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As the awards attempt a comeback after last year’s diversity controversy, the Golden Globes are garnering backlash for snubbing female directors. Earlier today, the 2023 Golden Globe nominations were announced by actresses Selenis Leyva and Mayan Lopez, yet female directors were missing from numerous categories. Notably, the Best Director category consists entirely of men, (via)

Die Golden Globes werden jährlich von der Hollywood Foreign Press Association verliehen, um besonders herausragende Kinofilme und Fernsehsendungen zu ehren. Welche Produktionen eine Nominierung erhalten, wird jährlich von einer Gruppe aus 100 internationalen Journalisten festgelegt. Im vergangenen Jahr löste aber genau diese Gruppe eine Kontroverse aus, weil sie für viel zu wenig Diversität bei den Entscheidungsträgern kritisiert wurde. Das Ganze führte dazu, dass die Preisverleihung in 2021 nicht im TV ausgestrahlt wurde und für 2022 einige Anpassungen notwendig waren.

Auch wenn die Gruppe aus Journalisten für die am 10. Januar 2023 ausgestrahlten Golden Globes deutlich diverser ausfiel, so gibt es aber auch in diesem Jahr wieder eine mit der Preisverleihung verbundene Problematik. Dieses Mal beschweren sich viele Fans über die gestern Abend veröffentlichte Liste mit nominierten Filmen, Fernsehsendungen, Regisseuren und anderen Kandidaten. Menschen sind scheinbar extrem unzufrieden damit, wie wenig weibliche Filmemacher auf dieser Liste mit Nominierungen auftauchen. Einige aufgebrachte Fans werfen den Golden Globes das absichtliche Vermeiden von weiblichen Nominierten vor.

Die Kategorie für den besten Regisseur umfasst auch in diesem Jahr wieder nur männliche Nominierte. Dabei handelt es sich unter anderem um James Cameron für Avatar: The Way of Water, Daniel Kwan und Daniel Scheinert für Everything Everywhere All At Once, Baz Luhrmann für Elvis und Steven Spielberg für The Fabelmans. Zusätzlich dazu wurde keine der 10 nominierten Produktionen für den besten Film als Drama oder Komödie von einer Frau erschaffen. Bei den Drehbüchern gibt es mit Sarah Polley für Women Talking nur eine einzige Frau.

Für die aufgebrachten Fans ist das Ausbleiben von Nominierungen für weibliche Filmemacher zwar immer irgendwo bei den Golden Globes vorhanden, aber im Jahr 2022 macht sich das Ganze wohl besonders stark bemerkbar. Schließlich gab es in den vergangenen Monaten eine Reihe von hervorragenden Produktionen von weiblichen Regisseuren. Dazu gehören neben dem bereits erwähnten Projekt von Sarah Polley auch noch Gina Prince-Bythewood mit The Woman King, Charlotte Wells mit Aftersun und Chinonye Chukwu mit Till. Alle diese Projekte wurden von Kritikern geliebt und sie erhielten einige Nominierungen in anderen kleineren Kategorien. Trotzdem taucht keiner von den Filmen bei den wirklich relevanten Preisen der Veranstaltung auf.

Ob diese erneute Kritik sich wieder einmal auf die Ausstrahlung der Sendung im TV auswirken wird, ist aktuell nicht bekannt. Sollten die Wellen größer werden und die Beschwerden zunehmen, dann könnte der Sender auch in diesem Jahr wieder auf eine Ausstrahlung der Verleihung verzichten. Das vergangene Jahr hat gezeigt, dass die Veranstalter solche Kritiken durchaus ernst nehmen und umfangreiche Beschwerden vermeiden wollen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Sache entwickelt.

Ansonsten würde ich persönlich das Ganze einfach wieder einmal als eine Situation einstufen, in der die Produktionen von weiblichen Regisseuren nicht gut genug waren. Mir ist bewusst, wie leicht sich solch eine Aussage als unfaire Ausrede verwenden lässt. Allerdings ändert das Ganze nicht wirklich etwas daran, dass es solche Situationen gibt und jeder Mensch andere Vorlieben hat. Die für die Nominierungen zuständige Gruppe bestand dieses Mal zu 52% aus Frauen und trotzdem hat kein weiblicher Filmemacher es in die Nominierungen geschafft.

Wer einen Blick auf die Konkurrenz wirft, der kann diese Entscheidung möglicherweise verstehen. Die 5 nominierten Regisseure haben mit ihren jeweiligen Filmen einfach einige sehr beeindruckende Werke abgeliefert, die extrem positive Kritiken erhalten haben. Ich wüsste jetzt nicht, welchen der 5 Filmemacher ich für eine Frau entfernen würde. Die erwähnten Projekte von Frauen waren zwar ebenfalls sehr gut, aber scheinbar einfach nicht gut genug. Persönliche Meinungen spielen bei Preisen und Beschwerden bedauerlicherweise immer eine Rolle.


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4 KOMMENTARE

  1. Ja dann sollens halt bei Regie und drehbuch einmal in männlich und weiblich machen und gut ist..geht doch bei den Darstellern auch..

  2. ach sind schon wieder nicht genügend Frauen nominiert, damit die virtuelle quote erfüllt ist?
    Na dann muss natürlich der nächste shitstorm her

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