Disney is reportedly planning on giving Doctor Who a Hollywood makeover when the upcoming 60th anniversary season comes to Disney+ outside of the United Kingdom. (via)
In der vergangenen Woche haben die BBC und Disney eine neue Partnerschaft angekündigt. Diese Zusammenarbeit soll in der Zukunft dafür sorgen, dass neue Folgen der beliebten Sci-Fi-Serie Doctor Who international immer über Disney+ ausgestrahlt werden. Diese Episoden sollen dabei dann zeitgleich mit der BBC ausgestrahlt werden, sodass internationale Fans die neun Folgen direkt anschauen können und nicht mehr länger warten müssen.
Auch wenn das Ganze erst einmal gut klingt, so spricht ein Bericht von The Telegraph jetzt aber dafür, dass dieser Deal über eine simple Abmachung rund um die Veröffentlichung der Show hinausgeht. Angeblich fungiert Disney nun zusammen mit Bad Wolf als einer der Geldgeber für die Produktion der Serie. Dadurch hat die amerikanische Firma ein gewisses Mitspracherecht bei den kreativen Entscheidungen rund um die Serie erhalten. Auch wenn die BBC weiterhin das letzte Wort spricht, so übt Disney in der Zukunft aber Einfluss auf die Show aus.
Laut dem Bericht möchte Disney jetzt gezielt darauf hinarbeiten, Doctor Who ein „Hollywood Makeover„ zu verpassen. Dabei soll sich die Serie zu einem Franchise entwickeln, welches vom Aufbau her etwas stärker an größere amerikanische Projekte erinnert. Wie genau das Ganze bei Doctor Who aussehen wird, ist aktuell noch immer unbekannt. Allerdings könnte das Franchise in der Zukunft stark anwachsen.
Russell T. Davies wird jetzt wieder als Showrunner für Doctor Who fungieren. Interessanterweise sprach der Serienmacher in der Vergangenheit sogar darüber, wie man Doctor Who ausbauen könnte. Dabei nannte er sogar das von Disney verwaltete Star Wars und das MCU als Beispiele für größere Franchise, die als Vorlage für Doctor Who in der Zukunft fungieren könnten.
In seinem ersten Durchlauf als Showrunner für Doctor Who war Russell T. Davies neben der eigentlichen Serie auch noch für mehrere Spin-Offs verantwortlich. Diese Shows wurden allerdings irgendwann beendet und zukünftige Showrunner waren nicht mehr länger an einem Konzept mit mehreren Shows interessiert. Laut Davies war er mit seinen Ideen scheinbar einfach ein wenig zu früh dran. Heutzutage sind solche Sachen ganz normal und jedes größere Franchise hat eine Reihe von Projekten, die sich miteinander überschneiden und eine größere Geschichte erzählen. Seiner Meinung nach könnte dieses Konzept auch gut für Doctor Who funktionieren.
„I was in the middle of running an empire. And my god I did that 10 years too soon, didn’t I?“ There should be a Doctor Who channel now, You look at those Disney announcements, of all those new Star Wars and Marvel shows, you think, we should be sitting here announcing The Nyssa Adventures or The Return of Donna Noble, and you should have the Tenth and Eleventh Doctors together in a 10-part series. Genuinely.“ “ Davies told Radio Times
Ein „Hollywood Makeover„ könnte man auf zwei verschiedene Weisen auffassen. Eine Möglichkeit wäre der aktuell in Hollywood vorhandene Zeitgeist, der scheinbar darauf hinausläuft, dass die Macher nur dumme Entscheidungen treffen, um ihre eigenen Sichtweisen und Vorstellungen durchzudrücken. Dadurch haben wir in den letzten Jahren viele schwache Projekte erhalten, die Fans einfach nur enttäuschen. Solch eine Entwicklung hatten wir allerdings bereits unter Chibnall und ich hoffe wirklich, dass Disney diese Richtung nicht noch stärker vorantreibt.
Die andere Möglichkeit für ein „Hollywood Makeover„ wäre das weiter oben beschriebene Konzept rund um mehrere Shows und Projekte. Solch eine Änderung könnte meiner Meinung nach extrem gut für Doctor Who funktionieren. Russell T. Davies hat schließlich bereits in der Vergangenheit mit Torchwood und The Sarah Jane Chronicles gezeigt, dass sich das Franchise auf diese Weise ausbauen lässt und die finalen Folgen von Doctor Who dann als Crossover im Stil der Avengers-Filme fungieren können. Mir würde eine Entwicklung in diese Richtung auf jeden Fall erneut zusagen.
Ansonsten scheint Russell T. Davies zumindest einige seiner alten Ideen schon jetzt erneut anzustreben. Aus diesem Grund konnte David Tennant auch als vierzehnter Doctor zurückkehren und das anstehende Special zum 60. Jubiläum bringt noch mehr alte Charaktere zurück. Ich bin daher zuversichtlich, dass zumindest diese Serie selbst mit einem negativen Einfluss von Disney nicht in den Hollywood-Morast anderer Shows abdriften wird. Es wäre schon irgendwie erbärmlich, wenn Disney es schafft eine seit 60 Jahren laufende Serie zu zerstören.
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Mal schauen.
Ein gewisser Trashfaktor wird immer dabei sein, allein aufgrund der „alten“ Monster wie Daleks oder Cybermen. Klar, könnte man die auch mal ne Staffel außen vor lassen.
Ansonsten braucht es halt einfach coole Ideen und gute Charaktere & Drehbücher.
„Ansonsten braucht es halt einfach coole Ideen und gute Charaktere & Drehbücher.“
Wofür Disney ja bekannt ist 🙂