„Einem gestern Abend von der Internetseite vice.com veröffentlichten Artikel zufolge widersetzt sich Activision Blizzard derzeit einem von der American Federation of Labor and Congress of Industrial Organizations (AFL-CIO) eingereichten Vorschlag, der auf das Einführen einer „Rooney Rule“ hinauslaufen würde. Diese ursprünglich auf der NFL stammende Regel verlangt von einem Konzern, dass Frauen, Minderheiten etc. bei der Suche nach einem Mitarbeiter für eine offene Stelle zu den in Betracht gezogenen Kandidaten gehören müssen. Auf diese Weise soll die Repräsentation dieser Gruppen in der Industrie gestärkt und das Ungleichgewicht bei der Stellenvergabe bekämpft werden. Wichtig dabei ist allerdings, dass solch eine Regel nur das in Betracht ziehen von solchen Bewerbern erfordert und niemand Frauen oder Minderheiten auch wirklich einstellen muss.“
..schreibt Atze auf JustBlizzard. Ich muss sagen, dass ich kein Fan von Quotenregelungen bin. Vor allem nicht in Berufen, die von jeher sehr viel interessanter für Männer sind. Wie ist das Männer-Frauen-Verhältnis im Bereich „Entwicklung von Computer- und Videospielen“? 80 zu 20? Oder noch höher?
Ich will Euch dazu mal eine Statistik von unserem „Herrenspielzimmer“-Podcast posten. Spotify sammelt solche Stats. Unser Podcast behandelt vorrangig das Thema Gaming und andere Nerd-Themen. Schaut Euch hier mal das Männer-Frauen-Verhältnis an…
90% unserer Hörer sind männlich. Was ist damit sagen will? Der Bereich Gaming ist für Frauen einfach nicht so interessant. Wenn ich jetzt einer Firma wie Activision Blizzard eine Frauenquote aufdrücke, laufe ich Gefahr bei zehn Bewerbern auf eine Stelle, wovon einer eine Frau ist, der Frau die Stelle geben zu müssen – nicht weil sie die beste Qualifikation hat, sondern wegen der Quote. Das kann meiner Ansicht nach nicht funktionieren.
Quotenregelungen machen für mich nur in Berufen Sinn, in denen wirklich beide Geschlechter auch gleichermaßen vertreten sind – es muss ja nicht gleich 50/50 sein, aber bei einer 80/20-Situation macht es wenig Sinn.
Und bevor ich wieder ein Chauvinist bin und dieser Blogneintrag höchst frauenfeindlich: Warum fragt eigentlich niemand nach einer Quotenregelung für von Frauen dominierten Berufen? Warum gibt es im Friseurbereich keine Männerquote? Das müssten wir Männer mal wagen, was dann los wäre…
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Ich find es ja schon fast süß wieviele hier denken, Berufe ( besonders die weit oben in der Nahrungskette) werden auch nur ansatzweise nach Skills vergeben und nicht im Golfclub.
Stimmt schau dir unsere Politiker an, dort wird auch genauso verfahren. Oder warum haben wir zum zweiten mal hintereinander eine Person als Verteidigungsminister die absolut ungeeignet dafür ist und 0 Qualifikationen vorzuweisen hat?
Ich denke mal in der oberen Liga werden Männer und Frauen die nicht zum Dunstkreis der Führenden gehören beide benachteiligt und nicht nur Frauen alleine.
Man kann ja von Quoten halten, was man will, aber dass hier alle so blauäugig davon ausgehen, dass ja eh immer der beste eingestellt wird, ist schon interessant.
Ich würde mal behaupten, dass bei gleicher Qualifikation doch vermehrt Männer eingestellt werden. Schon allein weil Frauen ja Kinder bekommen und das so gar nicht gern gesehen ist, wenn die dann erstmal ein Jahr weg sind. Und jetzt kommt mir nicht mit „aber Männer können das ja auch !111elf“. Kommt doch faktisch nicht vor, dass ein Mann 1 Jahr Elternzeit nimmt.
Und der Spruch mit Quotenregelung für Männer ist doch nur affig und merkt, dass man sich mit dem Thema nicht auseinandergesetzt hat / auseinandersetzen will.
Es tun immer alle so, als ob Männer und Frauen seit Menschengedenken gleichbehandelt werden und die jetzt allen Männern die Schwänze abhacken wollen, weil ihnen langweilig ist.
Es sind so viele Bereiche immer noch „Männerdomänen“, wo Männer Dinge wie Männer regeln und sie der Meinung sind, man braucht dafür auch Eier und Durchhaltevermögen. Wo Frauen nichts zugetraut wird oder man(n) der Meinung ist, „die wirft doch eh bald nen Kind und ist 2 Jahre weg vom Fenster“.
Wenn man als Mann dann was schreibt oder sagt ist man auch wieder „White Knight“ der keine abbekommt und deshalb sowas schreibt. Es nervt mich einfach, dass solche Diskussionen mit solcher Intensität geführt werden, ohne mal ein bisschen über den Tellerrand zu schauen.
Ich stecke weiß Gott auch nicht zu 100% in der Materie, aber habe manchmal das Gefühl, dass sich viele gar nicht hineinversetzen wollen.
Von ner Quote halte ich btw. auch nicht besonders viel. Mir geht’s einfach ein wenig um die Argumentationsketten so vieler Leute.
Du lebst anscheinend hinter dem Mond. Bei uns in der Firma sind nahezu alle Väter in Elternzeit gegangen.. die Gesellschaft hat sich Hinsichtlich Erziehung gewandelt. Ein schlimmes Vorurteil deinerseitsw, was längst nicht mehr gilt
Bei uns gehen auch so gut wie alle Väter in Elternzeit. Allerdings für 2 Monate, während es bei den Müttern 11 Monate sind. Ist das bei euch anders?
Ich bin kein Biologe, aber:
1) die Mutter stillt und das Baby schaut nicht auf die Uhrzeit
2) kleine Kinder hängen am vertrauten Herzschlag der Mutter
3) viele (speziell ertsmalige) Mütter geben kleine Kinder ungern für mehrere Stunden aus der Hand
4) es kommt häufig das nächste Kind nach und man ist wieder bei 1)
Meinen Beobachtungen nach trifft dies auf die meisten Beziehungen zu. Ja, es gibt Ausnahmen. Ja, mit viel Aufwand (und Willen) kann man dies anderweitig einrichten. Der Großteil aller Paare wählt aber einvernehmlich (!) die offensichtliche Variante. Das ist Abwägung, nicht Sexismus.
Habe ich etwas anderes behauptet? Das ist doch auch ganz normal. Mir geht es darum, dass Frauen deshalb nicht eher nicht eingestellt werden. Weil sie halt länger fehlen. Ich habe nicht gesagt, dass die Tatsache, dass Frauen länger Elternzeit nehmen irgendwas mit Sexismus zu tun hat.
Aber das ist wieder ein schönes Beispiel dafür, dass man nur liest, was man lesen will.
ertappt
Okay. Ich lebe hinterm Mond. Alle Väter in deiner Firma sind dann anscheinend 12 Monate in Elternzeit gegangen. Ich sag ja, ich stecke nicht zu 100% in der Materie drin. Du anscheinend schon.
P.S. ich habe 4 Monate Elternzeit genommen.
Ich glaube, niemand wird bestreiten, dass die Arbeitswelt in der Vergangenheit „Männersache“ war. Wir leben aber nicht in dieser Vergangenheit, und wir machen keine Regeln für die Vergangenheit, sondern eben für Gegenwart und Zukunft.
Ebenfalls wird keiner bestreiten, dass es Männerdomänen und Frauendomänen gibt. Ich bestreite aber sehr wohl, dass diese Domänen aus irgendeiner Art von Diskriminierung oder Sexismus resultieren, und behaupte stattdessen, dass Männer und Frauen unterschiedliche Veranlagungen aufweisen, die in der Masse zu unterschiedlichen beruflichen Präferenzen führen.
Ferner gebe ich dir in einem Punkt Recht: Motherhood does matter! Die biologische Tatsache, dass es die Frauen sind, die Kinder austragen, kann kein Soziologe wegquatschen, und diese Tatsache macht einen Unterschied. Männer und Frauen sind nunmal nicht gleich. Gleichheit wird auch nicht gefordert, sondern Gleichberechtigung. Und wenn wir Dinge wie das Gender Pay Gap betrachten, dann stecken da natürlich auch Faktoren drin wie zwei bis vier Jahre Elternzeit, in denen die Karriere geruht hat.
Es bleibt dabei: Wer eine Quotenregelung fordert, ist in der Beweispflicht dafür, dass man nicht „der Natur ihren Lauf lassen“ kann. Er muss beweisen, dass die Unterschiede im beruflichen Erfolg der Geschlechter auf Diskriminierung beruhen, nicht auf natürlichen Unterschieden. Und dieser Beweis wurde noch von niemandem erbracht.
Du widersprichst dir in deinem Kommentar selbst bzw. eigentlich gibst du dir die Antwort selbst.
Bei Diskriminierung dieser Art wird immer erwartet, dass da ein „alter weißer Mann“ sitzt, der sich am Sack krault und Frauen hasst. Das braucht es aber gar nicht. Es reicht ein Verantwortlicher, der wie du denkt, dass Frauen zu bestimmten Jobs die Veranlagungen fehlen. Was hast du mal gesagt? Es ist ja kein Wunder, dass weniger Frauen AfD wählen, weil Männer rationaler sind und Frauen emotionaler, daher sind die natürlich viel eher für linkes Emotionsblabla zugänglich?
I know, I know, du denkst, man könne das ja einfach ausblenden und ganz rational darüber hinwegsehen. In der Realität ist der Mensch so aber nicht veranlagt. Und deswegen wirst auch du nie ganz sicher sein können, ob du wirklich so rational denkst wie du glaubst, oder ob du bei weiblichen Bewerbern nicht schon immer mit dem inneren Auge rollst und dich geistig verabschiedet hast, bevor das Bewerbungsgespräch richtig losgegangen ist.
Hättest du gelesen, was ich weiter unten geschrieben habe, hättest du dir den Post sparen können: Das eine ist, Vorurteile (oder soweit es genetische Unterschiede betrifft: Kenntnis) zu haben, etwas ganz anderes ist es, Entscheidungen nach diesen Vorurteilen zu treffen.
Darüber hinaus ist ein wichtiger Unterschied zwischen „in der Masse bestehen Unterschiede“ und „ich betrachte die konkrete Person“.
Solltest du dich eines Tages in geschäftlicher Verantwortung befinden, wirst du diese Unterschiede hoffentlich begreifen.
Und was mein inneres Auge angeht: Selbst wenn deine Aussage mal gestimmt haben sollte, so sollte man mit 20 Jahren Berufserfahrung, insbesondere juristischer Berufserfahrung, längst begriffen haben, dass man mit Vorurteilen im Business nicht weiterkommt. Und diese Berufserfahrung dürften die meisten „alten weißen Männer“ wohl haben!
Und hättest du gelesen, was ich geschrieben habe, wäre dir aufgefallen, dass ich den Unterschied kenne, es aber bezweifel, dass du so sauber trennen kannst, wie „du“ (hier nur stellvertretend) einredest. As I said, Menschen sind nicht so rational wie du glaubst und das gilt sogar in besonderem Maße für die Wirtschaft.
Du kommst sehr weit mit Vorurteilen, es müssen ggf. nur die Richtigen sein 😉
Meiner Ansicht nach wird der Anteil der Ewiggestrigen zunehmend kleiner. Deshalb stört es mich, dass diese immer wieder als Rechtfertigung für einseitigen Pauschalregelungen herangezogen werden. Das alles ist für mich eine Überkompensation.
Kompletter Schwachsinn diese Regel. Als Unternehmer würde ich mich fragen:
Warum darf ich nicht den best qualifiziertesten nehmen? und
Ich darf ja wohl selbst entscheiden, wen ich einstelle!
Wenn mir aus irgendeinem Grund, der Bewerber(in) unsympathisch ist, dann will den nicht in meiner Firma haben.
Hmm Gleichberechtigung und Quote ….das eine widerspricht dem anderen.
Einfach kein Vitamin B, Geschlecht + Name verdecken bei der Bewerbung und einfach nach den Qualifikation zum Gespräch einladen und in dem Ausschuss 50/50 besetzen (Personalleitung).
Im Studiengang damals waren nicht einmal 1% der Studierenden weiblich. In meinem Berufsleben ist die Quote dank Quereinsteigern bei ca. 20%.
Hey, Steve!
Ich finde den Vergleich mit den Zahlen auf deinem Blog nicht ganz zulässig. Ja, die „Zielgruppe“ für Gaming ist vornehmlich männlich, solange wir von traditionellen „richtigen“ (sprich: PC-Spiele, Konsole, etc.) reden. Aber das muss keinen Rückschluss auf das Interesse an diesen Berufen zulassen.
Oder um es mal ganz drastisch zu sagen: Die Zielgruppe für Strip-Clubs dürfte auch 95% männlich sein, trotzdem arbeiten da viele Frauen.
Grundsätzlich stimme ich dir natürlich zu, dass Qualifikation immer vor Geschlecht gehen sollte. Aber das ist ja schon jetzt nicht immer der Fall. Es ist einfach so, dass Männer gerne Männer in Führungspositionen einsetzen zB – das ist vermutlich kein böser „frauenfeindlicher Wille“, sondern oft auch einfach unbewusst, weil man sich vielleicht denkt „Ich will jemand in hohen Positionen, der so ist wie ich“ und dabei halt dann doch irgendwie am Geschlecht schon hängenbleibt.
Grundsätzlich denke ich, dass eine Quote durchaus Sinn ergeben kann, in beide Richtungen.
Willst du dann ne Quote für alle Berufe?
Z.b. Maurer, Zimmerer, Müllmann/Frau..?
Oder nur da wo es ganz chic wäre
Nein, eine Quote für alle Berufe halte ich grundsätzlich nicht für sinnvoll.
Ich würde mir aber eine Quote für Berufe wünschen, in denen das Verhältnis zwischen Bewerbern eines bestimmten Geschlechts im krassen Missverhältnis zur Anzahl der Einstellungen steht.
Also wenn etwa 30% der Bewerber (bei vergleichbarer Qualifikation) weiblich sind, aber faktisch nur 2-3% Frauen eingestellt werden.
Mein erstes „Gefühl“ hier wäre, dass du vermutlich keine Quote brauchst, in denen es ohnehin wenig Bewerber des einen oder anderen Geschlechts gibt. Allerdings kann ich da auch einem Fehlurteil unterliegen und vielleicht gibt es so wenig Bewerber des jeweiligen Geschlechts, weil so wenig eingestellt werden.
Das ganze Thema ist ziemlich komplex und nichts, was man mit einer schwarz/weiß-Antwort abtun könnte, glaube ich.
Aber „einfach weiter wie immer“ ist halt nicht meine Lösung. Ich wäre lieber dafür, etwas auszuprobieren. Wenn es dann nicht klappt, kann man es ja wieder anpassen.
Ich bin für eine 50/50 Regelung bei der Zulassung zum Medizinstudium. Es kann nicht sein, dass Frauen systematisch bevorteilt werden.
Lehramt ebenso. Gibt zu wenig männliche Lehrer, insbesondere an den Grundschulen, aber auch an den weiterführenden Schulen.
Die Einstellungsquote könnte sich ja bspw an der Bewerbungsquote orientieren. Sind 50% der Bewerber weiblich, muss ein Unternehmen mindestens 30 oder 40% Frauen beschäftigen. Oder so ähnlich.
Aber so wie es bisher immer gefordert wird, hat das wenig mit Gerechtigkeit oder Gleichberechtigung zu tun.
Dass Unternehmen wie Blizzard deutlich mehr Männer beschäftigen kann man deshalb auch nicht dem Unternehmen anlasten
Ich bin der gleichen Meinung wie Steve.
Man kann nicht generell eine Pflicht einführen um Minderheiten oder Frauen vorrang zu gewähren.
Umgekehrt ist das ja auch nicht der Fall.
Kindergärtner, Krankenpfleger (der oft nicht das gleiche darf wie Krankenschwestern), Hebammen, Friseure usw usw.
Oft gesagt, sage es gerne wieder: Eine Quote macht nur dann Sinn, wenn sie für beide Geschlechter gilt. 10% Männer, 10% Frauen, 80% können frei verteilt werden – tut gerade im Einladungsprozess keinem weh.
Wenn Activision natürlich für sich sagt „wir laden eh jede Frau ein, die sich meldet, kommen aber trotzdem nie auf 10%“ ist das ihr Ding und durchaus logisch.
Eine Quote ist auch schwachsinning wenn sie für bei Geschlechter zählt. Wir haben einen Mann im Betriebsrat sitzen der fast keine Stimmen bekommen hat, aber halt aufgrund der Quote rein gerutscht ist während ein paar Frauen mit mehr Stimmen draußen bleiben mussten. Es sollte immer die Befähigung ausschlaggebend sein, nicht das Geschlecht, die Hautfarbe oder aus welchem Land die Eltern gekommen sind (neueste Quoten Forderung der Berliner linken)
War das nicht sowieso in den USA mit Bewerbungen anders geregelt? Bewerbung ohne Lichtbild und Angabe von Geschlecht und weiteren Merkmalen ist dort gewünscht, grade weil um Vorurteile und Diskriminierung direkt auszuschließen beim Einladen von Bewerbern. Klar, die sind wieder auf dem Tisch sobald die/der/das Bewerber dann vor der Tür steht aber im Prinzip finde ich diese Art der Bewerbung gut.
Lasst Qualität, bzw. Qualifikation entscheiden und nicht irgendwelche Hansel die glauben das Frauen einfach nicht genug Leistung bringen oder bestimmte Nationalitäten den ganzen Tag nur im Internet Katzenbilder ankucken.
Nein, kein SjW Geweine, wenn ich Chef wäre, wärs mir egal welche Orientierung mein Angestellter hat, solange wir alle das gleiche Ziel haben.
Schonmal eine Stellenausschreibung für einen Gleichstellungsbeauftragten gesehen? Es gibt diese Stelle faktisch nicht für Männer, auch nicht in von Frauen dominierten Berufen. Er ist explizit für Frauen ausgeschrieben. Das zeigt doch eigentlich die ganze Scheinheiligkeit dieser Diskussion.
Die von Activision Blizzard verworfene Quotenregelung erfordert nur, dass sie Frauen oder Minderheiten in Betracht ziehen. Also mit in die erste Runde der Gespräche nehmen oder so. Danach kann man sie ohne Probleme ignorieren. Im Grunde also reine Zeitverschwendung für Bewerber und Konzerne.
Jo, habe ich gelesen. Es ging mir nur mal um die Sache. Weil ich finde, dass Quotenregelungen generell in der Gaming-Branche wenig Sinn haben.
nicht nur dort. Oder was unterscheidet die Gamingszene von – sagen wir – der Finanzwirtschaft? Oder den Naturwissenschaften? Einen gewaltigen Männerüberschuss gibt es in all diesen Bereichen.
Naja, Naturwissenschaften ist eher nen schlechtes Beispiel. Zwar hast du eine immensen Männerüberhang bei Mathe und Physik. In Chemie ist dann dann schon eher 50/50 und in der Biologie hast du einen starken Frauenüberhang. Daher gleicht sich das gut aus und du kommst auf 50/50. -> https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1067198/umfrage/geschlechterverteilung-studierender-nach-faechergruppen-in-baden-wuerttemberg/ 50
In der Tat hatte ich Biologie nicht auf dem Schirm, als ich das mit den Naturwissenschaften genannt habe. Ich habe eher an die technischen Bereiche gedacht. Insofern schlecht ausgedrückt, sorry.
Es ist halt nicht so einfach. Ich finde eine Quote auch nicht sinnvoll und sie wäre auch total überflüssig, wenn wir mit guten Menschen zu tun hätten.
Ich selbst komme ausm IT-Sec Bereich, 98% Männer. Oder sagen wir mal, Computer Science, 90% Männer. Und viele davon trauen Frauen nichts zu, sprich – da steht ein weiblicher Name: Ersteindruck „Kann nichts, negativ“. Wären die verantwortlichen durchweg „Neutral“ und „Offen“, würde sich die Frage nach einer Quote nicht stellen – sondern es würde rein die Qualifikation und Eignung entscheiden.
Aber genau in der Welt leben wir eben nicht. Ich kann den Ansatz und den Hintergrund von Quoten verstehen. Und ja, man findet einige Bereiche, wo das nicht sinnvoll ist – weil dann weniger Qualifizierte einen Job kriegen, den sie nicht verdient haben. Aber ich Wette, du findest auch viele Bereiche, wo jetzt Frauen den Job kriegen und ihn auch verdient haben und sich jetzt Beweisen können.
Es ist einfach nicht so einfach, wir haben keine Utopie und du bist i.d.R. kein Utopie-Brillen Mensch.
Ich bin selber so ein chauvinistischer Mistkäfer! Ich habe nämlich keine hohe Meinung von Anwältinnen. Und zwar weil mir in meiner bald 20jährigen Praxis keine in Erinnerung geblieben ist, die nicht entweder verbissen oder (scheinbar) unterbelichtet gewesen wäre. Meine Theorie dazu ist folgende: Gedankengänge in der forensischen Justiz ähneln sehr der Mathematik. Die Paragraphen sind unsere „Naturgesetze“ und Formeln, die wir auf eine bestimmte Aufgabenstellung logisch anwenden müssen. Und wie Weryx schon sagt: Mathe ist im wesentlichen Männersache, wir sind von Natur aus besser darauf „programmiert“. Und Frauen tendieren dazu, ihre Schwächen durch Härte und Bissigkeit überzukompensieren, was Vergleichsverhandlungen – und das kommt nunmal ziemlich häufig vor – schwer macht.
Und trotzdem gebe ich jeder Anwältin, der ich begegne, eine völlig neutrale Chance. Sie kann mich bestätigen oder positiv überraschen. Und genau so würde es auch laufen, wenn ich in meiner Kanzlei eine Anwaltsstelle auszuschreiben hätte. (BTW: ohne unsere Rechtsfachwirtin würde der Laden zusammenbrechen, die ist nicht nur im Sekretariat top sondern weiß mehr als jeder von uns Anwälten über Mahnverfahren und Zwangsvollstreckung!)
Ich habe also Vorurteile. Genauso würde dir aber jeder Richter beim Glas Bier eingestehen, dass er Vorurteile hat. Sogar gegenüber uns Anwälten.
Die Kunst besteht nicht darin, keine Vorurteile zu haben, sondern sich nicht von seinen Vorurteilen leiten zu lassen. Und ich behaupte: geht es um geschäftliche Entscheidungen, werden Vorurteile zurückgestellt.
Das ist die reale Welt, wie ich sie Tag für Tag erlebe. Eine Utopie ist vielmehr die Welt, in der es keine Vorurteile gibt bzw. in der Leute ohne jeden Zwang gegen ihre geschäftlichen Interessen handeln würden. Soll heißen: Wenn die Frau was taugt, sind ihre Möpse kein Einstellungshindernis. Jeder, der das Gegenteil behauptet, soll das erstmal beweisen, bevor ich auch nur in Erwägung ziehen würde, über Quoten nachzudenken.
@Kinki: Ich stimme dir in allem zu bis auf
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Die Kunst besteht nicht darin, keine Vorurteile zu haben, sondern sich nicht von seinen Vorurteilen leiten zu lassen. Und ich behaupte: geht es um geschäftliche Entscheidungen, werden Vorurteile zurückgestellt.
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Never Ever. Not happening. Je größer die Company, je mehr Überwachung durch Betriebsrat usw. desto wahrscheinlicher trifft deine Aussage zu. Aber niemals, nicht im Ansatz stimmt das in der Breiten Masse. Aber das ist nur meine Meinung.
@sepp: Über Meinungen müssen wir nicht diskutieren. Wir können lediglich die Grundlagen der jeweiligen Meinungsbildung gegenüberstellen. Und da denke ich eben, dass Vorurteile deutlich mehr ins Privatleben hineinspielen als ins Geschäftliche. Mit wem ich mich „freiwillig“ umgebe, das nützt oder schadet mir nichts. Da kann ich also so sexistisch, fremden-, kreuz- und queerfeindlich sein, wie ich will; das muss ich mit mir selber ausmachen.
Aber beruflich? Ist da ein Chef – auch und gerade eines Kleinbetriebes – wirklich bereit, auf Gewinn zu verzichten, indem er die beste Bewerberin aussortiert, nur um seinen Sexismus auszuleben? Ich kann mir das weder aus meiner persönlichen Perspektive noch aus meinen „Erkenntnissen“ über die Menschheit vorstellen, wobei ich natürlich Einzelfälle niemals ausschließen würde.
Deshalb würde es mich interessieren, welche Erkenntnisse oder Erfahrungswerte du dafür heranziehst, dass Leute ihre Vorurteile über ihre Gewinnmargen stellen.
@Kinki
du versteifst dich zu sehr auf den Wirtschaftlichen Aspekt. Top Management Positionen, Dax Vorstände – ist mittlerweile ganz gut ausgeglichen. Weil es dort, wie du beschreibst auf zutrifft, das es ums große Geld geht und man die besten Entscheidungsträger haben will. In der IT-Beratung, siehts schon wieder etwas anders aus – Aufgrund der Vorurteile gegenüber Frauen, werden Männer oft bevorzugt eingestellt (Durchsetzungsfähiger, weniger Skrupel usw.).
Und jetzt kommts – es geht nicht immer um „Gewinn“. Es ist schnurtz pips egal, ob der Entwickler „Gut“, „Sehr Gut“ oder „The best of the best“ ist. Das hat am Ende aufs Produkt den geringsten Einfluss. In den wenigsten Berufen übertragt sich der „Skill“ des einzelnen in entscheidendem Maße auf die Qualität des Endprodukts un den Gewinn. Darüber hinaus, hat der typische Manager – der immernoch in einer alten Arbeitswelt, aka ‚Du hast im Office zu sein‘-Welt – garkeine Ahnung den Skill so feingranular zu bewerten.
Woher meine Erfahrungen kommen? 10+ Jahre in einem von Männern dominierten Bereich. Meiner Frau die in dem Bereich arbeitet und vielen Managern die keine Ahnung haben, obwohl Sie denken sie hätten Ahnung. Und das ganze in mehr als nur einem Großkonzern/Abteilung. Das sind keine Einzelfälle, das ist aus meiner Erfahrung die Regel. Denke du bist da zu Idealistisch unterwegs.
Und das unterscheidet sich auch von Bereich zu Bereich, von Ebene zu Ebene.
„Meine Theorie dazu ist folgende: Gedankengänge in der forensischen Justiz ähneln sehr der Mathematik. Die Paragraphen sind unsere „Naturgesetze“ und Formeln, die wir auf eine bestimmte Aufgabenstellung logisch anwenden müssen. Und wie Weryx schon sagt: Mathe ist im wesentlichen Männersache, wir sind von Natur aus besser darauf „programmiert“. Und Frauen tendieren dazu, ihre Schwächen durch Härte und Bissigkeit überzukompensieren, was Vergleichsverhandlungen – und das kommt nunmal ziemlich häufig vor – schwer macht.“
Das ist so eine gequirlte Scheiße, das ist echt nicht auszuhalten. Kannst ja gleich den Kopfumfang messen und daraus den Intellekt ableiten.
Du gehst davon aus, dass der Ist-Zustand rein biologisch ist. Dass es noch vor 50 Jahren total Gang und Gäbe war, dass die Frau dem Mann die Füße massiert, Essen kocht und das Bier bringt lässt du völlig außer acht. Sowas ist doch generationsübergreifende Sozialisation. Schon allein, wie viele Eltern ihre Kinder in irgendwelche Richtungen drängen, weil sie wie du irgendwelche mittelalterlichen Ansichten haben. Das dauert halt, bis Leute wie du aussterben.
Naja aber es nicht mal in Betracht zu ziehen eine Frau einzustellen ist schon ein hartes Stück.
Man ist also noch nichtmal bereit so zu tun, als wäre man für Gleichberechtigung.
Ansonsten sehe ich das 1:1 wie du.
Naja man kann auch einfach die Person mit den besten Skills in Betracht ziehen, egal ob Mann, Frau oder Apache Helicopter.
Wie realistisch ist diese Annahme? Also jetzt vielleicht mal abgesehen von Schützenvereinen oder der katholischen Kirche … jede Firma will die qualifizierteste Person haben. Ich kenne kein Beispiel, wo eine böse Machofirma explizit eine Stelle nur für Männer ausgeschrieben hätte.
Das Gegenteil passiert sehr wohl, wenn ich nur mal an die Versorgungspöstchen der Gleichstellungsbeauftragten denke … oder gibt es irgendwo in Deutschland einen männlichen Gleichstellungsbeauftragten?
Also entweder fordert man eine Quote (was ich für schwachsinnig halte) oder man lässt es ganz bleiben. Aber so „alibimäßig“ eine Frau einladen zu müssen, um sie dann bei erster Gelegenheit absägen zu können – selbst wenn das die Realität wäre -, ist doch reine Symbolpolitik.
>jede Firma will die qualifizierteste Person haben
Strohmann-Argument. Personalentscheidungen werden nicht von „Firmen“ getroffen, sondern von Menschen, die da arbeiten. Deine Prämisse ist, dass diese (im Sinn der Gewinnmaximierung ihres Unternehmens) rational entscheiden. Dass das unrealistisch ist, weißt du sicherlich selbst.
Die Tendenz, Leute einzustellen, die einem selbst demographisch ähnlich sind (und idealerweise ein klitzekleines Bisschen weniger qualifiziert als man selbst – man will ja keinen Konkurrenzkampf, den man nicht gewinnen kann), ist ein Faktor, den man bei professionellen Personalentscheidungen einbeziehen muss. Da kann es durchaus sinnvoll sein, sich erst einmal dazu zu zwingen, Leute einzuladen, die man im ersten unreflektierten Impuls wahrscheinlich aussortieren würde.
Auch aus der anderen Perspektive ist es sinnvoll, Personalakquise bewusst inklusiv zu gestalten. Natürlich wird in den seltensten Fällen das Problem sein, dass eine Firma dir als Frau oder Mensch mit z. B. türkischem Namen ins Gesicht sagt, dass du deshalb raus bist. Insoweit muss selbstverständlich jede Person, die was werden will, selbst den Arsch hochkriegen und eine ordentliche Bewerbung abliefern. Aber wenn du Susanne Yılmaz heißt, zig vernünftige Bewerbungen schreibst und zigmal aussortiert wirst und in den Unternehmen, bei denen du dich bewirbst, keinerlei Diversität siehst, dann habe ich zumindest Verständnis dafür, dass dein Selbstvertrauen irgendwann leidet und du dich doch mit weniger zufriedengibst.
So.
Tut mir leid, ist nicht persönlich gemeint, aber diese tausendmal wiederholten undifferenzierten Aussagen nerven einfach nur.
Natürlich ist das ein schwieriges Thema, und wenn es einfach wäre, eine für alle gerechte Lösung zu finden, dann läge die sicherlich auf dem Tisch. Quoten sind grundsätzlich immer ungerecht. Frauenbeauftragte sind es auch (und ein Relikt aus den 1990ern, wie so vieles im öffentlichen Dienst). Aber einfach alle Probleme wegfantasieren, wie du es tust (und darfst), hilft nun echt niemandem weiter.
Die Annahme rationaler Entscheidungen ist zunächst einmal eine logische Ausgangsbasis. Alle Gegenbehauptungen sind erstmal genau das: Behauptungen. Und zwar solche, die aus einer bestimmten politischen Richtung kommen, wo man Sexismus, Rassismus usw. genauso wenig beweisen kann, weshalb man ja den „strukturellen Rassismus“ etc. erfinden musste. Trotzdem bleiben es Behauptungen, die – wenn überhaupt – auf einer sehr dünnen Grundlage basieren.
Unsere Kanzlei besteht – zusammengezählt Chefs + Angestellte – aus 5 „Biodeutschen“. Wir haben schon des öfteren Sekretärinnen oder Azubis gesucht. Beworben haben sich Osteuropäer, Türken, Asiaten. Unsere Favoritin – nach Vorstellung und Probearbeit – wäre die Asiatin gewesen, aber die wurde uns vor der Nase weggeschnappt. Und der Rest „Nicht-Biodeutscher“ hat sich durch unterirdische Rechtschreibung disqualifiziert. Wir hätten sogar sehr gerne eine mit türkischen oder arabischen Sprachkenntnissen genommen, weil wir eben auch viele Mandanten aus diesen Regionen haben, die oftmals schlecht deutsch verstehen. Aber primär muss eine Bürokraft eben immer noch halbwegs fehlerfrei die deutsche Schriftsprache beherrschen. Isso!
Langer Rede kurzer Sinn: wir haben die geeigneste Kandidatin genommen, und die war nunmal biodeutsch. Dass es bei uns keine Diversität gibt, liegt also an keiner herbeifabulierten Diskriminierung, sondern daran, dass es „Susanne Yilmaz“ an Schriftsprachkenntnissen mangelt.
> Die Annahme rationaler Entscheidungen ist zunächst einmal eine logische Ausgangsbasis.
Behauptung.
> Alle Gegenbehauptungen sind erstmal genau das: Behauptungen.
Tautologie. Es gibt aber gerechtfertigte und weniger gerechtfertigte Behauptungen. Hier aber auch uninteressant, da deine Einleitung nur als (nicht so super gelungener) rhetorischer Kniff fungieren soll: Eigene Position mit dem Etikett „Logik“ belegen, dadurch das Gegenüber dazu verleiten wollen, gegen „Logik“ zu argumentieren. Was haben wir gelacht. (Funktioniert so was bei dir beruflich? Würde ich unseren Anwält:innen nicht durchgehen lassen.)
> Und zwar solche, die aus einer bestimmten politischen Richtung kommen, wo man Sexismus, Rassismus usw. genauso wenig beweisen kann, weshalb man ja den „strukturellen Rassismus“ etc. erfinden musste.
Politik-Derailing-Versuch. Packen wir mal beiseite.
> Unsere Kanzlei besteht – […] Isso.
Ja, und? Bestreitet doch niemand, dass sich das so zugetragen hat.
Dein Post also zusammengefasst: 60 % Rechtfertigung der Personalentscheidungen in deinem Laden – die hat hier nur niemand bestellt; 40 % politische Rabulistik.
Beides nicht konstruktiv, aber wenn’s dir jetzt besser geht, fine by me.
Gleichberechtigung und Gleichstellung sind zwei verschiedene Dinge. Und da tatsächlich Frauen bei Blizzard arbeiten, werden wirklich qualifizierte Frauen wohl auch eingestellt. Wo ist also das Problem?
Sehe ich absolut genauso! Punkt. Danke!
Finde die Regel ja ganz gut. Sie besagt ja nicht, dass die Frau den Job bekommen muss, sie aber berückstigt werden muss. Es ist ja eben keine Quote die besagt bei gleicher Quali bekommt die Frau den Job oder dass (wie bei DAX Konzernen) dass ein gewisser Anteil erfüllt sein muss (was ich übrigens beides nicht geil finde).
Aber was bringt es denn, wenn man eine Person berücksichtigen muss die von vornherein aufgrund der Qualifikationen oder der Art der Bewerbung ausgeschlossen werden kann? Ist ja nett, dass die dann zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden. Wenn aber eh schon feststeht, dass sie einfach nicht die Qualifikation hat für den Beruf, ist es für beide Seiten reine Zeitverschwendung.
Ich gehe hierbei natürlich davon aus, dass die Person nicht berücksichtig wurde aufgrund fehlender Qualifikation/miesem Bewerbungsschreiben o.ä. und nicht aufgrund von Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe etc.. Also sachen welche man in nem möglichen Gespräch auch nicht mal eben wegreden kann. Denn sollte sie aufgrund von Geschlecht ausgeschlossen worden sein, bringt auch der Vorschlag nichts.
Und wie soll dass dann bei der endgültigen Entscheidung aussehen? „Hier haben wir drei Bewerber, die super passen würden. Gespräch super und top qualifiziert. Und hier haben wir drei die wir einfach noch beachten müssen, aufgrund der Regel. Das Gespräch war zwar gut, aber sie haben noch nie das getan, was sie hier machen müssen.“