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Luke Mockridge wird von einer Ex-Freundin eine versuchte Vergewaltigung vorgeworfen – monatelang äußerte sich der Comedian nicht persönlich zu den öffentlich gemachten Vorwürfen. Am Wochenende brach der 32-Jährige schließlich mit einem achtminütigen Video auf Instagram sein langes Schweigen. Darin berichtet er, dass die Staatsanwaltschaft zeitweise tatsächlich gegen ihn ermittelt hatte, sich ein begründeter Verdacht jedoch nicht erhärtete. (Via)

Ich finde es immer äußerst schwierig, einen solchen Fall von Außen zu beurteilen. Nicht dass das irgendwen in den sozialen Netzwerken davon abhalten würde. Die Chauvis haben ihr Urteil genauso schnell gefällt wie die Hardcore-Feministinnen: Entweder soll man „der Schlampe nicht glauben“ oder Mockridge direkt den „Schwanz abhacken“. Wir leben besonders im Netz in einer Zeit der Extreme.

Ich fand Mockridges Statement auf Instagram dazu relativ ehrlich. Es hat mich irgendwie abgeholt…

Natürlich wird sich selbst darüber auf die übliche Art und Weise lustig gemacht. Ist natürlich auch leicht, wenn man selbst nicht involviert ist und schön von Außen spotten kann…

Ich selbst stehe der ganzen Sache relativ neutral gegenüber. Die Erfahrung (besonders der letzten Jahre, in denen sich immer mehr Frauen trauen, damit an die Öffentlichkeit zu gehen) zeigt, dass Vergewaltigungsopfer oft nicht ernst genommen werden und sowas vor Gericht immer äußerst schwer zu beweisen ist. Auf der anderen Seite geht es hier um einen Fall von angeblich versuchter Vergewaltigung, in dem es offenbar nachweislich nicht dazu gekommen ist – das schildert auch das Opfer in einem Podcast genauso. Zwei voneinander unabhängige Staatsanwaltschaften haben die Sachlage und Aussagen geprüft und sind zu dem Entschluss gelangt, eben kein Verfahren zu eröffnen. Sollte das nicht zumindest ausreichen, um die Hexenjagd gegen Mockridge so langsam mal zu beenden?

Seien wir mal ehrlich: Chauvis und radikale Feministinnen nerven beide. Was vor allem beide Seiten bei ihren Hetzjagden in den sozialen Medien immer leicht vergessen, ist die Tatsache, dass hier Menschenleben und Karrieren zerstört werden. Die Sache wurde ernstgenommen, es wurde ermittelt und kein Verfahren eröffnet. Wieso kann man sich damit nicht zufriedengeben und wittert gleich wieder eine Verschwörung des „pösen“ Patriarchats?


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7 KOMMENTARE

  1. Ich mag diese Welt nicht mehr, wirklich nicht. Ich bin eine Frau mitte 40, habe einen erwachsenen Sohn, war nie verheiratet und hatte in meinen vielen Jahren mehrere Partner. Ich bin schon immer sehr offen mit allem umgegangen.
    Was hier zur Zeit passiert finde ich völlig falsch. Ich habe das Gefühl mir als Frau wird das Recht auf Eigenverantwortung abgesprochen. Ich muss Männer per se hassen. NEIN!!! Das werde ich einfach nicht tun.
    Es gibt böse Menschen, egal welches Geschlecht. Und ja, es gibt viel zu viele sexuelle Übergriffe, von allen Geschlechtern.
    Ja auch Männer erleben das!
    Dagegen MUSS ermittelt und sensibilisiert werden. Aber, sich gegenseitig hassen? Alle über einen Kamm scheren? Jedes Extrem auspacken?
    Muss man Partner, mit dem ich seit Jahren in einer festen Beziehung lebe, mir gegenüber jetzt immer skeptisch sein und Angst haben? Wo führt das hin? In Einsamkeit und Isolation.
    Ich mache zukünftig Verträge mit Ja oder nein und unterschreibe die dann?
    Was ist mit One Night Stands? Auch Verträge vorher unterschreiben? Oder doch lieber unsere Kinder selbstbewusst, einfühlsam und eigenverantwortlich erziehen?
    Es gibt leider viele Menschen die einfach nicht nein sagen können. Lasst uns denen helfen sich durchzusetzen, anstatt ihnen beizubringen sein Gegenüber zu hassen und zu verteufeln.

    Ich habe sicher quere Gedanken und unfehlbar bin ich auch nicht. Meine Gedanken müssen nicht Eure Gedanken sein. Ich kenne Euch nicht und Ihr mich nicht.

    PS. Ich schreibe bewusst „Menschen“, „Partner“ und „Gegenüber“, weil alle Geschlechter schlimme Dinge erleben. Und alle das Recht auf Gerechtigkeit haben.

    PPS. Ich mag die Welt nicht mehr…

  2. Schwierig.

    Mein Hauptproblem ist aber, dass wir von einem größeren und bekannten Künstler sprechen, dass dieser aber nicht früher geantwortet hat da er nicht wusste wie er damit umgehen soll und den Hass einordnen kann sehe ich zumindest kritisch, für solche Fälle wird er sicherlich Unterstützung durch das Management haben…
    Böse gesagt kann man sagen „Er hat nichts gesagt um abzuwarten“, muss nicht der Fall sein aber er hat selbst gesagt, dass die Beziehung toxisch war und in der Hinsicht kann es halt immer Höhen und Tiefen geben. Das merken halt auch andere an, nur weil niemand direkt auf eine eventuell traumatisierende Situation reagiert oder die erst im Nachhinein einordnen kann ist es ja keine Nullsumme, schlechte und positive Erlebnisse können ja getrennt stattfinden.

    Auch wenn er die Situation so sieht und es halt von seiner Partnerin anders eingeordnet wird heißt es ja nicht „Ja also ich bin unschuldig und damit ist die Situation komplett okay“, das Verhalten kann ja weiterhin kritisiert werden nur halt unter dem neuen Punkt.
    Ist halt irgendwie ein bisschen „Die bösen anderen haben auf mich eingeschossen und ich wusste nicht was ich machen soll und wenn die die Infos von heute gehabt hätten wüssten sie was sie für Arschlöcher sind“, abgesehen von Extremfällen wie Bedrohungen etc, welche in keiner Hinsicht zu rechtfertigen sind.

    Es ist schon etwas Täter-Opfer-Umkehr dabei, aber wie du auch zurecht sagst es gibt halt auf beiden Seiten radikale Leute und auf den sozialen Medien zeigen die sich dann eher von ihrer schlechtesten Seite und geben 110%.

  3. Tja so funtioniert das heute in der bunten SJW-Welt.

    Wenn es um irgendwelche potentiellen Sexualverbrechen geht existiert offenbar keine Unschuldsvermutung mehr, da gilt inzwischen offenbar der Grundsatz „Im Zweifel gegen den Angeklagten“.

    Hier sollte juristisch vor allem dringend nachgelegt werden, vor allem sollten solche Hetzjagten und „Egal was das Gericht urteilt, er ist trotzdem Schuld“-Diffamierungen endlich unter Strafe gestellt werden.

  4. Wenn ich da an den Kachelmann-Prozess denke, der komplett auf Lügen gegen ihn aufgebaut war und er am Ende sogar eine Unterlassungsklage einreichen musste, da seine Unschuld bewiesen wurde, das Staatsgericht aber immer noch gegen ihn geschossen hat, bin ich sehr vorsichtig bei solchen Vorwürfen. Kann etwas dran sein? Klar, immer. Kann er genauso gut unschuldig sein und am Ende zieht seine Ex die Psychonummer ab, spuckt damit tausenden von wirklichen Vergewaltigungsopfern ins Gesicht und sollte selbst angeklagt werden? Ebenso möglich. Wichtig ist eine klare Beweisführung und vor allem kein Hexenprozess, wie eben bei Kachelmann.

  5. Ohne mich damit beschäftigt zu haben, er wollte bangen, sie wollte nicht.
    Ok. Er vielleicht dann noch etwas hartnäckiger, hats dann aber gelassen?

    ja, in ner Beziehung waren die wohl? da macht man etwas mehr als nur einmal fragen?.

    Oder seh ich das falsch?

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