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Noch vor vier Jahren galt Philipp Amthor als Nachwuchshoffnung der CDU – nun hat er sein Direktmandat verloren. Nach Auszählung von 98 Prozent der Stimmen kommt der 28-Jährige demnach auf 20,7 Prozent der Stimmen, vor vier Jahren waren es noch 31,2 Prozent […] Und in Rheinland-Pfalz könnte Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner ihr Direktmandat verlieren. Nach Auszählung von drei Vierteln der Stimmen in ihrem Wahlkreis Kreuznach liegt SPD-Herausforderer Joe Weingarten mit 31,8 Prozent knapp fünf Prozentpunkte deutlich vor Klöckner. (Via)

Klöckner und Amthor sind hier übrigens nicht die einzigen CDU-Politiker, die von ihrem Wahlkreis einen gewaltigen Denkzettel erhalten haben. Auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier, Kanzleramtsminister Helge Braun und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer haben jeweils ihre Direktmandate verloren. Es gibt scheinbar doch noch Hoffnung für die deutschen Wähler.

Wie ich höre, sollen Politiker, die sich über ihre Stellung bereichern, ein wenig out sein! Bei der SPD sieht das aktuell ganz anders aus…


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34 KOMMENTARE

  1. Das eigentliche Wunder ist, dass unser allseitsgeliebter Scheuer, Andi mit über 30% der Stimmen die Wahl für sich entscheiden konnte.

    Unfassbar.

      • Es spielt am Ende keine Nennenswerte Rolle wen man wählt. Es geht ums Geld, nihct ums wohl des Landes. Vielleicht haben die *-Außen Parteien noch am meisten Ehrlichkeit in den Irren Aussagen, weil die nicht politisch Korrekt sein (wollen/müssen).

        Aber bei den großen Volksparteien gehts nur um Wählergunst, sich verbiegen und auf Bild Wahlkampf machen. Das richtige zu tun, dafür reichts bie keiner Partei. Das fast alles aus Wahlprogrammen und Versprechen einfach nur erfunden und erlogen ist, das zeigt die Geschichte. Bei allen Regierungsparteien der letzten 30 Jahre.

  2. Ich muss sagen: Ich finde es schade für AKK.
    Die bemüht sich zumindest, als Verteidigungsministerin einen guten Job zu machen.
    Und im Gegensatz zur Flintenuschi auch mal auf die Soldaten zuzugehen und auf sie zu höhren.

    Ansonsten: Strafe wem Strafe gebührt.
    In Bayern gingen ja mal wieder alle Wahlkreise (bis auf einen diesmal) an die CSU. Einer ging an die Grünen.

    Jetzt mal gucken welche der drei möglichen Konstellationen jetzt kommt.
    Rot/Schwarz unter Scholz
    Rot/Grün/Gelb unter Scholz
    oder Schwarz/Grün/Gelb unter Laschet

  3. Ich gratuliere sämtlichen gewählten Direktkandidaten in allen 299 Wahlkreisen und hoffe, dass sie sich in den nächsten vier Jahren des Vertrauens als würdig erweisen, welche ihre Wähler in sie (persönlich) gesetzt haben.

    Leider besteht unser Parlament in der Mehrheit aus Listenkandidaten, welche ihr Mandat nicht in gleicher Weise dem Wähler, sondern ihrem Listenplatz und damit ihrer Partei verdanken. Darunter befinden sich auch die meisten der von Steve erwähnten Promis, die trotz Niederlage dennoch dem nächsten Bundestag angehören.

    Was das mit unserer Politik macht, dass mehr Abgeordnete ihren Parteien als ihren Wählern zum Dank verpflichtet sind, mag sich jeder selber überlegen.

    • War leider auch mein Gedanke beim lesen dieses Posts. Den „Stars“ der Parteien kann es eigentlich egal sein ob sie über die Liste oder direkt gewählt werden, sie sind drin und sichern sich ihr Zukunft.
      Maaßen wird in der Liste auch weit genug obenstehen, um durchzurutschen oder?

    • Ich übertrage das gerne für dich: Das trennt uns von den Möchtegern-Demokratien wie z.B. in den USA.

      Lieber sehe ich einen Amthor über seine Landesliste in den Bundestag einziehen, als dass wir hier im Bundestag nur Direktkandidaten sitzen haben.

      • Was findest du an Parteilisten besser als an direkt gewählten Abgeordneten? Oder anders gefragt: Findest du eine Parteienherrschaft besser als eine Volksherrschaft?

        • Ich finde eine Vertretung von allen Partein über 5% (+ die Ausnahmen, die wir dieses Jahr haben) besser als ein winner takes all Prinzip. Es ist vor der Wahl bekannt, wer auf der Landesliste steht. Die Wähler werden also nicht davon überrascht, wenn jemand über die Landesliste in den Bundestag einzieht.
          Ich kann verstehen, dass es so manchen grämt, wenn Kandidaten, die im Wahlkreis gescheitert sind, trotzdem in den Bundestag einziehen.

          Mir fällt aber kein besseres System Neben Direktkandidaten + Listenplätze ein, welche die Stimmvergabe des Volks repräsentativ im Bundestag abbildet.

          Warum leitest du eigentlich eine Volksherrschaft bei den Direktkandidaten ab? Diese werden genauso von den Partein „diktiert“ genau so wie die Listenplätze.

          Nur mal als Beispiel für die Direktkandidaten. Herr Maaßen hat erst im April seinen Wahlkreis bekommen, nachdem der bisherige Amtsinhaber der CDU im Rahmen einer Korruptionsaffäre nicht mehr zur Wahl antreten wollte.

          • Es wäre schon viel gewonnen, wenn Direktkandidaten einfach nicht auf irgendeiner Landesliste stehen dürfen.

    • Nur mal aus Jux, so sähe der Bundestag aus, wenn wir ausschließlich Direktkandidaten hätten:
      CDU/CSU 143
      SPD 121
      Grüne 16
      AfD 16
      Linke 3

      150 wäre die Kanzlermehrheit, womit nur eine Große Koalition oder Schwarz-Grün eine Regierung stellen könnte (wenn man mal Dinge wie Schwarz-Blau oder Rot-Blau-Grün auslässt). Die FDP unter Lindner, die sich gerade zum Kanzlermacher aufschwingt, wäre nicht einmal vertreten.

      Soll keine Kritik oÄ sein, wollte nur mal die Zahlen aufstellen.

      • Ich bin ja dafür, das wir in Zukunft Erst- und Zweitstimme trennen:
        Jede Partei bekommt ihre Direktmandate. Und die restlichen 299 Sitze werden dann über die Zweitstimmt verteilt. Keinen Ausgleichmandate oder ähnliches mehr. Das blätt dann auch den Bundestag nicht weiter auf. Weil nur 598 reinkommen. Ende aus.

        • Wie soll das denn funktionieren, wenn eine Partei, die gerade mal 5% geholt hat, 45 Direktmandate abstaubt?

          Weil genau das wirst du dann haben und ich gebe dir Brief und Siegel, dass jede Partei in jeden Bundesland einen Ableger gründen wird, wenn sowas eingeführt werden würde.

      • Ist eine interessante Betrachtung. Ich bin kein Fan des Mehrheitswahlrechtes, weil es zur Polarisierung tendiert, wie die USA beweisen, und weil es nach meinem Empfinden den Grundsatz der Wahlgleichheit verletzt, wenn von vorneherein bis zur Hälfte der Stimmen unter den Tisch fällt.

        Ich glaube aber, dass das Ergebnis in Deutschland anders ausfallen würde, als du es hier auflistest, wenn es nur die Erststimme, also das Mehrheitswahlrecht, gäbe. Viele Leute denken über die Erststimme gar nicht nach, sondern wählen einfach mit beiden Stimmen ihre Partei. Würden wirklich Kandidaten, also Persönlichkeiten gewählt werden, kann ich mir gut vorstellen, dass das Ergebnis deutlich bunter wäre.

        Dennoch finde ich unser Wahlsystem einen guten Kompromiss aus Mehrheits- und Verhältniswahl. Das Gewicht sollte nur mehr zu den Direktkandidaten verschoben werden; nach meinem Empfinden wären 150 Listenkandidaten zusätzlich zu den 299 Direktkandidaten völlig ausreichend. Selbst wenn dann der Parteiproporz nach Zweitstimme nicht mehr abgebildet wäre, aber das Übergewicht der Parteibindung gegenüber der Wählerbindung halte ich für absolut schädlich.

        • Ich würde Rhodan zustimmen: Es sollte einfach 50/50 geteilt werden, 299 Direktkandidaten, 299 nach Zweitstimmenergebnis. Weiterhin sollten die Landeslisten abgeschafft und durch einheitliche Bundeslisten ersetzt werden. Die zu besetzen wäre zwar sicher eine Heidenarbeit, aber damit wüsste man wenigstens, was man kriegt.

          Ein komplettes „winner takes it all“-Prinzip sehe ich auch sehr kritisch. Wäre alles nur noch Direktmandat, müsste man sicher auch über Stichwahlen reden. Kann ja nicht sein, dass ein Kandidat mit 25% den ganzen Wahlkreis bekommt und die beiden nächsten mit 24% und 23% in die Röhre schauen. Klar, genau das passiert im Moment, aber auch nur, weil die Erststimme gemeinhin als nicht so relevant gilt. Wäre sie jedoch das einzige Kriterium…

    • Gibt aber auch die Parlamentsmitglieder, die sehr gute sachbezogene Arbeit abseits des Scheinwerferlichts machen, aber einfach nicht Reden können. Diese ziehen dann über die Landesliste ein, weil sie ihn ihren Wahlkreis keine Chance gegen die Mitbewerber haben.

  4. Auch interessant: Der Wahlkreis von Mutti ist nicht, wie erwartet, an ihren Nachfolger gegangen, sondern an eine junge SPD Politikerin. Allgemein fande ich es sehr positiv, dass in MV kein Wahlkreis an die AFD oder CDU ging.

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