sie sind werden sie da auch mitreden.
Abgesehen davon, warum dürfen die Freunde sich deiner Ansicht nach kein eigenes Urteil erlauben? Sofern die Frau deines Freundes nicht gelogen hat, sondern nur gesagt hat „Mein Mann hat mich betrogen (weil ich keinen Sex mit ihm habe)“ ist das die Entscheidung erwachsener Menschen ?
Ob die Situation mit den Kindern optimal geregelt wird ist immer fragwürdig, aber was soll man machen? Ich denke mal der erste Schritt bei einer Scheidung ist es sich einen Anwalt zu nehmen, da ist wahrscheinlich ein direkter Kontakt mit dem anderen Partner die schlechteste Lösung.
Probleme in einer Beziehung muss man ansprechen und entsprechend entscheiden ob man die Beziehung weiter führen will…
Also ich gehe seit ca. 7 Jahren regelmäßig zu prostituierten. Ab und zu habe ich auch eine kurze Affäre oder ähnliches.
Mit meiner Frau bin ich jetzt seit ca. 15 Jahren zusammen und nach ca. 5 Jahren wurde es immer weniger was in der Kiste lief. Anfangs hat sie auch oft den Sex initiiert und dann gab es auch verschiedene Spielchen und auch mal einen Blowjob oder Handjob wenn sie nicht so mega Lust hatte eigentlich. Das ist seit 7 Jahren komplett vorbei. Sex gibt es nur noch ca. alle 4 Wochen, wenn überhaupt und dann merkt man, dass sie eigentlich keine Lust hat und es nur aus Gefälligkeit tut und darauf habe ich dann auch kaum Bock.
Meine Frau weiß natürlich nicht, dass ich ca. 1-2 mal im Monat zu Prostituierten gehe oder 1-2 mal im Jahr ne Affäre über Tinder o.ä. habe. Wir verstehen uns ja ansonsten super, haben ein gemeinsames Leben aufgebaut und sind (bis auf den Sex halt) beide glücklich zusammen.
Ich habe mich damit so arrangiert. Der Sex bei Prostituierten ist einfach extrem entspannend und geil, weil es dabei einfach nur um mich geht. Ich bin dann der Mittelpunkt des Universums und ich kann sämtliche Fantasieren voll ausleben. Im letzten Kinofilm eine heiße Asiatin gesehen und total scharf drauf ? Dann „gönne“ ich mir eben das nächste mal eine Asiatin um diese Fantasie zu befriedigen. Ich bin natürlich eher im High Class Sektor unterwegs was Prostituierte angeht, also keine 30€ Nummer im Bahnhofsviertel oder sowas.
Wenn man sich als Mann nicht vollständig behindert anstellt, dann bekommt die Frau davon auch nichts mit. Ich habe auch ganz ehrlich kein schlechtes Gewissen deshalb. Es geht mir da nicht um Gefühle, sondern um rein körperlichen Sex. Wenn man einen verspannten Rücken hat, dann geht man ja mal zum Chiropraktiker und das ist für mich mit etwas „Druck auf der Leitung“ quasi das gleiche.
Wenn ich mal ne Affäre über Tinder habe oder so, dann stelle ich da direkt klar, dass es keine Aussicht auf was festes gibt. Ich sage nicht allen Frauen, dass ich verheiratet bin, aber ich mache ganz deutlich, dass es nur seine Bettgeschichte ist / wird / bleibt und das es nicht um Gefühle geht.
Kind haben wir noch keins, wir kamen schon relativ jung zusammen. Es wird aber mal eins geben, so ist der Plan zumindest und ich denke danach wird dann in Punkto Sex bei meiner Frau endgültig Schluss sein.
Und was sollte Schlussmachen bringen ? Dann lernt man jemand neues kennen, startet von 0, die ersten Jahre isses geil im Schlafzimmer und dann geht das Spiel doch wieder von vorne los. Also holt den Sex einfach woanders und stellt euch nicht wie verdammte Vollidioten an um euch nicht erwischen zu lassen.
Darüber reden bringt doch auch nix. Vielleicht darf man dann aus Gefälligkeit wieder manchmal ran für ein paar Monate, aber der Sexualtrieb der Frau nimmt nicht zu, nur weil man drüber redet. So funktioniert das eben nicht.
@Kommatul Grundsätzlich ist die Untreue nicht mal das Problem oder die Tatsache, dass du zu Sexarbeiterinnen gehst. Das du aber deine Partnerin das Risiko einer potentiellen Geschlechtskrankrankheit, Hepatitis etc. durch Ihre Unwissenheit mittragen lässt, steht auf einem völlig anderen Blatt. Und ja, dieses Risiko besteht, da Kondome nicht zu 100% sicher sind und versagen können. Dass das Thema Familienplanung wohl realistisch ist, macht es nicht besser. Schade, dass du ihr offensichtlich keinen reinen Wein einschenken kannst; deine Partnerin hätte dahingehen eine bessere Behandlung verdient!
Ich sags mal platt: du bist ein feiger Egoist, der von beiden Welten das beste haben will, die Konsequenzen fürchtet es offen anzusprechen und seine Untreue deshalb verheimlicht. Ich hoffe deine Frau lässt es sich parallel zu deinen Affären gut von einem Stecher besorgen.
Ist halt scheisse das Kinder im Spiel sind. Mein Vater hat damals meine Mutter mit einer jüngeren Betrogen, das war einfach eine beschissene Zeit für meine Brüder und mich. Da hätte ich mir fast gewünscht, er wär einfach heimlich in den Puff gegangen und wir hätten es niemals erfahren.
Hmm ich sehe das ganz einfach, sollte kein besonderer Grund vorliegen (schwere Krankheit, Trauma etc.), sehe ich keinen Grund für ein vermindertes Sexleben. Sollte jetzt eine Seite beschließen (geht ja auch anders herum), dass für Ihn Sex kein Thema mehr ist, sollte man ganz dringend das Gespräch suchen. Diese faire Chance sollte man seinem Partner immer geben. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, bzw. das Gespräch abgelehnt werden, sehe ich ehrlich gesagt die Schuld eher beim passiven/inaktiven Partner, weil er sich einem Lösungsversuch völlig verschließt. Ich würde aber glaube ich eher den Weg gehen und die Beziehung vorher beenden, weil darauf wird es dann später eh hinaus laufen wenn man woanders heimwerkt 😉
Ist halt immer ne schwierige Sache, gerade als Außenstehender „Freund“, da man ja nie weiß was wirklich in der Beziehung los war.
Ich würde das vielleicht nicht so starr auf Frau/Mann beziehen, sondern grundsätzlich auf Kompatibilität in der Beziehung münzen. Menschen haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse und es ist alles ok, solange die Bedürfnisse beider Partner mehr oder weniger harmonieren. Es gibt Beziehungen, da hat das Paar einmal im Monat oder vielleicht auch nur einmal im Jahr Sex und das reicht beiden und alle sind zufrieden. Insofern hat deine Schwester natürlich Recht, aber mit der Einschränkung, dass „Sexleben“ eben sehr weit zu verstehen ist – ich würde den Spruch eher so modifizieren „An der Zufriedenheit beider mit ihrem Sexleben erkennt man den Zustand der Beziehung“.
Aber Fremdgehen ist für mich ehrlichgesagt auch keine Option. Wenn die o.g. Harmonie nicht besteht und nicht wieder herzustellen ist, dann muss man wohl oder übel die Cojoness haben und sich trennen. Das Ergebnis sit doch im Übrigen dasselbe wie beim nicht abgesprochenen Fremdgehen – nur dass die (Ex) Frau für sich jetzt auch einen Grund hat ihn zu hassen und ihm Steine in den Weg zu legen. Obwohl ich es natürklich unter aller Sau finde dem Vater die Kinder vorzuenthalten (es ist im Übrigen auch illegal!) denn die können nichts dafür und werden jetzt von der Mutter als Bestrafung des Vaters missbraucht, absolutes NoGo!
Trotzdem hätte er sich das Leben einfacher gemacht, wenn er es nicht heimlich gemacht hätte, sondern den aufrechten Gang gegangen wäre und sich einfach getrennt hätte.
Heikles Thema, aber ich gebe dir Recht. Meine Frau und ich sind Swinger-mäßig unterwegs. Also dann doch recht aktiv. Dann kam das Kind und es war im Prinzip 3 Jahre Funkstille. Das Hauptproblem bei den meisten Paaren ist aber, dass sie nie miteinander über ihre Bedürfnisse reden. Das ist aber entscheidend. Meistens ist es so das die Frau eigentlich auch will, man aber im Alltag mit Kind, Abeit und Haushalt einfach nicht die Zeit dafür findet. Wenn sich beide dessen bewusst sind, kann man auch daran arbeiten. Man nimmt sich zb einfach zusammen mal nen Hotelzimmer und Oma passt auf. Raus aus dem Alltagstrott.
Dann gibt es natürlich noch die Art von Frauen die wirklich nicht mehr wollen. Und das ist dann von der Frau scheiße. Man hat sie ja komplett anderes kennengelernt. Als Gesamtpaket. Richtiger wäre da natürlich vor dem Fremdgehen die Konsequenzen zu ziehen. Aber viele Männer wollen die Familie ja dann nicht einfach in Stich lassen. Das übersehen viele, Man(n) will ja eigentlich kein Arschloch sein.
Wie gesagt, ich verstehe vollkommen wie sowas passieren kann und es würde wohl noch viel öfter passieren. Vielen mangelt es nur an Gelegenheiten.
Ich kann das auch verstehen, irgendwie. Ich und meine Frau haben vor kurzem ein Kind bekommen und unser Sex leben ist fast komplett festgefahren. Meine Frau hat auch noch Probleme seit der Geburt und das macht das ganze natürlich nicht einfach, für keinen von uns.
Bin auch schon in einer Beziehung fremdgegangen. War damals im FKK-Club mit nem guten Freund und habe mir einen Tag lang richtig gegönnt (das Buffet war leider nur mittelprächtig).
Mit den Erkenntnissen bin ich dann zu besagter Freundin und habe Schluss gemacht. Auf das Gefühl begehrt zu werden kann ich nicht verzichten.
Tolles Thema. Kenne das exakt so aus meiner Ehe. Ich bin jedoch (noch) nicht fremdgegangen und rede/arbeite mit meiner Frau an der Problematik. Gebe aber auch zu, Der Erfolg ist schleppend und ich weiß nicht, was passieren würde, wenn sich die Gelegenheit ergibt. Wenn du dafür „die“ Lösung findest, wirst du Milliardär 😜 gleiches Problem haben einige meiner Freunde. Das totgeschwiegen Thema….
Bin seit 20 Jahren verheiratet und hatte seit 7 Jahren gar keinen Sex mit meiner Frau. Davor lief es auch schon einige Jahre eher dürftig.
Wir haben darüber gesprochen und waren zusammen bei der Eheberatung. Gebracht hat es, in Sachen gemeinsamen Sex, nichts. Mittlerweile probiere ich es auch nicht mehr ernsthaft bei Ihr. Ist ein Scheissgefühl, wenn man ständig einen Korb bekommt. Und ein noch viel beschisseneres Gefühl, wenn Sie einen nur aus Gefälligkeit ran lässt und man beim Akt gefragt wird, ob man nicht mal bald fertig wird.
Nichtsdestotrotz kann ich sagen, ich Liebe meine Frau. Wir sind bei allen anderen Themen auf einer Wellenlänge, sie ist meine beste Freundin und ich bin glücklich wenn wir zusammen sind. Irgendwie hat sich die Beziehung von einer körperlichen Liebesbeziehungen in eine ‚nur‘ Freundschaftliche gewandelt.
Wenn der Trieb zu stark wird, bestelle ich mir ein Callgirl bzw gehe zu einer Postituierten. Hab auch Tinder probiert, aber dort ist mir leider zu viel Sympathie im Spiel und damit das Risiko vorhanden, dass von einer Seite dann doch eine festere Beziehung gewünscht wird.
Ich will meine Ehe aber nicht aufs Spiel setzen. Meiner Frau sage ich darüber natürlich nichts.
Sehe den Sex mit einer Prostituierten nicht als Seitensprung an.
„Sehe den Sex mit einer Prostituierten nicht als Seitensprung an.“
Deine Frau aber vielleicht schon!
Werden wir nie erfahren, weil ich es nicht an die große Glocke hänge.
Schätze aber eher, es würde sie nicht stören solange es unsere Beziehung nicht beeinflusst und ich es auch Nichten die große Glocke hänge.
Nabend,
ein wirklich interessanter Artikel! Ein Thema, welches sich hinter so mancher „Heile Familie“-Fassade verbirgt und gerne eisern totgeschwiegen wird, bis es zum großen Knall a.k.a einer üblen Trennung und schmutzigen Scheidung kommt.
Hmm, ich überlege gerade, wie ich in das Thema einsteige, um meine Gedanken einigermaßen geordnet aufzuschreiben.
Ich denke, ich starte mit einer kleinen Reaktion auf einen meiner Vorredner, der sich eine kleine Keule geschnappt hat und die teilweise angesprochene „offene Beziehung“ verbal als „heutzutage oft verordnetet Hippie Lösung“ abgewatscht hat.
Dass eine offene Beziehung auch heutzutage in unserer eigentlich offenen und toleranten Gesellschaft noch stigmatisiert und als „unmoralisch“ oder gar „pervers“ (nein Panski, das waren natürlich nicht deine Worte – so ist jedoch nicht selten der Tenor der breiten Masse) angesehen wird, ist irgendwie schade.
Denn eigentlich ist das Konzept „offene Partnerschaft“, wenn es bewusst von zwei erwachsenen, erfahrenen und gleichberechtigten (wichtig!) Partnern angegangen wird, gar kein Teufelswerk. Tatsächlich wird es in den entsprechenden Kreisen als Bereicherung der gemeinsamen (wichtig!) Sexualität angesehen – ein großes Geschenk, welches sich beide Beteiligten machen, indem sie ihre Eifersucht größtenteils überwinden und sich für ihren Partner sogar freuen, wenn er neue Erfahrungen machen kann.
Um eine Beziehung erfolgreich zu Öffnen, sind eine absolut intakte Beziehung mit guter Kommunikation zwischen beiden Partnern und natürlich 100%iges Vertrauen nötig! Nur, wenn alles in der Beziehung stimmt, können Dritte mit in die Sexualität einbezogen werden, ohne dass die Partnerschaft Schaden nimmt.
So und damit komme ich zu dem Knackpunkt an der ganzen Sache und zu der Stelle, an der ich Panski sogar zustimme: Als Lösung für Probleme (vor allem sexueller Natur) in einer Partnerschaft ist die offene Beziehung also ganz und gar nicht geeignet!
Die Voraussetzungen sind doch denkbar schlecht, wenn eine Schieflage zwischen den Partnern besteht. Dann mag der eine, eher lustlose Partner der Öffnung unter Druck und nach langem Zermürben evtl. zustimmen, doch das erfolgt ganz bestimmt nicht aus dem Motiv heraus, dem anderen Partner etwas zu gönnen!
Sollte der sexuell ausgehungerte Part seinen „Freifahrtschein“ dann tatsächlich nutzen, sehe ich dunkle Wolken aufziehen. Dann wird er sich zwar die Befriedigung holen können, die er brauchte, aber sobald er wieder heimkommt, könnte es Vorwürfe und Eifersüchteleien geben.
Wir wissen nicht, wie es in der Partnerschaft deines Freundes aussah. Für Lustlosigkeit gibt es ja diverse Gründe. Das Wichtigste wäre, diese Gründe zu erforschen und sie gemeinsam in Angriff zu nehmen.
Zuviel Stress mit einem Baby, dazu noch Hausarbeit und evtl einen Job (Teilzeit/Mini/whatever)? Na dann ist es nicht verwunderlich, wenn man abends nicht noch die sexy Verführerin geben mag. Mal ein kinderfreies Wochenende in einem romantischen Hotel kann da schon WUnder wirken. Oder nur ein romatischer Abend, allein, ohne kindergeschrei und einem riesigen Abwasch.
Vielleicht liegt es auch an der Art der Verhütung? Gerade die Pille raubt vielen Frauen die Libido. Man kann sich ja zusammensetzen und über eine andere Art der Verhütung diskutieren.
Und so weiter und so fort.
Der Schlüssel ist hier: Kommunikation! Viel und ehrlich reden. Natürlich gehört jedem sein Körper selber. Niemand sollte Sex haben müssen, den er nicht will. Aber es sollte auch niemand sexuell verhungern, wenn er das nicht möchte.
Daher muss man reden, reden und nochmals reden, um eine gemeinsame Lösung für das Dilemma zu finden.
Und sollte sich die nicht finden, dann bleibt im Grunde nur noch ein ehrlicher Weg: die Trennung. Denn wenn einer so arge Kompromisse eingehen muss, dass er bis an sein Lebensende unglück dahin vegetiert, dann ist das auch keine befriedigende Lösung.
Sich den Sex heimlich woanders zu holen war eine blöde Aktion. Nun ist jegliches Vertrauen dahin. Und die Trennung zog es auch noch nach sich – mit den ganz beschissenen Folgen, dass er jetzt als Buhmann dasteht und sie ihm sogar die Kinder vorenthält.
War es das wert? Eher nicht. Natürlich ist ihre Reaktion auch richtig blöd. Und am Ende leiden alle. Sie, weil sie betrogen wurde. Er, weil ihn nun viele Leute hassen und er seine KInder nicht mehr sieht und natürlich die KInder, weil ihre Familie plötzlich kaputt ist.
Da wären ehrliche Gespräche und eventuell eine Trennung im Guten doch besser gewesen. Dann gäbe es zwar auch keine heile Familie mehr, aber auch keinen Rosenkrieg zwischen Mama und Papa.
Ich wünsche deinem Freund jedenfalls ganz viel Kraft und hoffe, dass seine Exfrau ihren Ärger überwinden kann, damit die Kinder nicht mehr als Bestrafungsmittel herhalten müssen.
So long
Aus meiner Sicht ein sehr guter Kommentar, den sich viele zu Herzen nehmen sollten. Besonders der Teil zu der offenen Beziehung. Aber auch den Rest könnte ich nicht besser formulieren.
Also „unter 30iger“ ist das vllt. so nicht ganz nachzuvollziehen, aber für mich ist die Sache eigentlich relativ eindeutig: Der männliche Sextrieb ist null verwerflich und als Frau muss man eben damit klarkommen, dass dieser existiert (vice versa btw ebenso). Und es kann in Beziehungen durchaus funktionieren, dass man sich den Sex dann eben anderswo abholt.
Der Knackpunkt ist hierbei, dass es nicht abgesprochen war. Das geht so halt nicht und passiert auch nicht „ausversehen“.
Ob die soziale Ächtung dafür dann wiedeurm gerechtfertigt ist…schwer zu sagen.
@Balnazza Das sich die Intensität des Sexualtriebs stark zwischen Mann und Frau unterscheiden würde, halte ich für ein Gerücht. Frauen haben genauso Lust. Aber zum einen gehen sie oft anders damit um. Zum anderen hat die Art der Verhütung (die hormonelle Verhütung dämpft die Libido stark) und Stress einen großen Einfluss auf die weibliche Sexualität. Ich kann mir gut vorstellen, dass es im Falle einer jungen Familie schnell passieren kann, dass sich die Parnter „entfremden“ und man nicht mehr wirklich zueinander findet.
Erst mal: Finde es komisch, dass das hier nur auf, Mann hat Bock auf Sex und Frau nicht, reduziert wird, gibt es halt genauso andersrum auch.
Ansonsten ist das Verhalten moralisch absolut fragwürdig nämlich durch den Betrug die emotionale Verletzung seines Partners in Kauf zu nehmen. Das Problem ist einfach das die tatsächlichen Probleme nicht angesprochen werden. Ich kenn das von mir selber, dass ich Sachen, die mich stören, nicht anspreche. Und wenn sich dann über Monate oder Jahre dann so ein Frust auf einmal entlädt, ist das zwar für mich nachvollziehbar, aber trotzdem total die falsche Handlung und unfair der anderen Personen, weil sie hat es verdient, dass man seine Bedürfnisse anspricht und man so die Chance hat darauf bekommt Rücksicht zu nehmen.
Wenn mir Sex in einer Beziehung wichtig ist und der anderen Person nicht, MUSS man das ansprechen. Und wenn beide Personen das so konträr sehen, hat die Beziehung vielleicht auch einfach keine Zukunft!
Dabei ist auch total egal, ob es jetzt so ist, dass ein Belebtes Sexleben Pflicht in einer guten Beziehung Ist oder nicht. Es ist immer eine total individuelle Diskussion. Beide Personen haben Bedürfnisse in einer Beziehung, und werden diese nicht erfüllt, muss man darüber reden und sich vielleicht bewusst werden, dass man der anderen Person nicht das geben kann, was sie braucht und die Beziehung beenden.
Die Sache ist dein Freund war wahrscheinlich einfach feige und gefangen in der Situation und dem Druck, von seinem Umfeld (sich trennen wegen kein Sex ist nicht legitim). Deswegen hat er den einfachen Weg genommen ob bewusst oder unbewusst und die Beziehung mit dem Betrug beendet. Hätte er es angesprochen und sich einfach getrennt, wäre er auch nicht das moralische Schwein, aber das erfordert Eier sich mit seiner eigenen Emotionalität trotz dem Umfeld auseinanderzusetzen. Klar das ist nicht einfach, aber trotzdem die Pflicht in einer Beziehung.
Nichts desto trotz ist die Freundin von ihm auch total ab, von einem normalen Verhalten. Ich darf meine Frau auch tausendfach betrügen und meine Kinder danach noch sehen, über das Sorgerecht müssen dann in Zweifel Anwälte entscheiden.
Naja also die Frage ist ja warum hat der Partner oder Partnerin keine Lust mehr auf Sex.
– hat sich der/die Andere gehen lassen und ist halt einfach nicht mehr attraktiv?
– ist der/die Andere einfach scheiße im Bett oder zieht seit x-Jahren immer die selber langweilige Missionars-Show-im-Bett-bei-Licht-aus-dafür-Socken-an ab?
Ich persönlich würde es so handhaben:
Mit Frau ehrlich drüber sprechen, evtl kann man’s ja einfach ändern.
Wenns longterm keinen gemeinsamen Nenner gibt, Beziehung beenden. Einfach Eier haben und nicht so ne Nummer hintenrum beginnen. Mit Fremdgehen ist man immer der feige Arsch, und das auch zu Recht imo.
Fremdgehen wenn man nach der Beziehung noch miteinander klarkommen muss (Kinder) ist sowie die schlechteste aller Ideen.
Meine Frau sieht das genauso und würde es auch so handhaben. Haben 3 Kinder würden aber nicht nur wegen der Kinder zusammenbleiben wenn die Beziehung einfach tot ist. Lieber sauberer cut und sich danach noch in die Augen schauen können als seinen Partner zu hintergehen und im bitchfight zu enden.
Bei kindern ist das immer eine schwierige sache. ohne natürlich trennung bei totem schlafzimmer. was hier schon ein paar geschrieben haben mit offener beziehung etc finde ich auch grossen quatsch. das fremdgehen ist vielleicht die einzige methode manche familien noch intakt zu halten. man kann kein grundbedürfnis wegnehmen und sich dann wundern das man es sich nicht wo anders herholt. wichtig dabei ist es natürlich darauf zu achten das nichts herauskommt. am besten keine affären wenn man nicht beruflich getrennt lebt. dieses thema gibt es seit jahrtausenden und heute kriegst du halt die standard hippie antwort: offene beziehung. darunter würden die kinder dann deutlich mehr leiden.
Also nach deiner Logik ist also eine offene Beziehung „Quatsch“ und eine „Hippie-Antwort“, aber Fremdgehen um „die Familie intakt zu halten“ ist total ok?
Verstehe, ergibt total Sinn…
Das kann ich jetzt so einfach gar nicht beurteilen, weil doch einige Details fehlen. Grundsätzlich finde ich in solchen Fällen kommt es immer auf die Kommunikation an. Definitiv ist „die Gesellschaft“ schnell dabei, den Mann hier zu verurteilen. Die Frage ist für mich aber, wie mit dieser „Lustdifferenz“ in der Beziehung umgegangen wird und ob und welche Kommunikation dazu stattgefunden hat. Einen Seitensprung aus dem Blauen heraus, ohne je über das nicht gestillte Bedürfnis gesprochen zu haben, finde ich nicht akzeptabel. In einer Beziehung, speziell in einer Ehe, sollte ein solches Thema angesprochen und diskutiert werden (auch wenn die Diskussion aller Wahrscheinlichkeit nach nicht sehr angenehm sein wird). Wurde allerdings das Problem angesprochen und die Frau bleibt auf ihrem Standpunkt, weist das für mich zum Einen auf ein grundlegendes Problem in der Beziehung hin und zum anderen nimmt sie die Möglichkeit eines Seitensprungs wissentlich in Kauf, da sie über das starke Bedürfnis informiert wurde. In jedem Fall ist die Beziehung im zweiten Fall sicherlich nicht mehr lange zu halten, egal welche Entscheidungen von den Beteiligten als nächstes getroffen werden.
In jedem Fall wünsche ich deinem Freund das beste. Ich weiß, wie es sich anfühlt, vom Freundeskreis „geghosted“ zu werden und das wünscht man niemandem.
Ich würde den Satz „Am Sexleben einer Beziehung kannst Du ablesen, wie sehr eine Beziehung noch in Takt ist.“ als richtig einstufen aber nicht zu 100% befürworten. Kommunikation ist auch ein ganz ganz wichtiger Punkt. Wenn man die Fähigkeit verloren hat, in einer Beziehung ordentlich und sachlich über Dinge zu reden, dann geht auch viel Qualität verloren, die in meinen Fall zu 2 Trennungen geführt hat. Im Bett lief es sehr gut aber man hat sich trotzdem irgendwie immer weiter voneinander entfernt, was dann schlussendlich zum Schlussstrich geführt hat. Zur Info: Eine Beziehung ging fast 4 Jahre und eine Beziehung ging 2 Jahre.
In meiner momentan laufenden Beziehung, stehe ich das erste mal vor dem Problem, dass wir sexuell nicht ganz auf einer Wellenlänge schwimmen – d.h. ich würde sagen, dass ich sexuell technisch schon mal glücklicher war in meinem Leben. Sie hat etwas andere Ansprüche als ich, worüber wir auch schon mehrmals geredet haben aber trotzdem immer noch an einer Lösung „arbeiten“. Das führt dazu, dass manchmal eine Woche lang nichts im Bett läuft, womit wir aber klar kommen. Zur Info: Unsere Beziehung ist jetzt 1 1/2 Jahre alt. Am Anfang lief alles super (wie immer glaube ich) aber ist dann nach einen halben Jahr etwas „eingeschalfen“. Trotzdem würde ich sagen: Wir sind glücklich, planen für die Zukunft und kommen super miteinander aus, weshalb mir das auch zeigt, dass Sex nicht alles in einer Beziehung ist. 🙂
Hallo Steve,
Interessanter Leuchtturm, danke dafür. Bevor ich zum Thema schreibe eine kurze Info zu mir selbst. Ich bin 34 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und mit meiner Frau seit 2013 verheiratet.
Nach der Geburt unseres ersten Kindes hatten wir in unserer Ehe eine leichte Durststrecke, es war eine schwere Geburt und ich wollte ihr Zeit lassen sich zu erholen und sie nich unter Druck setzen. Nach ca 8 Monaten haben wir unsere Familienplanung fortgesetzt. 2 Kinder wollten wir. Ich bin als Einzelkind groß geworden und wollte das für mein Kind bzw meine Kinder nicht haben, da es ein sehr einsames Groß werden war. Die Geburt des zweiten Kindes verlief zum Glück besser, doch die Enthaltsame Phase die darauf folgte war knapp 2 Jahre lang.
Eine schwere Zeit für uns Beide. Die Umstellung von 1 auf 2 Kinder, beruflicher Stress meinerseits, seelische Probleme ihrerseits. Immer wenn ich gefragt habe, warum bei uns in sexueller Hinsicht nicht laufen würde, wurden abgeblockt oder es wurde der Mantel des Schweigens drüber geworfen. Nach knapp 2 Jahren ohne körperliche Intimität hab ich mich mit ihr zusammen gesetzt und sagte zu ihr, dass ich nicht mehr wüsste wie es noch weitergehen solle. Das ich sie noch liebe aber das es sich langsam so anfühle als würde ich mit meiner besten Freundin zusammen wohnen mit der ich 2 Kinder hätte. Ich sagte ihr das wir was daran ändern sollten, ein fremdgehen in der Ehe käme für mich nicht in Frage, sagte ihr aber auch sogleich das ich nicht vor hätte, jahrelang in einer Ehe gefangen zu sein, in der Körperlichkeit keine Rolle mehr spiele und dessen einzige Grundlage das Pflichtgefühl ihr und den Kindern gegenüber wäre. Ich bin der Meinung für eine gesunde Familie, brauch es eine funktionierende Beziehung zwischen Mann und Frau, natürlich nicht nur aufs körperliche bezogen, sondern in seiner Gesamtheit.
Wir sprachen uns also aus, was für beide Seiten im ersten Moment schwer war. Die Distanz die wir aufgebaut hatten mussten wir überbrücken, indem wir beide wieder lernten Schritte aufeinander zu zugehen. In jeder Ehe gibt es Differenzen aber solange Mann und Frau daran arbeiten diese auf Seite zu legen und auch den Mut aufbringen unangenehme Sachen zu besprechen bevor es sich als Frust anstaut oder es zur Resignation führt, kann man meiner Meinung nach eine glückliche Ehe führen, in der Fremdgehen kein Thema ist.
Schwieriges Thema, und ich würde das gar nicht Mal zwangsläufig nur aus Männerperspektive so schreiben, sondern generell (und nein, das ist kein Genderdings :P):
Jeder Partner hat in einer Beziehung Bedürfnisse, sollten diese Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden (spart Euch das kichern, ich habs genau gehört!), dann muss darüber geredet werden.
Das „Uncoole“ an der Situation oben: Er hat seine Frau betrogen, das ist nicht fein, aber ich kann es nachvollziehen, warum es geschehen ist. Weiterhin herrscht auch – so meine Wahrnehmung – immer noch die Mär davon, dass nur Männer auf Sex aus sind, und Frauen (bewusst übertrieben) asexuelle Wesen. Ich glaube hier sollte die Gesellschaft als Ganze einfach Mal drüber nachdenken, wie man mit diesem Thema umgeht.
So, nun wieder konkret zum Fall, wenn man auf das Thema Beziehung schaut:
Der implizite Deal einer jeden Beziehung ist doch (irgendwie), wir leben zusammen (mal mehr, mal weniger stark), wir lieben einander und Intimität ist auch ein wesentlicher Teil davon. Sollte einer der beiden Partner davon abweichen, so ist die ursprüngliche „Übereinkunft“ damit erst Mal hinfällig. Und es sollte für den Partner (hier der Mann), erst Mal ok sein, hier nachzuhaken (und ich meine nicht zu initiieren oder anderes), warum das so ist, und dass das nicht ok sei. Sollte hier Partner 2 nicht „nachgeben“ (was total ok ist, sein Körper, seine Regeln), dann muss man über Alternativen nachdenken (offene Beziehung –> Trennung).
Leider sehen die meisten Menschen das Thema eben nicht objektiv, da hier einfach sehr viele Emotionen im Spiel sind. Ich empfinde es übrigens als Sauerei (und Du hast nicht gesagt, dass er z.B. auffällig geworden ist in irgendeiner Weiße, was seine Eignung als Erziehungsberechtigter in Frage stellen würde), dass man ihm hier die Kinder entzieht. Häufig ist es ja auch so, dass die „Männer“ dann aus der Wohnung geworfen werden oder so.
Ich kenne übrigens auch einen sehr ähnlichen Fall, wie Du oben beschrieben ist, da ist es aber noch im Dunkeln (das was da passiert). Aber ich frage mich immer, was denkt sich ein Partner, wenn er Intimität entzieht (bewusst oder unbewusst), und er einen Partner hat, der eine entsprechende Libido hat, was dieser nun wohl macht? Oder ist da die Erwartungshaltung, dass diese einfach so ausgeschaltet werden kann? 🙂
Schwierig, schwierig. Und um das nochmal festzustellen, die Sache mit den Kindern ist nen riesen Bitch Move! (pardon my french).
Er hat mein Mitgefühl!
es gehen häufig mehr frauen als männer fremd. weiss nicht woher du deine infos bekommst 😅
Wo schreibe ich denn, dass die Männer am meisten fremd gehen? Wollte ich auf jeden Fall so nicht geschrieben haben…
Ich sehe es ähnlich. Wenn man eine Partnerschaft eingeht, bringt das natürlich auch die Tatsache mit sich, Kompromisse eingehen zu müssen. Aus welchem gearteten Grund auch immer Frau oder Mann keine Lust mehr aufeinander haben, und Gründe hierfür können extrem vielseitig sein, rechtfertigt das keinen grenzenlosen Verzicht auf alles.
Aus diesem Grund finde ich einen Seitensprung überhaupt nicht schlimm und man kann es auch als Chance betrachten. Immerhin bringt es frischen Wind mit rein und der Partner könnte dadurch motiviert werden, dem anderen wieder mehr zu gefallen oder sich in der Beziehung mehr Mühe zu geben.
Es ist egoistisch, vom Partner den kompletten Verzicht zu erwarten, wenn es nicht mehr läuft in der Kiste. Sex gehört zum Leben dazu und neben dem Spaßfaktor auch viele weitere Vorteile bedeuten. Viele Partner verbinden Sex halt mit Liebe und irgendein Urinstinkt scheint auszulösen, dass der fremdgehende Partner mit wem anders durchbrennen will. So häufig meine Erfahrung.
Ich kann jedem nur mitgeben, egal ob Frau oder Mann: werden eure Bedürfnisse nicht gestillt, werdet nicht unglücklich. Nehmt euch das, was ihr braucht und habt dabei kein schlechtes Gewissen. Es geht um euer Wohlbefinden. Versteht euer Partner das nicht, war es eh nicht die oder der Richtige.
Also, ich bin der Meinung man sollte in einer Beziehung offen darüber sprechen (können) und gemeinsam eine Lösung finden. Die Welt bist selten schwarz/ weiß und zu Problemen gehören immer zwei.
Nun steckten wir ja alle nicht in der Haut deines Freundes oder seiner Frau und von außen urteilen ist schwer.
Ich finde eine Frau die keine Lust hat muss sich nicht zum Sex zwingen nur um ihren Partner zufrieden zu stellen! Genauso finde ich es nicht ok vom Partner jahrelange Enthaltsamkeit zu verlangen nur weil sie selbst keine Lust hat.
Also entweder überlegt man woran es liegt, die mangelnde Lust, denn in der Regel haben auch Frauen gerne Sex oder man erlaubt dem Partner Sex mit anderen, solange es nur körperlich ist. Aber für beide Wege muss eine offene Kommunikation möglich sein und das ist sie oft nicht.
Meine Situation: ich bin eine Frau. Das zweite Kind von meinem Mann und mir ist jetzt ein Jahr alt. Wir hatten seit über einem Jahr keinen Sex. War bei der Großen auch so.
Zum einen bin ich oft zu müde, zum anderen hemmt das stillen meine Libido. (Ja ich stille das einjährige Kind noch) Mein Mann hätte gerne mehr Sex, wir sprechen darüber. Er ist bereit noch zu warten, wir wissen beide, dass der Sex wieder kommt, kennen wir ja schon von der Situation nach dem ersten Kind.
Wie gesagt miteinander sprechen halte ich für wichtig.
Und auch ohne Sex mal kuscheln, zärtlich zueinander sein und Zuneigung zeigen.
Unabhängig ob er jetzt mit seine Frau vögelt oder nicht: Das man auch mal den Wunsch nach anderen Partnern hat ist eigentlich natürlich. In frühen Zeiten war sogar die Sexualität auserhalb der Ehe (auch mit gleichgeschlechtlichen Partnern) als die wahre Liebe bekannt, da die Ehe eher Kindern / politischen Zwecken diente.
Natürlich sollte er aber sowas mit der Partnerin absprechen. Das gehört auch zu einer Beziehung.
Was mich erschreckt, wie Leute drum herum reagieren. In dem von dir geschilderten Fall: Ist er ein schlechter Vater weil er seine Frau betrogen hat? Wer entscheidet sowas? Und die Freunde? Wenn sich meine Freunde in mein Sexualleben einmischen sollten sie besser einen 3er vorschlagen, ansonsten haben die darin nämlich nichts zu suchen.
Jemanden zum Sex nötigen oder gar zwingengeht gar nicht. Ich sehe als Frau selbst dass meine Libido durch Stress leider stark eingeschränkt ist. Wenn ich mich dazu zwinge es dann doch zu tun, habe ich starke Schmerzen oder tagelang Albträume. Ich verstehe allerdings das Bedürfnis des Mannes auch total und stand selbst schon mehrfach auf der Seite der Beziehung in er dann weniger Sex wollte als ich (was sich auch mies anfühlt, heißt das ich bin nicht heiß genug?). Meine Lösung lautet in dem Fall ganz klar: drüber reden und eine Lösung finden. Das kann eine erlaubte Affäre sein oder das beidseitige öffnen der Beziehung oder Polyamorie oder eben die Trennung. Keiner sollte wegen der Nichterfüllung eines wichtigen Bedürfnisses lebenslang leiden müssen. Ich weiß, das ist ein schwieriges Thema. Aber ich finde es auch absolut falsch dem Menn pauschal den schwarzen Peter zuzuschieben. Nur betrügen, das geht für mich gar nicht.
Im Grunde stimme ich dir zu. Allerdings wählt dein Kumpel dann den Weg heimlich fremdzugehen, wo im best case die Frau nichts mitbekommt und er anschließend weiter eine heile Welt vortäuschen kann. Warum nicht einfach das Problem ansprechen? Seine Unzufriedenheit wird mit dem einen Mal Fremdgehen ja nicht gelöst.
Evtl finden sie eine Lösung, auch wenn es heißt, dass es dann vllt. eine Trennung ist.
Wenn dein Sohn z.B. (seiner Meinung nach) zu wenig Taschengeld bekommt und er gerne das eine Lego Set haben möchte, hättest du es doch auch lieber, dass er dich dafür fragt als dass er dir Geld klaut um es heimlich zu kaufen oder? Beides Vertrauensbrüche mMn.