In diesem neuen Format filme ich mich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit mit meiner Kamera und halte meine Gedanken zum Tage fest. In dieser achten Folge geht es um die Themen: „Frühaufsteher oder Nachteule“ und „Squid Game im Sport-Unterricht“.
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Ich sehe ihn Squid Game nichts dass eine Freigabe ab 18 erforderlich macht. Gewalt wird zwar explizit dargestellt, aber sie wird immer als grausam und etwas schlechtes dargestellt. Charaktere die gewaltsam handeln sind immer ganz eindeutig als Böse und unmoralisch charakterisiert. Die ganze Serie lebt eigentlich auch eher vom persönlichen Drama, als von Blutgier à la Saw 3. Von daher geht davon keinerlei Gefahr aus gewaltverherrlichend zu sein, die jüngere Menschen nicht verstehen könnten. Anderes Beispiel wäre zB Kill Bill, wo Gewalt als Mittel zum Zweck für die Heldin der Geschicht angewendet wird, da muss man kritischer draufschauen, da hier klar eine Abgrenzung von Fiktion und Realität stattfindet muss beim Zuschauer.freiwillig Teilnehmer der Spiele.
Natürlich sollten Eltern sich dafür interessieren was die Kids gucken, entsprechend hätte ich beim Gewaltgrad von Squid Game für junge Menschen Bedenken. Aber ein ab 16 ist absolut ausreichend.
Hunger Games ist genau genommen ja sogar düsterer, da die Leute von der Regierung verpflichtet werden an tödlichen Spielen teilzunehmen und das ist ab 12, obwohl auch einige Kids recht brutal draufgehen.
Genau das, was du über dein Erlebnis mit dem Film „american werewolf“ erzählt hast habe ich auch als kleiner Junge erlebt ( inklusive -danach ohne Licht nicht mehr schlafen können). Bei mir war es aber ein andererer Film ( „wolfen“ – lange ZDF Nacht – alleine noch mal aufgestanden und heimlich geschaut). Das war noch die Zeit, wo normalerweise ab 24 Uhr ein Testbild gesendet wurde und es nur ganz selten mal lange Filmächte (so bis 2-3 Uhr) gab.
USK/FSK egal, so war es jedenfalls damals und Heutzutage OMG Alarm!
Ich habe mit 12 Jahren angefangen PC Spiele zu spielen und da waren Titel dabei die heutzutage ein ab18 bekommen, das ist über 20 Jahre her (fuck, ich werte alt).
Ich Wette verdammt viele haben das damals auch gemacht und es war scheißegal. Wir müssten eigentlich alle Spinner sein, dem ist aber nicht so.
Zu Squid Game kann ich aber nichts sagen und wie das auf Kinder wirkt, haben den Trailer angesehen und halt das Ganze einfach nur für ziemlich dumm. 😐
„Wir müssten eigentlich alle Spinner sein, dem ist aber nicht so.“
Also nachdem ich den Kommentar gelesen habe bin ich mir da nichtmehr so sicher.
Und mal im Ernst: Das Argument „mir und meinen Freunden hat es nicht geschadet“ ist halt absolut hirnrissig und wird leider so oft hervorgebracht…
Wenn ich mir Steves Annekdoten über die Jahre anhöre und sie mit meinen eigenen Erfahrung aus meiner Jugend vergleiche muss man schon die Frage stellen, wo denn die ganzen negativen Konsequenzen sind (sofern es sie eben überhaupt gibt).
Steve spricht hier von 75% seiner Schüler. In meiner Klasse früher haben bestimmt auch >50% Medien konsumiert, die nicht für die freigegeben waren – müsste es da nicht enorme gesellschaftliche Verwerfungen in der Altersklasse der 25-40 jährigen heute geben die sich auf diesen Medienkonsum zurückführen lassen?
Jo, oilrumsick hat wie immer die Welt verstanden und den Durchblick. Ihm hat es schließlich auch nicht geschadet, hab ich recht?
Das mit Squid Game liest man ja jetzt auch in den Medien. Die Serie hat aus wirklich sehr gutem Grund ein FSK16 Rating. Wer das seinen Kinder zeigt (wie ich gelesen habe teilweise sogar Kita Kindern) bevor sie eine gewisse Reife haben, die nun mal mit dem Alter zusammen hängt, in den meisten Fällen, ist halt scheiße, kann ich nicht anders sagen.
Sehe ich anders. Die FSK ist für öffentliche Vorführungen gedacht – was die Leute im Privaten machen ist erstmal deren Sache und Eltern können, positiv gedacht, die Entwicklung ihres Kindes besser beurteilen. Der Effekt ist, dass man dem 6jährigen natürlich auch einen FSK-18-Film zeigen kann, ganz legal, vor dem Hintergrund, dass eben jenem 6jährigen die geistige Reife attestiert wird.
Ein rein fiktives Beispiel ist das, was den Sachverhalt darstellen soll. Die Frage ist also, inwieweit die Reife vielleicht falsch eingeschätzt wurde. Dessen ungeachtet halte ich das gesamte FSK-System für absurd. Filme, in denen von Anfang bis Ende faktisch Gewalt herrscht (Lego Movie z. B.) sind ab 0 oder 6, weil sie bunt sind? Lächerlich.
Filme wie Baywatch und Sex Tape, in denen pubertäre Witze fallen, die du als 12jähriger eher nicht verstehst, sind derweil ab 12. American Hustle, wo regelmäßig Gewalt, Betrug und „Fick dich“ auftauchen oder Schlacht der fünf Heere, wo ein Orcschädel nach dem anderen rollt, sind ab 6? Das System kann ich nicht ernst nehmen.
Uns fehlt meines Erachtens eine FSK14 und ein besseres System. Aber das ändert nichts daran, dass dieses System für den *Haushalt* nicht verbindlich ist.
LG
Schlacht der fünf Heere ist ab 12 oder nicht?
Die falscheste FSK ist mMn die von Die letzten Glühwürmchen.
„Das Lexikon des internationalen Films empfahl aufgrund der schonungslosen Darstellung der Schrecken des Krieges entgegen der FSK-Einstufung ab 6 Jahren eine Altersbeschränkung von 16 Jahren.“
Mit dem Film kann man 6 jährige definitiv traumatisieren, so großartig er auch ist.
Stimmt, der war FSK 12. Aber das heißt nix anderes als ‚Im Beisein der Eltern können das (öffentlich!) auch 6jährige ansehen.‘
War daher wohl noch auf 6 Jahren, weil FSK 12 genau das bedeutet. Die Glühwürmchen halte ich für einen guten Film, aber erneut: Die FSK ist in keiner Weise zu rechtfertigen. So wie bei vielen Filmen.
LG
Von „verbindlich“ ist auch nie die Rede. Davon, dass wirklich alle Eltern sich mit dem Stuff, den ihre Kids so gucken und zocken befasst, kann aber auch keine Rede sein. Insofern ist das keine Frage der „Reife-Einschätzung“, sondern simples Desinteresse.
Thema Schlafrhytmus:
Die Einteilung in Eulen und Lerchen ist so korrekt, soweit ich weiß. Wobei in der Pubertät sich alles idR Richtung Eule verschiebt und dann im Alter wieder in die andere Richtung.
Das merke sogar ich, obwohl mein Schlafrhytmus selbst jetzt noch ziemlich fucked ist. Aber ich erinnere mich auch noch an so Sommerferien-Schlafrhytmen der Marke „um 10 Uhr ins Bett, um 18 Uhr aufstehen“. Das ich nicht verhungert bin in der Zeit begeistert mich bis heute…
Thema USK/FSK:
Ich hasse die Phrase „das hat mir nicht geschadet“, weil Leute machen das gefühlt immer daran fest, dass sie ja nicht Amokläufer geworden sind. Aber das ist doch gar nicht der Maßstab.
Zum einen weiß ich, dass die Menschen da draußen alle ein super-löchriges Gedächtnis haben und sowieso 99% aller Dinge vergessen, zum anderen geht es ja auch nicht immer nur um Langzeitfolgen. Aber ich erinnere mich auch noch an so Geschichten wie irgendwelche X-Factor Szenen, die mich dann nachts wachgehalten haben als Kind. Oder wie ich (da noch etwas jünger) nur durch das Cover des ja eigentlich weder gruseligen noch sonderlich brutalen Films Dragonheart einen Alptraum hatte, weswegen dieser Film der einzige in unserem Regal war, der umgedreht sein musste, weil ich als kleines Kind wirklich panische Angst nur vor dem Miniaturbild auf dem Filmrücken hatte.
Thema Squid Game:
Medien beeinflussen, was Kinder spielen. Wenn wir früher aus den Star Wars Filmen rauskamen (und ist nicht z.B. Teil 3 ab 12?) dann haben wir danach natürlich auch Star Wars „nachgespielt“, Tod und Zerstörung inklusive. Natürlich ist eine Serie wie Squid Game da „mental perfider“, aber das Prinzip bleibt ja das gleiche. Das Problem ist hier wirklich die Elternschaft, die halt die USK/FSK ignoriert. Und da reicht ja in einem Freundeskreis ein Kind bei dem die Zügel locker hängen und schon hat es die ganze Truppe gesehen. Denn welches Kind sagt schon „ne, ich darf sowas nicht gucken, ich geh jetzt nach Hause“? Eher im Gegenteil: Ich erinner mich noch an einen Mitschüler in Grundschulzeiten, der wahnsinnig gerne Mittags bei anderen Leuten war, weil er da Digimon gucken durfte, was seiner Mutter „zu blutig“ war…
Aber deine Dragonheart-Geschichte spricht doch eher dafür, dass eine generische Einstufung durch USK/FSK eher Unsinn ist, da es auf das Kind ankommt.
Für mich klingt das alles nach Killerspieldebatte 2.0 – irgendwelche Anekdotenevidenzen (siehen Krömers Werwolfgeschichte) gepaart mit fragwürdigen Wissenschaftsmethoden (wie wird denn Einfluss auf Kinder/Jugendliche gemessen? Aufgrund unserer ethischen Richtlinien – die ich sehr wichtig finde! – darf man ja keine wirklich aufschlussreichen Versuche durchführen) und einer gewissen Obrigkeitshörigkeit gegenüber der FSK/USK. Ich denke die Eltern sollten entscheiden dürfen ohne sich dafür vor anderen rechtfertigen zu müssen, solange es keinen konkreten Anlass dafür gibt. Die Meinung z.B. des Lehrers ist da kein ausschlaggebender Punkt – zumindest für mich nicht.
Also um wirklich entscheiden zu können ob eine Serie/Film für dein Kind geeignet ist müsstest du alles vorher selbst sichten. Das macht wohl wirklich niemand.
Daher ist die FSK schonmal eine gute Ortientierungshilfe, zumindest in welche Richtung es geht.
Und natürlich wird man bei vielen Filmen auch nicht mit der FSK Empfehlung übereinstimmen, aber das ist doch normal, weil jeder ein eigenes empfinden hat.
Allerdings ist es auch extrem schwert richtig einschätzen zu können, was für Kinder verstörend oder angsteinflößend wahrgenommen wird.