Jugendliche und junge Erwachsene begegnen mindestens einmal in der Woche Falschnachrichten online oder in sozialen Medien. Einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap […] Mit 85 Prozent der Befragten wünscht sich eine große Mehrheit der jungen Deutschen das Thema Desinformation als verpflichtenden Bestandteil des Lehrplans an Schulen. (Via)
Ach echt? Das ist neu. Neuland für Politiker und Behörden. War ja auch nicht absehbar, dass hier dringender Bedarf besteht. Wie lange fordere ich jetzt das Fach „Medienkunde“ für den Unterricht hier auf meinem Blog? Waren es zehn Jahre oder fünfzehn Jahre? Wie wurde ich dafür belächelt. „Der Krömer immer mit seinem Internet. Die Schüler sollen mal lieber erstmal vernünftig Lesen und Schreiben lernen“. Ach ja, die ewig gestrigen Menschen im Bildungsbereich.
Trotz der Tatsache, dass es jetzt so langsam die Ersten erkennen, wird es noch Jahre dauern, bis das digital-prüde Deutschland das Fach in den Unterricht bringt. Wir hinken hier Lichtjahre hinterher…
@Stevicules Moin Steve, ich glaube du kannst dich hierbei ganz süffisant zurücklehnen und dir denken: "Ich hab's euch doch gesagt!"… #Medienkompetenz#Lehrplanhttps://t.co/aS3NexgjdM
— Rapide (@Rapide2444) December 9, 2020
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Medienkompetenz für Jugendliche wäre ohne Zweifel wichtig. Fraglich nur, wie sehr das vor Fake News schützt. Kenne genügend Menschen aus meiner Altersgruppe, also so zwischen 20 und 30, die mit dem Internet großgeworden sind und trotzdem – gerade während Corona – auf so viel Scheiß hereinfallen und die sind alle nicht ungebildet oder naiv im Alltag.
Sobald man sich abseits der etablierten Portale bewegt, wird es für den Durchschnittsnutzer halt verdammt schwierig, geschickt verpackte Fake News zu erkennen, denn die wenigsten nehmen sich die Zeit, Quellen und Fakten zu checken.
Was ich allein schon zum neuen Impfstoff für „Fakten“ von Freunden gehört habe, da rollen sich mir die Nägel auf.
Ist so eine Umfrage nicht perse Falsch? Wenn ich etwas als Falschinformation erkenne ist es ja kein Problem..
Erinnert mich an die Onlineumfrage zum Thema Homeschooling
wenn mich mir die Querdenker und andere Gruppen so anschaue, frage ich mich, ob wirklich nur Jugendliche solche Meldungen bekommen
Unsern Kindern das nun in der Schule zu vermitteln was richtig/falsch ist halte ich für ziemlich bedenklich.
Die Gefahr ist groß das man unsere Kinder schon von klein auf in Sachen Meinungsbildung manipuliert.
Nach dem Motto Nur Quelle X sagt die Wahrheit und Medien die andere Meinung sind lügen euch an.
Lehrer sind am Ende auch nur Menschen und einige sind aus meiner eigener Erfahrung politisch befangen. Auch der Staat selbst kann hier zu großen Einfluss auf die Kinder nehmen.
Ich selbst hatte damals einen politisch tief roten Klassenlehrer, im Grunde hat er es 3 Jahre immer wieder versucht uns seine “Weltanschauung“ einzuimpfen. In Geschichte haben wir im Grunde 3 Jahre in Folge die NS Zeit immer wieder durchgekaut. Dinge wie die DDR oder der Kommunismus wurden nicht mal angeschnitten oder in Frage gestellt.
Unter anderem hatte er in einer Doppelstunde die Klasse in zwei politische Lager aufgeteilt.
Links und Konservativ mit vorgefertigten Fragen und Aussagen beider Parteien und wir sollten den politischen austausch suchen.
Wo natürlich die Konservative Seite negativ dargestellt wurde, und es am ende so gekommen ist das die Linke Seite die guten waren.
Wenn so ein Lehrer dann “Medienkompetenz“ unterrichten soll kommt am ende nichts gutes bei raus.
Dass man hauptsächlich NS-Zeit, aber kaum DDR im Geschichtsunterricht durchnimmt, liegt aber nicht am Lehrer, sondern am Lehrplan. Klar hat man als Lehrer Gestaltungsmöglichkeiten, du kannst dir aber nicht völlig frei aussuchen, was du unterrichtest.
Und natürlich kann man „entscheiden“, welche Quellen seriös sind und welche nicht, dass erkennt man meistens daran, dass sich Behauptungen aus einer Quelle auch nachweisen lassen.
Meinungsbildung in der Schule gibt es auch schon längst, denn Lehrer sind dazu angehalten, den Schülern eine freiheitlich-demokratische Einstellung zu vermitteln, auch dann, wenn Kinder vielleicht zuhause autoritär erzogen werden. So etwas wie eine neutrale Meinung gibt es sowieso nicht. Wenn du irgendwie zu öffentlichem Geschehen Stellung beziehst, ist deine Aussage immer irgendwie politisch eingefärbt.