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Die Schulen müssen offen bleiben – und zwar so lange wie möglich. Das ist das einhellige Fazit der Kultusministerkonferenz […] Zudem sollten Lehrkräfte im Präsenzunterricht Vorrang beim Impfen bekommen […] Die KMK sprach sich deshalb auch erneut gegen Automatismen bei Schulschließungen aus. Diese allein vom Inzidenzwert abhängig zu machen, greife zu kurz, erklärten die Ressortchefs. (Via)

Ihr kennt meine Position in dieser Sache: Ich sehe das anders. Ich denke, dass gerade die Kultusminister ein Jahr lang gepennt haben und nicht in der Lage waren, zusammen mit den Landesschulbehörden vernünftige Konzepte für digitalen Unterricht und/oder eine Umgestaltung des Schulalltags auszuarbeiten. Mit geöffneten Fenstern zu unterrichten ist kein Konzept!

Jetzt, wo die dritte Welle und die hochansteckende britische Mutante auf uns zurollen, um jeden Preis an offenen Schulen festhalten zu wollen und Sprüche rauszuhauen wie „man wolle die Schulschließungen nicht vom Inzidenzwert abhängig machen“, unterstreicht dies meiner Ansicht nach nur die komplette Planlosigkeit der Politik in diesem Bereich. Wovon will man es denn dann abhängig machen wenn nicht vom Inzidenzwert? Wie viele Lehrer pro Schule noch nicht erkrankt sind?

Ich bin auch mal gespannt, wie das jetzt mit den zu impfenden Lehrern abläuft. Ich bin ja nach den Sommerferien auch wieder in der Schule. Auch hier rechne ich mit Chaos und vielen ungeimpften Lehrern, die trotzdem unterrichten müssen…




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24 KOMMENTARE

  1. Auch wenn die Lehrer hier es nicht wahrhaben wollen:

    Lehrerverbandspräsident Heinz-Peter Meidinger befürchtet, dass Schulen bald wieder in den Distanzunterricht zurückkehren müssen, weil es keine Teststrategie gibt und nicht genügend LehrerInnen geimpft sind. Das hätte entsprechende Konsequenzen, warnte er im Gespräch mit der Bild am Sonntag. Seit Beginn der Pandemie seien bereits 500 bis 600 Stunden Unterricht weggefallen.

    Auch der beste Distanzunterricht könne den Präsenzunterricht nicht ersetzen.

    „Langsam stellt sich die Frage, was dieses Schuljahr noch wert ist“, sagte Meidinger. Alle Schüler hätten Lücken aufgebaut. Bei 20 Prozent seien sie so groß, dass sie gar nicht mehr begleitend aufgeholt werden können.

    Meine Rede!

  2. Kurze Frage aber wie soll das eigentlich mit dem testen vor der Schule ablaufen? Sollen die Schüler dann schon morgen um 4 dort sein? Oder wird immer nur einer pro Klasse getestet ?

  3. Die sich lange abzeichnende Kapitulation vor der Pandemie scheint jetzt endgültig anzulaufen. Ist mir unverständlich, da ja mit wenigen Wochen mehr Zeit das Ganze schon sehr viel sicherer gehandhabt werden könnte, dank mehr verfügbaren Schnelltesten und der Zeit, ein Konzept zu entwickeln, aber die Kultusminister scheinen da sehr unflexibel zu sein. Muss allerdings auch zugeben, dass ich die ständigen Verweise auf benachteiligte Kinder gerade der CDU und in minimal geringerem Maße der SPD nicht ganz abkaufe.

  4. Steve ich liebe dich, seit meiner Kindheit verfolge ich dich, aber mittlerweile merke ich wie ich von Tag zu Tag weniger auf deinen Blog schaue. Ich vermisse Stevinho Talks. Der neue Podcast ist schön und gut, aber dieses Ritual, das ich seit der 1. Folge Stevinho Talks aufgebaut habe fehlt mir.
    Trotzdem hab ich dich lieb Bro. <3 Pass auf dich auf

  5. Das Problem sind halt die Eltern die mit ihren Kindern zu Hause hoffnungslos überfordert sind. Hier geht es noch nicht mal um den Unterrichtsstoff . Es geht allgemein darum das die Kinder halt jetzt nicht 8 Stunden am Tag weg sind. Egal ob Schule oder Kita und in den Ferien sind sie auch nicht 3 Woche in dem einen und 3 Wochen in dem anderen Feriencamp. Nein sie sind zu Hause und man muss sich mit ihnen beschäftigen , weil das sie den ganzen Tag vor der Glotze, PC, Tablet oder Handy hängen will man ja auch nicht. Diese Eltern weinen dann so lange, bei der Schule, Jugendamt etc, bis solche dusseligen Entscheidung getroffen werden. Nicht zum Wohl der Kinder, sonder zum eigenen Wohl.

    • Hast du Kind(er) im alter von 4 – 10 und eine 40 Stunden Woche, bei der die auch noch zeitweise im Büro sein musst? Die Betonung liegt hier gerade auf „Hast“ und nicht „Hattest“. Präsenz. Falls nicht, einfach mal die Füße still halten.

      Und das oben genannte Szenario ist gerade noch ein Idealbild – einer intakten Beziehung mit 2 verdienern, wo man eventuell noch shiften kann um „Teile“ abzufangen und mit Verzicht auf Gehalt und/ oder den exzessiven Nutzen von Großeltern etwas managen kann.

      Mensch triggern mich solche nutzlosen Stammtischparolen von unfähigen Eltern. Fast genauso wie die mär des Faulen Lehrers.

  6. „Damit die Folgen nicht dauerhaft ihr Leben begleiten, liegt die Priorität der Kultusministerinnen und Kultusminister darauf, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten“, so die SPD-Politikerin.

    Sich ggfs. in der Schule zu infizieren und dann zu Hause Geschwister, Eltern, Großeltern anzustecken ist natürlich wesentlich besser. Da wird dann direkt mehreren Personen die Möglichkeit gewährt, an Folgen zu leiden, die sie dauerhaft begleiten.

    • „Damit die Folgen nicht dauerhaft ihr Leben begleiten, liegt die Priorität der Kultusministerinnen und Kultusminister darauf, die Schulen so lange wie möglich offen zu halten“, so die SPD-Politikerin.

      Also meine Schwester die sich durch Ihren Sohn angesteckt hat, dieser in seiner Schule oder Schulweg, wären es also keine dauerhaften Schäden für die Familie, wenn jemand durch Corona dauerhafte Schäden davon trägt? häääää?

        • 1. Sie
          2. Wo widerspreche ich mich das durch Corona Langzeitschäden entstehen? Schau dir mein Zitat mal bitte genau an.

          • Was wollen Sie uns jetzt genau mitteilen Herr (oder Frau) Funkelzahn? Besteht das Problem mit dem Zitat oder meiner Anmerkung dazu? Ein Problem mit dem Inhalt des Zitats könnte ich nachvollziehen. Besteht das Problem hingegen mit meiner Anmerkung, dann hat Jezirah alles gesagt.

          • so die SPD-Politiker(in).

            Sind die Leute heute wieder total Pepega? Man sieht doch wenn ich zitiert habe.

  7. Ich hoffe auf ein differenziertes Vorgehen so wie Lauterbach es heute vorgeschlagen hat: wenn an den Schulen ausgiebig getestet wird, können die Schulen aufbleiben.

    • Klingt in der Theorie toll und es wäre ziemlich cool wenn das genauso läuft. Aber was ist mit Eltern die sich weigern? Besuch an der Schule verbieten? Die ersten Klagen laufen und eine war schon erfolgreich mit der Konsequenz: „Es reicht wenn die Eltern sagen, dass der Test zu Hause negativ war.“ – ohne einen Nachweis – das ist so ein Witz in unserem Land. Mal will etwas tun und es „sicher“ machen und dann gibt solche Idioten die durch einen Test ihre Menschenwürde verletzt sehen.

      Als wir am Anfang der ersten Klasse unsere „Busschule“ hatten mussten die Kinder eine Stoffmaske im Bus tragen. 2 Anwaltsschreiben gingen bei unserer Schule dagegen ein…

      Was soll man da denken? Da wird man ziemlich frustriert…

    • Was bringt es den Menschen die auf den ÖPNV angewiesen sind das die Schüler „erst“ in der Schule getestet werden? Das ist genau so clever durchdacht wie das alle Schüler Masken tragen sollen, ich wohne gegenüber einer Gesamtschule mit ca 1500 Schülern alle ziehen ihre Masken kurz vor der Eingangstüre hoch..

  8. Ja, es ist scheiße, dass Schülerinnen und Schüler mittlerweile quasi ein Jahr „verloren“ haben. Aber dafür das Leben von Menschen aufs Spiel zu setzen ist einfach nur ekelhaft.

    Meiner Meinung nach ist das sture Öffnen der Schulen nichts anderes, als der verzweifelte Versuch der Politiker, ihr Versagen im Bereich der Bildung und der Digitalisierung irgendwie zu verharmlosen.
    Und ich finde genau durch dieses Verhalten zeigen sie ihr Versagen erst richtig. Also im Prinzip ein Streisand Effekt.
    Das ist so traurig, dass man fast schon drüber lachen kann…

  9. In NRW haben Dortmund und Duisburg versucht, die Schule wieder zu schließen, wurden aber natürlich von unserer kompetenten Landesregierung zurückgepfiffen.
    Aber liegt bestimmt nur daran, dass in beiden Städten SPD’ler regieren, andere Gründe für Schulschließungen kann es ja gar nicht geben…

    • Naja du weißt ja sicher warum der Schließung nicht zugestimmt wurde, aber unterschlägst es hier wissentlich. Ich finde es richtig dass man ggf alternative Konzepte vorher probieren muss. Es wurde ganz klar kommuniziert dass den I Wert kleiner 100 ist. Es kann doch nicht immer nur Schulen auf oder Schulen zu heißen. Dann muss man halt kreativ sein aber da verlassen sich leider viele auf die Politik.

      • „Ich finde es richtig dass man ggf alternative Konzepte vorher probieren muss.“
        Wie sehen diese alternativen Konzepte denn aus? Und inwieweit werden sie in Dortmund und Duisburg angewendet?

      • Stimmt, Frau Gebauer hat nachgeschoben (und darauf liegt hier der Fokus: Nachgeschoben), dass die Schulen ja nicht zu müssen, wenn man gute Konzepte vorlegt. Leider waren „gute Konzepte“ bislang ebenso wenig ihre Stärke wie Kommunikation mit den Kommunen, also wird das bestimmt großartig und rechtzeitig geschehen.

  10. Willst mal richtig mit den Kopf schütteln?

    Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen mit einer Inzidenz von über 300 macht ab Montag den 22.03. die Schulen wie auf, für die Klassen 1 bis 6!

    „Der Grund: Nach aktuellen Prognosen würde in absehbarer Zeit eine Inzidenz von unter 150 NICHT erreicht, sagte Greiser.“

    Daher macht man einfach mal die Schulen auf!
    https://www.insuedthueringen.de/inhalt.schmalkalden-meiningen-inzidenz-ueber-300-landkreis-oeffnet-schulen-fuer-klassen-1-bis-6.4790945b-4926-4176-be2d-d124fcad9f35.html

    • „Wissen Sie, in einem Areal ständiger Buschbrände eine neue Tanke aufzumachen, erschien mir erst etwas unklug, aber dann fiel mir auf, dass das Klima in näherer Zeit eh nicht wieder kühler wird, also dachte ich mir, was soll’s“

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