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The Mandalorian wirft uns zurück in die 90er, nimmt uns die Errungenschaften moderner Erzählkunst und macht uns wieder zu infantilen Zuschauern ohne jeden Anspruch.“ (Via)

Dieser Vice-Artikel wurde mir in den letzten Tagen hundertfach von Euch verlinkt. Als Fan der Serie ist es ein gewaltiger Sacktritt, so viel geistigen und undifferenzierten Müll lesen zu müssen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Aber bei solchen Sätzen kommt man doch ins Grübeln…

The Mandalorian ist unterkomplex, verzichtet auf Charakterentwicklung und kompensiert das durch bunte Effekte, cooles Design und süße Tiere. (Via)

Wen haben die denn bitte an diese Kolumne gesetzt? Offenbar jemanden, der keinerlei Affinität zu Nerd- oder Science Fiction-Serien hat. Jemand, der sich hinstellt und behauptet, es gäbe in der Serie keine Charakterentwicklung, hat offensichtlich nicht den Anspruch, der Serie und den Charakteren zu folgen, sondern bewegt sich im üblichen Vice-Kosmos – Vice ist für mich immer dieser kleine Pinguin, der ein „Dagegen-Schild“ hochhält.

Der Artikel ist voll von inhaltlichen Fehlern, was einmal mehr nahelegt, dass es dem Verfasser nur darum geht, Kontroverse zu erzeugen und durch den Shistorm der Star Wars-Fans Aufmerksamkeit für sich und die Seite zu bekommen – leider heutzutage vor allem im Netz ein probates Mittel. Er bezeichnet die Tatsache, dass der Mandalorian seinen Helm nie abnimmt als „edgy“ und meint damit einen coolen Charakterzug von Mando. Dass dies Teil des Credos der Mandalorianer ist und dass der Schauspieler Pedro Pascal bereits mehrfach um mehr „Face-Time“ gebeten hat, wird hier verschwiegen. Statt dessen bezeichnet er „die Gesichtslosigkeit des Helden“ als „ein Symbol für die Grenzen seines Charakters“.



Ich könnte so weitermachen und den Artikel Zeile für Zeile zerlegen, aber dafür ist mir ehrlich gesagt meine Zeit zu schade. Vielleicht noch ein Zitat…

So ist eine orangefarbene Jedi-Frau mit weißen Streifen im Gesicht nämlich nur das: Eine Jedi wie alle Jedis, die man schon gesehen hat. Sie will das Gute, kämpft mit Lichtschwertern und sagt: „Möge die Macht mit dir sein.“ Das ist so erwartbar wie jeder einzelne Charakter der Friends-Clique, dafür aber immerhin weniger sexistisch. (Via)

Muss ich noch mehr sagen? Geht es noch oberflächlicher? Geht es noch undifferenzierter?

Im Grunde geht es hier um zwei Dinge…

1. Als Vice-Autor muss man natürlich gegen den Mainstream sein und diesen symbolisiert der böse, große Disney-Konzern natürlich:

Die Serie erscheint einmal pro Woche. Das dient der Hype-Maschine Disneys dazu, dass alle wissen, worum es geht, wenn Star Wars-Nerds ihre Star Wars-Nerd-Kolumnen damit vollschreiben, wie toll die letzte Folge war und welche Verweise auf andere Kinderserien aus der Star Wars-Welt sie darin entdeckt haben. (Via)

2. Kontroverse um jeden Preis. Star Wars-Fans taunten bringt einen Shitstorm und Clicks. Dieser Tweet entlarvt den Autor: „Euer Hass ist mir egal“ – ja genau 😉

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. In diesem Sinne: Laserschwert richten, sich auf Freitag freuen und Vice am besten generell meiden 😉


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40 KOMMENTARE

  1. Ach, fällt mir ein, weil du das in dem letzten Podcast gesagt hast, obwohl es jetzt leider schon zu spät für heute ist:
    Du brauchst nicht nachts auf Disney+ die F5 Taste massakrieren. Die Folgen kommen nämlich nicht irgendwann im Laufe der Nacht, sondern exakt zu der Zeit, wenn die USA komplett am Freitag angekommen ist. Also die westlichste Zeit 0h, das ist die Pacific Time und die ist 9h hinter uns. Daher kommt die Folge bei uns immer exakt um 9h morgens am Freitag, also jetzt in 34 min 🙂

  2. Ganz ehrlich, als jemand der sich jeden Freitag auf die Serie freut:

    – sie ist unterkomplex
    – es gibt kaum Charakterentwicklung
    – die Episoden sind vorhersehbar ohne Ende
    – die Episoden sind zu 90% reiner Fanservice
    – jede Folge läuft gleich ab

    Stört mich das? Nö, manchmal möchte man einfach eine Serie schauen, weil sie Spaß macht. Ich habe nicht den Anspruch in allem was man macht irgendeine hochintellektuelle Form der Unterhaltung haben zu müssen. Manchmal möchte man auch einfach abends im Bett sitzen und sich nett unterhalten lassen und dafür ist The Mandalorian einfach perfekt.

    • Ich stimme dir da zu. Ich glaube es geht halt nur darum das es durchaus Leute gibt die so tun als sei Mandalorian das neue Game of Thrones mit Hochspannenden Dialogen und einer unfassbar unerwarteten Story aber das ist es halt einfach nicht und will es auch gar nicht sein.

  3. Solche Artikel interessieren mich 0,0 hat kein Mehrwert für mich genau wie Twitter, YouTube Kommentare oder irgendwelche Reaction Videos.

    Ich glaube wir sind wie bei so vielen Dingen generell übersättigt und können uns garnicht mehr für so kleine aber feine Perlen einlassen, weil alles muss immer sofort Verfügbar und groß, episch, laut und vor allem VIEL sein.
    Die Serie ist mit viel Liebe gemacht, dass fängt beim genialen Soundtrack an, welcher schon neue Wege geht und ich freue mich jedesmal über die ganzen neuen Figuren/Charakter. Die Serie hat sicherlich einen 90er Vibe was mich aber als 90er Serienkind nicht stört. Ist die Serie Perfekt? Nein! War Game of Thrones aber auch nicht und Sie ist meine absolute Lieblingsserie bis auf die letzte Staffel.
    Fazit:
    Das beste neben Witcher, Game of Thrones, Sharp Objects, Big Little Lies, True detective 1&2, Killing Eve, Handmades Tale 1-2, Chernobyl, House of Cards 1-3, Stranger Things 1, Big Bang Theory 1-5, Two and Halfmen 1-4, The Boys, King of Queens, Preacher 1, Taboo, Bosch1 etc…….

  4. Vice ist halt selbst der größte Trash, was hast du erwartet. Ich weiß nicht, was man als Vice-Redakteur für Qualifikationen braucht, aber so wirklich von dieser Welt scheinen die alle nicht zu sein.

  5. Also ich find die Serie bis jetzt auch nur „nett“.
    Ohne den „Star Wars“ Namen ist sie einfach nur eine 08/15 SiFi serie die ok is.
    Kein Ahnung woher der „Hype“ kommt aber was besonderes ist es halt nicht….
    Vergichen mit The Expanse oder selbst Star Trek Discovery ist es halt nur hirnloses
    Marken ausgeschlachte….
    Na ja, geschmack halt…

  6. Ich frag mich ja immer, was schlimm daran sein soll, dass eine Serie „platt“ ist. Das letzte Mal, als ich nachgeschaut habe, waren Serien (genau wie Games und Filme) ein Unterhaltungsmedium.
    Sie sollen Spaß machen und unterhalten. Heißt natürlich nicht, dass sie nicht auch politisch-gesellschaftliche Nachrichten übermitteln oder komplexe Themen attackieren können – aber am allerwichtigsten ist, dass es unterhält.
    Dieses Problem hatte ich z.B. mit Dark: Mag ja sein, dass das aller super-krasses Zeitreise-Mambojambo ist und revolutionär die Frage nach Schicksal/Freier Entscheidung bearbeitet…aber die Serie war halt ab Staffel 2 boring as fuck, mit furchtbarer Erzählung, katastrophalen Dialogen und beschissenen Charakteren.

    Dieses pseudo-intellektuelle „die Serie ist nicht smart genug“ geht mir gehörig auf die Eier. Übrigens genauso wie „die Serie stammt gefühlt aus einer anderen Zeit“…na und?
    Bestes Beispiel: Als vor ~einem Jahr die Rede von einem Gothic-Remake/Remastered war, ging mir die „uhhh, das muss aber dann sein wie Dark Souls!“-Fraktion auf die Nerven. Warum zum Teufel sollte das so sein? Warum soll ein 20 Jahre altes Game sich wie ein Game von heute spielen? Und warum soll eine „monster of the week“-Serie nicht Roadtrip-mäßig aufgebaut sein dürfen?

    • Witzig, ich wollte ähnliches schreiben…auch zu Dark. Bei mir ging das sogar so weit, dass ich mitten in Staffel 1 aufgehört habe weil mir das zu nervig aufgebaut war.
      Wenn man nach 10 Stunden Arbeit nach Hause kommt, bin ich froh wenn ich mir keinen Knoten ins Hirn denken muss bei ner Serie sondern einfach vor mich hin genießen kann.

      • Eure Serie ist scheiße! Gar nicht! Deine Serie ist scheiße. Ihr seid ja so viel besser als dieser Vice Autor.
        Imo gibt es subjektive und objektive Faktoren an denen sich die Qualität einer Serie messen lässt und es ist völlig witzlos sich mit den Subjektiven zu befassen.

  7. The Mandalorian unterhält mich vorzüglich. Jede einzelne Folge macht Spaß. Aber Kritik kann ich an der Serie durchaus nachvollziehen. Denn auch wenn sich die Serie super anfühlt, so hat die Story doch einige schwächen. Jede Folge ist nach Schema X aufgebaut (Mando will Infos, muss aber erst eine Mission bewältigen, um diese zu bekommen). Klar: Mag ja auch zum Genre „Roadmovie“ passen, aber entsprechend mager find ich die „Gesamtstory“ der Serie.
    Und ja: Mando nimmt eine Charakterentwicklung vor und die Vice-Kritik ist halt in „Vice-Manier“ typisch kontrovers. Aber auch diese Charakterentwicklungen sind relativ oberflächlich. Nicht zu vergleichen mit den Hauptfiguren in den Filmen!
    PS: Irgendwie kann ich bei dir immer nicht nachvollziehen, wie du deine Lieblingsserien auf’s Blut verteidigst und jegliche Kritik als absichtlichen Troll darstellst, während es dir ein leichtes ist Liebingsserien (-Podcasts, -Filme usw) von anderen, die dir nicht gefallen als „schrecklich, musste gleich abschalten“ abzutun. Und im nächsten Podcast heißt es dann: Krass wie die Leute davon getriggert werden. Ich wollte ja nur meine Meinung kundtun und euch die Serie (, Podcast ….) nicht schlecht reden.

    • Haha, sowas von this!
      Ich finde, dass da durchaus was dran ist, wenn natürlich auch viel zu polemisch und überspitzt, clickbait eben, vice allgemein ist Schund.
      Aber besonders tief ist die Serie nicht oder besonders gut. Im Vergleich zum restlichen Mist, was es so im SW Universum gibt, ist es nicht schwer besser zu sein. 😉
      Ist halt ne anspruchslose Effekthascherei und Fanservice, ist ja in Ordnung, aber Welten von GoT oder Breaking Bad oder sowas entfernt. Gemütliches Hirnabschalten und berieseln lassen.

      • Also zu Breaking Bad, fand ich ebenfalls großartig, aber Hirn abschalten war da doch ebenso von Nöten. Extrem unrealistischer Quatsch war das ja auch.

  8. Dachte erst, dass das der Robert Hofmann mit den Filmkritiken auf YouTube ist und hab mich gefragt, warum der so einen Mist schreibt 😀

  9. Ich finde der Mandalorian kann auch deutlich komplexer interpretiert werden, der Clou ist, dass man es nicht muss und in den 90er gab es einige der großartigsten Serien überhaupt, die besten Star Trek staffeln, eine sehr oberflächliche Bewertung, die da behauptet wird, mit weniger Tiefgang, als die schwächsten Episoden vom Mandalorian. Ich bin auch nicht der größte Fan von Helm und die Qualität einiger Episoden unterscheidet sich teilweise stark, jedoch ist the Mandalorian untem Strich für mich eine 85/100, wobei nur Star Trek und GoT bisher 95+ nach meinen Geschmack erreichen konnten, bin einfach nicht so der klassische Serientyp, How to sell drugs (fast) hatte mich sehr überrascht, hatte viel Spaß mit der Serie. Zur Zeit fesselt mich eine Fantasy Roman-Reihe von Wolfgang Hohlbein, Enwor, die ersten Bänder wurden im Jahre 1983 verfasst. Angenehm leichter Schreibstil, glaubwürdige Charaktere und überraschende twists. Es muss nunmal nicht immer die schwere Weltliteratur vorm schlafen sein, jedoch zu stereotypisches Fantasy gelaber muss es dann auch nicht sein. Ist doch total okay, sich mal von Medien beriseln zu lassen, abschalten zu können und sich etwas vom Alltag erholen zu können, müssen doch nicht ausschließlich schwere Gedanken sein, die balance macht den Unterschied.

  10. „The Mandalorian wirft uns zurück in die 90er, nimmt uns die Errungenschaften moderner Erzählkunst und macht uns wieder zu infantilen Zuschauern ohne jeden Anspruch.“

    Mal Hand aufs Herz: Welchen Anspruch hatten wir an Actionserien und Actionfilme? Wollten wir was lernen? Wollten wir Gesellschaftskritik? Wollten wir politische Botschaften? Nö, wir wollen Unterhaltung, möglichst viel davon, und am Ende soll der Böse im Dreck liegen.

    Was hier als „Errungenschaften moderner Erzählkunst“ verkauft wird, ist in erster Linie, dass es keine strahlenden, makellosen Helden mehr geben darf. Würde heute Superman neu erfunden, dann wäre Clark Kent mindestens Alkoholiker. Tatortkommissare sind heutzutage grundsätzlich mit einem kaputten Privatleben ausgestattet, besonders wenn sie männlich sind.

    Und ich frage jetzt einfach mal: Hat uns jemals interessiert, was Michael Knight macht, wenn er nicht mit K.I.T.T. durch die Lande fährt? Hätte er ein Privatleben gehabt, hätte das doch im Zweifel nur verhindert, dass er die Chica der Woche aufreißen kann! Und nächste Woche hat uns auch nicht mehr interessiert, was aus der Chica von letzter Woche geworden ist. In einer heutigen Serie würde sich die letzte Chica im genau falschen Moment per Whatsapp melden!

    Wenn es infantil ist, von einer Serie einfach unterhalten werden zu wollen, dann bin ich gerne infantil.

    Wenn ich politisches und gesellschaftliches Bildungsfernsehen haben will, kann ich jederzeit die öffentlich-rechtlichen einschalten! Dann ist es meine Entscheidung. Aber lasst mir gefälligst meine infantile Unterhaltung!

    • Willst du nicht noch irgendwo Frau Merkel unterbringen Kinki?

      Vor einiger Zeit konnte man mit dir über Themen abseits der Politik noch diskutieren, ohne das dieselbe involviert wurde. Leider ist das inzwischen kaum noch möglich. Schade.

      Dabei ist dein Ansatz gar nicht so uninteressant. Allerdings gab es auch Serien, die haben es genau umgekehrt, siehe Star Trek

      • sofern du dich auf „politische Botschaften“ beziehst, meine ich damit nicht Tagespolitik, sondern Gesellschaftspolitik. Die Genderklemptner zum Beispiel.

        Und ja, Star Trek Diversity ist dafür ein gutes Beispiel, wie man einen quasi unkaputtbaren Trademark ruinieren kann. Wobei nein, ruinieren ist übertrieben. Zunächst ist es einfach mal eine Serie, die sauschlecht erzählt ist. In den ersten Staffeln mag das darauf zurückzuführen sein, dass man sich mit dem Kontinuitätsproblem herumschlagen musste, Staffel 3 hat dieses Problem jedenfalls nicht mehr. Und trotzdem sind es viele Kleinigkeiten, die mich in der Summe stören. Diese Naturschutzgeschichte in der ersten Folge, völlig abgekoppelt vom Handlungsfaden. Oder der Mensch-Trill, der ein extra Pronomen haben will. Ich gucks mir an, so quasi um mitreden zu können, aber ich muss keine Folge zweimal sehen. Zum Vergleich: DS9 hab ich komplett auf DVD.

        Mando hat dagegen so etwas puristisches. So eine ähnliche Ausstrahlung wie die alten Westernhelden. Nicht viele Worte, kein übertriebenes Mienenspiel ala Michael Burnham (naja, liegt auch am Helm!), sondern geradlinige Erzählung und Action, ohne den Anspruch, dem Zuschauer irgendeine höhere Moral vermitteln zu wollen.

        • Du redest von discovery? Hab ich noch keine Folge gesehen. Liegt noch komplett auf meinem pile of shame

          Nein ich meinte die alten Serien.
          Die waren zum Großteil auch nach dem „case of the week“ System aufgebaut und hatten trotzdem das, was du den Serien aus der „guten alten Zeit“ absprechen möchtest Gesellschaftskritik und Gesellschaftspolitik.

          • Das muss sich nicht widersprechen, insbesondere wenn es gut gemacht ist und sich in die Handlung einfügt. Wenn ich aber beispielsweise nach den besten Folgen von DS9 gefragt werde, dann denke ich an die Tribbles-Folge, die James Bond-Folge, der Widersacher und der Kampf um AR-558. (Neben einigen anderen.) Das sind zwei Comedy-Folgen und zwei Dominionkrieg-Folgen.

            Dagegen finde ich beispielsweise die Homosexualität-Folge (wo Dax auf einen früheren Trill-Liebhaber trifft) eher ok, aber nicht herausragend.

            Also zumindest was mich angeht, so genieße ich die „leichte“ Unterhaltung mehr.

  11. Ich schaue gerne Mandalorian und freue mich jede Woche auf Freitag. Dennoch find ich, dass an dem Artikel schon was dran ist – Charakterentwicklung existiert quasi keine und im Grunde trägt nur jede X. Folge mal etwas zur Story bei.

    Es kommt eben drauf an, was man erwartet: Als Star Wars Fan ist die Serie ’ne feine Sache. Man bekommt neuen Content aus „seinem“ Universum. Für nicht-Fans sind die genannten Kritikpunkte bestimmt relevant und angebracht.

    • Mal ne blöde Frage: Hast Du die zweite Staffel überhaupt intensiv verfolgt? Ein weibliches Community-Mitglied schrieb mir heute auf Instagram dazu:

      „Mando entwickelt sich richtig und wird vom coolen Kopfgeldjäger langsam zum liebevollen Ersatz-Vater“.

      Bei allem Respekt, aber wer behauptet, es gäbe beim Mandalorian keine Charakterentwicklung, der hat die Serie entweder nicht intensiv verfolgt oder will sie bewusst schlechtreden!

      • Vielleicht tue ich der Serie damit unrecht, aber ich erinnere mich nur daran, dass er einfach von Anfang an (ohne, dass das weiter erklärt wird) einen starken Beschützerinstinkt dem Kind gegenüber hat. Inwiefern hat sich da etwas verändert?

        Bewusst schlecht reden will ich die Serie auf keinen Fall, ich schaue sie wie gesagt sehr gerne. Würde mir nur ein bisschen mehr Substanz hier und da wünschen.

        • Weil er von Anfang an einen Beschützerinstinkt entwickelt hat, kann es natürlich keine weitere Charakter-Entwicklung geben, logisch.

          Schau Dir seinen Weg an. Schau Dir an, wie er anfangs mit sich ringt und Grogu dann doch erst dem Imperium übergibt. Schaut Dir die anfängliche Distanz der Beiden an. Schau Dir an, wie sich die Beziehung entwickelt hat.

          Schau Dir an, dass Mando anfangs immer allein unterwegs war und alles allein angegangen ist. Durch Grogu hat er dann angefangen, auch andere Personen an sich ranzulassen und hat sich helfen lassen. Mando ist nicht mehr dieseben Person, die er zu Beginn war..

          Die Reise von Mando und Grogu ist es, woraus die Serie seine Faszination zieht. Und ohne Charakterentwicklung hätte das Konzept der Serie niemals funktioniert.

          • Ich finde Deine Argumente gut und nachvollziehbar. Im Großen und Ganzen finde ich trotzdem, dass Mandalorian nicht von seiner Charakterentwicklung lebt und ich niemandem, der eine Vorliebe für Charakterentwicklung empfehlen würde, Mandalorian deswegen ans Herz legen würde. Da fällt mir spontan eher better call Saul ein, dort spielen Konflikte in und zwischen Charakteren und deren Entwicklung doch in einer ganz anderen Dimension eine Rolle.

  12. Ich habe nur die ersten 4 oder 5 Folgen der ersten Staffel gesehen und mich daher auch nur darauf berufen.
    So manche Kritik aus dem Artikel kann ich da schon teilen. Gerade diese Erzählweise aus den 80er mit „Case of the Week“, hat mich nicht mehr angesprochen.
    In euren Spoilertalks der letzten Folgen klang das jetzt interessanter.

    Ich hab die ersten Staffel abgebrochen, weil mir das wie ein Star Wars Themenpark, mit 150% Fanservice an jeder Ecke vorkam, aber nicht wie eine Serie die etwas eigenes zu erzählen hat.
    Auch das wiederbeleben von Charakteren stört mich eher, als das es mich zu Jubelstürmen veranlassen würde.

    • *Facepalm*

      Ajantis, Du bist hier lange dabei und ich schätze Dich und Deine Kommentare wirklich sehr, aber Du redest hier echt Bullshit. Wie willst Du die Serie beurteilen, wenn Du schon nach so kurzer Zeit abgebrochen hast? Die Serie zieht ihre Faszination eigentlich bis Mitte der zweiten Staffel aus Mando, Baby Yoda/Grogu und der gemeinsamen Reise. Die angeblichen 150% Fanservice-Charaktere kommen erst Mitte der zweiten Staffel dazu – und es sind genau zwei.

      Wieso muss man im Netz immer zu allem seine Meinung abgeben, obwohl man im Grunde keine Ahnung hat?

      • 🙂
        Ich hab mich die letzten Monate bewusst bei dem Thema zurück gehalten, weil ich ahnte das du so reagierst.
        Hier wolltest du aber einen kritischen Artikel besprechen, daher kann ich nur das schreiben was ich dazu empfinde. Ist ja auch nicht so, als wäre ich nicht interessiert an der ganzen Thematik oder will irgendwas bewusst haten.
        Ich sage es ganz ehrlich, ich würde die Serie auch gern feiern, wie viele es tun, aber bei mir funktioniert es hier halt nicht, warum auch immer.

        Ich meinte auch gar nicht Fanservice-Charaktere, sondern den gesamten Aufbau, die Kulissen, Gimmicks, Gesten. Mir war es zu viel an dem Punkt, wo bei dem Versteck von Charakter xy das Roboterauge aus der Wand kam wie bei Jabbas Palast.

        Klar da wirst du jetzt sagen: „ist doch logisch es ist ja auch Star Wars, wie soll es da sonst aussehen?“ Ich weiß es auch nicht. Nur Mando mit dem Kleinen, und jede Folge irgend ein belangloser „Case of the Week“ war mir bis dahin einfach zu wenig.

        • Den Roadmovie-Charakter der Serie habe ich besonders Mitte der ersten Staffel auch kritisiert. Aber je länger die Serie geht, umso mehr versteht man, dass es dazugehört und auch irgendwie stimmig ist. Außerdem ist es in der zweiten Staffel deutlich weniger.

          Was den Aufbau und die Atmosphäre angeht, so ist das genau das, was die Serie so besonders macht. Weil es eben PURE Star Wars ist. Diese kleinen Details, an denen sich die Star Wars-Fan so ergötzen, muss man sich ja nicht geben. Die Serie wird auch nicht schlechter, wenn man nicht jedes Easter Egg versteht.

          Ich kann Dir zu raten, die Serie weiterzuschauen. Staffel 2 ist der beste Star Wars-Content seit der klassischen Trilogie.

          • Naja, so ein wenig spielt The Mandalorian sich schon ähnlich wie ein MMORPG, wo an jeder Ecke ne neue Sidequest wartet.

            „Hallo Mando, ja ich weiß, wo du als nächstes hinmusst, aber zuerst hilf mir bitte, [insertrandomtask] zu erledigen.“ Und als Questbelohnung wird er zum nächsten Questgeber geschickt!

            Wenn man mal die Sidequests rauskürzt, was ist bisher passiert? Mando entscheidet sich, Baby Yoda nicht dem Imperium zu überlassen, bringt Baby Yoda nach Tython und verliert ihn dort. Ende!

            Meinen persönlichen Geschmack treffen diese Side Quests, denn sie bieten eben jede Woche Gelegenheit für ein neues Setting. Jede Folge ist irgendwie ein Miniaturkinofilm.

            Aber „modern“ ist was anderes, das habe ich weiter oben schon beschrieben.

          • ok mal schauen, wenn ich mir nochmal Disney+ hole und die Zeit finde, versuche ich es nochmal.

            p.s.
            fu blizzard & cdpr, naxx classic und shadowlands raid in der selben Woche wie Cyberpunk :/

    • kann dir nur zustimmen. vom setting und stil ist die serie bombastisch.
      leider passt die story auf einen post-it.
      case of the week find ich ganz schlimm als erzählstil und langweilt micht stellenweise extrem. schauen tue ich es aber trotzdem.

    • Also „Case of the Week“ ist ja nun nicht wirklich „80er“. Darauf basiert doch gefühlt jede zweite Serie, auch neuere, nimm die ganzen US-Crime-Serien, oder auch solche wie Dr. House oder die ersten Supernatural Staffeln.
      Abgesehen davon trifft es halt auch nicht wirklich auf Mandalorian zu, schließlich gibt es ja einen roten Faden, dem die Story folgt.

  13. Jetzt mal ohne weiter auf den Artikel einzugehen, denn das hast du schon gut zusammengefasst;
    was ist an Friends, Power Rangers und Baywatch schlimm?

    • Ich gestehe: ich habe vor nicht allzu langer Zeit Baywatch mal wieder angeschaut, und sie ist wirklich voll von Klischees und Stereotypen, kurvigem Fleisch und äußerst flachen Stories. Ich habe tatsächlich meine Zweifel, ob das heutige Publikum das noch akzeptieren würde.

      Power Rangers und Friends kann ich zwar nicht aus eigener Erfahrung bewerten, aber ganz generell gesagt haben 90er-Serien mit 2k20er-Serien nicht mehr viel gemein. Wobei ich damit keine generelle Wertung abgeben will; viele Klassiker gefallen mir heute noch besser als der aktuelle Schrott!

      Aber um deine Frage in einem Satz zu beantworten: Die Serien waren nicht „woke“ genug für den heutigen Fernsehkritiker.

      Und das gilt natürlich auch für Mando: Ein männlicher, heterosexueller Hauptdarsteller als Held und keine starke weibliche Hauptrolle an seiner Seite … so kannst du heutzutage kein Fernsehen mehr machen. Also kein Fernsehen für die woken Kritiker … gesunde Menschen reißen dir die Folgen aus den Händen! 😉

    • In Ermangelung neuer Serien haben meine Frau und ich im Herbst aus Spaß und Nostalgie nochmal mit Baywatch angefangen. Wir hatten substanzlose Fleischbeschau und Laienschauspiel erwartet und dachten, dass wir nicht länger als 1-2 Folgen durchhalten – und waren dann ziemlich überrascht, wie „gut“ die erste Staffel doch angesichts dieser Erwartungen war. „Gut“ hier in „“, weil es eben immer noch eine 90-Jahre-Serie mit im Vergleich zu heute begrenzten Mitteln, seichter Story und billig wirkendem Screenplay ist. Überraschenderweise aber halt trotzdem ganz anders als ich sie in Erinnerung hatte.

      Mit der zweiten Staffel hat die Serie dann aber massiv abgebaut. Sympathische Charaktere wurden einfach kommentarlos „gelöscht“ (ich fand hier gerade die Männerfreundschaft von Craig, Eddie und J.D. witzig und für die eine oder andere Story gut), plötzlich gab es sinnbefreite Zwischen-Schnitte mit Nahaufnahmen von hauptsächlich leichtbekleideten Frauen in Zeitlupe und generell gab es nur noch einen „tollen Hecht“ – Mitch Buchannon, Vater des Jahrhunderts, absoluter Frauenschwarm, bester Rettungsschwimmer der Welt, Actionheld und gewiefter Detektiv in Personalunion, gespielt natürlich von David Hasselhoff. Und das liegt wohl daran, dass die erste Staffel keine guten Quoten einfahren konnte und mit der 2. Staffel dann Hasselhoff mit seiner eigenen Produktionsfirma die Produktion übernahm. Aber gut, immerhin wurde die Serie auf diese Art dann wohl doch noch erfolgreich… ^^

      Also, long Story short: An der ersten Staffel von Baywatch ist nix schlimm. Aber dann geht es echt massiv bergab. 😉

  14. Ich finde Mandalorian ist eine gute Serie und mit Sicherheit der beste Star Wars Content seit langem. Wobei man auch sagen muss das es da keine Konkurrenz gibt 😀

    Dennoch kommt die Serie für mich auch nicht mal annährend an die Top Serien dran. Würde nicht Star Wars drauf stehen wäre es im Grunde auch nur eine von vielen guten Serien. Als Star Wars Fan habe ich natürlich dennoch meinen Spaß damit.

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